Gardner | James Bond 24: Operation Jericho | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 24, 380 Seiten

Reihe: James Bond

Gardner James Bond 24: Operation Jericho


1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-86425-757-5
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 24, 380 Seiten

Reihe: James Bond

ISBN: 978-3-86425-757-5
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



James Bond macht in Kalifornien Urlaub - doch prompt wird er Zeuge des Mordes an einem amerikanischen Agenten. M besteht darauf, dass Bond und das FBI zusammenarbeiten. Bald erregt Brokenclaw Lee, halb Chinese, halb Crow-Indianer, Bonds Aufmerksamkeit. Ein großer Mann, der Macht und Grausamkeit ausstrahlt. In San Francisco erfährt James Bond mehr über den geheimnisvollen Mr. Lee und sein Unterweltimperium sowie über fünf verschwundenen Wissenschaftler und ihre ultrageheime Arbeit. Und er lernt Chi-Chi kennen, seine neue wunderschöne Partnerin. Plötzlich ist das Leben wieder interessant. Und sehr sehr gefährlich.

Bereits im Zweiten Weltkrieg wurde Gardner im Alter von 17 Jahren erst für die britische Luftwaffe und danach für die Royal Navy eingezogen. Daraufhin beschloss Gardner Priester zu werden und diente, nach einiger Zeit als Vikar, als Kaplan der Royal Airforce. 1959 veröffentlichte er sein erstes Buch und arbeitete daraufhin bis 1964 als Theaterkritiker. 1980 wurde er als offizieller James Bond-Autor der Öffentlichkeit vorgestellt und schrieb bis 1996 vierzehn Bond Romane, von denen GoldenEye und Lizenz zum Töten verfilmt wurden. Er war zwei Mal verheiratet. Aus der ersten Ehe von 1952 bis 1997 entstanden drei Kinder. Seine zweite Ehe mit einer Jugendfreundin wurde 2004 geschloßen. Gardner verstarb im August 2007.
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DER VERSTAND IST DER MANN


In seiner Autopsie würde später stehen, dass Robert Allardyce seinen Verletzungen an Wirbelsäule und linkem Lungenflügel, hervorgerufen durch zwei .45-Kugeln, erlegen war. Im gleichen Moment, in dem diese Kugeln den unglückseligen Professor trafen, saß James Bond nur acht Kilometer entfernt im opulenten Gesellschaftsraum des Empress Hotels an Victorias schönem Binnenhafen.

Menschen, die Bond gut kannten, hätten bemerkt, dass seine Haltung und Mimik missbilligend waren und sein Blick hart und ruhelos. Es war der Blick eines Mannes, dem man verdorbenen Fisch serviert hatte. Tatsächlich war Bond von der Art und Weise irritiert, wie dieses altehrwürdige und berühmte Hotel etwas servierte, das es English Tea nannte. Während seiner vier Tage in Victoria hatte Bond es vermieden, seinen Tee im Hotel einzunehmen, doch heute hatte er im Victoria Golf Club zwei Runden mit desinteressierten Partnern gespielt und war früher zurückgekommen als gewöhnlich. Tee schien angebracht, und man hatte ihn zu einem kleinen Tisch direkt neben einer riesigen Topfpflanze geführt.

Das Erste, was ihm unangenehm auffiel, war eine Karte, auf der eine hochgradig fehlerhafte Geschichte dessen abgedruckt war, was sie »Das Englische Teeritual« nannte. Der Text behauptete, dass die Teestunde irgendwann im späten neunzehnten Jahrhundert zu einer »ernsthaften« Mahlzeit namens High Tea geworden sei.

Bond konnte sich zwar immer noch an die Freuden der halb spielerischen Teestunden in seinem Kinderzimmer erinnern, war aber noch nie in der Position gewesen, High Tea zu sich zu nehmen. Und nun wollte man ihn glauben machen, dass es sich bei der Zusammenstellung vor ihm um High Tea handelte – ein lieblos aufgebrühter Tee, Erdbeeren mit Sahne, kleine Sandwiches, geschmacklose Petit Fours und eine Abscheulichkeit namens »Honey Crumpet«. Für Bond waren Crumpets köstliche kleine Hefeküchlein, die dampfend heiß und mit reichlich Butter bestrichen serviert wurden, keinesfalls jedoch mit Marmelade oder wie hier mit Honig.

Bond ließ das Mahl fast unangetastet, unterschrieb die Rechnung und flanierte aus dem Speisesaal in Richtung Foyer. Er beschloss, einen Spaziergang entlang des Hafens zu machen, der ihn aus irgendeinem Grund an die Schweiz erinnerte. Die Berge waren zwar weit entfernt – in Washington State –, doch die ruhige Anlegestelle mit den hübschen Booten, Wasserflugzeugen und der Mischung aus alten und modernen Gebäuden strahlte einfach die gleiche Atmosphäre aus, die man auch an einem der schweizer Seen finden würde.

Einen Moment lang stand er nur am Hoteleingang. Es war ein herrlicher Tag gewesen, und die Sonne stand nun sehr tief und begann den westlichen Himmel einzufärben. Im Wendekreis, etwa dreißig Meter vom Eingang entfernt, stand ein schnittiger dunkelblauer Rolls-Royce, und ein nervös wirkender junger Mann, dessen Kopf und Blick in ständiger Bewegung waren, sprach mit einem uniformierten Chauffeur an der Fahrertür des Wagens.

»Entschuldigen Sie, Sir.« Einer der grau livrierten Portiers schob ihn sanft beiseite, als würde gleich jemand von großer Wichtigkeit das Hotel verlassen. Im selben Augenblick bemerkte Bond zwei Männer, die stark nach Sicherheitsdienst aussahen und am Portier vorbei auf den Rolls-Royce zumarschierten. Einer trug das obligatorische Headset eines Kugelfängers, wie man professionelle Leibwächter auch nannte, der andere einen langen offenen Regenmantel, ein beliebtes Requisit des amerikanischen Secret Service, um eine Uzi oder H & K MP5A2 zu verbergen.

Drei weitere Männer gingen durch die Tür, und einer von ihnen wurde offensichtlich beschützt. Bond musste zweimal hinsehen, als die beeindruckende Gestalt auf den Rolls zuging und sich leicht umdrehte, als ihr der nervöse junge Mann mit dem Chauffeur entgegenkam, um sie zu begrüßen.

Diese Gestalt war so faszinierend, dass Bond fast entgangen wäre, was als Nächstes geschah. Der Mann war über ein Meter achtzig groß, eher ein Meter neunzig, hatte breite Schultern, ging sehr aufrecht und schien in hervorragender körperlicher Verfassung zu sein. Man konnte die Muskeln, die sich unter dem teuren, maßgeschneiderten, doppelreihigen grauen Anzug verbargen, förmlich arbeiten sehen. Sein Gesicht war noch bemerkenswerter als seine Statur: dunkle, fast olivfarbene Haut, eine breite Stirn, eine vornehme Nase und ein Mund, der von einem Künstler hätte geschaffen sein können – breite sinnliche Lippen, die aber in perfekter Proportion zum Rest des Gesichts standen. Die Knochenstruktur war fast die eines reinblütigen amerikanischen Ureinwohners. Nur die dunkelbraunen Augen passten nicht zu diesem Bild, denn sie waren leicht mandelförmig mit schweren Lidern. Dies ließ auf asiatisches Blut schließen. Wer immer er war, dieser Fremde war schwer zu vergessen.

Der nervöse junge Mann hatte schnell und leise mit ihm gesprochen, während das ruhige Gesicht des großen Fremden beim Zuhören einen besorgten Ausdruck angenommen hatte. Er stand leicht vorgebeugt, damit er den Sprecher hören konnte, ohne dass dieser seine Stimme heben musste.

Die beiden standen jetzt sehr nah am Rolls, und Bond konnte beide Gesichter gut erkennen. Doch erst als der junge Mann mit seiner kurzen Rede fertig war, konnte Bond seine Lippen lesen.

»… und sie sagen, dass er tot ist«, schien er zu berichten.

»Die Idioten haben ihn erschossen?« Zweifellos formte der Mund des Fremden das Muster dieser leicht schockiert wirkenden Frage.

Der Jüngere nickte. »Sie sagen, dass sie tief gezielt haben … aber …«

Die imposante Gestalt hob eine Hand. »Ich werde mich später um sie kümmern.« Sein Gesicht wirkte für eine Sekunde wutverzerrt. »Sagen Sie ihnen, dass sie Lords möglicherweise unkalkulierbaren Schaden zugefügt haben.«

Die Kunst des Lippenlesens hatte sich Bond vor einer Weile angeeignet. Während eines Krankenhausaufenthalts in Hongkong, wo er sich von einer besonders gefährlichen Mission erholt hatte, hatte ihm ein Mädchen namens Ebbie Heritage die Grundkenntnisse beigebracht. Er würde lange brauchen, um diese junge Frau zu vergessen. Sie hatte ihn gut gelehrt, und nun hatte James Bond diese Fertigkeit zum ersten Mal auf die Probe gestellt. Er war bereit, vor einem Gericht zu beschwören, dass der große Fremde von einem kürzlichen Todesfall und dem daraus resultierenden möglicherweise irreparablen Schaden an jemandes Plan gesprochen hatte.

Als er das Gehörte verdaut hatte, war der Fremde bereits mit seinem Leibwächter in den Rolls gestiegen und der Wagen bewegte sich langsam zur Vorderseite des Hotels.

Er drehte sich zu einem der Portiers um. »Wer war denn dieser imposante Herr im Rolls-Royce?«, fragte er.

Der Portier lächelte schwach. »Das war Mr Lee, Sir. Der berühmte Mr Lee. Er ist auf dem Weg zu einer besonderen Ausstellung im Museum of British Columbia ganz in der Nähe.« Er zeigte nach links.

Bond nickte dankbar und flanierte zum Hafen, bog nach links auf die Government Street ab, bis sie auf die Belleville traf, und ging in Richtung des Museums, das er erst vor zwei Tagen mit großem Interesse besucht hatte. Die große und elegante Gestalt von Mr Lee, wie der Portier ihn genannt hatte, faszinierte Bond so sehr, dass er mehr über diesen Mann erfahren wollte.

Das Empress Hotel belegte einen ganzen Block zwischen der Government und Douglas Street und reichte bis zur Belleville. Dort wurde der nächste Block fast vollständig von dem herrlich großen und modernen Museum eingenommen.

Bond sah sich um und schien nicht besonders in Eile zu sein, während er die letzten paar Meter zum Museum zurücklegte. Rechts von ihm stand in einem Park vor dem Parlament die Statue von Königin Victoria. Sie wirkte nicht besonders amüsiert.

Er blieb an der Ampel stehen und während er darauf wartete, dass sie auf Grün sprang, betrachtete er das große verwinkelte Museumsgebäude, das von einem modernen Glockenturm und dem Thunderbird Park mit seinen farbenprächtigen großen Totems eingerahmt wurde. In Gedanken hörte Bond seine alte schottische Haushälterin May: »Das Problem mit Ihnen ist, dass Sie Ihre Nase immer in Angelegenheiten stecken, die Sie nichts angehen, Mr James. Neugier ist der Katze Tod, wissen Sie?«

Aber er war neugierig und fasziniert von diesem großen Mann, den er nur ein paar Augenblicke lang gesehen hatte. Zum ersten Mal seit Monaten war James Bond an etwas interessiert.

Der Rolls parkte an der Seite des großen Gebäudes, direkt am Museumsladen und Eingang. Sein Chauffeur lehnte an der Beifahrertür. Bond flanierte am Laden vorbei, fuhr sich durch die Haare und betrat dann im Laufschritt den Haupteingang. An der Kasse warteten etwa ein Dutzend Leute. Er drängte sich an ihnen vorbei und winkte einen Mitarbeiter heran.

»Ich bin spät dran«, keuchte er und bemühte sich, gehetzt zu...


Bereits im Zweiten Weltkrieg wurde Gardner im Alter von 17 Jahren erst für die britische Luftwaffe und danach für die Royal Navy eingezogen. Daraufhin beschloss Gardner Priester zu werden und diente, nach einiger Zeit als Vikar, als Kaplan der Royal Airforce. 1959 veröffentlichte er sein erstes Buch und arbeitete daraufhin bis 1964 als Theaterkritiker. 1980 wurde er als offizieller James Bond-Autor der Öffentlichkeit vorgestellt und schrieb bis 1996 vierzehn Bond Romane, von denen GoldenEye und Lizenz zum Töten verfilmt wurden. Er war zwei Mal verheiratet. Aus der ersten Ehe von 1952 bis 1997 entstanden drei Kinder. Seine zweite Ehe mit einer Jugendfreundin wurde 2004 geschloßen. Gardner verstarb im August 2007.



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