Deuser Religionsphilosophie
1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-11-021268-6
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
E-Book, Deutsch, 576 Seiten
Reihe: De Gruyter Lehrbuch
ISBN: 978-3-11-021268-6
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Religionsphilosophie als wissenschaftliche Disziplin ist ein Ergebnis philosophischer Theologiekritik in der europäischen Aufklärungsepoche (um 1800). Seither sind ganz unterschiedlich orientierte Positionen zu beobachten, die sich aber in einem je spezifischen Überschneidungsfeld von Theologie, Philosophie und Religionstheorien der Moderne lokalisieren lassen. Dazu gehören pluralistisch und komparativ arbeitende Religionsforschungen ebenso wie Rekonstruktionen und Aktualisierungen der biblischen, antiken und scholastischen Traditionsbildungen. Die europäische Neuzeit liefert darüber hinaus die wissenschaftstheoretische Problemstellung, ob der Zusammenhang von Natur und Geist systematisch begründet werden kann und welche Rolle dabei Metaphysik und Religion zukommt.
Die Religionsphilosophie des 21. Jahrhunderts gewinnt – anders als im Kantianismus des 19. und in der (deutschen) Theologie des 20. Jahrhunderts – neue Methoden und Konturen, wenn sie von Phänomenologie, (analytischer) Sprachphilosophie, nordamerikanischem Pragmatismus und Prozessdenken lernt. Kategoriale Semiotik (Ch. S. Peirce), Religionspsychologie (W. James) und die Erneuerung der Kosmologie (A. N. Whitehead) beenden die Isolation des Religionsproblems und begründen den wissenschaftlich universalen Rang der Religionsphilosophie.
Zielgruppe
Wissenschaftler, Institute, Bibliotheken / Academics, Institutes, Libraries
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
1;Vorwort;13
2;Einleitung;17
3;§ 1: Religion und Religionsphilosophie;17
4;1. Religionsphilosophie historisch: die europäische Moderne seit 1800;20
5;2. Religionsphilosophie allgemein: die Perspektive der Moderne angewandt auf und in Wechselwirkung mit Antike und Christentum;24
6;3. Religionsphilosophie religionswissenschaftlich: die Perspektive der Moderne angewandt auf und in Wechselwirkung mit Religionen und Religiosität;26
7;4. Religionsphilosophie systematisch: rational, existentiell, universalistisch;30
8;4.1. Religionsphilosophie rational: analytischer (sprachphilosophischer) Zugang;38
9;4.2. Religionsphilosophie existentiell: alltagsweltliche Plausibilität und Phänomenalität religiöser Erfahrung;40
10;4.3. Religionsphilosophie universalistisch: Ereignisontologie, Prozessrealität und Metaphysik als Begründungszusammenhang;42
11;§ 2: Religionsphilosophie und Theologie;47
12;1. Philosophie und Religion;48
13;2. Religionsphilosophie und Theologie in Überschneidung und Unterscheidung;56
14;I. Biblische, antike und scholastische Tradition;72
15;§ 3: Deuteronomium und vorsokratische Theologie;72
16;1. Deuteronomium: Das Gesetz und seine Wiederholung;73
17;1.1. Die Heilung des Fremden durch den einen Gott (II Reg 5);75
18;1.2. Die Wiederholung im Geschenk des neuen Sich-selbst-Verstehens (Jer 31, 31–34);78
19;2. Der eine Gott anstelle der mythischen Götter (Xenophanes);82
20;§ 4: Hiob und der sokratische Dialog;91
21;1. Die Gottesrede „aus dem Wettersturm“ (Hi 38);92
22;2. Platons Sonnengleichnis (Politeia VI);99
23;§ 5: Christliche Philosophie I: Augustin und der (Neu-)Platonismus;111
24;1. De vera religione;113
25;1.1. Das Schöne (Plotin);114
26;1.2. Das Gute (Boethius);117
27;1.3. Das Wahre (Augustin);123
28;2. Confessiones;128
29;3. Dionysius Pseudo-Areopagita;134
30;§ 6: Christliche Philosophie II: Aristotelismus und moderne Wissenschaft;141
31;1. Das Gottesargument aus den metaphysischen Begriffen von Substanz, Sein und Bewegung;145
32;1.1. Der unbewegte Beweger (Aristoteles, Met. XII);145
33;1.2. Substantia prima simplex, quae Deus est (Thomas v. Aquin);153
34;1.3. Das Gottesargument ex parte motus (Thomas v. Aquin);162
35;2. Dialektische Theologie (Abaelard);168
36;3. Nominalismus;176
37;3.1. Aliqua est natura in entibus effectiva – Von Duns Scotus zu Wilhelm v. Ockham;176
38;3.2. Via moderna;182
39;II. Reformatorische und neuzeitliche Tradition;185
40;§ 7: Glaube und Vernunft (M. Luther);186
41;1. Der Wille als unfreies Willensvermögen;188
42;2. Glaube als rezeptive Gewissheit;192
43;3. Gottes kreative Vorrangigkeit;195
44;4. Unbedingtheit in rhetorischer Bild- und Überzeugungskraft;199
45;§ 8: Religionskritik;204
46;1. Induktion und Erfahrung (F. Bacon);204
47;2. Empirie, Autonomie und Selbstbewusstsein (I. Kant);213
48;2.1. Empirie und Mechanik;213
49;2.2. Empirie, Mathematik und Kritik der Spekulation;216
50;2.3. Autonomie und Selbstbewusstsein;220
51;3. Metaphysikverlust (L. Feuerbach, F. Nietzsche);231
52;3.1. Hegels spekulative Systemphilosophie als Hintergrund;231
53;3.2. Erklärte und durchschaute Religion;233
54;§ 9: Religion: Glaube und Handeln;243
55;1. Belief und Faith (D. Hume, J.G. Hamann);246
56;2. Gott und Welt – Zweifel und Existenz;252
57;2.1. Substanzen ohne Zweifel (R. Descartes);254
58;2.2. Textkritik und Ethik (G.E. Lessing);258
59;3. Die Pragmatik der Selbst- und Gottesrelation (J. Edwards);263
60;3.1. Religious Affections;265
61;3.2. Freedom of the Will;268
62;3.3. Kosmologie und Gottesrelation;271
63;III. Das Unbedingte: Ausarbeitung von Kreativität;275
64;§ 10: Gefühlsqualität;276
65;1. Das Paradox der Unmittelbarkeit;276
66;2. Die semiotische Lösung: Ikonizität;283
67;2.1. Bild;286
68;2.2. Diagramm;288
69;2.3. Metapher;292
70;3. Das kreativ Unbedingte: Gefühlsqualität;295
71;§ 11: Wahrnehmungsaugenblick;308
72;1. Zeitproblem und Augenblick;308
73;1.1. Augenblick und Zeitlichkeit;312
74;1.2. Zeitintervall qualitativ;318
75;2. Ereignisontologie;323
76;2.1. Ereignis und Konkretisierung;324
77;2.2. Kreativität: Gott und die Welt;327
78;§ 12: Mystik;331
79;1. Einheits- und Grundbezug;331
80;2. Vermittlungsproblem und Gefühlsausdruck;338
81;3. Negativität kreativ;344
82;IV. Das Relative: Explikationen von Religiosität;357
83;§ 13: Religionspsychologie;358
84;1. W. James’ wissenschaftliche und religiöse Fragestellung;359
85;2. Die Definition von Religion;362
86;3. Religiöse Typologisierung;367
87;4. Pragmatistische Funktion der Religion;371
88;§ 14: Religionssoziologie;380
89;1. Vom Geisterglauben zum rationalen Handeln (M. Weber);382
90;2. Religion funktional: Sinnsystem und Kontingenz (N. Luhmann);388
91;2.1. System und Komplexität;389
92;2.2. System und Sinn religionssoziologisch;394
93;2.3. Kommunikation und Kontingenz;402
94;3. Funktion, Handlung und Aneignung;409
95;§ 15: Religionsgeschichte;415
96;1. Geschichte als Quellenkritik;416
97;2. Glauben und Wissen (G.W.F. Hegel);419
98;3. Geschichte als historische Forschung (E. Troeltsch);426
99;4. Phänomenologie und Hermeneutik;431
100;V. Das Kontinuum: Religiöse Erfahrung als personale Symbolisierung;437
101;§ 16: Imagination;443
102;1. Ein-Bildung;446
103;2. Versonnenheit [Musement];449
104;3. Abduktives Gottesargument;452
105;3.1. Abduktion als Schlussform;453
106;3.2. Abduktion im N.A;458
107;§ 17: Normativität als Ritual;463
108;1. Wert;469
109;2. Sinn;476
110;3. Kosmologisches Gottesargument;481
111;3.1. Die Chance der Induktion;481
112;3.2. Die zweite Stufe des N.A;487
113;§ 18: Gottes Realität;490
114;1. Persönlichkeit: Selbst-Sein;495
115;2. Theodizee;506
116;3. Ontologisches Gottesargument;514
117;3.1. Anselms Deduktion;514
118;3.2. Die dritte Stufe des N.A;518
119;Abkürzungen;521
120;Literaturverzeichnis;524
121;1. Werkausgaben;524
122;2. Textsammlungen;530
123;3. Lehrbücher, Lexika, Periodika;530
124;4. Forschungsliteratur;532
125;Namensregister;554
126;Sachregister;563