E-Book, Deutsch, Band 2, 394 Seiten
Reihe: Lightning
Busch Lightning
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-8192-2154-5
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
The Second Strike
E-Book, Deutsch, Band 2, 394 Seiten
Reihe: Lightning
            ISBN: 978-3-8192-2154-5 
            Verlag: BoD - Books on Demand
            
 Format: EPUB
    Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Lea Busch trat 2022 mit ihrem Debutroman "Sunflower -The Story Of A Hedgehog" in die Öffentlichkeit. Letztes Jahr kam mit "Meet Me At Midnight" ihre zweite kürzere Geschichte dazu. "Mit Lightning - The Second Strike" wird die zweite Trilogie der Autorin fortgeführt. Weitere Bücher sind aktuell in Arbeit. Neben ihrer Tätigkeit als Autorin, ist Lea Busch Studentin und hat nach ihrem Bachelor in Kommunikations- und Multimediamanagement dieses Jahr ihren Master in PR- und Unternehmenskommunikation begonnen. Du möchtest mehr über die Autorin erfahren? Schau hier vorbei: Instagram: autorin.leabusch TikTok: autorin.leabusch
Autoren/Hrsg.
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1. Kapitel
Noch bevor ich die Augen aufmache, merke ich den Kater. Verdammte Scheiße. Ich stöhne genervt auf und spüre, wie mir jemand durch die Haare streicht. Nein, nicht jemand, Archer. Ich drücke meine Nase gegen seine Haut und atme einmal tief durch.
„Kopfschmerzen?“
„Mir ist schlecht“, brumme ich missmutig. Die Kopfschmerzen halten sich erstaunlicherweise in Grenzen.
„Willst du ins Bad?“, fragt er als Nächstes, aber ich antworte nur: „Mhm. Geht schon.“
Die Augen lasse ich zu und seufze leise, als er beginnt, meine Kopfhaut zu kraulen. „Ari…“, murmle ich und wünsche, mir würde es in diesem Moment gut gehen und ich könnte es voll und ganz genießen.
„Wie geht’s dir?“
„Ich hab Hunger. Aber ich denke nicht, dass ich jetzt etwas essen sollte“, gebe ich zu. „Dir?“
„Ich hab nicht einmal Kopfschmerzen, aber ich habe auch nicht viel getrunken“, antwortet er mir. „Was weißt du von gestern Abend noch?“, fragt er und einen Moment lang muss ich tatsächlich darüber nachdenken. Es sind Bruchstücke, die nach und nach wieder auftauchen.
„Du hast mich getragen, oder?“
„Vom Bad ins Bett“, antwortet er amüsiert.
„Mhm… Du hast mich nach Hause gebracht.“
„Allerdings“, nickt er.
„Wir waren draußen mit Lane und Duncan und – Scheiße!“, fluche ich laut und setze mich ruckartig auf. Gar nicht gut. Sofort wird mir schwindelig. Meinem Magen hat diese Bewegung ganz und gar nicht gefallen. Ich stolpere aus dem Bett, stütze mich am Türrahmen und an der Wand im Flur ab, ehe ich es noch gerade so zur Toilette schaffe.
„Oh nein“, höre ich Archer sagen. Dann bin ich schon auf die Knie gefallen und mir steigen Tränen in die Augen. Auch als mein Magen schon längst leer ist, hört mein Körper nicht auf, sich übergeben zu wollen. Archer streicht meine Haare nach hinten und mit der anderen Hand reibt er mir über den Rücken, während er neben mir hockt.
„Fuck“, murmle ich und ein schummeriges Gefühl macht sich in mir breit.
„Besser?“, fragt er und reicht mir einen kühlen, nassen Waschlappen. „Weiß ich noch nicht“, antworte ich ehrlich und er drückt die Spülung. „Tut mir leid.“
„Muss es nicht“, widerspricht er mit ruhiger Stimme und ich lasse mich auf meinen Hintern fallen, ehe ich mir durchs Gesicht wische. Archer reicht mir einen Becher mit Wasser. Ich nehme nur einige wenige, kleine Schlucke. Ich habe zwar Durst, aber ich denke, wenn ich jetzt zu schnell trinke, hänge ich gleich wieder über der Kloschüssel.
„Lane und Duncan wissen es“, murmle ich und immer wieder spielt sich die Szene von letzter Nacht vor meinem inneren Auge ab. Die ganze Zeit sehe ich ihre Gesichtsausdrücke, ihre Reaktionen und höre, wie sie sagen, dass ich ein Schwanzlutscher bin. „Sie wollen es dem Team sagen.“
„Werden sie nicht.“
„Wie hast du das gemacht?“
„Was meinst du?“, fragt er verwirrt.
„Du hast geschafft, dass sie nichts verraten werden. Wie hast du das hinbekommen?“, möchte ich wissen. Dieser Teil ist verschwommen. Ich weiß in etwa, was passiert ist, aber ich kann mich ab diesem Zeitpunkt an keine Details mehr erinnern.
„Ich habe ihnen gesagt, dass sie das dir überlassen sollen, weil es nur dich etwas angeht“, antwortet er schulterzuckend. „Schließlich hat das nichts damit zu tun, dass du ein Weltklasse Eishockeyspieler bist.“
Mein Herz flattert. Mir ist zwar bewusst, dass ich ein sehr guter Spieler bin, sonst wäre ich schließlich nicht in einem Team der NHL, aber es von Archer zu hören fühlt sich anders an. Ganz anders.
„Du wirst ja rot um die Nase“, grinst er plötzlich.
„Gar nicht.“
„Und wie!“, widerspricht er amüsiert und ich verdrehe genervt die Augen. „Hilf mir lieber wieder hoch, Swan.“
„Bist du dafür etwa zu schwach, du Supersportler?“, fragt er lachend und sieht von oben auf mich herab, als er sich auf die Füße geschwungen hat.
„Ich habe einen Kater und falls es dir entgangen ist, habe ich mich gerade übergeben“, entgegne ich mürrisch. Archer hält mir seine geöffnete Hand hin und widerwillig lege ich meine hinein. Er zieht mich mit Schwung nach oben und sofort wird mir wieder schlecht.
„Schwindelig?“
„Ein bisschen“, gebe ich zu und merke, wie Archer einen Arm um meine Taille legt. Ich schnappe mir meine Zahnbürste und die Zahnpasta und lehne mich an ihn. Ich muss diesen Geschmack in meinem Mund loswerden.
„Meinst du, ich kann eben in die Küche, oder kippst du dann auf dem Weg ins Schlafzimmer um?“, fragt er wenige Minuten später.
„Schlafzimmer?“, frage ich irritiert. „Wieso sollte ich ins Schlafzimmer gehen?“
„Weil du, gelinde gesagt, beschissen aussiehst.“
„Du kannst mich mal.“
„Geh wieder ins Bett“, schmunzelt er, küsst meine Stirn und verschwindet anschließend aus dem Badezimmer.
Ich seufze leise und gehe mit kleinen Schritten zurück. Die Kissen und die Decke sind noch warm, als ich mich hinein kuschle. Dann fällt mein Blick auf mein Handy. Einerseits will ich wissen, ob Lane und Duncan mir geschrieben haben, andererseits will ich nicht wissen, was sie mir geschrieben haben. Ich sehe es einige Sekunden lang nur an, ehe meine Hand wie von selbst danach greift. Ich zögere einen Moment, aber dann entsperre ich es doch.
Neo
Die erste Nachricht, die mir angezeigt wird, ist von Noah. Ach scheiße. Kurz schließe ich die Augen und versuche meine Gedanken zu sortieren. Nur seinetwegen ist das alles passiert. Hätte er nicht einfach von New York aus arbeiten können? Oder mich zumindest nicht küssen können? Oh Gott. Archer hat mitbekommen, dass er mich geküsst hat. Ich halte inne und denke augenblicklich daran, wie er mich angesehen hat. Duncan und Lane haben es ihm gesagt. Mein Herz setzt einen Schlag aus und mir wird kälter. Ohne es zu wollen, denke ich daran, wie ich mich fühlen würde, wenn es andersherum gewesen wäre. Eine Gänsehaut läuft mir den Rücken herab. Haben Archer und ich da gestern noch drüber gesprochen? Ich weiß es nicht mehr. Ich öffne die Nachricht.
Neo: Ich hoffe, du bist gut zu Hause angekommen.
Neo: Ich denke mal, du bist es, Archer ist schließlich bei dir.
Neo: Seid ihr zusammen? Du bist verliebt in ihn, oder nicht? Sah zumindest so aus.
Neo: Tut mir leid, falls ich dir deswegen Schwierigkeiten gemacht habe, ich dachte, du wärst Single.
Ich überlege, was und ob ich ihm antworten soll. Es ist immer noch Noah. Ich kenne ihn gut genug, um zu wissen, dass er die Entschuldigung durchaus ernst meint und es nie sein Plan war, dieses Chaos zu stiften. Trotzdem hat er es getan.
Duncan: Hi. Du bist zu Hause nehme ich an und liest das erst morgen früh. Ich hoffe es geht dir dann besser. Möchtest du darüber sprechen, was passiert ist oder so?
Von Lane habe ich keine Nachricht bekommen. Ich weiß nicht, ob ich enttäuscht sein soll oder doch erleichtert. Es ist eine Mischung aus beidem, schätze ich.
„Haben sie dir geschrieben?“, fragt Archer plötzlich. Er steht mit einem Tablett in den Händen im Türrahmen.
„Frühstück?“, frage ich verwundert und er nickt. „Tee, Rührei und Toast. Ich hoffe, das reicht dir.“
Er kommt zum Bett, gibt mir das Tablett und rutscht neben mich unter die Bettdecke.
„Es ist perfekt“, antworte ich und sehe ihn an.
„Was ist? Magst du nicht anfangen? Oder geht es deinem Bauch immer noch schlecht?“, fragt er besorgt.
„Ich denke, ich kann etwas essen“, überlege ich laut und sehe für einen Moment auf das Frühstück, ehe ich wieder ihn anblicke.
„Darf ich dich küssen?“, frage ich zögerlich und irritiert sieht er mich an. Oh, okay. Archer antwortet erst einen Moment später: „Wieso fragst du das?“
„Schon gut“, winke ich ab und nehme mir die Teetasse. Er hat sich Kaffee gemacht. „Elliot, sieh mich bitte an.“
Ich trinke einen Schluck, verbrenne mir fast die Zunge und stelle die Tasse zurück.
„Denkst du etwa, du kannst mich nicht küssen?“, möchte er irritiert wissen und mustert mich skeptisch. Ich zucke unbeholfen mit den Schultern. „Können ja. Ob ich es sollte, ist die Frage.“
Archer schweigt einen Moment. Er sieht mich nur an und mit jeder Sekunde werde ich nervöser und unruhiger. Dann legt er eine Hand an meine Wange, streicht mit dem Daumen sanft über meine Haut und legt seine Lippen auf meine. Liebevoll küsst er mich. Ich schließe die Augen und schmiege mein Gesicht gegen seine...




