Benecken | Clan-Land | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 392 Seiten

Benecken Clan-Land

Roman

E-Book, Deutsch, 392 Seiten

ISBN: 978-3-7109-5115-2
Verlag: Benevento
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Düsteres Zukunftsszenario um die Clan-Szene in Deutschland
Burkhard Benecken entwirft in seinem Polit-Roman eine radikale Dystopie: "Clan-Land" zeigt die beklemmende Vision eines zersplitterten Deutschlands im Jahr 2044. Kriminalität und Korruption drohen das Land in die Katastrophe zu stürzen.
Auseinandersetzungen zwischen rechtsextremen, muslimischen und linken Gruppierungen sind an der Tagesordnung. Die rechtsnationale "Zero-Tolerance-Partei" übernimmt die Macht. Die Zensur der freien Presse und die Abschaffung des unabhängigen Justizsystems machen Deutschland zu einem totalitären Staat. Die muslimischen Bürger ziehen sich unter Führung der Clans in Enklaven zurück, um dort nach ihren eigenen Regeln zu leben.
Im Zentrum des Romans steht der Strafverteidiger Lorenz van Bergen. Er soll zwischen den Clans und den politischen Machthabern vermitteln. Doch bald gerät er zwischen die Fronten.
- Schonungslos und entlarvend: ein gesellschaftskritisches Buch, das aufrütteln will
- "Schönes neues Deutschland" – eine Zukunftsvision geprägt von Machthunger und Gewaltbereitschaft
- Spannende Lektüre für Fans der TV-Serien "4 Blocks", "Dogs of Berlin" und "Skyline"
- Politthriller basierend auf Insiderwissen: Der Autor ist Anwalt der großen Clan-Familien
Eine erschreckende Dystopie, die auf wahren Begebenheiten beruht
Zahlreiche Ereignisse in Burkhard Beneckens Roman beruhen auf wahren Erlebnissen aus seiner Laufbahn als Strafverteidiger. Er hat das "Who's who" der deutschen Clan-Szene verteidigt, angefangen bei Clan-Boss Issa Rammo bis zu Mitgliedern der Familien El-Zein, Miri, Omeirat und Mahmoud. In Interviews, bei Lokalterminen, Ortsbegehungen und Recherchen hat der Autor exklusiven Einblick in die Welt der Clans erhalten.
Mit fundiertem Hintergrundwissen und einem packenden Schreibstil schafft dieser Politthriller nicht nur Aufmerksamkeit für die Clan-Problematik in Deutschland, sondern entwirft auch ein alarmierendes Szenario, wohin eine weitere Zuspitzung führen könnte.
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Kapitel 1
Freitag, 14. Oktober 2044, 17.50 Uhr, Düsseldorf
Die tief stehende Sonne tauchte alles in goldenes Spätsommerlicht. Es war die perfekte Kulisse für das Spektakel, das sich auf der Düsseldorfer Rheinterrasse abspielte. Es mussten um die dreihundert Menschen sein, die durch die Salons und über die Terrasse flanierten, einer wichtiger, reicher oder lauter als der andere. Man war sich des Privilegs bewusst, hier sein zu dürfen. Immer wieder reckten einige die Hälse, ihre Handys im Anschlag, emsig nach dem Star des Abends spähend. Doch Lorenz van Bergen hatte sich nach nur ein paar Selfies in den Gelben Salon geflüchtet. Abgeschirmt von zwei Bodyguards, stand er an einem der raumhohen Fenster und beobachtete das Treiben auf der Terrasse. Dieser Tage konnte er fast nicht mehr ohne Personenschutz raus, und der Rummel um seine Person begann ihm auf die Nerven zu gehen. Die Sicherheitsmänner waren gut trainiert: Kaum drehte sich Lorenz um und schickte einen suchenden Blick durch den Raum, winkte einer von draußen einen Kellner herein, der mit gesenktem Kopf ein mit Champagner beladenes Tablett hochhielt. Chinesische Etikette. Natürlich. Der neue Besitzer der Rheinterrasse war Mister Quin, ein mysteriöser Pekinger Unternehmer, der bereits halb Frankfurt aufgekauft hatte und nun seinen Shoppingtrip in Düsseldorf fortsetzte. Lorenz nahm ein Glas, nickte freundlich – »Sei immer nett zum Personal, das bringt Extrapunkte!«, hatte seine PR-Beraterin ihm eingebläut – und drehte sich wieder zum Fenster. Der Kellner zog sich ein paar Meter zurück und verharrte dort wie eine Statue, den Blick unverwandt auf den Ehrengast gerichtet. Gedankenverloren starrte Lorenz auf den Fluss, der mit majestätischer Gelassenheit vorbeifloss. Die letzten Sonnenstrahlen tanzten auf dem Wasser. Der Rhein brachte ihn immer zur Ruhe. Das Summen der Gäste wirkte leiser, selbst die Sprechchöre der Demonstranten vor dem Eingang klangen weniger bedrohlich. In diesen Tagen gab es kaum eine gesellschaftliche Veranstaltung, bei der nicht demonstriert wurde. Die Rechtsnationalen regierten seit ein paar Jahren allein und erfolgreich. Die anderen Parteien duckten sich unter der Macht. Einzig die Lenin-lebt-Partei, kurz LLP, die sich seit ihrem überraschenden Aufschwung Mitte der Zwanzigerjahre noch im Bundestag hielt, protestierte gegen die Maßnahmen der Regierung. Mangels Redezeit und Medienecho hatten die Abgeordneten ihren politischen Aktivismus aber weitgehend auf die Straße verlagert, unterstützt von den immer selben paar Tausend Getreuen, die von einer Demo zur nächsten zogen und eine Relevanz suggerierten, die die LLP längst nicht mehr besaß. Von Weitem waren Sirenen zu hören, die Demo würde wohl bald aufgelöst werden. Die Polizei griff inzwischen schnell und hart durch, statt wie früher abzuwarten, bis die ersten Brandsätze flogen. Gerade heute besaß das Ganze allerdings eine besondere Brisanz. Seit am frühen Nachmittag die Nachricht veröffentlicht worden war, dass der Bundesinnenminister verschwunden sei, wirkte die Stimmung noch gereizter. Hermann Hackner war nicht wie geplant zu seinem Flug nach Nürnberg erschienen, wo er eine Rede halten wollte. Seither schien er wie vom Erdboden verschluckt. Die Nachrichten überschlugen sich, von der Regierung war bislang allerdings nur ein formales Dementi gekommen, dort wollte man sich offensichtlich noch zu keiner Stellungnahme hinreißen lassen. Lorenz beschäftigte sich nicht viel mit Politik. Solange es seinen Job nicht betraf, kümmerte es ihn nicht, was die Regierung anstellte. Aber ihm war die Bedeutung der Nachricht klar. Ein verschwundener Bundesminister ließ bei der Bevölkerung unangenehme Erinnerungen wach werden. Die linksextremistischen Anschläge der selbst ernannten »Neuen RAF« in den Dreißigerjahren waren allen noch gegenwärtig. Mehrere Abgeordnete der inzwischen allein regierenden rechtsnationalen Zero-Tolerance-Partei, kurz ZTP, waren ihnen damals zum Opfer gefallen – Märtyrer, die den Aufstieg der Partei jedoch nur beschleunigt hatten. Ein verschwundener Politiker ließ die Alarmglocken schrillen: Was, wenn die RAF 2.0, wie die Extremisten allgemein genannt wurden, wieder zugeschlagen hatte? Jahrelang war Ruhe gewesen. Die Schlüsselfiguren der RAF 2.0 waren damals ausgeforscht und weggesperrt worden. Ihnen drohte inzwischen sogar die Todesstrafe, die seit ihrer Wiedereinführung 2039 rückwirkend auf verurteilte Strafgefangene angewandt werden konnte. Die Zero-Tolerance-Partei stellte inzwischen bereits zum zweiten Mal die absolute Mehrheit im Bundestag und konnte somit ohne große Gegenwehr durchregieren. Sie fuhr eine harte Law-and-Order-Politik gegen jede Gruppe, die ihrem Bild vom »ordentlichen Deutschen« nicht entsprach – Linke, Anarchisten, Globalisten, Migranten im Allgemeinen, mit Ausnahme der Chinesen, und ganz besonders Muslime. Wer in keine dieser Kategorien fiel, konnte es sich im rechtsnationalen Deutschland gut einrichten. Lorenz hatte bisher nur profitiert: Mit der Justizreform von 2039 hatte sein Aufstieg begonnen. Von ihm aus konnten sie also gerne die Demonstranten vor dem Gebäude abknallen. Die Sprechchöre nervten ihn ohnehin. Er war gereizt. In zweieinhalb Stunden begann die Show. Er war nur deshalb auf der Gala erschienen, weil Carolina die Schirmherrin war. Und als ihr treu ergebener Ehemann würde er mit ihr noch eine Runde drehen müssen, bevor er abhauen durfte. Lorenz gönnte sich ausnahmsweise einen zweiten Schluck, bevor er das Glas von sich weghielt. Der Kellner verstand, eilte herbei und nahm ihm das Glas ab. Lorenz bedankte sich wieder mit einem Nicken und überlegte, wo er wohl seine Frau finden würde. »Ah, Lorenz, da ist er ja!«, dröhnte ein Bariton durch den Raum, der sich langsam zu füllen begann, es hatte sich wohl herumgesprochen, dass der große Lorenz van Bergen im Gelben Salon stand. Lorenz schloss für eine Sekunde die Augen, dann sah er sich um. Ein riesenhafter, älterer Mann pflügte durch die Menge, eine in grüne Pailletten gekleidete Frau im Schlepptau. Lorenz erkannte ihn, Hans-Peter Irgendwas, einer der größten Sponsoren der Show. Die Bodyguards stellten sich ihm in den Weg, doch Lorenz sagte: »Ist o. k., ich kenne ihn«, und ging dem Paar höflich entgegen. »Alter Schwede, gut siehst du aus!«, rief der Mann, als wären sie alte Freunde, und knallte Lorenz die Hand auf die Schulter. »Hans-Peter, nett, dich zu sehen«, sagte Lorenz mit täuschend echtem Lächeln. Er begrüßte die Dame mit einem formvollendeten Handkuss, woraufhin sie beglückt kicherte, und noch bevor die beiden Männer einander die Hände geschüttelt hatten, ergoss sich ein Wortschwall über Lorenz. »Ich bin ja so ein Fan!«, rief sie. »So ein toller Auftritt neulich. Wie Sie den Staatsanwalt zerlegt haben. Mein Mann und ich« – sie zeigte auf den Riesen –, »wir haben die Luft angehalten. Die-Luft-ange-hal-ten! So spannend! Wie Sie plötzlich diesen Zeugen aus dem Hut gezaubert haben, der diesen, diesen … Wie hieß doch gleich der Angeklagte?« Hilfe suchend wandte sie sich an ihren Mann. »Hassan Khan«, half Lorenz bereitwillig aus. »Genau, Hasankan. Und der Nachname? Na, egal. Jedenfalls: Wie der Zeuge diesen Hasankan voll-kom-men entlastet hat. Damit hat nun wirklich keiner gerechnet. Ich hatte ja« – sie beugte sich vor und zischelte vertraulich –, »also ich hatte ja zuerst gedacht, er war’s. Kann man mir ja nicht verdenken, oder? Diese Leute sind ja alle Berufsverbrecher, nicht wahr? Werden von klein auf dazu trainiert, da in Neu-Essen, nicht?« Sie rümpfte die Nase. »Dass da keiner mal reingeht und aufräumt. Man muss heutzutage ja schon beinahe um sein Leben fürchten.« Sie war immer näher gerückt und klopfte nun mit einer Hand die Silben auf Lorenz’ Brust nach: »Um-sein-Le-ben!« Ihr Gesichtsausdruck wechselte von Ekel zu Staunen. »Und dann ergreifen Sie das Wort – und plötzlich bricht die ganze Anklage wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Da ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen: Der junge Mann ist unschuldig! Ganz klar! Ich habe natürlich für Freispruch gestimmt!« Die Dame zwinkerte. »Ganz ehrlich, ich habe auch schon ein paarmal so abgestimmt, obwohl ich sicher war, dass Ihr Mandant schuldig ist. Aber Sie sind mir halt so sympathisch. Ich habe das für Sie getan.« Sie stach ihren Zeigefinger in Lorenz’ Brust. »Für-Sie.« Lorenz lächelte angestrengt und sandte einen eindringlichen Blick in Richtung des Ehemannes. Der hob bedauernd die Schultern. »Jedenfalls, ich muss Ihnen sagen«, zwitscherte die Dame weiter, »ich bin ja so gespannt auf heute. Der Trailer war vielleicht aufregend, das sag ich Ihnen! So ein beliebter Unternehmer, dieser Daniel DuPont. Der, ein Vergewaltiger? Hat der denn so was nötig bei seinem Vermögen? Die müssen sich ihm alle ja ohnehin an den Hals schmeißen!« Sie rückte wieder vertraulich näher....


Burkhard Benecken, 1975 geboren, hat das Who's Who der deutschen Clan-Szene vertreten sowie etliche Prominente wie Leon Goretzka oder Natassja Kinski.


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