Hering / Muckel / Lentz | 1.1.-30.6.2004 | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band Band 45, 426 Seiten, Gewicht: 10 g

Reihe: Entscheidungen in Kirchensachen seit 1946

Hering / Muckel / Lentz 1.1.-30.6.2004

E-Book, Deutsch, Band Band 45, 426 Seiten, Gewicht: 10 g

Reihe: Entscheidungen in Kirchensachen seit 1946

ISBN: 978-3-89949-609-3
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Die vom Institut für Kirchenrecht und rheinische Kirchenrechtsgeschichte an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln betreute Sammlung „Entscheidungen in Kirchensachen seit 1946“ bietet die Judikatur staatlicher Gerichte zum allgemeinen Religionsrecht und zum Verhältnis von Kirche und Staat. Die Sammlung ist die einzige ihrer Art im deutschsprachigen Raum. Sie bilden zugleich ein Dokument der Zeitgeschichte. Ab Band 39 wird die für die Verhältnisse in Deutschland relevante Rechtsprechung europäischer Gerichtshöfe in die Sammlung einbezogen.
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Weitere Infos & Material


1;Vorwort und Benutzungshinweise;5
2;Inhaltsverzeichnis;7
3;1. Religionsunterricht in Brandenburg. BVerfG, Nichtannahmebeschluss vom 8.1.2004 (1 BvR 1406/02);21
4;2. Befreiung vom Sexualkundeunterricht. VG Hamburg, Beschluss vom 12.1.2004 (15 VG 5827/2003);25
5;3. Eingruppierung eines Friedhofsverwalters. LAG Schleswig-Holstein, Urteil vom 14.1.2004 (3 Sa 512/02);35
6;4. Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe nach bremischem Kirchensteuerrecht. FG Bremen, Urteil vom 14.1.2004 (2 K 223/03 (1));43
7;5. Kürzung von Sonderzuwendungen für Kirchenbeamte. VG Darmstadt, Urteil vom 15.1.2004 (1 E 540/99);62
8;6. Befreiung von der Baugenehmigungsgebühr für kirchl. Kindergarten. OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 16.1.2004 (9 A 4608/02);74
9;7. Sorgerechtsregelung bei Zugehörigkeit eines Elternteils zu Zeugen Jehovas. AG Ribnitz-Damgarten, Nichtabhilfebeschluss vom 19.1.2004 (4 F 294/03);79
10;8. Asylrecht für zum Christentum konvertierte Muslime aus dem Iran, sog. religiöses Existenzminimum. BVerwG, Urteil vom 20.1.2004 (1 C 9/03);81
11;9. Ausnahmegenehmigung nach § 4a Abs. 2 Nr. 2 TierSchG. VG Augsburg, Beschluss v. 21.1.2004 (Au 5 E 03.2198);91
12;10. Gesetzliche Zuweisung in Kircheneigentum kraft Widmung. BGH, Urteil vom 23.1.2004 (V ZR 205/03);94
13;11. Justizgewährungsanspruch bei der Überprüfung kirchlicher Maßnahmen. BVerfG , Beschluss vom 27.1.2004 (2 BvR 496/01);98
14;12. Mitgliedschaft in israelitischer Kultusgemeinde. BFH, Urteil vom 28.1.2004 (I R 63/02);105
15;13. Urheberschutz für Revisionsfassung der Lutherbibel. LG Stuttgart, Urteil vom 29.1.2004 (17 O 679/03);109
16;14. Arbeitsgenehmigung für Ordensschwester. LSG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 29.1.2004 (L 1 AL 113/01);121
17;15. Feiertagsschutz. Schlachtungen für muslim. Opferfest. Hess. VGH, Beschluss vom 30.1.2004 (11 TG 326/04);128
18;16. Ladenschluss. Ausnahmegenehmigung für muslim. Opferfest. Hess.VGH, Beschluss vom 30.1.2004 (8 TG 327/04);137
19;17. Ausnahmegenehmigung nach § 4a Abs. 2 Nr. 2 TierSchG. Schl.-Holst. Verwaltungsgericht, Beschluss vom 30.01.2004 (1 B 7/04);140
20;18. Hilfeleistungen zum Kirchen- oder Friedhofsbesuch kein berücksichtigungsfähiger Pflegeaufwand. LSG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 9.2.2004 (L 3 P 22/03);148
21;19. Praktische Konkordanz zwischen Versammlungsfreiheit u. Glaubens- und Bekenntnisfreiheit. VG Dresden, Beschluss vom 11.2.2004 (14 K273/04);150
22;20. Staatl. Warnung vor Sekten. OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 16.2.2004 (5 A 637/02);162
23;21. „Kirchenasyl Berlin“ als unzureichende Anschrift eines Asylbewerbers. VG Frankfurt (Oder), Beschluss vom 16.2.2004 (6 L 567/03.A);176
24;22. Unfallversicherungsschutz im Ausland für einen von einer inländischen Pfarrgemeinde entsandten Missionar auf Zeit. LSG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 17.2.2004 (L 3 U 111/03);178
25;23. Verurteilung zur Unterlassung einer verdeckten Tatsachenbehauptung. BVerfG, Beschluss vom 19.2.2004 (1 BvR 417/98);188
26;24. Steuerliche Berücksichtigung des häuslichen Arbeitszimmers eines Pfarrers. BFH, Beschluss vom 25.2.2004 (VI B 167/02);193
27;25. Nacheheliche Unterhaltspflicht eines wiederverheirateten ev. Pfarrers. BVerfG, Beschluss vom 25.2.2004 (1 BvR 1000/98);196
28;26. Sorgerechtsregelung bei Zugehörigkeit eines Elternteils zu Zeugen Jehovas. OLG Köln, Beschluss vom 25.2.2004 (21 UF 257/03);199
29;27. Stundensatz eines Berufsbetreuers mit abgeschlossenem Theologiestudium. OLG Köln, Beschluss vom 25.2.2004 (16 Wx 27/04);201
30;28. Personalratswahl beim Evangelischen Kirchenamt für die Bundeswehr. OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 4.3.2004 (1B 445/04.PVB);202
31;29. Grunderwerbsteuer-Befreiung nach § 4 Nr. 1 GrEStG bei Übergang eines Kindergartens samt Grundstück von einer Kirchenstiftung auf eine Zivilgemeinde. FG München, Urteil vom 10.3.2004 (4 K 2439/03);206
32;30. Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe nach baden-württembergischem Kirchensteuerrecht. FG Baden-Württemberg, Urteil vom 12.3.2004 (9 K 43/01);209
33;31. Sondernutzungserlaubnis für Straßenmission. Niedersächsisches OVG, Beschluss vom 15.3.2004 (12 LA 410/03);215
34;32. Kirchl. Arbeitszeitregelung in Hausvertrag. BAG, Urteil vom 16.3.2004 (9 AZR 93/03);220
35;33. Beachtung der Religionszugehörigkeit bei Adoption. AG Kerpen, Beschluss vom 17.3.2004 (60 XVI 8/02);229
36;34. Befreiung von der Schulbesuchspflicht aus religiösen Gründen. BVerfG, Nichtannahmebeschluss vom 19.3.2004 (1 BvR 2363/03);234
37;35. Unterlassungsbegehren betr. Betätigung von Jugendgruppe auf Pfarrgrundstück, Rechtsweg. BayVGH, Beschluss vom 19.3.2004 (22 C 04.679);236
38;36. Unbefugtes Tragen kirchlicher Amtskleidung. LG Offenburg, Urteil vom 24.3.2004 (6 Ns 11 Js 13560/02);239
39;37. Aufhebung eines Bescheids über Friedhofsgebühren. VG Regensburg, Urteil vom 24.3.2004 (RO 3 K 03.00908);243
40;38. Erweiterung eines kirchl. Friedhofs. OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 26.3.2004 (19 A 546/02);248
41;39. Kunstwerk in einer Kirche, urheberrechtl. Schutz des Aufstellungsortes. OLG Naumburg, Urteil vom 31.3.2004 (6 U 36/03);255
42;40. Abbrennen eines Osterfeuers. OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 7.4.2004 (21 B 727/04);258
43;41. Bestimmung der Schulart bei Schulzusammenlegung. VG Düsseldorf, Beschluss vom 12.4.2004 (18 L 1378/04);262
44;42. Zeugin Jehovas, Beteiligung an gemeinsamer elterlicher Gesundheitsfürsorge. AG Peine, Beschluss vom 13.4.2004 (20 F 2373/03 SO);266
45;43. Grabstellengebühr auf jüd. Friedhof, Erstattung aus Sozialhilfemitteln. VG Hannover, Urteil vom 23.4.2004 (7 A 4014/03);268
46;44. Thomanerchor Leipzig. VG Leipzig, Urteil vom 3.5.2004 (6 K 1168/03);273
47;45. Veröffentlichung personenbezogener Daten auf der Internetseite einerev. Landeskirche. VG München, Beschluss vom 3.5.2004 (M 17 E 04.1908);282
48;46. Zulassung zum Studium an kirchl. Fachhochschule. Berlin, Beschluss vom 4.5.2004 (12 A 117.04);288
49;47. Erstattung von Kirchensteuer. BFH, Beschluss vom 5.5.2004 (XI B27/04);292
50;48. Gestaltungsvorschriften für Grabmale. BVerwG, Urteil vom 13.5.2004 (3 C 26/03);297
51;49. Urheberrechtlicher Schutz bei Veränderungen an einem Kirchengebäude. LG Mannheim, Urteil vom 14.5.2004 (7 O 373/03);303
52;50. Teilzeitbeschäftigung einer Sozialarbeiterin im kirchlichen Krankenhaus. BAG, Urteil vom 18.5.2004 (9 AZR 319/03);309
53;51. Verkehrssicherungspflicht bei Fronleichnamsprozession. AG Überlingen, Urteil vom 26.5.2004 (6 C 129/04);322
54;52. Konfessionsgebundenes Staatsamt. Niedersächsisches OVG, Urteil vom 8.6.2004 (5 LB 344/03);325
55;53. Verbot der Ladenöffnung an Sonn- und Feiertagen. BVerfG, Urteil vom 9.6.2004 (1 BvR 636/02);339
56;54. Eheverbot für muslimische Frau / Nichtmuslim in Bangladesh. KG, Beschluss vom 16.6.2004 (1 W 392/03);370
57;55. Rechtsweg bei Entzug der Beglaubigung als Prediger. BAG, Beschluss vom 17.6.2004 (5 AS 3/04);377
58;56. Steuerliche Berücksichtigung eines häuslichen Arbeitszimmers bei mehreren Tätigkeiten. BFH, Urteil vom 17.6.2004 (IV R 33/02);380
59;57. Verhaltensempfehlung staatl. Stellen für den Geschäftsverkehr mit Scientology. Hamburgisches OVG, Urteil vom 17.6.2004 (1 Bf198/00);385
60;58. Sorgerechtsregelung bei Zugehörigkeit eines Elternteils zu den Zeugen Jehovas. AG Osnabrück, Beschluss vom 23.6.2004 (69 F 173/04);406
61;59. Demonstration gegen Synagogenbau. BVerfG, Beschluss vom 23.6.2004 (1 BvQ 19/04);407
62;60. Griechischer Taufname im deutschen Geburtenbuch. OLG Köln, Beschluss vom 23.6.2004 (16 Wx 124/04);417
63;61. Kopftuchverbot für muslimische Lehrerin im öffentlichen Schuldienst. BVerwG, Urteil vom 24.6.2004 (2 C 45/03);422
64;62. Parzelle für Bethaus im Flächennutzungsplan. EGMR, Urteil v. 24.6.2004 (No. 65501/01 [Vergos ./. Griechenland]);432
65;63. Berücksichtigung pauschalierter Kirchensteuer beim Arbeitslosengeld. LSG Berlin, Urteil vom 25.6.2004 (L 4 AL 45/03);442
66;64. Versicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis eines Organisten. LSG Baden-Württemberg, Urteil vom 30.6.2004 (L 11 KR 4041/03);450
67;Sachregister;459


Aus den Gründen: (S. 41-42)

[24] Für die vorliegende Streitigkeit (…) ist der Rechtsweg zu den staatlichen Gerichten - hier: der Verwaltungsrechtsweg - eröffnet. [25] Grundsätzlich allerdings ist das nach Art. 140 GG in Verbindung mit Art. 137 Abs. 3 Satz 2 WRV verfassungsrechtlich gewährleistete Selbstbestimmungsrecht der Religionsgesellschaften zu achten, welches besagt, dass die Kirchen ihre inneren Angelegenheiten eigenständig und ohne staatliche Mitwirkung regeln können mit der Folge, dass alle diejenigen innerkirchlichen Maßnahmen und Regelungen, die nicht unmittelbar in den Staat hineinwirken, durch staatliche Gerichte nicht auf ihre Rechtmäßigkeit hin überprüft werden dürfen (vgl. hierzu im einzelnen BVerwG, Urteil vom 25.11.1982 - 2 C 21/78 - BVerwGE 66, 241mit zahlreichen Rechtsprechungsnachweisen, KirchE 20, 208).

Andererseits ist aus der dem Staat obliegenden allgemeinen Justizgewährleistungspflicht (Art. 20 Abs. 3 GG) abzuleiten, dass das vorstehend beschriebene Selbstbestimmungsrecht der Kirchen nur dann uneingeschränkte Geltung beanspruchen kann, wenn es um die geistlichen Aufgaben, das kirchliche Selbstverständnis sowie um statusrechtliche Streitigkeiten der kirchlichen Amtsträger geht (so zutreffend OVG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 5.7.1996 - 2 A 12622/95 - NVwZ 1997, 802, KirchE 34, 237). Dies bedeutet, dass das Selbstverwaltungsrecht der Kirchen einerseits und andererseits die allgemeinen Gesetze sowie deren Durchsetzung durch die staatlichen Gerichte in einem wechselseitigen Spannungsverhältnis stehen und insoweit eine entsprechende Güterabwägung vorzunehmen ist unter besonderer Berücksichtigung des kirchlichen Selbstverständnisses (vgl. hierzu BVerfG, Kammerbeschluss vom 18.9.1998 - 2 BvR 1476/94 - NJW 1999, 349, KirchE 36, 409).

Demgemäß entspricht es gefestigter obergerichtlicher Rechtsprechung, dass Besoldungsstreitigkeiten ohne statusrechtliche Vorfragen zwischen einem kirchlichen Dienstherrn und einem Beamten im Kirchendienst nicht dem verfassungsrechtlich geschützten Autonomiebereich der Kirchen unterfallen, allerdings gebietet es die von Verfassungs wegen geschuldete Rücksichtnahme gegenüber dem kirchlichen Selbstverständnis, dass über derartige Streitigkeiten die staatlichen Gericht jedenfalls nicht vor Ausschöpfung eines insoweit vorhandenen kirchlichen Rechtsweges entscheiden (vgl. auch hierzu OVG Rheinland-Pfalz, Beschluss vom 5.7.1996 - 2 A 12622/95 - aaO, OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 25.7.2001 - 5 A 1516/00 - NVwZ 2002, 1527, KirchE 39, 250, Hess.VGH, Beschluss vom 6.11.2002 - 10 UZ 2439/00 - KirchE 41, 155, siehe in diesem Zusammenhang auch BGH, Urteil vom 28.3.2003 - V ZR 261/02 - NJW 2003, 2097, KirchE 43, 201).

[26] Nach dieser von dem erkennenden Gericht geteilten Rechtsauffassung sowie in Ansehung der Regelung des § 5 Satz 1 Nr. 2 des Kirchengesetzes der Beklagten über das Kirchliche Verfassungs- und Verwaltungsgericht - KVVG -, wonach das Gericht nicht zuständig ist für die Anfechtung von Entscheidungen in vermögensrechtlichen Angelegenheiten der Kirchenbeamten, insbesondere auf dem Gebiet des kirchlichen Besoldungsrechts, bestehen vorliegend keine Zweifel daran, dass das angerufene Gericht als staatliches Gericht für die Entscheidung des Rechtsstreits zuständig ist, zumal der Kläger - wie oben erwähnt - auch nicht darauf verwiesen werden kann, zunächst um kirchengerichtlichen Rechtsschutz im Rahmen eines abstrakten Normenkontrollverfahrens nachzusuchen (§ 2 Nr. 1 in Verbindung mit § 6 Nr. 1 KVVG). [27] Gegen die Zulässigkeit der vorliegenden Klage lässt sich auch nicht einwenden, das Vorverfahren sei nicht ordnungsgemäß durchgeführt worden. (wird ausgeführt) [28] Die nach alledem zulässige Klage ist nicht begründet.


Manfred Baldus ist Vorsitzender Richter am Landgericht Köln a.D. Stefan Muckel ist Universitätsprofessor an der Universität zu Köln.


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