Buch, Deutsch, 108 Seiten, Format (B × H): 120 mm x 186 mm, Gewicht: 144 g
Ein hellrotes Bändchen aus den 1970er Jahren Mit einem Nachwort von Frieder Otto Wolf
Buch, Deutsch, 108 Seiten, Format (B × H): 120 mm x 186 mm, Gewicht: 144 g
ISBN: 978-3-96488-148-9
Verlag: Vsa Verlag
Der Kommunist Althusser begann, die überlieferte Gestalt des Marxismus neu zu denken, indem er zusammen mit anderen an der École normale supérieure, an der er lehrte, Marx’ Schriften einer neuen Lektüre unterwarf. Er brach mit der traditionellen Lesart, vor allem kritisierte er die »humanistische Wendung« nach dem Ende des Stalinismus. In Westeuropa hatten gerade die Marxschen Frühschriften von 1844 eine Renaissance erlebt. Althusser behauptete dagegen, dass es im Spätwerk von Marx einen Bruch gebe, der auf eine Aufhebung der Kategorien von Verdinglichung und Entfremdung hinausliefe. Die Philosophie sei eine konzentrierte Form der Politik oder in letzter Instanz Klassenkampf in seiner theoretischen Form. Die Krise des Marxismus sei letztlich in den 1930-Jahren angebahnt worden durch theoretische Leerformeln und eine politische Praxis, die der Arbeiterbewegung den Stalinismus aufzwang. Eine nun humanistische Lesart liefere jedoch keinen Ausweg.
Die theoretischen Auseinandersetzungen über Grundfragen marxistischer Theorie waren bereits in den 1970-Jahren eingebettet in politische Kontroversen innerhalb der westeuropäischen kommunistischen Parteien, in die Althusser als Mitglied der Kommunistischen Partei Frankreichs z.B. in einer Debatte mit dem Mitglied der Kommunistischen Partei Großbritanniens John Lewis intervenierte und dabei auch frühe eigene Texte einer Selbstkritik unterzog. Dabei hatt er immer wieder »einen sehr einfachen Gedanken in Erinnerung« gerufen: »Die gesamte Theorie von Marx, d.h. der von Marx begründeten Wissenschaft (der Historische Materialismus) und der von Marx eröffneten Philosophie (der Dialektische Materialismus), hat als Zentrum und Herz den Klassenkampf.«