Bankl | Hiram | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 168 Seiten

Reihe: Edition zum rauhen Stein

Bankl Hiram

Biblisches - Sagenhaftes - Historisches

E-Book, Deutsch, 168 Seiten

Reihe: Edition zum rauhen Stein

ISBN: 978-3-7065-5760-3
Verlag: Studien Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Die zentrale Gestalt in den historischen Sagen der Freimaurerei ist Hiram, der Baumeister. Den Wurzeln der maurerischen Hiram-Erzählung nachzugehen, Motive und Symbole zu klären und dadurch das Verständnis für die realen und ideellen Ziele der Freimaurerei zu vertiefen, ist Aufgabe dieses Buches. Wer Orientierungspunkte und Hinweise für seinen persönlichen maurerischen Weg sucht, wird erkennen: Die Freimaurerei ist nichts anderes als eine Schule für Selbstdenker, der nur jener Geist innewohnt, den man selbst einzubringen vermag.
Bankl Hiram jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


II.   DER HISTORISCHE HINTERGRUND
Die „Legende“ vom gewaltsamen Tod des Baumeisters HIRAM ABIF wird etwa ab 1730 erzählt und überliefert. Der Stoff gehört in den Sagenkreis um den Bau des Tempels in Jerusalem unter der Herrschaft von König Salomo. Soweit man den Hintergrund geschichtlich fassen kann – wir befinden uns am Beginn des 1. Jahrtausends v. Chr. – agieren zunächst drei Personen. 1. SALOMO, KÖNIG VON ISRAEL
Es gibt keinen außerbiblischen Beweis, daß Salomo eine historische Persönlichkeit war. Aber selbst wenn nur die Hälfte von dem stimmt, was in der Bibel über ihn berichtet wird, gehört er zu den Großen der Geschichte. Er war der Sohn von König David und Batseba und wurde, da noch andere Thronfolger vorhanden waren, nur mittels Tricks und Totschlag König. Vierzig Jahre soll er regiert haben, etwa von 965 bis 925 v. Chr. Zur Finanzierung seiner regen Bautätigkeit mußte er hohe Steuern erheben und auch Frondienste verlangen. Trotzdem galt er als fortschrittlicher Herrscher mit guten persönlichen und wirtschaftliehen Beziehungen zu seinen Nachbarn, den Ägyptern und den Phöniziern. Der phönizische König Hiram von Tyrus war sein Freund; Salomo heiratete (unter anderen) eine Pharaonentochter aus der 21. Dynastie. Diese Ehe scheint den entscheidenden Anstoß für den Entschluß zum Palastbau gegeben zu haben. Die ägyptische Königstochter konnte in dem einfachen Haus, das sich schon David erbaut hatte, nicht dauernd bleiben. Also errichtete Salomo eine prachtvolle Königsburg, zu der außerden Wohn- und Repräsentationsräumen und den Verwaltungsgebäuden auch ein Gotteshaus gehörte – der später so berühmte Tempel. Aus der Gestalt des Königs Salomo wurde nach dem Zerfall des jüdischen Staates während des babylonischen Exils ein legendärer Weiser und Wundermann. Vielen babylonischen und ägyptischen Zaubermärchen wurde der Name Salomo untergeschoben. So ist es verständlich, daß der eher zwielichtige Salomo einmal als berühmter Tempelbauherr sowie weiser Magier, dann aber auch als unheimlicher Zauberer und wollüstiger, eifersüchtiger Tyrann in den verschiedenen Geschichten aufscheint. Zeittafel
? - ca. 965 v. Chr. König David. Läßt Jerusalem zur
Hauptstadt und zum religiösen
Zentrum des Volkes Israel ausbauen. ca. 965 - ca. 925 v. Chr. König Salomo. ca. 980 - ca. 940 v. Chr. Hiram I., König von Tyrus. Nach dem Tode Salomos Trennung in das große Nordreich Israel/Samaria und das kleine Südreich Juda/Jerusalem. 721 v. Chr. Das Nordreich wird von den Assyrern erobert. 586 v. Chr. Der babylonische König Nebukadnezar erobert das Südreich und zerstört Jerusalem sowie den salomonischen Tempel. Beginn des babylonischen Exils. 539 v. Chr. Der Perserkönig Kyros II.erobert Babylon und gestattet die Rückwanderung der Juden. 2. HIRAM I., KÖNIG VON TYRUS
Hiram war der erste König von Tyrus, etwa 980 - 940 v. Chr. Der schmale Küstenstreifen unter dem Libanon-Gebirge mit seinen reichen Stadtstaaten Byblos, Beirut, Sidon und Tyrus wurde Kanaan genannt, die Einwohner bezeichnete man als Phoinikes, „die Purpurfärber“. Das Volk war berühmt für seine Handwerkskunst: nicht nur das Färben von Wolle, auch die Fertigung kunstreicher Metallprodukte aus Gold, Silber, Kupfer, Bronze und Zinn verstanden sie meisterhaft. Rohstofflieferanten waren die Inseln Zypern (Kupros = Kupfer) sowie Thasos mit ihren Gold- und Silberminen. Die Handelsbeziehungen wurden schon früh in die entferntesten Regionen des Mittelmeeres ausgedehnt. Der erste Europäer, der die Phönizier erwähnt, ist der griechische Dichter Homer. Er charakterisiert sie als kühne und erfahrene Seeleute, als geschickte und auf ihren Vorteil bedachte Händler, und er rühmt ihre Kunstfertigkeit in der Herstellung schöner und kostbarer Dinge. Die Bibel berichtet: „Und es war Friede zwischen Hiram und Salomo, und sie schlossen miteinander ein Bündnis“ (1. Könige 5, 26). In Tyrus müssen gute Architekten gelebt haben, denn hier standen die ersten Hochhäuser mit bis zu sechs Stockwerken, für die damalige Zeit „Wolkenkratzer“. Da die Stadt auf zwei kleinen Inseln lag, war eine Ausbreitung nur nach oben möglich! Diese erfahrenen phönizischen Bauleute waren König Salomo bei der Errichtung seiner Tempelburg sehr willkommen. Die Beziehung der beiden Könige war derart gut, daß sie sogar gegenseitig Denksport betrieben. Flavius Josephus (1), 8. Buch, 5. Kapitel: „Salomon, der damals in Jerusalem regierte, sandte Rätselfragen an Hiram und bat sich von ihm ebensolche aus. Wer sie nicht lösen konnte, mußte dem anderen Strafe zahlen. Hiram nun konnte die Rätsel nicht lösen und zahlte eine hohe Geldstrafe. Später aber ließ er dieselben von einem Tyrier Abdemon lösen und legte zugleich dem Salomon andere Rätsel vor, die nun dieser nicht lösen konnte, wofür er dann auch seinerseits eine bedeutende Geldstrafe bezahlten mußte.“ In Tyrus regierte eine Reihe von Königen mit dem damals sehr geläufigen Namen Hiram. So kam es, daß in späteren Schriften die Regierungszeiten und Personen einfach zusammengezogen wurden. „Und Hiram herrschte fünfhundert Jahre in Tyrus, von den Tagen des davidischen Königtums bis zum Königtum des Sedekia und aller israelitischen Könige, bis er vergaß, daß er ein Mensch sei, lästerte und sprach: „Ich bin Gott und sitze auf Gottes Sitz, mitten im Meer.“ Ihn tötete der König Nebukadnezar.“(2) Phönizische Seefahrer waren die besten ihrer Zeit. Mit Langstrecken-Handelsschiffen durchfuhren sie das Mittelmeer und wagten sich auch über die Straße von Gibraltar hinaus; das ist bekannt. Sensationell und deshalb umstritten ist der Fund einer Phönizischen Inschrift an der Küste Brasiliens. 1872 wurde in Pousa Alto im Staat Paraiba in Brasilien ein Stein entdeckt, der eine Inschrift in einem althebräischen, dem Phönizischen verwandten Dialekt aufwies. 1 -Wir (sind) Söhne von Kanaan, aus Sidon, der Königsstadt. Und Handel hat uns geworfen 2 -auf dieses ferne Ufer, ein Gebiet der Berge. Und wir haben ein Weihrauchopfer den Göttern dargebracht 3 -und den Göttinnen, im 19. Jahre des Hiram, unseres mächtigen Königs. 4 -Und wir sind von Ezjon-Geber gekommen, im Friedlichen Meer. Wir sind mit zehn Schiffen weggefahren. 5 -Und wir waren zusammen auf dem Meer (während) zweier Jahre rund um das Land Ham, und wir wurden getrennt 6 -durch die Hand des Baal, und wir waren nicht mehr mit unseren Gefährten. Und wir sind hierherge-kommen, zwölf 7 -Männer und drei Frauen, auf (dieses) ferne Ufer, und ich, Mat’astart, ihr Führer, 8 -nahm Besitz von ihm. Mögen die Götter und Göttinnen uns gnädig sein. Schrift, Sprache und Textgestaltung ließen den Schluß zu, daß König Hiram III., dessen 19. Regierungsjahr in das Jahr 532 v. Chr. fiel, gemeint sein könnte. Der erwähnte Hafen Ezjon-Geber am Golf von Akaba wurde von den Phöniziern regelmäßig benützt, das Land Ham war Afrika. Aber die Inschrift verbarg noch eine Sensation: ein Kryptogramm. Dies ist eine verschlüsselte Botschaft innerhalb eines normalen Textes. Das Kryptogramm der Paraiba-Inschrift konstruiert sich aus der Zahlenwertigkeit der Anfangs- und Endbuchstaben der 8 Zeilen. Erfaßt man mittels dieser Zahlen die jeweils an dieser Stelle der Zeile (vom Zeilenanfang = akrostisch, und vom Zeilenende = telistisch her) befindlichen Buchstaben, so ergeben sich 2 x 8 = 16 Konsonanten; Vokale schrieb man bekanntlich nicht. Und dieser Text lautet: „Wir wurden vom Tod errettet – Vertraue nur auf jahweh“. Die Konsequenzen wären zu gewaltig gewesen, um diese Schrift einhellig als echt zu bestätigen. Also nahm man eine Fälschung an; daß aber der „Fälscher“ ein Kryptogramm eingebaut hat, ist nicht gerade das Übliche; und Hiram besaß überdurchschnittliche Matrosen. „Hiram schickte seine Leute, geübte Seefahrer, mit den Leuten Salomos zu Schiff aus“ (1. Könige 9, 27). 3. BILQIS, KÖNIGIN VON SABA
Der einzige Hinweis auf eine reale Existenz der sagenhaften Königin von Saba steht im Alten Testament. Gleich zweimal wird sie dort genannt (1. Könige 10, 1 - 13 und 2. Chronik 9, 1 - 12), beide Male fast mit gleichen Worten. Der Bericht aus dem Buch der Könige lautet: „Die Königin von Saba hörte vom Ruf Salomos und kam, um ihn mit Rätselfragen auf die Probe zu stellen“ – und „Sie kam nach Jerusalem mit sehr großem Gefolge, mit Kamelen, die Balsam, eine gewaltige...


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.