Beauman | London Killings - Ein tödliches Geschenk | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 917 Seiten

Reihe: Journalists

Beauman London Killings - Ein tödliches Geschenk

Romantic Thriller - Journalists: Band 1
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-98690-470-8
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Romantic Thriller - Journalists: Band 1

E-Book, Deutsch, Band 1, 917 Seiten

Reihe: Journalists

ISBN: 978-3-98690-470-8
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Dieses Geheimnis ist lebensgefährlich ... Der romantische Thriller »London Killings - Ein tödliches Geschenk« von Sally Beauman als eBook bei dotbooks. Ein schwarzer Handschuh und ein Paar goldene Handschellen - was ist ihre Bedeutung in diesem Spiel um Eifersucht, Macht und Leidenschaft? In London begegnen sich zwei Menschen wieder, die glaubten, einander für immer verloren zu haben: Pressefotograf Pascal Lamartine und Journalistin Gini Hunter, die einst eine leidenschaftliche Liebe verband. Nun sollen sie herausfinden, ob die finsteren Gerüchte, die sich um die Ehe des US-Botschafters John Hawthorne ranken, wahr sind. Haben auch die rätselhaften Pakete, die Gini und Pascal kurz vor ihrem Auftrag zugespielt wurden, etwas damit zu tun? Je tiefer sie bohren, desto mehr geraten sie ins Visier der Reichen und Mächtigen, die alles geben würden, um den Schein zu wahren ... »Eine überzeugende Mischung aus Romantik und Spannung!« Publishers Weekly Jetzt als eBook kaufen und genießen: »London Killings - Ein tödliches Geschenk« von Bestsellerautorin Sally Beauman, ein Thriller voll prickelnder Leidenschaft und rasanter Spannung, ist der erste Band der »Journalists«-Reihe, deren Bücher unabhängig voneinander gelesen werden können. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Sally Beauman (1944-2016) war eine englische Autorin und Journalistin. Sie studierte in Cambridge Englische Literaturwissenschaft und war anschließend in England und den USA als Journalistin für viele angesehene Zeitschriften wie die »New York Times« und die »Vogue« tätig. Besonders bekannt ist sie für ihre acht international erfolgreichen Bestsellerromane, die in über zwanzig Sprachen übersetzt wurden. Bei dotbooks erscheinen von Sally Beauman: »Rebeccas Geheimnis« »Das Geheimnis von Winterscombe Manor« »Die Frauen von Wyken Abbey« »Erben des Schicksals« Außerdem erscheint von ihr die Romantic-Thriller-Reihe »Journalists« mit den Titeln »London Killings - Ein tödliches Geschenk«, »Paris Murders - Eine tödliche Wahrheit« und »New York Stalker - Eine tödliche Liebe«.
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Kapitel I


Pascal Lamartine

Das Päckchen wurde kurz nach neun gebracht. Pascal Lamartine, der zu einer Verabredung mußte und sich bereits verspätet hatte, bestätigte den Empfang, schüttelte des Päckchen und legte es auf den Frühstückstisch. Keine Eile: Er würde es später öffnen. Inzwischen versuchte er mehrere Dinge gleichzeitig zu tun – Kaffee kochen, packen, seine Fototaschen überprüfen und, das Schwierigste von allem, seine Tochter Marianne dazu bringen, ihr Frühstücksei zu essen.

Päckchen kamen in zweierlei Form bei Pascal an. Wenn sie flach waren, enthielten sie Fotos und konnten eilig sein; waren sie nicht flach, dann handelte es sich zumeist um etwas Unwichtiges, um Werbematerial, das von einer PR-Agentur verschickt wurde. Seine Tochter Marianne, sieben Jahre alt, sah die Dinge anders. Für sie bedeuteten Päckchen so etwas wie Weihnachten oder Geburtstag; sie bedeuteten Spaß. Als Pascal fertig gepackt und Kaffee gemacht hatte, ging er wieder zum Tisch und fand Marianne mit dem Päckchen in den Händen. Das Ei – nicht gerade appetitlich, wie Pascal zugeben mußte, aber schließlich konnte er nicht einmal die einfachsten Dinge kochen – fand keine Beachtung.

Marianne untersuchte das Päckchen. Sie machte sich an der Verpackung zu schaffen. Sie sah ihren Vater erwartungsvoll an. »Ein Geschenk«, sagte sie. »Schau, Papa. Jemand hat dir ein Geschenk geschickt. Du mußt es sofort aufmachen.«

Pascal lächelte. Er konzentrierte sich darauf, ganz nach Mariannes Geschmack einen café au lait zu mixen, nach Mariannes Art. Das Getränk mußte milchig und süß sein. Es mußte auf traditionelle französische Art serviert werden – in der grünen Keramikschale, die Marianne von seiner Mutter bekommen hatte und die sie liebte und auf deren Rand ein orangefarbener Hahn thronte. Dann mußte die Schale so auf den Tisch gestellt werden, daß der Hahn Marianne ansah. Seine Tochter hatte eine Vorliebe für solche Einzelheiten, die ihm manchmal Sorgen bereitete. Er fürchtete, daß sie ein Nebenprodukt seiner unerfreulichen Scheidung von ihrer Mutter sein könnte. Er tat drei Stück Zucker in die Schale, rührte um und reichte sie ihr über den Tisch hinweg. Traurig betrachtete er die Schale. Drei Jahre alt und leicht angeschlagen, war sie ein Relikt: Seine Mutter war jetzt schon fast ein Jahr lang tot.

»Ich glaube nicht, daß es ein Geschenk ist, Liebling«, sagte er und setzte sich hin. »Ich kriege kaum noch Geschenke. Wahrscheinlich, weil ich schon so alt bin.« Er zog die Schultern ein, während er es sagte, um sich kleiner zu machen. Und verzog melancholisch das Gesicht.

Marianne lachte. »Wie alt bist du denn?« fragte sie, während sie sich bemühte, den Knoten in der Schnur aufzuknüpfen.

»Fünfunddreißig.«

Pascal zögerte, um der Versuchung zu widerstehen, dann zündete er sich doch eine Zigarette an. Er seufzte. »In diesem Frühjahr werde ich sechsunddreißig. Uralt!«

Marianne dachte darüber nach. Ihre Augen flackerten, und sie spitzte die Lippen. Fünfunddreißig Jahre mußten ihr sehr alt vorkommen, dachte Pascal. Mein Vater, der Methusalem. Er zuckte die Achseln. Für Marianne war das Alter eine Tatsache ohne natürliche Folgen. Sie war noch zu jung, um das Altern mit Krankheit und Tod in Verbindung zu bringen, auch jetzt noch.

»Das Ei ist nicht gelungen, was?« Er lächelte. »Du mußt es nicht essen. Iß lieber das Brot.«

Marianne warf ihm einen dankbaren Blick zu und biß in das knusprige Brot mit der Erdbeermarmelade darauf, die sofort an ihrem Kinn, ihren Händen und dem Tischtuch klebte. Pascal streckte die Hand aus und nahm vorsichtig einen Krümel von ihrem Kinn und legte ihn auf ihre Nasenspitze. Marianne kicherte. Sie kaute zufrieden weiter und schob dann das Päckchen über den Tisch.

»Aber vielleicht ist es doch ein Geschenk«, sagte sie ernst. »Ein schönes Geschenk. Man kann nie wissen. Mach es auf, bevor wir gehen, Papa, bitte.«

Pascal sah auf seine Armbanduhr. Er hatte gerade noch eine Stunde Zeit, um Marianne wieder bei ihrer Mutter abzuliefern, die in einem Pariser Vorort wohnte, dann durch den Stoßverkehr wieder ins Zentrum zurückzufahren, um sich mit Françoise zu treffen und die neuen Fotos abzugeben. Wenn er nicht aufgehalten wurde, könnte er leicht den Mittagsflug nach London erreichen, der vom Flughafen de Gaulle startete. Er zögerte: Sie hätten die Wohnung schon vor zehn Minuten verlassen sollen.

Andererseits war Mariannes hübscher Koffer, den er selbst für sie gekauft hatte, schon fertig gepackt. Die Menagerie an Teddybären und Hasen und das traurige ausgestopfte Känguruh, ohne das sie nicht schlafen konnte, waren schon alle bereit und warteten im Flur. Er konnte es nicht ertragen, sie zu enttäuschen, wenn sie ihn so erwartungsvoll ansah.

»Also gut«, sagte er. »Sehen wir doch mal nach, was wir hier haben.« Er zog das Päckchen näher zu sich. Als er es jetzt genauer betrachtete, sah es wirklich interessant aus – und auch ungewöhnlich, nicht wie die Päckchen, die die Werbeagenturen verschicken. Braunes Papier, ganz neu, das um einen Karton gewickelt war. Nicht schwer. Sauber verpackt, ungefähr fünfzehn Zentimeter hoch und breit. Die Schnur um das Päckchen war in regelrechten Abständen verknotet, die Knoten mit rotem Wachs versiegelt. Ein solches Päckchen hatte er schon seit Jahren nicht mehr gesehen, und schon gar nicht selbst erhalten. Sein Name und seine Adresse waren, sorgfältig in Großbuchstaben, mit der Hand geschrieben. Er sah genauer hin und stellte fest, daß sie mit einer Schablone geschrieben waren.

Er gab sich Mühe, sich nichts anmerken zu lassen, aber als er es sich später wieder ins Gedächtnis rief, wurde ihm klar, daß er sich zu schnell bewegt hatte, daß er hastig seinen Stuhl zurückgeschoben hatte. Vielleicht war er blaß geworden – irgend etwas an seinem Benehmen mußte Marianne aufgefallen sein. Denn sie besaß die dünnhäutige Sensibilität eines Einzelkindes, dem schon kleinste Nuancen auffielen, mit einem sechsten Sinn für Schwierigkeiten, der durch die jahrelangen elterlichen Streitigkeiten hinter verschlossenen Türen geschärft worden war. Als er jetzt ganz beiläufig das Päckchen nahm und damit wegging, verdüsterte sich ihr Gesicht. Sie sah ihn unsicher an.

»Was ist los, Papa?«

»Nichts, Liebling. Nichts«, sagte er mit ruhiger Stimme. »Ich habe gerade bemerkt, daß es schon spät ist, das ist alles. Lauf und hol deinen Mantel, ja?«

Sie blieb einen Augenblick sitzen und beobachtete ihn. Sie beobachtete, wie er die brennende Zigarette im Aschenbecher liegenließ. Sie beobachtete, wie er das Päckchen in die Küche trug und auf das Abtropfbrett aus fleckenlosem Stahl legte. Sie beobachtete, wie er Wasser in den Ausguß laufen ließ. Dann kletterte sie plötzlich gehorsam von ihrem Stuhl.

Als er sich das nächste Mal umdrehte, hatte sie ihren Mantel geholt und war in die Küche gekommen. Sie stand mitten in dem großen Raum und beobachtete ihn, während das Licht durch die großen Fenster auf ihr Haar fiel. Auf ihrem Gesicht lag ein Ausdruck wie schon seit Monaten nicht mehr, ein Ausdruck, den er niemals wieder hatte bei ihr hervorrufen wollen, nachdem die Scheidung vorüber gewesen war. Das hatte er sich versprochen. Diesen Ausdruck von Verwirrung und Schuldgefühlen. Pascal ließ das Päckchen liegen und ging zu ihr hin. Er gab ihr einen Kuß auf den Kopf, legte den Arm um sie und schob sie sanft zur Tür. An der Tür blieb sie stehen und sah zu ihm hoch, ihr Gesicht war vor Angst ganz rot.

»Was ist denn, Papa?« fragte sie noch einmal. »Was habe ich getan?«

Die Frage schnitt Pascal ins Herz. Er fragte sich, ob es das Schicksal aller Kinder geschiedener Eltern war – durch das Leben zu gehen und sich die Schuld für das Versagen ihrer Eltern zu geben.

»Nichts, Liebling«, erwiderte er und zog sie fest an sich. »Ich habe dir doch gesagt, daß wir uns schrecklich verspätet haben. Ich habe eben erst gemerkt, wie spät es schon ist. Hör zu, Marianne –« Er machte die Wohnungstür zum Treppenhaus auf und schob sie sanft nach draußen. »Ich werde das dumme Päckchen später aufmachen – wenn ich aus London zurück bin. Und wenn es irgend etwas Aufregendes ist, rufe ich dich an und erzähle es dir, das verspreche ich. Zieh den Mantel an, so ist es gut. Was haben wir denn hier? Einen Bären, einen Hasen, ein Känguruh – hör zu, ich habe eine Idee. Du läufst bis nach unten ins Erdgeschoß und wartest dort auf mich, wirst du das tun? Warte direkt an der Tür, geh nicht hinaus, ich komme gleich nach. Papa muß nur noch ein paar Papiere suchen, sein Flugticket ...«

Es klappte. Mariannes düstere Miene hellte sich wieder auf. »Kann ich Madame Lavalle guten Tag sagen, so wie letztes Mal?«

Pascal lächelte. Im stillen segnete er die freundliche Concierge, die seine Tochter liebte. »Natürlich, Liebling. Zeig ihr deine Tiere, ich wette, die gefallen ihr.«

Marianne nickte und lief zur Treppe. Pascal hörte das Klappern ihrer Schuhe, als sie hinunterlief, dann das Geräusch einer Tür, die aufging, dann Madame Lavalles Stimme.

»Du liebe Güte, was haben wir denn da alles? Einen Hasen. Einen Bären und – mon Dieu, was kann das sein? So etwas habe ich ja noch nie gesehen!«

»Das ist ein Känguruh, Madame.« Mariannes hohe Stimme schallte durch das Treppenhaus bis zu Pascal. »Und sehen Sie, sehen Sie nur, es hält sein Baby ganz fest, sehen Sie den kleinen Beutel hier?« Pascal machte die Tür zu. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er ging wieder in die Küche und blieb stehen und starrte auf das altmodische viereckige Päckchen, das auf dem Tropfbrett lag, mit den säuberlich versiegelten Knoten an der Schnur. Es...



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