Buch, Deutsch, 200 Seiten, Format (B × H): 123 mm x 195 mm
Buch, Deutsch, 200 Seiten, Format (B × H): 123 mm x 195 mm
ISBN: 978-3-03867-109-1
Verlag: Brotsuppe, Verlag Die
Zita verliert sich im hochalpinen Nebel, Espe kämpft mit einer umgestürzten Tanne auf dem Dach des Familienchalets, Joanne wird auf ihrem Fahrrad in Québec vom Pech verfolgt: Jérémie Gindre stösst die Figuren seiner sieben Geschichten aus ihrem Alltagstrott und erfasst sie in einem Augenblick der Einsamkeit. Das setzt bei jeder der Frauen Gedanken in Bewegung, lässt sie lebhaft und eigenständig reagieren. In einer von Tieren und Witterung geprägten Umgebung erwarten sie Überraschungen, Konflikte, Unfälle oder Glücksmomente.
Jérémie Gindres Faszination für die Landschaft, für den Tourismus und die besondere Atmosphäre eines Ortes nährt seine Neugier und seinen Spieltrieb. In »Tombola« zeigt sich sein Sinn für facettenreiche, packende Erzählungen.
Jérémie Gindre, Ruth Gantert und Steven Wyss stehen für Lesungen zur Verfügung.
Zielgruppe
Erwachsene, Frauen und Männer
Weitere Infos & Material
Sie ist jetzt erwachsen. Die Erziehungsziele sind erreicht, ein Beruf wurde erlernt, was nun? Wann werden die wichtigen Dinge passieren? Bestimmt nicht diesen Frühling. Vor fast zehn Jahren hat sie das Tischler-Diplom erworben, eine Ausbildung, die sie erst spät gewählt hatte, in der Überzeugung, endlich ihren Weg gefunden zu haben, und blind dafür, dass die Aussichten im Zeitalter von Plastik und Wegwerfprodukten nicht rosig sein würden. Sie hat es geschafft, von Gelegenheitsjobs loszukommen, die nichts mit ihren Fähigkeiten oder Neigungen zu tun hatten, hat sich einen kleinen Kundenkreis aufgebaut, vor allem Freunde ihrer Eltern und über Mundpropaganda, aber mangels grösserer Aufträge hat sie noch immer keine richtige Werkstatt, nur was sie in ihrer Garage einrichten konnte. Wohl oder übel ist sie der Holzfachschule verbunden geblieben, in der sie einige Abendkurse für Erwachsene gibt. Modul 1: der Hocker. Modul 2: die Schatulle. Grundlagentechnik und Handwerkszeug. JedesQuartal bringt seine Schar Anfänger, fast ausschliesslich Männer, die sich notgedrungen damit abfinden, dass nichts dabei ist, von einer jungen Frau zu lernen. Rentner, Arbeitslose, Hobbybastler, Informatiker mit zwei linken Händen (einer von ihnen ist unterdessen ihr Freund), Intellektuelle auf der Suche nach praktischen Werten. Alles wohlmeinende Menschen, bei denen nicht viel von dem hängenbleibt, was sie ihnen beibringt, die aber doch ihre Schatulle, ihren Hocker mit einem gewissen Stolz betrachten.