Buch, Deutsch, Band 3, 656 Seiten, KART, Format (B × H): 170 mm x 245 mm, Gewicht: 1380 g
Politik und Wirtschaft im Schatten der deutschen Teilung
Buch, Deutsch, Band 3, 656 Seiten, KART, Format (B × H): 170 mm x 245 mm, Gewicht: 1380 g
Reihe: Internationale Geschichte International History
ISBN: 978-3-7001-7951-1
Verlag: Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften
Nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen avancierte Wien zum diplomatischen „Eisbrecher“ für die DDR; Ost-Berlin honorierte dies mit humanitären und wirtschaftlichen Konzessionen. Die 1975 – sehr zum Missfallen der BRD – erfolgte Anerkennung der DDR-Staatsbürgerschaft ermöglichte die Lösung humanitärer Härtefälle. Kanzler Bruno Kreisky wurde zum Vorreiter in den westlichen Besuchskontakten mit der DDR, was eine veritable Ausweitung der Wirtschaftsbeziehungen zur Folge hatte. Österreich vergab erhebliche Kredite und erhielt dafür im Gegenzug Großaufträge für seine verstaatlichte Industrie. Dieses Geschäftsmodell half der maroden DDR, ihre Zahlungsfähigkeit zu erhalten. Dagegen waren die DDR-Geschäfte ein Hauptgrund für die schwere Krise der österreichischen Verstaatlichten Mitte der 1980er-Jahre. Dennoch war eine Wirtschaftspartnerschaft entstanden, und Österreichs Haltung zur deutschen Einheit war zumindest ambivalent. Die vorliegende Studie ist ein fundamentaler Beitrag sowohl zur Geschichte der DDR-Außenpolitik als auch zur politischen Kultur des neutralen Österreich – insbesondere in der Ära Kreisky.