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E-Book

E-Book, Deutsch, 328 Seiten

Becker Qualitätsmanagement

Die wesentlichen Grundlagen kompakt und verständlich

E-Book, Deutsch, 328 Seiten

ISBN: 978-3-7534-1307-5
Verlag: Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Qualitätsmanagement ist - aus akademischer Sicht - eine eher jüngere Teildisziplin der Betriebswirtschaftslehre. In der Praxis hat sie sich hingegen mindestens seit der Einführung der Serienfertigung Anfang des 20. Jahrhunderts eine permanente Bedeutung gesichert. Dabei wurde der Begriff Qualität in den letzten rund 100 Jahren einem grundlegenden Strukturwandel unterzogen. In den Anfängen der Industrialisierung ging es primär um die operative Qualitätssicherung - also das Aussortieren von fehlerhaften Produkten, während sich der Qualitätsbegriff zur Jahrtausendwende bereits zum strategischen Qualitätsmanagement - also hin zum Konzept der präventiven Fehlervermeidung - entwickelt hat. In diesem Lehrbuch sollen die wesentlichen Grundlagen des Qualitätsmanagements in einer kompakten und verständlichen Art und Weise vorgestellt werden.

Prof. Dr. Marco Becker vertritt den Themenkomplex Controlling und Finanzmanagement in Lehre und Forschung an der NBS Northern Business School - University of Applied Sciences in Hamburg. Neben dieser Professur hat er Lehraufträge in den Bereichen Betriebswirtschaftslehre, Industriebetriebslehre und Qualitätsmanagement u. a. an der Leuphana Universität Lüneburg, der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) und der staatlichen Hochschule Wismar. Der promovierte Bankkaufmann und Diplom-Kaufmann ist anerkannter Experte für Staatliche Förderung, betrieblichen Datenschutz, Kennzahlen sowie Prozess- und Qualitätsmanagement. Seit mehr als 10 Jahren zählt er mit seiner Beratungskanzlei - Marco Becker Management Consultants - kleine, mittlere und große Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen sowie Freiberufler unterschiedlicher Branchen zu seinen Kunden und ist hier auch als externer Datenschutzbeauftragter tätig.
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Kapitel 2 Überblick über die DIN EN ISO 9000-Familie
LERNZIELE Sie haben sich einen Überblick über den Aufbau der Normenfamilie DIN EN ISO 9000 verschafft. Sie kennen die Funktionen der einzelnen Normen: DIN EN ISO 9000 DIN EN ISO 9001 DIN EN ISO 9004 Sie kennen die Qualitätspolitik nach DIN EN ISO 9001. Sie kennen die Einflüsse des Qualitätsmanagement-Systems auf eine Organisation. Sie kennen die Dokumentationsarten im Qualitätsmanagement-System. 2 Überblick über die DIN EN ISO 9000-Familie 2.1 Aufbau der Normenreihe DIN EN ISO 9000 / 9001 / 9004 Das gesamte Thema Qualitätsmanagement ist in der Normenfamilie DIN EN ISO 9000 zusammengefasst. Diese Normenfamilie dient dazu, ein zertifizierbares Qualitätsmanagement-System zu definieren, im Unternehmen einzuführen, aufrecht zu erhalten und langfristig zu verbessern. Der Zusammenhang der drei Normen innerhalb der Normenfamilie wird in der folgenden Abbildung visualisiert: Abb. 2-1: Aufbau der Normenfamilie der DIN EN ISO 9000 ff. Das Herzstück dieser Normenfamilie bildet die DIN EN ISO 9001, die aktuell im Revisionsstand aus dem Jahre 2015 vorliegt. In dieser Norm sind die konkreten Anforderungen an das Qualitätsmanagement-System definiert. Aus diesem Grund erfolgt eine Zertifizierung eines Qualitätsmanagement-Systems, welches auf der Grundlage der Normenfamilie ISO 9000 erstellt wurde, immer gegen die detaillierten Anforderungen der DIN EN ISO 9001. Die DIN EN ISO 9000, die ebenfalls im aktuellen Revisionsstand aus dem Jahre 2015 vorliegt, enthält die wesentlichen Grundlagen sowie die notwendigen Begriffsdefinitionen zum Thema Qualitätsmanagement. Die DIN EN ISO 9004, welche im Jahr 2018 zum letzten Mal einer Revision unterzogen wurde, enthält einen Leitfaden zur Leistungsverbesserung. Sie kann dafür genutzt werden, um ein seit langem bestehendes bzw. zertifiziertes Qualitätsmanagement-System nach DIN EN ISO 9001 systematisch zu verbessern. Eine gesonderte Zertifizierung auf Basis der Norm DIN EN ISO 9004 ist seit dem Ende der Neunzigerjahre des letzten Jahrhunderts nicht mehr möglich. Die Zertifizierung des Qualitätsmanagement-Systems erfolgt ausschließlich gegen die Regelungen der DIN EN ISO 9001. 2.2 QM-Grundsätze nach DIN EN ISO 9000:2015
Gemäß DIN EN ISO 9001:2015 soll sich ein Qualitätsmanagement-System an folgenden QM-Grundsätzen orientieren:5 Abb. 2-2: QM-Grundsätze nach DIN EN ISO 9001:2015 Kundenorientierung Die Kunden sind der wichtigste Faktor für ein Unternehmen. Aus diesem Grund soll das Qualitätsmanagement-System auf die Kunden sowie ihre Bedürfnisse und Anforderungen ausgerichtet sein. Dies bedeutet, dass Kunden den Spezifikationen in Bezug auf das Produkt einen besonders hohen Stellenwert beimessen. Führung Mit dem Begriff Führung sind in erster Linie die oberste Leitung eines Unternehmens und die weiteren Führungskräfte der nachgelagerten Führungsebenen gemeint. Sie sollen das einmal etablierte Qualitätsmanagement-System weiterentwickeln und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als Vorbild in Bezug auf das Thema Qualität dienen. Einbeziehung von Personen Qualitätsmanagement ist nicht die alleinige Aufgabe von Einzelpersonen im Unternehmen, beispielsweise des Qualitätsmanagement-Beauftragten oder den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Bereich der Qualitätssicherung. Vielmehr sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens einzubinden, ohne den Bezug auf das Thema Qualitätsmanagement explizit hervorzuheben. Systematischer Managementansatz Hinter dem systematischen Managementansatz verbirgt sich im Prinzip ein dokumentierter Prozess der Unternehmensführung. Dieser bezieht sich sowohl auf das Topmanagement als auch auf das Management der mittleren Entscheidungsebene und soll sicherstellen, dass auch in diesen Bereichen systematisch und nachvollziehbar gearbeitet wird. Ständige Verbesserung Der kontinuierliche Verbesserungsprozess stellt das Herzstück eines jeden Qualitätsmanagement-Systems dar. Ziel des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses ist es, aus einmal unterlaufenen Fehlern zu lernen. Hierbei sollen die gefundenen Lösungen zur Fehlervermeidung nach Möglichkeit generalisiert werden, so dass auch ähnliche Fehler gar nicht erst entstehen können Sachbezogener Ansatz zur Entscheidungsfindung Unter einem sachbezogenen Ansatz zur Entscheidungsfindung verbirgt sich ein systematischer Prozess, in den Entscheidungen ausschließlich auf Basis von nachvollziehbaren Zahlen, Daten und Fakten getroffen werden. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass die getroffenen Entscheidungen nicht aus dem Bauch heraus getroffen werden, sondern mindestens eine angemessene Qualität aufweisen. Lieferantenbeziehung zum gegenseitigen Nutzen Die Geschäftsbeziehung zwischen dem eigenen Unternehmen und den Lieferanten soll zum gegenseitigen Nutzen beider Parteien dienen. Idealerweise entsteht hierdurch eine Win-Win-Situation, durch die beide Parteien in gleichem Maße profitieren. Die Qualitätsmanagement-Grundsätze sind eine wesentliche Grundlage für die Definition eines betrieblichen Qualitätsmanagement-Systems nach DIN EN ISO 9001:2015. 2.3 Qualitätspolitik im Kontext der Normenfamilie DIN EN ISO 9000
Ein wesentlicher Bestandteil eines Qualitätsmanagement-Systems ist die Qualitätspolitik eines Unternehmens. Die Deutsche Gesellschaft für Qualität e. V. hat die wesentlichen Anforderungen einer Qualitätspolitik auf eine sehr eingängige und leicht verständliche Art und Weise definiert. Diese Anforderungen bauen auf den QM-Grundsätzen der DIN EN ISO 9001:2015 auf. Nach der Definition in der DGQ e. V. gliedert sich eine Qualitätspolitik in die Bereiche Inhalt, Zweck und Form: Abb. 2-3: Qualitätspolitik nach DGQ e.V. 1. Inhalt Gemäß der Definition der Deutschen Gesellschaft für Qualität sollen in der Qualitätspolitik eines Unternehmens mindestens die folgenden Inhalte definiert werden: Motivation Mithilfe der dokumentierten Motivation für die Qualitätspolitik soll die Bedeutung des Themas Qualität für das Unternehmen veranschaulicht werden. Auf diese Weise soll allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Augen geführt werden, dass das gesamte tägliche Handeln auf ständiges Lernen und die Verbesserung der Qualität ausgerichtet ist. Qualitätsverständnis Die Deutsche Gesellschaft für Qualität empfiehlt, dass das Thema Qualität zu einem wesentlichen Bestandteil der Unternehmenskultur wird. Im Rahmen des Qualitätsverständnisses sollte dabei das Thema Qualität aus der Sicht des Unternehmens definiert werden. Realisierung Die Realisierung beinhaltet Strategien für die Umsetzung und Pflege des Qualitätsverständnisses innerhalb des Unternehmens. 2. Zweck In Bezug auf den Zweck kommt es vor allem auf die Darlegung der Qualitätsphilosophie des Unternehmens an. Weiterhin sind ein glaubhaftes Bekenntnis und die Verpflichtung der Unternehmensleitung zum Thema Qualität von entscheidender Bedeutung. Der Zweck der Qualitätspolitik bildet außerdem einen Rahmen, auf den die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre eigenen Aktivitäten rund um das Thema Qualität ausrichten können. 3. Form In Bezug auf die Form der Qualitätspolitik gibt es einige, grundlegende Anforderungen. Die Qualitätspolitik eines Unternehmens sollte verständlich formuliert sein, so dass jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter in der Lage ist, diese nicht nur zu verstehen, sondern auch zu behalten. Aus diesem Grund sollte der Umfang der Qualitätspolitik nicht mehr als eine Textseite umfassen, die übersichtlich gestaltet ist.6 2.4 Wesentliche Einflussfaktoren auf eine Organisation und ihr QM-System
Auf jedes Qualitätsmanagement-System wirken eine Vielzahl von Einflussfaktoren. Die wichtigsten Einflussfaktoren sind in der folgenden Abbildung systematisiert:7 Abb. 2-4: Einflussfaktoren auf ein QM-System Qualitätskosten Qualitätskosten bzw. die Kosten für nicht vorhandene oder schlechte Qualität sind ein wesentlicher Einflussfaktor auf das Qualitätsmanagement-System. Ein funktionierendes Qualitätsmanagement-System kostet kein Geld, es spart Geld: Insbesondere die Verbesserung der Produktqualität und die damit verbundene Steigerung der Kundenzufriedenheit führt dazu, dass die Gesamtkosten innerhalb des Unternehmens sinken. Projektmanagement Ein strukturiertes Projektmanagement ist nicht...


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