Aufderheide / Dabrowski | Internationaler Wettbewerb - nationale Sozialpolitik? | Buch | 978-3-428-09809-5 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 500, 307 Seiten, Format (B × H): 160 mm x 234 mm, Gewicht: 427 g

Reihe: Volkswirtschaftliche Schriften

Aufderheide / Dabrowski

Internationaler Wettbewerb - nationale Sozialpolitik?

Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven der Globalisierung.

Buch, Deutsch, Band 500, 307 Seiten, Format (B × H): 160 mm x 234 mm, Gewicht: 427 g

Reihe: Volkswirtschaftliche Schriften

ISBN: 978-3-428-09809-5
Verlag: Duncker & Humblot GmbH


Gegenwärtig beherrschen drei als besonders dringlich angesehene Themen die wissenschaftliche wie die politische Diskussion:

- der dringende Reformbedarf in den sozialen Sicherungssystemen (Schlagwort: Umbau des Sozialstaats),

- der internationale Standortwettbewerb im Zuge der Öffnung der nationalen Märkte (Schlagwort: Globalisierung) sowie

- die Fortführung der europäischen Integration bei gleichzeitiger Öffnung der Gemeinschaft gegenüber Mittel- und Osteuropa (Schlagwort: Erweiterung und/oder Vertiefung der Europäischen Union).

Zwischen diesen Themen besteht ein offenkundiger innerer Zusammenhang. Die Entscheidung über Art und Ausmaß der sozialen Sicherung und über die Finanzierung dieser Leistungen erfolgte bisher mit großer Selbstverständlichkeit in ausdrücklich nationalstaatlicher Entscheidungsbefugnis, und zwar in der Regel in Abhängigkeit vom erreichten Wohlstandsniveau. Auch und gerade in der Europäischen Union stand bisher (vor allem auf Drängen des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland) eine Sozialcharta ausdrücklich nicht auf der Agenda. Die Situation hat sich jedoch grundlegend gewandelt, seit im Zuge der Globalisierung neben den Wettbewerb der Unternehmungen ein verschärfter internationaler Wettbewerb der Arbeitsanbieter um Arbeitsplätze getreten ist und sich - beiden vorgelagert - der Wettbewerb der Staaten um Direktinvestitionen (i. e. die Allokation von Realkapital) zunehmend verschärft.

Da im Wettbewerb der Staaten die Höhe der Belastung mit öffentlichen Abgaben zu einem Wettbewerbsparameter von zentraler Bedeutung geworden ist, stehen auch die Entscheidungen über die Bereitstellung sozialstaatlicher Leistungen und - vor allem - ihre Finanzierung nach allgemeiner Überzeugung unter dem Proviso ihrer "Realisierbarkeit im Wettbewerb der Staaten". Die sich ergebenden Probleme der gesellschaftlichen wie der moralischen Legitimation demokratischer Politik sind offenkundig, wenn sie auch in der ökonomischen Literatur nicht immer explizite Beachtung finden.

Die Perspektiven dieser Entwicklung, vor allem aber die sich eröffnenden Gestaltungsmöglichkeiten werden im vorliegenden Sammelband kontrovers erörtert. Dieser dokumentiert zugleich die überarbeiteten Beiträge einer Tagung, die im Dezember 1998 in der katholisch-sozialen Akademie Franz Hitze Haus in Münster stattfand.
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Weitere Infos & Material


Inhalt: J. Volkert, Der Sozialstaat aus vertragstheoretischer Perspektive - R. Eschenburg, Gesellschaftsvertrag und produktive Sozialpolitik (Korreferat) - P. Schallenberg, Menschenbild und Sozialstaat (Korreferat) - C. Fuest, Wird der Sozialstaat ein Opfer des Steuerwettbewerbs? - U. Druwe, Die falsche Debatte: Positive Folgen des Steuerwettbewerbs für die Sozialpolitik (Korreferat) - J. Schumann, Sozialstaat und internationaler Steuerwettbewerb. Anmerkungen zum Beitrag von C. Fuest (Korreferat) - M. Kolmar, Politische Ökonomie des Sozialstaats im Zeichen der Globalisierung: Reformbedarf versus Durchsetzbarkeit - A. Renner, "Spieltheoretische Motivation?" Einige kritische Anmerkungen zur Wirklichkeitsnähe der Analyse (Korreferat) - J. Wiemeyer, Der Stellenwert von Sozialpolitik in einer marktwirtschaftlichen Ordnung (Korreferat) - H.-M. Wolffgang / W. Feuerhake, Kann - oder soll - das internationale Handelsrecht eine internationale Sozialordnung ersetzen? - C. Kirchner, Befrachtung des Handelsrechts mit sozialethischen Zielen? (Korreferat) - C. Lütge, Wirtschaftsethische Aspekte des internationalen Handelsrechts (Korreferat) - F. Haslinger, Der Sozialstaat als Standortfaktor? Zur lnterdependenz von Sozialpolitik und internationaler Wettbewerbsfähigkeit - W. Glastetter, Globalisierung. Das Ende der nationalen Sozialpolitik? (Korreferat) - M. Leschke, Standortfaktor "Sozialpolitik". Einige empirische Anhaltspunkte (Korreferat) - H. Feist, Zur Reform des Sozialstaats im Zeitalter der Globalisierung. Das Gegenleistungs- und das Selektionsprinzip in der Grundsicherung - I. Pies, Der wohl wichtigste Beitrag wissenschaftlicher Politikberatung zur Sozialdiskussion. Die Dekonstruktion der Umverteilungskategorie (Korreferat) - M. Schramm, Wie kann sich die (Wirtschafts-)Ethik nützlich machen? (Korreferat) - A. Habisch, 'In Menschen investieren' als Leitbild globalisierungsfähiger Sozialpolitik - E. Christian Meyer, Perspektiven einer internationalen Sozialordnung aus ordnungsethischer Sicht (Korreferat) - J. Wallacher, Perspektiven einer globalen Sozialordnung aus sozialethischer Sicht (Korreferat)


Prof. Dr. habil. Detlef Aufderheide; Business Ethics and Strategic Management, School of International Business, Hochschule Bremen. Studium der Volkswirtschaftslehre und der Rechtswissenschaften in Bielefeld, Göttingen und Münster. Diplom-Volkswirt. Promotion zu einem wirtschafts- und unternehmensethischen Thema (im Verlag Duncker & Humblot erschienen). Habilitation zum Thema Wettbewerb durch Regulierung netzgebundener Energieversorgung. Zahlreiche Publikationen zur Wirtschafts- und Unternehmensethik. Herausgeber der Reihe 'Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven' (zusammen mit Martin Dabrowski), die im Verlag Duncker & Humblot erscheint.

Dr. Martin Dabrowski; Studium der Volkswirtschaftslehre und der Politikwissenschaft an der Universität Münster. Diplom-Volkswirt. Promotion zu einem wirtschafts- und sozialethischen Thema. Er arbeitet seit 1994 als Dozent in der katholisch-sozialen Akademie Franz Hitze Haus und leitet dort den Fachbereich 'Wirtschaft, Sozialethik, Medien'. Herausgeber der Reihe 'Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven' (zusammen mit Martin Dabrowski), die im Verlag Duncker & Humblot erscheint.


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