Alt / Kolster | Du bist dein eigener Therapeut | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 216 Seiten

Alt / Kolster Du bist dein eigener Therapeut

Schulterschmerzen – Wie ich meine Beschwerden selbst in drei einfachen Schritten in den Griff bekomme
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-86867-631-0
Verlag: KVM
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

Schulterschmerzen – Wie ich meine Beschwerden selbst in drei einfachen Schritten in den Griff bekomme

E-Book, Deutsch, 216 Seiten

ISBN: 978-3-86867-631-0
Verlag: KVM
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Mit 'Du bist dein eigener Therapeut' zeigen die Autoren Andreas Alt und Bernard C. Kolster den von Schulterschmerzen geplagten Leserinnen und Lesern verblüffend einfache Wege, Beschwerden loszuwerden und eine aktive Rolle in der Therapie zu übernehmen. Dieses Buch enthält alles, was Betroffene brauchen, um ihre Schulterbeschwerden in Eigenregie therapieren und nachhaltig beseitigen bzw. entscheidend lindern zu können - von der einfachen Selbsteinschätzung bis zum individuellen Übungsprogramm und der praktischen Umsetzung. Und auch darauf können sich die Leserinnen und Leser verlassen: Die vorgestellten Übungen helfen zuverlässig, denn sie sind in der physiotherapeutischen Praxis umfänglich getestet worden! 'Du bist dein eigener Therapeut' bietet eine strukturierte und zielführende Anleitung, um den Teufelskreis von chronischen Beschwerden zu durchbrechen. Der Ratgeber räumt mit gängigen Mythen rund um Schulterbeschwerden auf, erklärt die Schmerzursachen auf verständliche Weise und lässt chronische Schulterschmerzen wieder handhabbar werden. Im ersten Schritt identifiziert der Lesende sein persönliches 'Hauptproblem' und gelangt anschließend direkt zum optimalen Übungsprogramm, um die Beschwerden zielgenau anzugehen. Daneben richtet sich der Blick auch auf den modernen Lebensstil und der Lesende erfährt, wie er schmerzfördernden Gewohnheiten entgegenwirken kann. Ergänzend stehen ihm in diesem Buch Hilfsmaterialien, wie Videosequenzen der Übungen und PDF-Formate der Selbsteinschätzung sowie der Übungsprogramme zur Verfügung, die via QR-Codes abgerufen werden können.

Andreas Alt ist Sportwissenschaftler, Physiotherapeut und Fachperson für therapeutische Qualität an der SportClinic Sihlcity sowie Autor vielzähliger Fachartikel.
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Weitere Infos & Material


Einleitung

Der Schulterschmerz ist eine gesundheitliche Problematik, die in den letzten Jahren immer weiter zugenommen hat. Nach den Nacken- und Rückenschmerzen sind Schulterschmerzen das dritthäufigste Beschwerdebild unter den muskuloskelettalen Beschwerden, also den Muskel und das Skelett betreffende Schmerzen. Im Laufe des Lebens leiden rund 65 % der Gesamtbevölkerung mindestens einmal unter Schulterschmerzen, obwohl keine gefährliche Ursache vorliegt, wie z. B. Sehnen- und Bänderrisse, schwerwiegende Entzündungen, Knochenbrüche oder Gelenkkapselverletzungen (Bhattacharyya et al. 2014, Veen et al. 2019). Es sticht, es brennt oder es drückt bei unterschiedlichen Aktivitäten im Alltag, Beruf oder beim Sport. Der so wahrnehmbare und oft stark limitierende Schmerz ist geprägt von verschiedenen Zeiträumen und Ursachen. So gehst du vielleicht deiner beruflichen Tätigkeit im Büro nach und quälst dich seit Langem und immer wieder mit ziehenden, „drückenden“ Schulterschmerzen. Dein gleichaltriger Kollege hingegen klagt nur selten und wenn, dann eher kurz über ein „Ziehen“ im Schulterbereich, welches nach einigen Tagen bis Wochen wieder verschwindet. Hinzu kommt ein dritter Kollege, der ebenfalls schon über „stechende“ Schulterschmerzen klagte, welche bei ihm bereits nach drei Tagen verschwanden. Diese Situationen sind unser alltägliches, medizinisches Themengebiet. Die Liste ist mit den unterschiedlichen Leidensberichten der Betroffenen gefüllt, und es zeigen sich immer diese drei Fragen: „Was ist an meiner Schulter kaputt?“ „Woher kommen die Schmerzen?“ und „Wieso werden sie nicht besser?“

Doch warum treten solche Schulterbeschwerden immer wieder auf und wieso ist niemand generell vor Schulterbeschwerden absolut sicher – egal, ob Sportler, Handwerker und Bürotätige? Es scheint gerade so, als wären die meisten Versuche zur Abhilfe unwirksam (Diercks et al. 2014, Haik et al. 2020). Wir fragen die Patienten, wie denn ihre Versuche, die Beschwerden zu reduzieren, ausgesehen haben. Der ärztliche Erstkontakt wird regelmäßig als Start erwähnt, gefolgt von der Überweisung zum Physiotherapeuten. Der Arzt stellt eine meistens eher als „schwammig“ einzustufende Diagnose wie etwa „subakromiales Schmerzsyndrom“. Nur selten findet der Arzt eine maßgebliche Verletzung der Sehnen oder Bänder am Schultergelenk, Knochenbrüche, eine gefährliche Infektion oder schwerwiegende Entzündung, wie z. B. schwere Formen der Schleimbeutelentzündung, Arthrosen oder Gelenkkapselverletzungen (Bhattacharyya et al. 2014, Haik et al. 2020, Veen et al. 2019). In der Physiotherapie werden dann anschließend die Gelenkpartner des Schultergelenks mobilisiert, die Muskeln deines Schultergürtels massiert oder getriggert. Manchmal nehmen die Schmerzen ab, doch häufig nicht mal das. Stattdessen kommen die Beschwerden zurück und meistens bleibt das Muster deines Alltags das Gleiche: Der Beruf stresst, die Familie braucht Hilfe und der Sport wird immer weiter reduziert.

Wie häufig kommst du zur Physiotherapie und wirst genau nach deinen alltäglichen Lebensumständen befragt? Nie? Wird stattdessen deine Schulter erst einmal mobilisiert, massiert oder es werden deine angeblich blockierten Gelenkpartner mit einem kräftigen „Rucken“ bearbeitet? Wenn das so ist, bleiben die heute bekannten Ursachen von Schulterbeschwerden „außen vor“ und die entsprechenden Therapiemethoden ungenutzt. Und das ist der Punkt: Heutzutage wissen wir um die Komplexität der Schulterschmerzen viel besser Bescheid als noch vor einigen Jahren. Häufig sind die Methoden und Empfehlungen zur Therapie von Schulterbeschwerden überholt und nicht mehr zutreffend.

Wir wissen inzwischen, dass vor allem der Lebensstil und die Einwirkungen des alltäglichen Umfelds für die Entstehung, aber auch für die erfolgreiche Rehabilitation der Schulterbeschwerden zu nennen sind. Dies bestätigen zahlreiche Forschungsarbeiten (Haik et al. 2020, Park et al. 2020, Schell et al. 2008). Doch was heißt das? Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, die fast ausschließlich mit der Perfektion des Alltags einhergeht. So geht es z. B. um die herausragende berufliche Leistung, den „zielführenden“ Umgang mit Freundschaften, die perfekte Familie oder das Immer-besser-Werden im Sport. Was fehlt, ist das gesunde Maß. Das bezieht sich auf die Verarbeitung von einwirkenden Reizen von außen, die sich stattdessen zum Stress steigern und eben nicht mehr „gesund“ verarbeitet werden. Damit verbunden sind meist auch die Reduktion entspannender und ausgleichender Aktivitäten, wie z. B. Bewegung, und eine energieraubende anstatt einer gesunden Verarbeitung von Sorgen. Fehlinformationen über die Belastbarkeit der Schulter oder über die im Zusammenhang mit Schulterschmerzen oft erwähnten Risiken steigern den negativen Verarbeitungsprozess weiter (Haik et al. 2020, Park et al. 2020). Warum dies expliziert erwähnt wird? Weil es an der Zeit ist, mit alten Mythen aufzuräumen und dir die nachhaltige Form der Therapie von Schulterbeschwerden für den Eigenbrauch zu ermöglichen.

Neun Mythen über Schulterschmerzen

Mythos 1

Büroarbeit verursacht keine Schulterschmerzen!

Falsch! Lange Stunden vor dem Computer während der Arbeit sind eine Hauptursache für chronische Schulterschmerzen. Die Schmerzen sind Folge der einseitigen und unausgewogenen Beanspruchung der Schultermuskulatur (Hutting et al. 2014, Linaker & Walker-Bone 2015).

Mythos 2

Schulterschmerzen kann man nicht vermeiden!

Falsch! Regelmäßige und zielgerichtete Beanspruchungen der Schultermuskulatur sowie ein individuelles Schmerzmanagement können Schulterschmerzen nicht nur für kurze Zeit, sondern vor allem langfristig lindern und sogar verhindern (Diercks et al. 2014, Haik et al. 2020, Park et al. 2020).

Mythos 3

Massagen oder das „Einrenken“ von Schultergelenkspartnern beheben die Ursachen der Schulterbeschwerden!

Falsch! Hierbei handelt sich lediglich um eine Behandlung der Symptome, in dem Fall „Schmerz“. Die Umstände und Reize, wie monotone Beanspruchung, Bewegungsarmut, muskuläre Schwächen oder einfach die Angst vor Schäden am Schultergelenk durch z. B. das „Überlasten“ des Schultergelenks, werden dabei nicht berücksichtigt (Alt & Herbst 2016, Diercks et al. 2014, Park et al. 2020, Reilingh et al. 2008).

Mythos 4

Das Alter hat keinen Einfluss auf Schulterschmerzen!

Falsch! Leider steigt die Häufigkeit für Schulterschmerzen mit dem Alter an. Während in jüngeren Jahren nur knapp 10 % der Menschen an Schulterschmerzen leiden, sind rund 45 % der über 60-Jährigen betroffen (Diercks et al. 2014, Veen et al. 2019).

Mythos 5

Die Operation ist die beste Behandlungsoption für Schulterschmerzen!

Falsch! Ein chirurgischer Eingriff ist in der Regel der letzte Ausweg bei Schulterschmerzen, da Operationen mit verschiedenen Risiken und einem langen Genesungsprozess einhergehen. Neben der operativen gibt es viele konservative Therapiemöglichkeiten, die eine wirksame Linderung ohne diese Risiken bieten. Heute werden bevorzugt konservative Therapiemaßnahmen eingesetzt, um Schulterschmerzen langfristig zu lindern (Diercks et al. 2014, Nazari et al. 2019).

Mythos 6

Die eingeschränkte Beweglichkeit eines versteiften Schultergelenks lässt sich in kurzer Zeit wiederherstellen!

Falsch! Wenn das Schultergelenk wirklich versteift ist (z. B. Frozen Shoulder oder infolge einer langandauernden Immobilisation), bedarf die Therapie einen langen Behandlungszeitraum und viel Geduld. Jedoch entwickelt sich eine Schultersteife nur im Rahmen einer speziellen Erkrankung, der sogenannten Frozen Shoulder, oder nach konsequenter und langandauernder Immobilität (Kraal et al. 2017, 2019) und tritt daher sehr selten auf).

Mythos 7

Die erweiterte Schultergelenksbeweglichkeit bei Wurf- oder Schlagsportathleten ist immer eine gesundheitliche Problematik!

Falsch! Wurf- und Schlagsportathleten, wie z. B. Handball-, Volleyball-, Baseball-Spieler oder Schwimmer, haben aufgrund der größeren Schulterbeweglichkeit eine bessere Beschleunigungs- und Kraftentfaltung. Diese benötigen sie zur erfolgreichen Ausführung ihrer Sportart. Eine Pathologie oder eine gesundheitliche Problematik ist damit nicht gleichzusetzen (Cools et al. 2015).

Mythos 8

Die ausgeprägte Muskelkraft und Beweglichkeit der Schulter bei Sportlern schützen vor Schulterverletzungen!

Falsch! Eine hohe Muskelkraft und Beweglichkeit des Schultergelenks wirken natürlich schützend auf die Gelenkstrukturen, jedoch führen sie nicht automatisch zur Immunität vor Verletzungen. Auch trainierte Personen können sich an der Schulter verletzen (Johnson et al. 2019).

Mythos 9

Der menschliche Körper ist vergleichbar mit einer Maschine!

Falsch! Der Mensch ist ein fühlendes, träumendes, individuell denkendes, empathisches Lebewesen und sein Körper ist nicht mit der Funktionsweise einer Maschine abzubilden. Genauso wichtig ist daher die Beachtung der Psyche bei der Behandlung körperlicher Beschwerden (Diercks et al. 2014, Park et al. 2020, Reilingh et al. 2008). Außerdem reagieren Menschen auf moderate Stressreize nicht mit Zerbrechen oder Schaden, wie es z. B. bei einem Auto der Fall wäre. Stattdessen kann sich unser Körper anpassen und leistungsfähiger werden. Diese Anpassung ist das Grundprinzip von jedem körperlichen Training und ermöglicht uns, mit den...


Kolster, Bernard C.
Im Anschluss an die Ausbildung zum Physiotherapeuten Studium der Humanbiologie und Humanmedizin in Marburg; klinische Weiterbildung in Physikalischer Medizin und anderen Disziplinen; spezielle Schwerpunkte in der Darstellung und Anwendung von reflextherapeutischen Verfahren; Autor und Herausgeber wissenschaftlicher Fachbücher aus den Bereichen Medizin, Physiotherapie, Naturheilverfahren und Physikalische Medizin.

Alt, Andreas
Andreas Alt ist Sportwissenschaftler, Physiotherapeut und Fachperson für therapeutische Qualität an der SportClinic Sihlcity sowie Autor vielzähliger Fachartikel.

Andreas Alt ist Sportwissenschaftler, Physiotherapeut und Fachperson für therapeutische Qualität an der SportClinic Sihlcity sowie Autor vielzähliger Fachartikel.

Dr. med. Bernard C. Kolster
Im Anschluss an die Ausbildung zum Physiotherapeuten Studium der Humanbiologie und Humanmedizin in Marburg; klinische Weiterbildung in Physikalischer Medizin und anderen Disziplinen; spezielle Schwerpunkte in der Darstellung und Anwendung von reflextherapeutischen Verfahren; Autor und Herausgeber wissenschaftlicher Fachbücher aus den Bereichen Medizin, Physiotherapie, Naturheilverfahren und Physikalische Medizin.



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