E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
Gordon Entdeckung am Strand der Liebe
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-5634-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7337-5634-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ein Boot ist gekentert und Rettungsschwimmerin Harriet Connor macht sich auf den Weg, den Mann zu retten. Erst als sie den Schiffbrüchigen in ihr Boot zieht, erkennt sie ihn: Es ist Darius Falcon - der Geschäftsmann, der ihre Insel gekauft hat! Und in den sie sich verliebt hat! Aber sie will keinen Mann, dem nur das Geld wichtig ist. Plötzlich bemerkt sie, dass Darius nicht so eiskalt ist, wie er erscheinen möchte ...
Die populäre Schriftstellerin Lucy Gordon stammt aus Großbritannien, bekannt ist sie für ihre romantischen Liebesromane, von denen bisher über 75 veröffentlicht wurden. In den letzten Jahren gewann die Schriftstellerin zwei RITA Awards unter anderem für ihren Roman 'Das Kind des Bruders', der in Rom spielt. Mit dem Schreiben erfüllte sich Lucy Gordon einen großen Traum. Zuerst begann sie mit Artikeln für ein britisches Frauenmagazin. Einige der interessantesten sowie attraktivsten Männer der Welt unter anderem Richard Chamberlain, Charlton Heston, Sir Alec Guiness, Sir Roger Moore wurden von ihr interviewt. Nach 13 Jahren Schreibtätigkeit für diese Zeitschrift entschloss sie sich, im Jahr 1984 ihren ersten Roman zu schreiben. Dieser Liebesroman erschien unter dem Titel 'Ungezähmtes Verlangen' im Jahr 1992 bei CORA Love Affair. Ihr zweiter Roman 'Hand in Hand durch Venedig', der kurz danach herauskam, erschien unter der Nummer 212 im Jahr 2003 bei Julia Extra. Sie gab ihren Job beim Frauenmagazin auf und konzentrierte sich auf das Schreiben von Romances, die unter dem Pseudonym Lucy Gordon veröffentlicht werden. Mit richtigem Namen heißt sie Christine Sparks Fiorotto.
Weitere Infos & Material
2. KAPITEL
Ein heftiger Sturm tobte über dem Meer, und niemand auf Herringdean wunderte sich, dass die Besatzung des Seenotkreuzers zu einem Einsatz gerufen wurde. Ein paar Bewohner der Insel hatten sich zusammengefunden, um zu beobachten, wie das Rettungsschiff ablegte. Später, als es in den Hafen zurückkehrte, wartete dort eine deutlich größere Menge.
Die Schiffbrüchigen wurden rasch an Land gebracht, wo bereits mehrere Krankenwagen warteten, um sie ins Hospital zu fahren. Die Retter konnten aufatmen, ihre Schwimmwesten ausziehen und sich erschöpft nach Hause begeben.
Harriet holte, ehe sie aufbrach, ihr Handy heraus. „Geht es ihm gut?“, fragte sie, lauschte einen Moment lang und meinte dann: „Okay, ich mache mich jetzt auf den Heimweg.“
Vorher allerdings musste sie in der Seenotrettungsstation noch kurz ihren Einsatzbericht verfassen. Gemeinsam mit ihren Kollegen Walter und Simon trat sie schließlich auf die Straße hinaus.
„Du hast dich am Telefon besorgt angehört, Harry“, sagte Walter. „Ist jemand krank?“
„Nein, nein, es ging um Phantom. Ich bin in letzter Zeit seinetwegen etwas beunruhigt und habe daher meine Nachbarin gebeten, auf ihn achtzugeben.“
Walter runzelte die Stirn. „Was ist mit ihm? Früher hast du ihn doch immer allein gelassen, wenn du nicht allzu lange fort warst.“
„Früher hatte ich auch keinen Grund, mir Sorgen um seine Sicherheit ihn zu machen. Aber dieser Mann hat zu viel Macht.“
„He, du sprichst in Rätseln!“
Sie holte einen Zeitungsausschnitt aus der Tasche und hielt ihn Walter hin.
Der betrachtete das Foto und las dann die Bildunterschrift. „Darius Falcon, der einflussreiche, von seinen Konkurrenten gefürchtete Geschäftsmann – wird es ihm gelingen, sein Finanzimperium zu retten?“ Er gab ihr den Artikel zurück. „Du meinst, dieses Finanzgenie kennt deinen Phantom?“
„Falcon ist seit Kurzem der Besitzer von Herringdean. Rancing hat die Insel verkauft, weil er in Geldproblemen steckte.“
Simon begann zu fluchen. „Und wir, die wir hier leben, erfahren natürlich nichts davon.“
„Wir einfachen Leute bedeuten den Reichen und Mächtigen eben nichts. Ihr macht euch ja keine Vorstellung davon, wie arrogant dieser Falcon ist.“
„Du hast ihn kennengelernt?“
„Hm … Vor ein paar Tagen habe ich ihn am Strand bei Giant’s Beacon getroffen. Phantom hat sich voller Begeisterung auf ihn gestürzt und seinen Anzug ruiniert. Woraufhin er sagte, solche Hunde dürften nicht frei herumlaufen.“
„Scheint ein unsympathischer Kerl zu sein! Aber vielleicht hat er seinen Ärger längst überwunden.“
„Bestimmt nicht. Wenn ihr sein Gesicht gesehen hättet, wüsstet ihr, dass er außer sich vor Wut war. Sonst würde ich mir bestimmt keine Sorgen um Phantom machen. Doch genug davon. Ich will nach Hause.“
Die beiden Männer schauten ihr nach, und Simon sagte: „Mir scheint es ein bisschen übertrieben, einen Leibwächter für einen Hund zu engagieren.“
„Du weißt doch, wie sie an Phantom hängt.“ Walter seufzte. „Der Hund ist alles, was ihr von Brad geblieben ist. Erinnerst du dich noch daran, wie glücklich die beiden waren? Er hätte nicht so früh sterben dürfen.“
„Ich habe ihn nie besonders gemocht.“
„Vielleicht warst du eifersüchtig.“
„Unsinn. Gib ruhig zu, dass Brad niemand hier so recht sympathisch war.“
„Schon möglich … Lass uns im Pub ein Bier trinken, ehe wir nach Hause gehen.“
Vom Hafen aus brauchte Harriet nicht lange, um die Straße zu erreichen, in der sich ihr Antiquitätenladen und auch ihre kleine Wohnung befanden. Als sie das Auto parkte, öffnete sich oben im Haus ein Fenster, und Phantoms großer Kopf erschien.
Harriet eilte die Treppe hinauf und schloss den Hund in die Arme. Nachdem er sie ausgiebig begrüßt hatte, wandte sie sich an Mrs Bates, die Nachbarin, die auf den Hund aufgepasst hatte. „Keine Zwischenfälle?“
„Nein, alles war ruhig.“
„Gut. Und vielen Dank für Ihre Hilfe, Jenny. Trinken Sie noch eine Tasse Tee mit mir?“
„Ach nein, ich bin müde.“
Gemeinsam gingen die beiden Frauen, gefolgt von Phantom, die Treppe hinunter, denn Harriet wollte noch einen Abendspaziergang mit dem Hund machen. Einige Zeit später erreichte sie den Strand von Ellarick. „Hier kannst du dich austoben“, sagte sie und drückte Phantom noch einmal an sich, ehe er davonrannte. „Aber um den Privatstrand des Ungeheuers machen wir von nun an einen großen Bogen.“
Es war eine helle Nacht, und im Mondlicht spielte Harriet ausgelassen mit ihrem Hund. Irgendwann war sie so erschöpft, dass sie sich in den Sand fallen ließ. Sogleich war Phantom bei ihr und legte ihr eine seiner großen Pfoten beschützend auf die Brust. Sie lächelte gerührt. „Ich verstehe nicht, wie jemand es unangenehm finden kann, wenn du ihm deine Liebe zeigst“, murmelte sie.
Der Hund antwortete mit einem kurzen „Wuff“.
„Ich hoffe nur“, fuhr sie fort, „dass er mir nicht wirklich die Rechnung für einen neuen Anzug schickt. Dann müsste ich nämlich sparen und könnte dir keine Leckerlis mehr kaufen. Weißt du, es ist merkwürdig. Als ich ihn sah, hatte ich zunächst den Eindruck, dass er ganz entspannt die Sonne, den Sand und das Meer genießen wollte. Doch als ich erfuhr, wer er war, schien er sich zu verändern. Wie konnte er nur so gemein zu dir sein?“
Abrupt setzte sie sich auf und zog den großen Hund fest an sich. „Wir müssen vorsichtig sein. Mach nur nichts falsch, sondern zeig dich von deiner besten Seite! Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas zustieße.“ Sie barg das Gesicht in seinem Fell.
Phantom gab einen seltsamen Laut von sich, rührte sich jedoch nicht. Harriet benahm sich oft so komisch. Aber er wusste zum Glück, wie er darauf reagieren musste. Er verhielt sich einfach ganz still, spürte ihre Liebe und gab sie, so gut er es vermochte, zurück.
„Ich fürchte, die Leute halten mich für verrückt. Sie verstehen nicht, warum ich mir solche Sorgen um deine Sicherheit mache. Aber ich habe doch niemanden außer dir.“ Sie lachte leise auf. „Du denkst wahrscheinlich auch, dass ich den Verstand verloren habe. Mein armer alter Junge! Komm, wir gehen jetzt heim. Und dann bekommst du etwas Leckeres zu fressen.“
Gemächlich machten sie sich auf den Rückweg. Ehe sie die ersten Häuser der Stadt erreichten, schaute Harriet sich noch einmal um. In der Ferne konnte sie die Silhouette von Giant’s Beacon sehen. Ob Falcon bald dort einziehen würde? Wohl kaum, denn es mussten umfangreiche Reparaturarbeiten durchgeführt werden, weil Rancing das einst wunderschöne Gebäude sehr vernachlässigt hatte.
In diesem Moment flackerten dort Lichter auf.
„O Gott, er ist da“, flüsterte Harriet ängstlich. „Komm, Phantom, wir wollen so schnell wie möglich heim.“
Nur wenige Stunden nachdem Darius das Haus bezogen hatte, wusste jeder auf der Insel darüber Bescheid.
Er hatte Rancings ehemalige Haushälterin Kate übernommen. Und die hatte das im Pub natürlich erwähnt. Wie zu erwarten hatte sie ein dankbares Publikum für ihre Geschichten über den neuen Besitzer von Giant’s Beacon gefunden.
„Ihr solltet die Computer sehen, die er mitgebracht hat“, sagte sie. „Und dann gibt es noch etwas, das er Videokonferenz nennt. Damit kann er sich mit allen möglichen Leuten überall in der Welt gleichzeitig unterhalten und sie dabei sogar sehen.“
Die Zuhörer grinsten. Kate konnte sich mit der Computertechnik nicht anfreunden. Alles, was moderner als ein Telefon oder ein Fernsehgerät war, erschien ihr wie Zauberei. Vermutlich ahnte sie nicht einmal, dass auch Herringdean, obwohl die Insel noch immer idyllisch wirkte, längst von der modernen Technik überrollt worden war.
Darius wiederum hatte mit Erleichterung festgestellt, dass Herringdean nicht so rückständig war, wie er befürchtet hatte. Eine Zeit lang würde er die Vorgänge in der Finanzwelt von hier aus beobachten und seine Geschäfte von Giant’s Beacon aus führen können. Sobald sich ihm allerdings eine Möglichkeit bot, die Insel gewinnbringend zu verkaufen, würde er zugreifen.
Zunächst einmal wollte er sich mit allem, was Herringdean betraf, vertraut machen. Zufrieden stellte er fest, dass die Menschen hier nicht nur von Milchwirtschaft, Schafzucht und Fischerei lebten, sondern dass es auch verschiedene recht erfolgreiche Firmen gab, darunter eine bekannte Brauerei.
Die wichtigste Einnahmequelle war der Tourismus. Jetzt, da der Sommer vor der Tür stand, würden Hotels und Pensionen sich bald mit Feriengästen füllen. Einige würden nur anreisen, um an der jährlichen Regatta teilzunehmen, doch die meisten verbrachten hier ihren Jahresurlaub.
Mit James Henley, der sich um alles gekümmert hatte, was mit Rancings Geschäften auf der Insel zu tun hatte, traf sich Falcon schon kurz nach seiner Ankunft. Von ihm erfuhr er, dass er als Besitzer von Herringdean Einkünfte aus verschiedenen Pachteinnahmen hatte. Eine gute Nachricht, wenn auch nicht so gut, wie er im ersten Moment dachte.
„Mr Rancing hat vor einiger Zeit die meisten seiner Pächter davon überzeugen können, die Pacht für mehrere Monate im Voraus zu zahlen. Er muss ihnen wohl gesagt haben, dadurch hätten sie steuerliche Vorteile. Was leider nicht stimmt. Wenn ich davon gewusst hätte … Aber zu dem Zeitpunkt hielt ich mich nicht auf der Insel auf. Und als ich zurückkehrte und herausfand, was er getan hatte, war er...