Dark John Sinclair - Folge 0312
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-8387-3073-8
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Die Totenmaske aus Atlantis (3. Teil)
E-Book, Deutsch, Band 312, 64 Seiten
Reihe: John Sinclair
ISBN: 978-3-8387-3073-8
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 1980 - 1989! Die Totenmaske aus Atlantis. Aus seinem Mantel zog Myxin einen geheimnisvollen grünen Gegenstand, mit dem ich im Moment nichts anfangen konnte. Da klärte mich Kara, die Schöne aus dem Totenreich, auf. Das ist die Totenmaske aus Atlantis. Ehrfurcht schwang in diesem Satz mit. Diese Maske schien etwas Besonderes zu sein. Später erfuhr ich, dass man mit ihr vielleicht sogar Arkonada ausschalten konnte ... Ob Kara mit dieser Vermutung recht hatte ? John Sinclair - der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit!
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Die Totenmaske aus Atlantis (3. Teil)
»Das habe ich mir schon immer vorgestellt. Neben dem berühmten Geisterjäger zu sterben. Einen schöneren Tod kann es doch überhaupt nicht geben!« Wikka, die Oberhexe, hatte mir diese Worte gesagt. Ich enthielt mich einer Antwort. Wikka wartete einige Sekunden, bis sie weitersprach. »Na, kannst du nicht mehr reden? Hat dir die Angst die Stimme verschlagen?« Schrill lachte sie auf. »Geisterjäger John Sinclair am Galgen! Das ist doch etwas. Dämonenheere würden viel dafür geben, wenn sie es sehen könnten!« Sicherlich hatte sie recht. Unsere Lage war wirklich bescheiden. Die Gegenseite hielt bis jetzt alle Trümpfe in der Hand. Als Gegenseite bezeichnete ich Arkonada sowie seine dreiäugigen Helfer, die Griffins. Es war diesem Dämon tatsächlich gelungen, uns in die Falle zu locken, nachdem er uns auf den Planet der Magier geschafft hatte. Nun sollten wir hängen.
Wir, das waren Kara, Suko und ich. Arkonada hatte sich diese teuflische Methode ausgedacht. An einem Galgengerüst hingen mehrere feurige Schlingen. Drei davon für uns, die anderen drei für Wikka, Jane Collins und Professor Chandler, die ebenfalls in den Kreislauf des Grauens hineingeraten waren, ohne dass sie sich dagegen hätten wehren können. Wir wollten uns wehren, doch Arkonada hatte uns gezwungen, die Plätze auf dem Galgengerüst einzunehmen, wo wir nun auf unseren Tod warteten. Noch schaukelten die Schlingen vor unseren Gesichtern wie Ovale aus Feuer. Ich konnte durch die Kreise blicken und sah einen Teil der Innenmauern dieser klotzigen Burg auf dem Planet der Magier. Nichts war an den Steinen mehr normal. In jedem einzelnen sahen wir das schreckliche Gesicht eines Griffin. Diese Wesen waren die Diener des Dämons Arkonada, der den Planeten beherrschte und ihm seinen eigenen Willen aufzwang. Der Planet gehörte zu Arkonada, und Arkonada schaffte es, eine Verbindung zwischen dem Planeten und träumenden Menschen auf der Erde herzustellen. Es war für mich in diesen Augenblicken schwer, meine Gefühle zu beschreiben. Angst hatte ich, das stand fest, dennoch auch das Gefühl einer gewissen Erwartung, da wir unsere Trümpfe noch nicht voll ausgereizt hatten. Zudem besaßen wir noch unsere Waffen. Zwar half mir mein Kreuz nichts, auch mit der Beretta kam ich gegen die Griffins nicht an, aber Karas Schwert war uns ebenso eine wertvolle Hilfe wie die Dämonenpeitsche meines Freundes Suko. Mit ihr hatte er schon manchen Griffin erledigt. Wir standen wie Zinnsoldaten. Stramm, den Rücken durchgedrückt und auf die Befehle des Arkonada wartend. Die ließen nicht lange auf sich warten. Aus der Höhe donnerte uns seine Stimme entgegen. Das Gesicht des Brüllenden wurde von zahlreichen Schattenmustern umspielt, sodass es ständig einen anderen Ausdruck annahm. Mal kalt, hart und böse, dann wieder verzerrt und bis zu Unkenntlichkeit verändert. Eine Fratze, die Angst machen konnte … »Ich habe euch hier an diesen Galgen geführt, um euch zu vernichten. Auch wer auf der Seite des Teufels steht, wird dem Fluch des Arkonada nicht entgehen. Ihr habt gesehen, was geschieht, wenn ihr euch weigert. Solltet ihr auch jetzt versuchen, aus dieser Klemme zu entkommen, wird es der Professor zu büßen haben, das verspreche ich euch. Deshalb bekommt ihr jetzt den Befehl. Legt euch die Schlingen selbst um den Hals. Und zwar, ohne zu zögern!« Darauf hatten wir gewartet. Mir wurde es noch flauer in der Magengegend. In den Knien verspürte ich ein starkes Zittern. Wenn unsere Trümpfe jetzt nicht stachen, waren wir tatsächlich verloren, denn Arkonada hatte bei Professor Chandler bewiesen, wie grausam er sein konnte, als er ihn vor unseren Augen kraft seiner Magie in der Schlinge hängend in die Höhe zog. »Ihr könnt sie ruhig anfassen!«, sprach Arkonada weiter, »denn ihr werdet euch nicht verbrennen. Das geschieht erst dann, wenn die Schlingen um euren Hals liegen.« Links neben mir kicherte Wikka. Ich kümmerte mich nicht um sie, sondern warf einen Blick in die andere Richtung, wo Kara und Suko ebenso stocksteif standen wie ich. In ihren Gesichtern rührte sich nichts. Sie zeigten auch keine Angst, aber ich kannte den lauernden Gesichtsausdruck bei meinem Freund Suko und ahnte, was er vorhatte. Während ich automatisch nach der Schlinge griff und trotz des seltsamen Feuers glaubte, normalen Hanf zwischen den Fingern zu spüren, bewegte Suko die rechte Schulter. Mein Verdacht wurde zur Gewissheit, er würde es auf seine Art versuchen. Wikka konnte es noch immer nicht lassen, während Jane Collins und der Professor schwiegen. Vielleicht wollte Wikka auch durch ihre giftsprühenden Hetzparolen die eigene Unsicherheit überspielen, denn sie hatte feststellen müssen, dass ihre Hexenkräfte auf diesem Planeten überhaupt nichts galten. Mit beiden Händen hielt ich die Schlinge. Meinen Körper bewegte ich ein wenig vor und tat damit das Gleiche wie Kara, denn ich schielte zur Seite. »Nur nicht so langsam, Geisterjäger!« , zischelte die Hexe. »Beeil dich mal etwas. Du sollst baumeln.« »Aber nach dir, Wikka«, presste ich hervor und tat so, als wollte ich den Hals in die Schlinge hineindrehen. Soweit war Suko noch nicht. Er entwickelte sich zu einem blendenden Schauspieler, denn er tat so, als wäre er zu klein und sprang, um den Feuerstrick um seinen Hals legen zu können. So lenkte er Arkonada von seinem eigentlichen Plan ab. Dann war es soweit. Ich bekam gar nicht mit, wie Sukos Hand unter die Jacke rutschte und den Gegenstand hervorholte, auf den wir alle unsere großen Hoffnungen gesetzt hatten. Es war der geheimnisvolle Stab, der vor urlanger Zeit einmal dem Gott Buddha gehört hatte. Die Schlinge lag nicht um meinen Hals, sondern an meinem Kinn. So lief ich nicht Gefahr, mich bei irgendwelchen Reaktionen selbst zu strangulieren. »Topar!« Ein Urschrei aus Sukos Mund. Laut, gellend, hallend und markerschütternd. So stark, dass er auch von Arkonada gehört werden musste. Plötzlich war alles anders! * Wenn Suko dieses eine wichtige Wort rief, hielt er für fünf Sekunden die Zeit an. Dabei spielte es keine Rolle, ob er sich auf der Erde oder innerhalb einer anderen Dimension befand. Ob die fünf irdischen Sekunden auch der Zeit auf einem fremden Planeten entsprachen, das wussten wir nicht, da die Zeit ja eine relative Größe ist. Es konnte weniger, aber auch mehr sein oder überhaupt nicht funktionieren. Doch es funktionierte. Alles, was sich in Rufweite der Stimme befand, erstarrte zur Bewegungslosigkeit. Auch Arkonada und seine grausamen Griffins. Ebenfalls Kara, Suko und ich. Noch standen wir vor den Schlingen, konnten uns nicht rühren und bekamen nur mit, wie Suko handelte, denn als Einziger war der Besitzer des Stabs in der Lage zu reagieren und zu agieren. Das stellte mein Freund in den nächsten Sekunden unter Beweis. Er musste schnell sein, höllisch schnell, und Suko, dieser austrainierte Karate-Kämpfer, war es auch. Er tauchte unter der feurigen Schlinge hinweg, drehte sich dabei und hetzte hinter Kara und mir vorbei, um zu den drei anderen zu gelangen, die ebenfalls in den Schlingen hingen. Und hier war der Professor am wichtigsten. Seine Lage war wirklich nicht beneidenswert, denn er musste auf den Zehenspitzen stehen, um nicht erdrosselt zu werden. Sein Gesicht war bleich, die Züge verzerrt von der Anstrengung, und der Mund stand offen, wie der eines Toten, der gerade seinen letzten Atemzug gemacht hatte. Mit beiden Händen griff Suko zu. Er legte sie um die Hüften des Professors und hob ihn an. Plötzlich verlor Chandler den Boden unter den Füßen. Suko drehte ihn noch in der Luft und schaffte ihn so aus der Schlinge. Wie eine Puppe stellte er den Professor zur Seite und hätte damit seine »Arbeit« eigentlich erledigt, aber er tat noch etwas anderes. Zwei weitere Personen hingen noch in den Schlingen. Die Oberhexe Wikka und Jane Collins. Konnte man sie noch als Hexe bezeichnen, obwohl sie mittlerweile zu Wikkas Todfeinden zählte? Im Prinzip ja, denn der Geist des Rippers war noch nicht aus dem Körper Jane Collins gedrängt worden. Er steckte nach wie vor darin, und deshalb reagierte Jane nicht so, wie es ein normaler Mensch getan hätte. Wenn Suko sie jetzt in der Schlinge hängen ließ, war er aller Sorgen ledig. Für einen Moment zögerte er. Fünf Sekunden hatte er nur Zeit. Drei waren bereits vergangen, er konnte sich jetzt umdrehen, und alles wäre gelaufen. Er tat es nicht. Mit einem Satz schnellte Suko auf die Person zu, die er retten wollte. Es war Jane Collins! Mein Freund und Partner hatte sich für und nicht gegen sie entschieden. Auch wenn er unter Umständen einen Fehler beging, aber er hatte es nicht fertiggebracht. Zudem besaß Jane Collins wertvolle Informationen über den Planet der Magier, denn ihr war es gelungen, ein Testament zu lesen, in dem einiges über diese Welt geschrieben stand. Suko legte seine Hände um die Taille der ehemaligen Detektivin und hievte Jane hoch. Gleichzeitig zog er sie nach hinten, sodass ihr Kopf aus der Schlinge rutschte. Geschafft. Als er Jane auf die Füße stellte, konnte sie sich ebenso wenig halten wie Professor Chandler. Sie kippte zur Seite, schlug auf den Boden, und das dabei entstehende dumpfe Geräusch klang genau in dem Augenblick auf, als die Zeit abgelaufen war. Alles war wieder normal. Bis auf eine winzige, aber unendlich wichtige Kleinigkeit....