E-Book, Deutsch, 160 Seiten
Reihe: Romana
Gordon Mein zärtlicher Verführer
1. Auflage 2007
ISBN: 978-3-942031-13-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die Rinucci Brüder 2
E-Book, Deutsch, 160 Seiten
Reihe: Romana
ISBN: 978-3-942031-13-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Gespannt erwartet Olympia den neuen Konzernchef Primo Rinucci: Von dem mächtigen Italiener hängt die Zukunft des Unternehmens ab, für das sie in London arbeitet! Doch statt Primo reist sein Assistent Jack Cayman an. Ein Glücksfall für Olympia! Denn zwischen ihr und dem attraktiven Jack beginnt eine süße Romanze. Olympia ist überglücklich! Bis sie mit ihm nach Neapel fliegt und entdeckt, dass dieser zärtliche Verführer unter falschem Namen ihr Herz erobert hat ...
Die populäre Schriftstellerin Lucy Gordon stammt aus Großbritannien, bekannt ist sie für ihre romantischen Liebesromane, von denen bisher über 75 veröffentlicht wurden. In den letzten Jahren gewann die Schriftstellerin zwei RITA Awards unter anderem für ihren Roman 'Das Kind des Bruders', der in Rom spielt. Mit dem Schreiben erfüllte sich Lucy Gordon einen großen Traum. Zuerst begann sie mit Artikeln für ein britisches Frauenmagazin. Einige der interessantesten sowie attraktivsten Männer der Welt unter anderem Richard Chamberlain, Charlton Heston, Sir Alec Guiness, Sir Roger Moore wurden von ihr interviewt. Nach 13 Jahren Schreibtätigkeit für diese Zeitschrift entschloss sie sich, im Jahr 1984 ihren ersten Roman zu schreiben. Dieser Liebesroman erschien unter dem Titel 'Ungezähmtes Verlangen' im Jahr 1992 bei CORA Love Affair. Ihr zweiter Roman 'Hand in Hand durch Venedig', der kurz danach herauskam, erschien unter der Nummer 212 im Jahr 2003 bei Julia Extra. Sie gab ihren Job beim Frauenmagazin auf und konzentrierte sich auf das Schreiben von Romances, die unter dem Pseudonym Lucy Gordon veröffentlicht werden. Mit richtigem Namen heißt sie Christine Sparks Fiorotto.
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PROLOG
„Der Februar ist ein ausgesprochen langweiliger Monat“, stellte Carlo Rinucci seufzend fest.
„Weil noch keine hübschen Touristinnen durch die Stadt laufen?“, fragte Ruggiero. „Kannst du denn an nichts anderes denken?“
„Nein“, antwortete Carlo. „Wage ja nicht zu behaupten, du seist besser als ich.“
„Das hatte ich auch nicht vor.“
Die attraktiven Zwillingsbrüder standen auf der Terrasse der Villa Rinucci, von wo aus man einen herrlichen Blick auf die Bucht von Neapel hatte. In der einbrechenden Dunkelheit ragte der Vesuv in der Ferne seltsam drohend empor, und in den Straßen und Häusern unter ihnen gingen die Lichter an.
„Es würde euch in England gefallen, meine Lieben.“ Ihre Mutter Hope gesellte sich zu ihnen. „Im Februar wird dort der Valentinstag gefeiert. Er ist der Schutzheilige der Liebenden. Blumen und Karten werden verschickt, und ihr wärt in eurem Element.“
„Dann sollten wir statt zu Primo nach England fliegen. Für so etwas interessiert er sich nicht, er denkt nur ans Geschäftliche“, antwortete Carlo.
„Ihr solltet auch anfangen, so ernsthaft zu arbeiten wie euer Bruder.“ Hope Rinucci versuchte, die Stimme streng klingen zu lassen. Aber ihren Söhnen war klar, dass es kein ernst gemeinter Vorwurf war.
„Primo übernimmt eine Firma nach der anderen und hat offenbar nie genug“, erklärte Ruggiero.
„Kommt jetzt herein, wir wollen essen“, forderte Hope sie auf. „Es ist Primos Abschiedsessen.“
„Jedes Mal, wenn er irgendwohin fährt, findet ein Abschiedsessen statt“, beschwerte sich Carlo.
„Ja, ich liebe solche Familientreffen“, erwiderte Hope.
„Kommt Luke auch?“ Carlo blickte sie skeptisch an.
„Natürlich. Er und Primo sind doch Brüder, trotz ihrer vielen Streitereien.“
„Nein, nicht wirklich“, widersprach Ruggiero seiner Mutter.
„Primo ist mein Stief- und Luke mein Adoptivsohn. Deshalb sind sie Brüder. Ist das klar?“
„Ja, mama“, antwortete Ruggiero.
Im Haus, wo es angenehm warm war und wo sich schon die ganze Familie versammelt hatte, sah Hope sich mit unzufriedener Miene um. „Für meinen Geschmack gibt es hier zu viele Männer.“
Ihr Mann und ihre Söhne blickten sich beunruhigt an, als fragten sie sich, welche drastischen Maßnahmen Hope ergreifen wollte, um die Anzahl der männlichen Familienmitglieder zu reduzieren.
„Eigentlich müsste ich sechs Schwiegertöchter haben. Ich habe jedoch noch keine einzige“, fuhr sie fort. „Ich hatte mich so sehr darauf gefreut, dass Justin Evie heiraten würde, aber …“ Sie seufzte und zuckte die Schultern.
Justin war ihr ältester Sohn. Man hatte ihn ihr unmittelbar nach der Geburt weggenommen, und erst im vergangenen Jahr hatten sie sich wiedergefunden. Bei seinem ersten Besuch in Neapel hatte er Evie mitgebracht, und es war offensichtlich, dass er sie liebte. Aber sie war auf mysteriöse Weise aus seinem Leben verschwunden. Jedenfalls war sie nicht mitgekommen, als er mit seinem Sohn Mark über Weihnachten hier gewesen war, und er hatte nicht darüber reden wollen.
Nachdem sich alle im Esszimmer versammelt hatten, betrachtete Hope ihre große Familie. Ihre Söhne wohnten in Neapel in eigenen Apartments, und es war ihr immer eine große Freude, wenn sie zum Essen in die Villa kamen.
„Primo, ich habe dich lange nicht gesehen“, begrüßte sie ihren Stiefsohn, den ihr erster Mann, ein Engländer, mit in die Ehe gebracht hatte. Primos leibliche Mutter war eine geborene Rinucci gewesen, und er hatte nach dem Tod seines Vaters den Namen seiner italienischen Verwandten angenommen.
„So lange ist es noch nicht her, mama“, erwiderte er lächelnd.
„Warum musstest du die englische Firma überhaupt übernehmen? Du hattest doch gute Geschäftsbeziehungen mit den Leuten.“
„Die Produktpalette von Curtis Electronics ergänzt unsere, deshalb habe ich mich zur Übernahme entschlossen. Nach anfänglichem Zögern hat sich Enrico schließlich meiner Meinung angeschlossen.“
Enrico Leonate war der alleinige Besitzer des Unternehmens gewesen, als Primo vor fünfzehn Jahren in die Firma eintrat. Er hatte rasch begriffen, worauf es ankam, und die Umsätze schon bald steigern können. Dann hatte es nicht mehr lange gedauert, bis er Teilhaber geworden war. Enrico war ein älterer Mann und hatte Primo, der sehr geschäftstüchtig war, gern die Zügel in die Hände gegeben.
„Ich werde einige Mitarbeiter befördern und ihnen genau erklären, was ich von ihnen erwarte“, fuhr Primo fort.
„Entsprechen die Leute denn deinen Vorstellungen? Normalerweise hast du doch an allen etwas auszusetzen“, wandte Hope ein.
„Stimmt“, gab er zu. „Aber der derzeitige Geschäftsführer Cedric Tandy hat seine engste Mitarbeiterin Olympia Lincoln wärmstens empfohlen, und ich werde sie erst einmal beobachten.“
„Du willst eine Frau zur Geschäftsführerin machen?“, fragte Hope ironisch. „Seit wann bist du für Chancengleichheit?“
Er warf ihr einen erstaunten Blick zu. „Das war ich schon immer. Jeder, der das tut, was ich von ihm erwarte, kann befördert werden.“
„Ah ja, das verstehst du unter Chancengleichheit.“ Hope musste lachen. „Das hört sich sehr einfach an.“
„Alles ist einfach, wenn man weiß, was man will, und entschlossen ist, es zu erreichen.“
Sie runzelte die Stirn und beschloss, das Thema fallen zu lassen. Wie immer war er im richtigen Moment erschienen, nicht zu spät und nicht zu früh. Mit seiner eleganten Erscheinung und seinem selbstbewussten, beinah stolzen Auftreten war er ganz und gar ein Rinucci. Von seiner vor vielen Jahren gestorbenen italienischen Mutter hatte er die dunklen Augen und von seinem englischen Vater das energische Kinn. Ihm fehlte jedoch die gewisse Leichtigkeit seiner Brüder.
„Luke ist noch nicht da“, stellte Hope fest.
„Vielleicht kommt er nicht“, mutmaßte Primo. „Seit ich ihm Tordini vor der Nase weggeschnappt habe, ist er nicht gut auf mich zu sprechen.“
Rico Tordini war ein genialer Elektroniker, den sowohl Primo als auch Luke für ihre Unternehmen hatten gewinnen wollen.
„Luke behauptet, du seist ihm in den Rücken gefallen“, erinnerte Hope ihn.
„Das bildet er sich nur ein. Er hat Tordini entdeckt, das ist richtig, doch ich habe ihm das bessere Angebot gemacht, und er hat den Vertrag mit mir unterschrieben.“
„Ihr solltet euch deswegen nicht aus dem Weg gehen.“
„Keine Sorge, mama, Luke wird sich eines Tages revanchieren, und dann ist alles wieder in Ordnung.“
Sie hatten längst angefangen zu essen, als Luke doch noch erschien.
„Ich bin froh, dass du es geschafft hast“, begrüßte Hope ihn erfreut.
„Dass Primo wieder nach England fliegt und wir ihn eine Zeit lang los sind, ist doch ein Grund zum Feiern“, erwiderte er und prostete seinem Bruder spöttisch zu.
Am nächsten Morgen fuhr er ihn zum Flughafen.
„Ich komme mit, sonst bringt ihr euch noch gegenseitig um“, erklärte Hope.
„Keine Angst“, beruhigte Luke sie. „Wie es sich für einen Italiener gehört, werde ich mich eines Tages für seine Bosheit rächen. Aber noch ist es nicht so weit.“
„Was weißt du als Engländer schon davon, was sich für einen Italiener gehört?“, fragte Primo ironisch. Er spielte darauf an, dass Luke der Einzige in dieser italienischen Familie war, dessen beide Elternteile Engländer waren.
„Nur das, was ich von meinem Bruder, der aus einer italienisch-englischen Mischehe stammt, gelernt habe.“
Hope fuhr, wie sie gesagt hatte, mit. Später stand sie mit Luke auf der Aussichtsterrasse des Flughafens und seufzte, während sie den Start des Flugzeugs beobachteten.
„Mach dir keine Gedanken, mama.“ Luke legte ihr den Arm um die Schultern. „Primo kommt bald zurück.“
„Darum geht es nicht. Von allen Seiten höre ich immer wieder, wie glücklich ich sein kann, dass Primo mir keinen Anlass zur Sorge gibt. Dennoch mache ich mir Sorgen um ihn, denn er ist zu sensibel, zu ernst und zu zuverlässig. Noch nie hat er eine Dummheit begangen.“
„Glaub mir, das wird noch kommen. Jeder Rinucci macht früher oder später eine Dummheit“, versicherte Luke ihr.
„So? Und du? Hast du dich geweigert, unseren Namen anzunehmen, um nicht in Versuchung zu geraten, irgendwelche Dummheiten zu machen?“, scherzte sie.
„Im Gegenteil, es war nicht nötig, den Namen anzunehmen,...