E-Book, Deutsch, Band 03, 400 Seiten
Reihe: Game-on-Reihe
Callihan Game on - Schon immer nur du
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7363-1324-8
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 03, 400 Seiten
Reihe: Game-on-Reihe
ISBN: 978-3-7363-1324-8
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ein einziger Kuss kann alles verändern
Ethan Dexter ist der Superstar der National Football League: Er sieht aus wie ein Rockstar, die Frauen liegen ihm zu Füßen - und er ist noch Jungfrau! Zumindest besagen das die Gerüchte. Doch Fiona Mackenzie fällt es schwer, das zu glauben. Vor allem, nachdem sie und Dex den heißesten Kuss der Weltgeschichte miteinander geteilt haben. Seitdem lässt Dex keinen Zweifel daran, was er will: Fiona. Doch die muss ihr Herz unbedingt vor einer weiteren Enttäuschung schützen ...
'Sexy und sehr gefühlvoll. Uneingeschränkt empfehlenswert!' DEAR AUTHOR
Band 3 der GAME-ON-Reihe von NEW-YORK-TIMES- und USA-TODAY-Bestseller-Autorin Kristen Callihan
Kristen Callihan ist ein Kind der 80er Jahre und war schon immer eine Tagträumerin. Irgendwann hat sie beschlossen, den Figuren in ihrem Kopf ein richtiges Zuhause zu geben - und mit dem Schreiben begonnen. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in der Nähe von Washington D. C.
Weitere Infos & Material
1
Fiona
Die Wahrheit? Ich mag Männer. Nein, streicht das. Ich liebe Männer. Ich liebe ihre Stärke, ihre tiefen Stimmen, die einfache Art, auf die sie Probleme angehen. Ich liebe ihre Loyalität. Ich liebe ihre breiten, massiven Handgelenke und ihre geraden, schmalen Hüften. Verdammt, ich liebe es sogar zu beobachten, wie ihr Adamsapfel beim Schlucken auf und ab hüpft. Und ja, ich meine das ganz allgemein. Ich habe für meinen Teil schon genügend Scheißkerle kennengelernt, aber im Großen und Ganzen bin ich ein Riesenfan des männlichen Geschlechts. Weshalb es mich leicht deprimiert, dass ich gerade ohne Mann bin.
Auf dem College hatte ich einen tollen Freund. Jake. Er war sexy und locker drauf. Vielleicht zu locker. Er hat im Grunde jeden geliebt. Klar, ich war seine Freundin, aber wenn ich nicht in der Nähe gewesen bin, war das auch kein Problem für ihn. Dann gab es jede Menge anderer Leute, mit denen er abhängen konnte. Er hat mich nicht betrogen. Ich habe ihm bloß nicht genug bedeutet. Und nachdem ich gesehen habe, was meine Schwester Ivy und ihr Kerl haben, diese praktisch allumfassende »Ich muss mit dir zusammen sein«-Hingabe, will ich mehr als nur gelegentliche Treffen. Ich möchte jemanden, der nicht ohne mich leben kann, genauso wenig wie ich nicht ohne ihn.
Natürlich werde ich so jemanden auf keinen Fall an einem Dienstagabend in diesem winzigen Klub finden. Aber ich bin auch nicht wegen der Männer hier, von denen die meisten eindeutig auf eine schnelle Nummer aus sind, sondern wegen der Musik. Die Band hat einen funkigen Trip-Hop-Sound, der mir gefällt, und die Atmosphäre ist fröhlich und entspannt.
Nachdem ich mir den Hintern aufgerissen habe, um meinen Collegeabschluss zu machen, und inzwischen in einem Job arbeite, bei dem ich mit hinterhältigen, Ideen klauenden Kollegen geschlagen bin, die ich regelmäßig killen könnte, brauche ich etwas Entspannung.
Ich lümmele mich auf die Sitzbank in einer hinteren Ecke des Klubs, trinke meinen Manhattan und genieße den Augenblick.
Ich habe beschlossen, dass mir San Francisco, wo ich gerade meinen Urlaub verbringe, um meine Schwester und ihren Mann zu besuchen, gefällt. Leider hatten Ivy und Gray keine Lust, heute Abend mit mir wegzugehen, weil sie ein kleines Baby haben, das alle zwei Stunden wach wird. Die Schlafgewohnheiten der kleinen Quälgeister sind wirklich gewöhnungsbedürftig, egal, wie süß und toll die Babys sonst sind.
Ich unterdrücke ein Schaudern. Mein Leben mag im Moment frustrierend sein und eventuell einen Ticken einsam, aber wenigstens leide ich nicht unter Schlafentzug. Stattdessen höre ich einer Sängerin zu, die schmachtend und mit honigweicher Stimme über die Sterne singt. Der Cocktail schmeckt rauchig-süß und strömt warm durch meine Adern.
Ich bin so relaxt, dass ich den Mann zu meiner Rechten fast nicht bemerkt hätte. Ich habe keine Ahnung, was mich dazu bringt, den Kopf zu drehen und in seine Richtung zu schauen. Vielleicht liegt es daran, dass das Set der Band zu Ende ist und meine Aufmerksamkeit von der Bühne wegdriftet. Vielleicht habe ich aber auch einfach seinen Blick gespürt, denn er starrt mich geradezu an, ohne zu blinzeln.
Ich bin keine Frau, die schüchtern wegguckt, also starre ich zurück.
Er ist nicht mein Typ. Erstens ist er riesig, soll heißen hoch wie ein Haus, mit so breiten Schultern, dass ich mir ziemlich sicher bin, wenn ich mich auf einer Seite daraufsetzen würde, hätte neben mir noch jemand Platz. Er sitzt krumm auf seinem Stuhl, deshalb kann ich nicht sagen, wie groß er ist, aber ich schätze mindestens eins fünfundneunzig, womit er über dreißig Zentimeter größer wäre als ich. Ich hasse es, mir winzig vorzukommen. Das erlebe ich einfach zu oft. Außerdem hat er einen Bart. Keinen wilden, buschigen, aber einen dichten und vollen, der seinen kantigen Kiefer einrahmt. Das ist irgendwie heiß. Trotzdem stehe ich nicht auf Bärte. Ich mag glatte Haut, Grübchen, jungenhaftes Aussehen. An diesem Typ ist überhaupt nichts jungenhaft. Er ist eine seltsame Mischung aus Hipster und echtem, grüblerischem Kerl. Sein Haar ist im Stil eines Samurais am Hinterkopf zu einem Dutt zusammengenommen, was seine hohen Wangenknochen und die kantige Nase betont.
Er mag zwar nicht mein Typ sein, aber er hat umwerfende Augen. Keine Ahnung, welche Farbe sie haben, aber sie liegen tief unter breiten, dunklen Augenbrauen. Und sogar von hier aus kann ich seine dichten Wimpern erkennen, deren Länge fast schon etwas Feminines haben. Oh Gott, diese Augen sind wirklich wunderschön. Und sie haben eine mächtige Wirkung. Ich spüre seinen Blick zwischen den Beinen wie ein verführerisches zartes Kitzeln.
Er starrt mich an, als würde er mich kennen. Als müsste ich ihn ebenfalls kennen. Komischerweise kommt er mir tatsächlich bekannt vor. Aber ich habe einen Cocktail zu viel intus und bin zu benebelt, um darauf zu kommen, woher.
Offenbar bemerkt er meine Irritation, denn die Winkel seines breiten, vollen Munds zucken jetzt, als würde er sich über mich amüsieren. Oder es liegt daran, dass ich ihn ebenfalls anstarre. Er ist anscheinend einer von der dreisten Sorte, der ganz unverhohlen durchblicken lässt, dass er mich abcheckt.
Ich beschließe, ihn böse anzufunkeln, und ziehe eine Augenbraue hoch, wie es mein Dad immer dann macht, wenn ihm etwas missfällt. Da ich diesen Blick oft selbst geerntet habe, weiß ich, wie wirkungsvoll er ist. Zumindest bei den meisten Leuten. Aber bei diesem Typ? Seine Belustigung scheint nur noch zuzunehmen, obwohl er eigentlich nur mit den Augen lächelt und eine Braue hochzieht, als wollte er mich nachmachen.
In diesem Moment macht es Klick bei mir. Diesen leise amüsierten, leicht nachdenklichen Ausdruck habe ich schon mal gesehen. Ich habe ihn schon mal gesehen. Ich kenne ihn sogar. Er ist Grays Freund und sein ehemaliger Teamkollege vom College.
Als könnte er meine Gedanken lesen, nickt er mir langsam zu, als wollte er Hallo sagen.
Ich merke, wie ich über mich selbst schmunzeln muss. Er hat mich überhaupt nicht abgecheckt, sondern nur darauf gewartet, dass ich ihn erkenne. Mein umnebeltes Hirn sucht nach seinem Namen.
Dex. Er heißt Dex.
Ich erwidere sein Nicken, indem ich das Kinn leicht senke.
Daraufhin erhebt er sich, wird größer und größer. Und größer. Jep, er hat definitiv die Statur von einem Baum.
Mir fällt ein, dass er jetzt als Center in der NFL spielt. Auch wenn viele Spieler auf dieser Position eine mächtige Wampe vor sich hertragen, ist das bei Dex nicht der Fall. Er besteht nur aus festen Muskelpaketen, die unter dem engen schwarzen T-Shirt und der ausgewaschenen Jeans gut zu erkennen sind, und bewegt sich mit der natürlichen Anmut eines Profisportlers.
Er bleibt vor meinem Tisch stehen. »Fiona Mackenzie.« Seine Stimme klingt tief, fest und freundlich.
Ich weiß nicht, warum ich sie als freundlich empfinde, aber der Eindruck bleibt hängen und entspannt mich irgendwie, was normalerweise nicht der Fall ist, wenn ich allein in einem Klub unterwegs bin und ein Kerl auf mich zukommt, den ich kaum kenne.
»Hey, Dex. Sorry, ich habe einen Moment gebraucht. Normalerweise bin ich schneller.« Ich nicke in Richtung des Stuhls neben mir. »Magst du dich zu mir setzen?«
Er deutet auf mein fast leeres Glas. »Willst du erst noch was zu trinken?«
»Ja, gerne. Danke.« Schon allein, damit meine Hände was zu tun haben. Denn auch wenn er mich nicht einschüchtert, macht seine Präsenz doch mächtig Eindruck auf mich.
Mein Bauch zieht sich zusammen, als er sich zu mir vorbeugt, als wollte er mich umarmen, wobei seine massive Gestalt den kleinen Tisch überschattet. Aber er hält bloß die Nase in mein Glas und schnüffelt. Mit einem Nicken richtet er sich wieder auf und dreht sich zur Bar um.
Nein, ich bewundere nicht seinen Arsch, als er sich entfernt. Okay, vielleicht ein bisschen. Denn ich muss schon sagen, wow!
Ein paar Minuten später ist er mit einem Manhattan in der einen und einer Flasche Wasser in der anderen Hand zurück. Mir fällt wieder ein, dass er so gut wie nie Alkohol trinkt.
Ehe er sich hinsetzen kann, kommt ein Mädchen mit flehendem Blick an unseren Tisch. »Braucht ihr den?« Sie legt eine Hand auf den einzigen Stuhl am Tisch.
Technisch gesehen könnte Dex sich neben mich auf die Bank setzen. Eine Tatsache, die uns allen nur allzu bewusst ist.
Das Mädchen sieht zwischen uns hin und her, als wollte es uns genau das klarmachen.
Es wäre zickig von mir, Nein zu sagen. Also nicke ich, und das Mädchen zieht mit dem Stuhl ab, bevor ich meine Meinung ändern kann.
Dex trägt immer noch denselben amüsierten Gesichtsausdruck zur Schau, als er sich neben mich setzt. Sein Oberschenkel befindet sich so dicht neben meinem, dass ich seine Körperwärme spüren kann. Nicht dass ich glaube, er würde das mit Absicht machen. Er ist einfach groß und der Platz eben knapp.
Mit einem Lächeln nehme ich einen Schluck von meinem Drink. »Du hast allein am Geruch erkannt, dass ich Manhattan trinke?«
Dex stellt sein Wasser auf den Tisch und lenkt damit meine Aufmerksamkeit auf die Tattoos an seinen Armen. »Meinem Onkel gehört eine Bar. Ich habe ihm über die Jahre immer mal wieder ausgeholfen.« Er schaut auf mein Glas. »Der Geruch und die Kirsche haben dich verraten.«
Und dann habe ich plötzlich das Gefühl, dass sich mein Gehirn abschaltet, denn ich nehme die Kirsche aus dem Glas und stecke sie mir zwischen die Lippen, um daran zu...




