Bartz / Jingze | Unterwegs | Buch | 978-3-941651-00-5 | www.sack.de

Buch, Deutsch, 384 Seiten, GB, Format (B × H): 1450 mm x 2050 mm, Gewicht: 564 g

Bartz / Jingze

Unterwegs

Literatur-Gegenwart China
1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-941651-00-5
Verlag: DIX Verlag & PR

Literatur-Gegenwart China

Buch, Deutsch, 384 Seiten, GB, Format (B × H): 1450 mm x 2050 mm, Gewicht: 564 g

ISBN: 978-3-941651-00-5
Verlag: DIX Verlag & PR


China ist unterwegs, im Umbruch und Aufbruch. Gängige Gewissheiten sind
erschüttert, Konventionen lösen sich auf. Diese kaum fassbare Dynamik fangen
die vorliegenden Geschichten ein. Ihre zehn Autoren leben in China und sind doch
zugleich Bewohner einer globalisierten Welt. Diese Dynamik macht die Geschichten
auch für westliche Leser so spannend und zugleich so zugänglich.
Weitgehend verschont vom Trauma der Mao-Zeit, schreiben die jungen Autoren
auf der Höhe der Zeit: unaufgeregt, unterhaltsam und ironisch, ohne erhobenen
Zeigefinger und ohne falsche Nostalgie, aber auch ohne Verklärung der Goldgräberstimmung,
die wir im Westen so gern mit dem heutigen China assoziieren.
Auf ihre ganz individuelle Art halten sie China den Spiegel vor.

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Zielgruppe


China-Interessierte, China-Reisende, Geschäftsreisende, Sinologen


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Weder Süßsauer noch Wantan-Suppe – Ein Vorwort – Jing Bartz
Die Brücke der Wanderarbeiter - Li Shijiang
Klare Gemüsesuppe - Pan Xiangli
Das Glück des Müllsammlers - Fan Xiaoqing
Unser Meer - Xu Zechen
Tod an der Kreuzung - Lu Min
Der koreanische Liebhaber - Jin Renshun
Ein Bär auf Seelenwanderschaft - Fan Wen
Weich wie Samt - Ye Mi
Die Stickstoffdüngerfabrik - Tian Er
Wer trägt in der Nacht eine Sonnenbrille? - Huang Tulu
Autorenportraits


. Mosaikartig spiegeln die hier ausgewählten zehn Kurzgeschichten
aus China, geschrieben zwischen dem 2002
und 2008, diese höchst komplexe Erfahrungswelt.
Kurzweilig und spannend sollten die Texte sein, aber auch
literarisch anspruchsvoll.
Chinesen glauben an Zeitabschnitte als ordnungsstiftende
Prinzipien. Gerade weil die eigene Geschichte so
sehr von Willkür und Chaos dominiert ist, kann eine zeitliche
Gliederung eine gewisse Orientierung geben. Deshalb
haben wir nur Geschichten aus dem neuen, 21. Jahrhundert
aufgenommen.
Alle diese Geschichten zeigen einen sehr chinesischen
Blick auf ihr Land. Keiner der Autoren hat mit seiner
Geschichte – wie das sonst oft geschieht – auf den internationalen
Markt geschielt. Das bedeutet eine Gratwanderung,
von deren Gelingen wir überzeugt sind: Keine
dieser Geschichten leugnet ihre Fremdheit gegenüber
den westlichen Lesern, und doch sind sie alle zugleich
eine Einladung, sich dem Fremden anzunähern. Wegen
seiner Komplexität, seiner räumlichen und auch kulturellen
Ferne neigen Außenstehende oft dazu, China als
eine kollektive Einheit zu betrachten – genau wie die
Eröffnung der Olympiade 2008 in Peking es der Welt
demonstriert hat. Dagegen setzen die hier versammelten
Autoren eine Wahrnehmung der Differenz, des Bruchs
und des Konf likts.
So gesehen ist auch ein Begriff wie 'China-Erfahrung'
eine Illusion. In diesem Begriff äußert sich eine höchst
komplexe Befindlichkeit, aus der die restliche Welt keinesfalls
ausgeschlossen bleibt. Im Gegenteil: alles ist vermischt,
alle vermeintlich klaren Trennungen sind aufgehoben. So
'chinesisch' ihre Perspektive auch sein mag, die Autoren
geben sich doch zugleich als Bewohner einer globalisierten
Welt zu erkennen.
In jeder der hier versammelten Geschichten haben das
gesellschaftliche Chaos und der geschichtliche Umbruch ihre
Spuren hinterlassen.
Und selbst die Liebe bleibt davon nicht
verschont, ob sie nun zur Flucht aus der Routine des Alltags
dient oder als Tauschware in
einer zunehmend kommerzialisierten Gesellschaft. Aber auch das ist nur die halbe
Wahrheit. Die Komplexität der 'China-Erfahrung' macht
die 'ganze' Wahrheit zu einer Schimäre.
Glasklar aber bleibt, wie die Chinesen dem radikalen
Umbruch ausgeliefert sind. Jede/r muss darauf reagieren.
Das Credo der allgemeinen Aufbruchsstimmung lautet:

Wer zu Hause bleibt, der lebt in einer trügerischen Geborgenheit;
nur wer 'in die weite Welt hineingeht', dem steht
die Zukunft offen. Was aber passiert während des Unterwegsseins?
Menschen verlassen ihre Heimat und leben in
der innerchinesischen Fremde.
Während ich diese Zeilen schreibe, sind viele Chinesen
noch immer unterwegs, nur diesmal in anderer Richtung:

zurück in ihre Heimat. Denn die Finanzkrise der letzten
Monate hat (so die offizielle Zahl) mindestens zwanzig
Millionen Wanderarbeiter in den Städten arbeitslos
gemacht.


LI Jingze: geboren 1964 in Tianjin. Mit 20 erwarb er einen Bachelor in Chinesischer Literatur an der Universität Peking. Heute gilt er als einer der einflussreichsten chinesischen Literaturkritiker und Entdecker vieler Newcomer. Zurzeit ist Li Jingze Chefredakteur der chinesischen Literaturzeitschrift Renmin Wenxue („Volksliteratur“).

Dr. Jing Bartz: geboren 1968 in Peking. Sie hat Literatur, Pädagogik und Wirtschaft in Peking, Kiel und Leipzig studiert. Als Journalistin und Lektorin hat sie in China und Deutschland gearbeitet. 2002-2003 übernahm sie die Professurvertretung für Wirtschaftskommunikation mit Asien an der Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung. Seit Juni 2003 hat sie die Leitung des deutschen Buchinformationszentrums Peking der Frankfurter Buchmesse.



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