E-Book, Deutsch, 118 Seiten
Reihe: Digital Edition
Gold Aus purer Liebe?
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7515-1306-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 118 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7515-1306-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Prinzessin Raina und Scheich Dharr ibn Halim sind einander schon lange versprochen, verschwenden aber keinen Gedanken mehr an diese Pflichtehe. Als sie sich nach Jahren wiedersehen, ist da eine unbekannte erotische Spannung zwischen ihnen. Ungehemmt geben sie sich ihrem Vergnügen hin, das auch die Pflicht wieder in Erinnerung bringt ...
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1. KAPITEL
Zehn Jahre später
Sie war ganz anders, als Dharr ibn Halim sie in Erinnerung hatte.
Er saß auf der Veranda ihres kalifornischen Strandhäuschens. Mit der rechten Hand schirmte er seine Augen gegen die Nachmittagssonne ab, während er Raina Kahlil verstohlen beobachtete. Ihm wurde erst jetzt richtig klar, wie sehr sie sich verändert hatte. Aus dem aufgeschossenen Mädchen mit den unordentlichen Zöpfen war eine Frau geworden, die zumindest äußerlich nichts mit dem wilden Kind von einst zu tun hatte.
Mit anmutigen fließenden Bewegungen schritt sie den Strand entlang. Ihre langen Beine waren noch genauso schlank wie früher, nur perfekter geformt. Ihr goldbraunes Haar trug sie offen. Es fiel ihr wie ein wehender Umhang über die Schultern bis zur Taille, ließ jedoch hier und da ein Stückchen sanft gebräunte Haut durchschimmern.
Dharr hatte den Eindruck, dass Raina ihn noch nicht entdeckt hatte, denn sie besah sich interessiert die Muschel in ihrer Hand, während sie auf das Haus zukam. So blieb ihm Zeit, ihre erstaunliche Verwandlung zu begutachten.
Sie trug silberne Ohrringe und eine türkisfarbene Halskette, die mit der Farbe ihres Bikinis harmonierte. Mit den vollen Brüsten und der schmalen Taille wirkte sie aufregend weiblich. Dharrs Blick fiel auf ihren Bauchnabel, den ein Silberring mit einem Halbmond schmückte. Ihre sanft geschwungenen Hüften machten ihm einmal mehr bewusst, dass Raina zu einer sehr attraktiven Frau herangewachsen war.
Das letzte Mal, als Dharr ibn Halim seine ihm versprochene Braut gesehen hatte, war sie ein pubertierender Teenager gewesen und hatte sich mit einem gleichaltrigen Jungen gerauft, der es gewagt hatte, sie herauszufordern. Dharr fragte sich lächelnd, ob sie ähnlich reagieren würde, wenn sie erfuhr, dass er gekommen war, um sie zurück nach Azzril zu begleiten, denn seine Briefe hatte sie nicht beantwortet.
Sein erster Eindruck war, dass sie immer noch das gleiche unbändige Temperament hatte, und als sie ihn jetzt entdeckte und ihm einen vernichtenden Blick zuwarf, fühlte Dharr sich bestätigt.
Er war auf ihren Widerstand vorbereitet und hatte sich überlegt, wie er sie dazu überreden konnte, ihm in die Heimat zu folgen. Nicht vorbereitet war er allerdings darauf, dass er sie ungemein sexy fand und sich spontan vorstellte, ihre Wildheit im Bett zu zähmen.
Als Realist wollte er es jedoch bei der Fantasie belassen. Längst hatte er sich entschieden, dass er keinen Wert auf den Ehevertrag legte, schon weil Raina ihre orientalische Kultur verleugnete. Außerdem respektierte er sie und vor allem ihren Vater so sehr, dass er gebührenden Abstand zu ihr halten würde, auch wenn sie für ihn als Mann eine Verlockung bedeutete.
Langsam kam Raina die Treppe zur Veranda herauf. Ihr Blick signalisierte, dass sie keineswegs glücklich war, Dharr zu sehen. Sie wirkte überrascht.
Nachdem sie die Muschel achtlos in den Sand geworfen hatte, stellte sie sich vor ihn hin, die Hände in die Hüften gestemmt. „Sehe ich recht? Das ist ja tatsächlich Dharr ibn Halim. Bist du gekommen, um mich aufzuziehen, so wie früher?“
Ihm fiel auf, dass sie überhaupt keinen Akzent mehr hatte, sondern wie eine waschechte Amerikanerin sprach, noch dazu mit einem sarkastischen Unterton. „Ich freue mich, dich wiederzusehen, Raina.“
„Sag mir erst einmal, weshalb du hier bist.“
„Brauche ich denn einen Grund, um dich zu besuchen?“
„Das denke ich schon. Nach all der Zeit. Wie lange ist es her? Fünfzehn Jahre?“
„Zwölf, um genau zu sein. Ich studierte schon in Harvard und kam in den Ferien nach Hause. Es war in dem Sommer, bevor du mit deiner Mutter aus Azzril weggegangen bist. Dein Vater hatte dich mit in den Palast gebracht, und du hast dich damals mit dem Sohn des Kochs geprügelt.“
„Und du bist wie immer dazwischengegangen.“ Raina lächelte, aber nur für einen Moment. „Das ist lange her. Denkst du nicht, dass ich deshalb das Recht habe, misstrauisch zu sein, wenn du so plötzlich hier auftauchst?“
„Ich versichere dir, dass ich in guter Absicht komme.“ Dharr sagte es, obwohl seine Gedanken im Augenblick wenig ehrenhaft waren.
Aber ein Mann muss schon blind sein, um nicht von ihren Reizen beeindruckt zu sein, ging es ihm durch den Kopf.
Raina strich mit den Handflächen über ihre nackten Arme. „Lass uns das Gespräch drinnen fortsetzen, mir ist ein bisschen kühl.“
Das hätte sie mir gar nicht sagen müssen, dachte Dharr, als sein Blick ihre Brüste streifte. Im Gegensatz zu ihr war ihm ausgesprochen warm. Er trat zur Seite. „Bitte, nach dir.“
„Gut, dass du nicht Ladys first gesagt hast.“
Wie Dharr vermutet hatte, benahm Raina sich immer noch rebellisch, aber zumindest lächelte sie. „Ich würde mich doch niemals so irren, Raina“, gab er schlagfertig zurück.
„Okay.“ Raina warf einen Blick aus dem Fenster und bemerkte den schlichten weißen Mittelklassewagen, der am Straßenrand geparkt war. „Nanu, keine schwarze Limousine mit Chauffeur und Bodyguards?“
„Das ist ein Leihwagen, und Bodyguards brauche ich hier nicht.“ Dharr zwinkerte ihr zu. „Es sei denn, du willst mich rauswerfen.“
„Das hängt davon ab, was du von mir willst.“ Als sie an ihm vorbeiging, nahm er ihren Duft nach Meer, Sonne und Zitrusfrüchten wahr.
Raina deutete auf einen hohen Hocker an der Theke, die die kleine Küche vom Wohnraum trennte. „Setz dich. Ich habe nicht viel Platz, aber ich fühle mich hier wohl.“
Ein bescheidenes Zuhause, wunderte sich Dharr, als er die wenigen Möbel betrachtete. Er nahm Platz und erwartete, dass sie sich neben ihn setzte.
Stattdessen erklärte sie: „Ich werde mich umziehen gehen. In der Zwischenzeit kannst du mir erzählen, warum du gekommen bist.“
Sie verschwand in einen Raum, der schräg gegenüber der Küchentheke lag. Als Dharr in diese Richtung schaute, konnte er Raina durch die offen stehende Tür in einem Spiegel sehen. Natürlich wusste er, dass er wegschauen sollte, doch er brachte es nicht fertig.
„Hast du denn kein Schlafzimmer?“, rief er ihr zu und beobachtete, wie sie die im Nacken geknoteten Träger ihres Bikinis öffnete.
„Das hier ist mein Schlafzimmer.“
Jetzt streifte sie das Bikinioberteil ab, und die Raumaufteilung interessierte Dharr absolut nicht mehr. Er war hingerissen vom Anblick ihrer bildschönen Brüste mit den rosigen Knospen und stellte sich vor, wie gut sie sich in seinen Hände anfühlen würden.
„Jetzt musst du mir erzählen, was mir die Ehre deines Besuchs verschafft“, hörte er Raina sagen, während sie ihr Bikinihöschen auszog.
Dharr war enttäuscht, dass er nur ein kleines Stückchen ihres Oberschenkels zu sehen bekam, weil eine Kommode die Sicht verdeckte. Dennoch konnte er vor Aufregung kaum einen klaren Gedanken fassen.
Er räusperte sich. „Wenn du meine Briefe gelesen hättest, wüsstest du, weshalb ich gekommen bin.“
„Was für Briefe?“
Raina zog ein korallenrotes T-Shirt an, und Dharr beobachtete fasziniert, wie der seidige Stoff über ihre Kurven glitt. Dabei stellte er sich vor, mit seiner Hand über Rainas Haar, ihren Rücken und ihre Brüste zu streichen. Er würde ganz bestimmt nicht an ihrer Taille aufhören.
„Dharr, was für Briefe?“, wiederholte Raina und zog sich jetzt einen winzigen Slip über. Dharr konnte erkennen, dass er aus schwarzer Spitze bestand.
Unruhig rutschte er auf seinem Hocker hin und her. „Ich habe dir kürzlich zwei Briefe geschrieben. Hast du sie denn nicht bekommen?“
Nachdem sie sich eine weit geschnittene Hose über die schlanken Hüften gezogen hatte, kam Raina zurück ins Wohnzimmer. „Ich habe keinen einzigen Brief von dir bekommen. Hast du sie an diese Adresse hier geschickt?“
„Ich weiß nicht. Das hat mein Sekretär erledigt.“
Raina band ihr Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen. „Ich bin erst vor Kurzem bei meiner Mutter ausgezogen. Vielleicht hat sie die Briefe erhalten.“
„Mag sein.“
Sie beugte sich über die Theke und schaute Dharr aus ihren klaren bernsteinfarbenen Augen herausfordernd an. „Natürlich könnte ich sie anrufen und danach fragen, aber da du schon mal hier bist, sag mir doch einfach, was in diesen Briefen steht.“
Das waren keine guten Nachrichten. Dharr überlegte, wie er es ihr schonend beibringen konnte. Er stand auf und sah sich in dem kleinen Wohnzimmer um. Vor einem Gemälde auf einer Staffelei blieb er stehen. Es zeigte das Profil eines Mädchens, das inmitten einer Wüstenlandschaft stand. Es wirkte seltsam verloren in den endlosen Sanddünen.
„Hast du das gemalt?“, erkundigte er sich.
„Ja, es ist eine Kindheitserinnerung an Azzril. Ich fühlte mich immer so klein und unbedeutend in der Unendlichkeit der Wüste.“
„Das Bild ist sehr gut.“ Dharr setzte sich wieder auf den Hocker ihr gegenüber. „Verdienst du deinen Lebensunterhalt mit Malerei?“
„Nein, ich unterrichte an einer Privatschule. Ich habe einen Masterabschluss in Kunst und Geschichte.“ Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Aber sag mir jetzt bitte, was du mir geschrieben hast, Dharr, und warum du hier bist.“
„Ich bin auf Wunsch deines Vaters hier.“
Misstrauisch schaute Raina ihn an. „Es hat doch wohl nichts mit diesem vorsintflutlichen Ehevertrag zu tun?“
„Nein, absolut nicht. Was mich angeht, so betrachte ich diese Vereinbarung als...