E-Book, Deutsch, Band 3, 349 Seiten
Berger 1978
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-945967-98-0
Verlag: Schwarze-Zeilen-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Stuttgarts erste Sklavinnen
E-Book, Deutsch, Band 3, 349 Seiten
Reihe: Jahrhundert der Grausamkeiten
ISBN: 978-3-945967-98-0
Verlag: Schwarze-Zeilen-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Heinrich Kirchner erlebt das Kriegsende als junger Erwachsener. Das junge Nachkriegsdeutschland erlebt er in all seiner Spießigkeit und Prüderie. Seine sexuellen Vorlieben haben dort keinen Platz. Aber er lernt auch eine andere, versteckte Seite kennen: das Rotlichtmilieu. Hier herrschen andere Normen. Er wird Zuhälter. Er macht es anders als in den billigen Bordellen üblich und er möchte besondere Kunden bedienen. So begründet er einen SM-Edelpuff in einer Villa und dort gibt es die ersten käuflichen Sklavinnen in Stuttgart ...
Der Autor zeichnet ein lebendiges Bild jener Zeit, das mit historischen Fakten untermalt ist. Der Autor hat den fiktiven Charakter des Heinrich Kirchner eng mit der Realität verwoben. Die BDSM-Szenen unterstreichen dabei die Handlung und geben den Charakteren Tiefgang. Vieles, was im Buch geschildert wird, hat sich so zugetragen und vieles ist reine Fiktion. Doch wer weiß schon, wie es wirklich war?
Eine fiktive BDSM-Biografie, erleben Sie das Gefühl der 50er bis 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts im prüden Süden Deutschlands. Seien Sie gespannt, angeregt und auch schockiert von dem, was Sie lesen ...
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Hinweis
Kriegsende in Schwaben
Besatzer-Liebchen
Trümmer-Huren
Ein Mann
Zuhälter werden
Herr einer Sklavin
Die dicke Berta
Der dritte im Bunde – und die Dritte
Die kleine Domina
Neue Mitarbeiterinnen
Eleni testet Malani
Karin und das Ehepaar
Eva und der Alte
Das Ende vom Städtle
Epilog
Erklärungen zu BDSM
Impressum
Manche der Schönheiten im »Dreifarbenhaus« waren mir schon zu Willen gewesen. Besondere Perversionen, wie ich sie suchte, wurden mir hier jedoch selten angeboten. Aber ich hatte bisher auch nicht danach gefragt. Keine Dusche auf dem Zimmer. Zu wenig Hygiene für einen gesundheitsbewussten Familienvater, wie mich. Ich ging direkt zur Chefin, Elena Bihler. Wir kannten uns seit Jahren. Jeder, der in Stuttgart im »Gewerbe« tätig war, kannte uns beide. Sie, die alte nette Puffmutter. Und mich den Besitzer und Chef der »Villa an der Weinsteige«. Ich erklärte ihr, was ich suchte. Sie wusste, dass es meinen Frauen nicht nur gut ging, sondern sehr gut. Jeder kannte die Geschichte von Berta. Aus der Gosse, zu mir. Und inzwischen war sie mehrfache Hausbesitzerin. Frau Bihler wusste aber auch, um die Perversionen, die meine Mitarbeiterinnen ertragen mussten.
»So eine suche ich«, erklärte ich.
Die alte Dame dachte nach.
»Vielleicht die Karin, die Blonde in der Nummer 12«, erklärte sie mir, »ich musste sie schon ein paar Mal verwarnen. Urin auf dem Zimmer. Das geht bei uns gar nicht. Eine echte Sau. Ich denke sie leckt auch Ärsche.«
Elena Bihler kannte ihre Mädchen.
»Hast du eine Schwarze?«, fragte ich.
Sie antwortete sofort: »Ja. Eine. Sie ist ziemlich neu hier. Die Malani. In der 33. Aber ich kenne sie nicht gut. Marokkaner als Vater. Nach dem Krieg. Du weißt. Mischling. Aber recht dunkel.«
»Klingt gut«, sagte ich der Alten und zwinkerte ihr zu.
Die geschäftstüchtige Dame fragte: »Heinrich, was kriege ich für meinen Tipp? Wenn du dir eine oder zwei mitnimmst?«
Ich lachte sie an und sagte: »Einen Kuss?«
»Zweihundert für jede?«
»Okay. Wenn sie bei mir angefangen hat. Versprochen.«
»Ehrlich?«
»Ja. Abgemacht«, sagte ich und grinste.
Frau Bihler grinste auch.
»Karin und Malani«, wiederholte ich und fragte noch einmal nach den Zimmer-Nummern. Ich notierte mir die Namen und Zimmer. Ich war gut vorbereitet. Ich hatte einen Zettel und einen Kugelschreiber dabei. Und einen prall gefüllten Geldbeutel. Ich machte mich auf den Weg durch das Labyrinth. Geradeaus, links, treppauf, rechts, langer Gang, ums Eck. Ich stieß mit einem freundlichen älteren Herrn zusammen.
Er sagte: »Idiot.«
Ich sagte: »Angenehm, mein Name ist Kirchner.«
Er sah mich wütend an. Ich ging weiter. Ein Rentner mit Spazierstock tickte über den gefliesten Gang. Er und ich. Zwei Jäger auf der Pirsch, die sich im Halbdunkel begegneten. Wir gingen an einander vorbei. Er sah zu Boden. Sein Stock tickte langsamer. Ich drehte mich um. Er war vor einer offenen Tür stehen geblieben. Meine Beute war noch nicht in Sicht. Noch eine Treppe nach oben. Karins Zimmer-Nummer. Ihre Tür stand offen. Sie saß auf dem Bett. Die kleine Lampe warf ein orangenes Licht auf die Schönheit. Langes, blondes Haar. Schwarze Netzstrümpfe. Die Schuhe abgestreift, lag sie seitlich auf dem Bett und las. Als sie mich bemerkte, legte sie ihr Buch weg und winkte mich heran.
»Na, Süßer. Wie geht’s. Magst du zu mir kommen?«
Ich mochte. Ich trat ein. Sie schloss die Türe hinter mir, sah erst auf meine, dann auf ihre Armbanduhr und flötete mit süßer Stimme: »Was darf ich dir Gutes tun, du Süßer?«
»Ich will dir etwas zeigen«, sagte ich und zeigte ihr den Inhalt meines Geldbeutels.
»Viel«, hauchte sie überwältigt und sah mich fragend an.
»Ich komme nicht nur, damit du mir einen bläst. Ich will dir ein Angebot machen. Ich hab mit der Chefin gesprochen. Sie kennt mich gut. Sie hat dich mir empfohlen. Dass du vielleicht bei mir arbeitest. Auch als Hure. Aber mit doppelter Bezahlung.«
Die Blondine sah mich fragend an.
Ich erklärte: »Die Bihler sagte mir, du leckst Männerärsche und stehst auf Urin?«
»Blasen und Ficken für 25 Mark. Po-Loch-Lecken, für 15 Mark extra. Dir in den Mund pissen, 10 Mark extra. Aber ich sag dir gleich. Gerade kann ich nicht. Ich war vorhin erst auf der Toilette.«
»Nein, nein«, sagte ich, »du trinkst meine Pisse.«
Sie grinste mich an: »Zwanzig extra?«
Ich reagierte nicht.
»Ok, Fünfzehn, weil du die Bihler kennst.«