Hesse / Klemm / Pauen | Filmform und Fetisch | Buch | 978-3-89528-560-8 | www.sack.de

Buch, Deutsch, 308 Seiten, PB, Format (B × H): 145 mm x 205 mm, Gewicht: 450 g

Hesse / Klemm / Pauen

Filmform und Fetisch


1. Auflage 2006
ISBN: 978-3-89528-560-8
Verlag: Aisthesis Verlag, Bielefeld

Buch, Deutsch, 308 Seiten, PB, Format (B × H): 145 mm x 205 mm, Gewicht: 450 g

ISBN: 978-3-89528-560-8
Verlag: Aisthesis Verlag, Bielefeld


In der ästhetischen Theorie hat die Auseinandersetzung mit dem Häßlichen bis auf den heutigen Tag eine eher untergeordnete Rolle gespielt. Dafür dürften zwei Gründe verantwortlich sein: Zum einen wurde das Häßliche in der alteuropäischen Tradition des Wahren, Guten und Schönen als ein Mangel an Schönem begriffen, dem keine eigenständige Existenz zukommt. Und zum anderen hat die ästhetische Avantgarde mit dem Schlagwort von den 'Nicht-mehr-schönen-Künsten‘ die Relevanz der ästhetischen Wertkategorien des Schönen und Häßlichen grundsätzlich in Frage gestellt. Doch die provokative Kraft, die das Häßliche insbesondere seit der Mitte des 19. Jahrhunderts in der künstlerischen Praxis entfaltet hat, zeigt, daß der Abgesang auf diese Kategorie einfach verfrüht war.

Angesichts des Fehlens einer umfassenden aktuellen und interdisziplinären Aufarbeitung der Ästhetik des Häßlichen liefert der vorliegende Band neben einer historischen Bestandsaufnahme eine begrifflich-systematische Auseinandersetzung mit dem Häßlichen, durch die neue Ansatzpunkte und Impulse für eine kunstphilosophische Thematisierung seiner diversen Erscheinungsformen gewonnen werden können. Das Häßliche soll durch die Beiträge dieses Bandes aus dem Schatten treten, den das Schöne wirft.

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Weitere Infos & Material


Einleitung

I. Historische Ansätze
Claudio La Rocca: Das Schöne und der Schatten. Dunkle Vorstellungen und ästhetische Erfahrung zwischen Baumgarten und Kant
Reinhard Brandt: Schön, Erhaben, nicht Häßlich. Überlegungen zur Entstehung und Systematik der Kantischen Theorie des ästhetischen Urteils
Paul Guyer: Kant und die Reinheit des Häßlichen
Marie-Luise Raters: Metaphysische Schönheit und ästhetische Häßlichkeit. Die Bandbreite der Kunst in Hegels Vorlesungen über die Ästhetik
Brigitte Scheer: Zur Theorie des Häßlichen bei Karl Rosenkranz
Werner Jung: Stimulans zum Leben oder Degenereszenz des Typus
Klaus Vondung: 'Schön bei allem Grausigen'. Zur ambivalenten Faszination des Häßlichen zwischen Fin de siècle und Expressionismus

II. Systematische Debatten
Heiner F. Klemme: Gut ist gut 'und sonst gar nichts'. Zur Logik ethisch-ästhetischer Wertprädikate bei G. E. Moore
Michael Pauen: Die Ästhetik des Häßlichen. Grauenhafte Probleme und eine schöne Bescherung
Josef Früchtl: Das Schweigen der Lämmer, oder Das Doppelgesicht des Horrors
Reinold Schmücker: Kann das schönste Mädchen jemals häßlich sein? Hermeneutische Spekulationen über einen Satz Adornos in weiterführender Absicht
Konrad Paul Liessmann: Der häßliche Mensch. Nietzscheanische Streifzüge durch das entstellte Gesicht
Christine Pries: Zu Unrecht im Schatten des Schönen. Das Erhabene - welches Erhabene? Notwendige begriffliche Klarstellungen in bezug auf eine häufig mißverstandene ästhetische Kategorie
Ursula Franke: Jenseits von schön und häßlich. Eine Skizze im Blick auf die Gegenwartskunst

Zu den Autorinnen und Autoren


Heiner F. Klemme ist Professor für Philosophie an der Bergischen Universität Wuppertal. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Praktische Philosophie, Kant und die Geschichte der neuzeitlichen Philosophie. Buchpublikationen: 'Kants Philosophie des Subjekts' (1996); 'Immanuel Kant zur Einführung' (2004). Herausgeber: Kant, 'Über den Gemeinspruch - Zum ewigen Frieden' (1992); 'Die Schule Immanuel Kants' (1994); Kant, 'Kritik der Urteilskraft' (2001, 22006); 'Reception of the Scottish Enlightenment in Germany' (2000). Mitherausgeber (Auswahl): Kant, 'Kritik der praktischen Vernunft' (2003); 'Aufklärung und Interpretation' (1999); 'The Reception of British Aesthetics in Germany' (2001); 'Moralische Motivation. Kant und die Alternativen' (2006).

Michael Pauen ist Professor für Philosophie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Philosophie des Geistes, Kulturphilosophie und Ästhetik. Wichtigste Aufsätze: 'Feeling Causes', Journal of Consciousness Studies (2006); 'Does Free Will Arise Freely', in: Scientific American (2003); 'Painless Pain', in: American Philosophical Quarterly (2000). Bücher: 'Illusion Freiheit?' (2004); 'Grundprobleme der Philosophie des Geistes' (2001); 'Ästhetik des Ähnlichen' (2001); 'Dithyrambiker des Untergangs' (1994).

Marie-Luise Raters ist Privatdozentin der Universität Magdeburg sowie Dozentin für Ethik/LER am Institut für Philosophie der Universität Potsdam. Ihre Schwerpunkte sind Ästhetik, Ethik sowie die Geschichte der Philosophie. Ihre letzte Veröffentlichung ist 'Kunst, Wahrheit und Gefühl. Schelling, Hegel und die Ästhetik des angelsächsischen Idealismus' (2005).



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