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E-Book, Deutsch, 440 Seiten

Becker / Brandenburg Lehrbuch Gerontologie

Gerontologisches Fachwissen für Pflege- und Sozialberufe – Eine interdisziplinäre Aufgabe

E-Book, Deutsch, 440 Seiten

ISBN: 978-3-456-95343-4
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Für eine professionelle Pflege und Betreuung alter Menschen sind gründliche Kenntnisse der Gerontologie unerlässlich. Das Lehrbuch der Gerontologie vermittelt diese Grundlagen, schlägt Brücken zwischen den Disziplinen und leistet Verständigungsarbeit zwischen Pflege und sozialer Arbeit. Das erfahrene Herausgeberteam: · führt in die theoretischen Grundlagen von Pflege, Sozialer Arbeit und Altern ein · skizziert Lebenslagen der Sozialpolitik, sozialen Sicherung und sozialen Ungleichheit · stellt Lebenslagen bzgl. demographischer Trends und ihren Auswirkungen auf Soziale Arbeit und Pflege dar und beschreibt Lebenslagen pflegerischer Versorgung · beschreibt Grundzüge der Ethik für Pflege und Soziale Arbeit · analysiert Konzepte von Autonomie, Normalität und Empowerment · stellt Aufgaben- und Einsatzfelder sowie Interventionen, Ansätze und Methoden vor · zeigt Möglichkeiten und Grenzen der Professionalisierung · fördert und vermittelt mit seinem Text die beiderseitige Kenntnis, den Dialog und die Zusammenarbeit der Disziplinen. · erarbeitet ein eigenständiges Profil der gerontologischen Grundlagen in den Disziplinen Pflege und Sozialarbeit · didaktisiert und strukturiert den Text mit Einführungen, Lernzielen, Fallbeispielen, Aufgaben, Kontroversen, Schlussfolgerungen und weiterführenden Literaturhinweisen.
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Zielgruppe


Pflege-Studierende, Altenpflegende, Sozialarbeit-Studierende, Sozialarbeiter, Praktiker der Pflege und Sozialarbeit.

Weitere Infos & Material


1;Lehrbuch Gerontologie;4
1.1;Inhaltsverzeichnis;6
1.2;Danksagung;14
1.3;Geleitwort;16
2;1. Gerontologisches Fachwissen und Interdisziplinarität: Warum?;18
2.1;1.1 Welche Zielgruppen sind angesprochen?;19
2.2;1.2 Worum geht es in diesem Buch?;19
3;2. Gerontologie – eine interdisziplinäre Wissenschaft;22
3.1;2.1 Einführung;23
3.2;2.2 Gerontologie – ein Definitionsversuch;24
3.3;2.3 Interdisziplinarität der Gerontologie;26
3.4;2.4 Schlussfolgerung;34
3.5;2.5 Literatur;35
4;3. Theorien des Alters und des Alterns;38
4.1;3.1 Einführung;39
4.2;3.2 Theorien – eine erste Annäherung;40
4.3;3.3 Theorien in der Gerontologie – die Klassiker;43
4.4;3.4 Multidisziplinäre Perspektiven des Alter(n)s;51
4.5;3.5 Abseits vom Mainstream: Vern Bengtson;66
4.6;3.6 Schlussfolgerungen;68
4.7;3.7 Literatur;71
5;4. Altern und Pflege;76
5.1;4.1 Einführung;77
5.2;4.2 Entwicklungen und Perspektiven;77
5.3;4.3 Zentrale Aufgaben der Pflege;83
5.4;4.4 Settings;88
5.5;4.5 Bildungsfragen;92
5.6;4.6 Verbände und Politik;94
5.7;4.7 Schlussfolgerungen;95
5.8;4.8 Literatur;96
6;5. Altern und Soziale Arbeit;98
6.1;5.1 Soziale Arbeit und Altern – Entwicklungslinien;100
6.2;5.2 Soziale Arbeit und Soziale Gerontologie – Positionen und Tendenzen in Theorie und Praxis;102
6.3;5.3 Theorie- und Identitätsbildung in der Sozialen Arbeit und Sozialen Gerontologie;106
6.4;5.4 Zusammenfassung und Ausblick;111
6.5;5.5 Literatur;112
7;6. Alterssozialpolitik, soziale Sicherung und soziale Ungleichheit (D, CH, A);118
7.1;6.1 Einführung;119
7.2;6.2 Theorierahmen;120
7.3;6.3 Wohlfahrtsstaatstypologischer Vergleich;121
7.4;6.4 Alterssicherung;122
7.5;6.5 Krankenversicherung und Gesundheitswesen;127
7.6;6.6 Langzeitpflege;132
7.7;6.7 Migration und Alter;138
7.8;6.8 Bürgersolidarität: Freiwilliges Engagement und Sozialkapital;142
7.9;6.9 Die Relevanz für die Soziale Arbeit und die Alterspflege;147
7.10;6.10 Schlussfolgerungen;150
7.11;6.11 Debatten und Kontroversen;150
7.12;6.12 Literatur;151
8;7. Demografisch-gesellschaftliche Wandlungen und soziale Folgen;162
8.1;7.1 Einführung;163
8.2;7.2 Lebensphasen in einer dynamischen Gesellschaft mit hoher Lebenserwartung;164
8.3;7.3 Phasen des Alters – vom Seniorenalter zur Hochaltrigkeit;166
8.4;7.4 Lebenslagen im dritten Lebensalter – ausgewählte Feststellungen;173
8.5;7.5 Lebenslagen im vierten Lebensalter – Lebenssituationen Hochaltriger;178
8.6;7.6 Schlussfolgerungen;180
8.7;7.7 Debatten und Kontroversen;181
8.8;7.8 Literatur;183
9;8. Anforderungen an eine professionelle Pflege in einer alternden Gesellschaft;186
9.1;8.1 Einführung;187
9.2;8.2 Gelebte Erfahrung von Gesundheit und Krankheit;189
9.3;8.3 Imageprobleme und Attraktivität;190
9.4;8.4 Qualität und Zufriedenheit;192
9.5;8.5 Integration und Koordination;193
9.6;8.6 Anforderungen und Kompetenzen;194
9.7;8.7 Debatten und Kontroversen;196
9.8;8.8 Literatur;199
10;9. Mut zur gut begründeten Entscheidung;204
10.1;9.1 Einführung;205
10.2;9.2 Universale moralische Prinzipien und Stationen ihrer historischen Entwicklung;206
10.3;9.3 Ethik und menschliches Handeln;208
10.4;9.4 Weitere Ansätze zur Theorie ethischen Handelns;211
10.5;9.5 Ethische Konflikte im Spannungsfeld zwischen idealer Lösung und pragmatischem Kompromiss;216
10.6;9.6 Debatten und Kontroversen;223
10.7;9.7 Schlussfolgerung;225
10.8;9.8 Literatur;226
11;10. Autonomie;230
11.1;10.1 Einführung;231
11.2;10.2 Begriffsbestimmung und Tradition des heutigen Autonomieverständnisses;232
11.3;10.3 Autonomie im Kontext von Krankheit, Behinderung und Alter;233
11.4;10.4 Autonomie als Polaritäten;237
11.5;10.5 Würdigung und kritische Einschätzung der Autonomiedebatte und -konzepte;239
11.6;10.6 Autonomiekonzept als Verhältniskonzept;240
11.7;10.7 Autonomie und verantwortungsvolle Handlungspraxis;243
11.8;10.8 Schlussfolgerung und Ausblick;245
11.9;10.9 Literatur;245
12;11. Empowerment;250
12.1;11.1 Einführung;251
12.2;11.2 Etymologische Bedeutung des Begriffs «Empowerment»;252
12.3;11.3 Historische Betrachtung des Empowerment-Konzepts;253
12.4;11.4 Das Konstrukt Empowerment;254
12.5;11.5 Experten und Lebenswelt: ein Paradoxon;258
12.6;11.6 Ressourcenorientierung: Versuch der Operationalisierung einer Haltung;260
12.7;11.7 Schlussfolgerungen;264
12.8;11.8 Debatten und Kontroversen;266
12.9;11.9 Literatur;269
13;12. Auf dem Weg zur Gerontologischen Pflege;274
13.1;12.1 Zur Geschichte der Gerontologischen Pflege;275
13.2;12.2 Ambivalenzen in der Professionalisierung des Felds;278
13.3;12.3 Gegenstand, Zielsetzung, Notwendigkeit und Themenfelder der Gerontologischen Pflege;281
13.4;12.4 Fazit;283
13.5;12.5 Literatur;284
14;13. Interventionen und Methoden aus der Sicht der Pflege und Sozialen Arbeit;288
14.1;13.1 Einführung;289
14.2;13.2 Soziale Altersarbeit – Versuch einer Standortbestimmung;292
14.3;13.3 Handlungskonzepte und Methoden;296
14.4;13.4 Direkte interventionsbezogene Konzepte auf der Mikroebene;298
14.5;13.5 Gruppen und sozialraumbezogene Methoden;307
14.6;13.6 Case Management als Verbindung von Mikro-, Meso- und Makroebene;313
14.7;13.7 Interventionen und Methoden der Pflege;323
14.8;13.8 Diskussion und Fazit;340
14.9;13.9 Literatur;343
15;14. Professionelle Soziale Arbeit und Pflege zwischen Theorie und Praxis;350
15.1;14.1 Einführung;351
15.2;14.2 Beruf und Profession;352
15.3;14.3 Theoretische Positionen in der Professionsforschung;357
15.4;14.4 Soziale Arbeit als pragmatische eigenreferenzielle Profession;362
15.5;14.5 Pflege zwischen Eminenz und Evidenz;365
15.6;14.6 Multiparadigmatismus am Beispiel der Geriatrischen Pflege und Sozialen Altenarbeit;368
15.7;14.7 Schlussfolgerungen;371
15.8;14.8 Debatten und Kontroversen;372
15.9;14.9 Literatur;373
16;15. Professionalisierung der Pflege: Möglichkeiten und Grenzen;378
16.1;15.1 Einführung;379
16.2;15.2 Zur Ausgangslage im deutschsprachigen Raum;379
16.3;15.3 Pflege als Arbeit;382
16.4;15.4 Pflege als Beruf;383
16.5;15.5 Pflege als Profession;385
16.6;15.6 Zur Professionalität der Pflege;396
16.7;15.7 Zusammenfassung und Ausblick;400
16.8;15.8 Literatur;403
17;16. Herausforderungen in der Zusammenarbeit zwischen Pflege- und Sozialberufen;410
17.1;16.1 Zum Schwerpunkt des Buches;410
17.2;16.2 Berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit für mehr Lebensqualität;411
17.3;16.3 Weitergehende Bedeutung dieses Studienbuchs;412
17.4;16.4 Literatur;413
18;Glossar;414
19;Verzeichnisse;424
19.1;Verzeichnis der HerausgeberInnen und AutorInnen;424
19.2;Sachwortverzeichnis;436


2 Gerontologie – eine interdisziplinäre Wissenschaft (S. 21-22)
Stefanie Becker

Zusammenfassung

Die Auswirkungen des demografischen Wandels und einer Gesellschaft des langen Lebens sind in fast allen gesellschaftlichen Bereichen spürbar. Daher sind in vielen Arbeitsfeldern heute gerontologische Kenntnisse erforderlich, um mit dem Phänomen des Alters bzw. Alterns angemessen und produktiv umzugehen. Das gilt für den Bereich der Bildung ebenso wie für die Arbeitswelt, die Stadtentwicklung, die technologische Entwicklung und – insbesondere – für die Pflege und Soziale Arbeit. Grundkompetenzen der Gerontologie bzw. grundlegendes gerontologisches Fachwissen sind in verschiedenen Arbeitsbereichen und damit unterschiedlichen Disziplinen zunehmend gefragt.

Wie in der Einleitung dargelegt, verstehen wir die Gerontologie (Altersbzw. Alternswissenschaft) und ihre Erkenntnisse als Grundlage für eine qualitativ hochstehende professionelle Tätigkeit im Altersbereich. In dieser Eigenschaft kann gerontologisches Fachwissen helfen, eine Brücke zwischen verschiedenen Disziplinen zu schlagen und als gemeinsame Kommunikations- und Verständnisgrundlage dienen. Dies vor allem, weil sich Gerontologie als interdisziplinäre Wissenschaft versteht. In diesem Kapitel sollen daher zunächst das Selbstverständnis der Gerontologie und ihre sich daraus ergebende mögliche Vermittlerrolle erläutert werden, da sie die Grundlage und Hintergrundfolie darstellt, vor der die weiteren Kapitel dieses Buches zu lesen sein werden.

Lernziele:

- Gerontologie als interdisziplinäre Wissenschaft kennenlernen.
- Ein erstes Verständnis von Gerontologie und der Bedeutung gerontologischen Fachwissens in der Pflege und Betreuung älterer Menschen erhalten.
- Die Unterschiede zwischen Multi-, Inter- und Transdisziplinarität kennenlernen.
- Die Bedeutung gerontologischen Fachwissens für die eigene Berufstätigkeit in Pflege oder Sozialer Arbeit reflektieren.

Einführung

Die Gerontologie als wissenschaftliches Forschungsgebiet und praktische Tätigkeit verdankt ihre Entwicklung vor allem Strömungen im 20. Jahrhundert, die einerseits von wachsendem Bewusstsein über die älteren und wachsenden Bevölkerungsanteile und andererseits durch eine damit verbundene Defizitorientierung (s. a. Kap. 3) geprägt waren. Die Erhöhung der Lebenserwartung bei Frauen auf durchschnittlich 84,6 Jahre und bei Männern auf 80,2 Jahre bei der Geburt sowie die damit verbundene Chance der Langlebigkeit haben dazu geführt, dass die Lebensphase Alter einen wachsenden Anteil an der Gesamtlebenszeit ausmacht und sich durch hohe inter- und intraindividuelle Variabilität (Lehr, 2007) und Vielfalt auszeichnet. Zentrale Trends dieser demografischen Veränderungen, die auch die Handlungsfelder der Sozialen Arbeit und der Pflege mit älteren Menschen zunehmend prägen, sind:

- Individualisierung: Die Lebensverläufe und -lagen im Alter sind heute weitaus weniger normativ und standardisiert.
- Singularisierung: Die veränderten Familienstrukturen und die alt gewordene Kriegsgeneration führen zu einer hohen Anzahl alleinstehender alter Menschen in unserer Gesellschaft (vor allem Frauen).
- Multimorbidität: Mit steigendem Alter werden Mehrfacherkrankungen wahrscheinlicher und damit geeignete Versorgungs- und Unterstützungsangebote notwendig. Dazu zählen auch spezifische Bedarfslagen, wie z. B. chronische Erkrankungen oder Demenz.


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