E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Reihe: Digital Edition
Hoffmann Verrückt nach Kelly
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7337-3952-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7337-3952-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ist das seine große Chance? Bei einer heißen Kussszene darf der Kameramann John für den Hauptdarsteller einspringen - und will noch viel mehr von der schönen Schauspielerin Kelly. Doch er ist jünger als sie, und Kelly will weg aus Atlanta, um in Hollywood Karriere zu machen ...
Seit Kate Hoffmann im Jahr 1979 ihre erste historische Romance von Kathleen Woodiwiss las - und zwar in einer langen Nacht von der ersten bis zur letzten Seite - ist sie diesem Genre verfallen. Am nächsten Morgen ging sie zu ihrer Buchhandlung, kaufte ein Dutzend Liebesromane von verschiedenen Autorinnen und schmökerte sie begeistert durch. Zehn Jahre später entschloss sie sich, selbst eine Romance zu schreiben. Kate hatte als Lehrerin, Verkäuferin, Werbekauffrau und in ehrenamtlichen Jobs gearbeitet - aber so richtig glücklich war sie in diesen Jobs nicht. Drei Jahre versuchte sie sich an einem historischen Liebesroman, bis sie zu dem Schluss kam, dass sie dafür nicht die Richtige sei. In dem folgenden halben Jahr verfasste sie eine zeitgenössische Romance, und das gelang ihr auf Anhieb so gut, dass das Manuskript von dem Verlag Harlequin gekauft wurde. Im Jahr 1993 erfüllte sich dann ihr großer Traum: Sie wurde hauptberuflich Romance-Autorin. Kein Wecker, der sie morgens aus dem Schlaf reißt, keine seriösen Kostüme mehr - stattdessen allerdings lange und harte Stunden am Computer. Zurzeit arbeitet sie an ihrem 25. Liebesroman. Sie schreibt für verschiedene Reihen, ist jedoch dem zeitgenössischen Genre treu geblieben. Kate teilt ihr gemütliches kleines Haus mit ihren beiden Katzen Tansing und Tibriz. Sie leben in einem malerischen Dorf im amerikanischen Bundesstaat Wisconsin.
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2. KAPITEL Kelly entspannte sich auf der Rückbank der Limousine, während der Wagen sich durch den höllischen Verkehr quälte. Sie zog ihren Terminkalender hervor, trug die Uhrzeit des Drehs ein und blätterte dann durch das Telefonverzeichnis. Unter dem Buchstaben M fand sie Angies Namen: Angie McMahon. Sie hatte sich die Nummer ihres Geschäfts mit dem Namen „Süße Geheimnisse“ notiert. Angie und Kelly waren Wohngefährtinnen und Freundinnen gewesen, bis Angie vor sieben Jahren die Schauspielerei aufgab, um einen Geschäftsmann aus Atlanta zu heiraten. Sie hatten sich zwei Jahre nicht gesprochen, schrieben sich aber jedes Jahr zu Weihnachten und zu ihren Geburtstagen lange Briefe. „Sind wir hier in der Nähe von Buckhead?“, fragte Kelly den Chauffeur. „Es ist ungefähr fünf Minuten entfernt, aber Ihr Hotel ist nicht in Buckhead.“ „Das Hotel hab ich auch nicht gemeint. Ich würde vorher gern einen Stopp bei einer alten Freundin machen, wenn es geht.“ „Natürlich, Miss. Wir müssen nur gegen sechs beim Sheraton sein. Ich muss jemanden vom Flughafen abholen.“ „Dann setzen Sie mich am besten vor dem Geschäft meiner Freundin ab. Ich nehme mir dann von dort aus ein Taxi zum Hotel.“ Sie nannte dem Fahrer die Adresse, und er bog an der nächsten Kreuzung rechts ab. In den ruhigen Seitenstraßen kamen sie wesentlich schneller voran. Kelly blickte aus dem Fenster. Hier also war Angie jetzt zu Hause. Angie und sie hatten sich fast drei Jahre lang ein winziges Apartment in Hollywood geteilt, während sie beide versuchten, in der Schauspielbranche Fuß zu fassen. Eines Abends lernte Angie in einem Club Joe McMahon kennen, einen außerordentlich charmanten Fünfunddreißigjährigen, der geschäftlich in L. A. war. Nach einer Fernromanze heirateten Angie und Joe schließlich in Santa Barbara. Inzwischen hatten sie eine vierjährige Tochter, und Angie besaß ein Geschäft, in dem sie Dessous verkaufte. Der Fahrer fand den Laden in wenigen Minuten und setzte Kelly ab. Sie entnahm dem Schild im Schaufenster, dass dienstags bis sechs Uhr geöffnet war. Wie würde es sein, Angie wiederzusehen? Sie hatten außer ihrer alten Freundschaft kaum noch etwas gemeinsam. Manchmal beneidete Kelly ihre ehemalige Kollegin um ihre glückliche Ehe und ihre Familie. Angie hatte ihre Träume vom Starruhm aufgegeben und gegen einen noch schöneren Traum eingetauscht. Kelly öffnete die Tür, stellte ihren Trolley am Eingang ab und schlenderte zum Tresen. Die mit Spitzen- und Seidendessous gefüllten Regale erinnerten sie an einen alten Scherz zwischen Angie und ihr. Sie trat an den Tresen und sagte: „Ich glaube, mein Freund stiehlt meine Unterwäsche. Und er trägt sie sogar. Meinen Sie, ich sollte Schluss mit ihm machen?“ Angie blickte auf, und ein strahlendes Lächeln ging über ihr Gesicht. „Kelly Castelle! Was machst du denn hier?“ Sie sauste um den Tresen herum und umarmte Kelly. „Ich kann nicht glauben, dass du es wirklich bist.“ Schließlich ließ sie die Freundin los und trat einen Schritt zurück. „Noch genauso schlank und genauso schön. Du hast dich kein bisschen verändert. Was führt dich ausgerechnet nach Atlanta?“ Kelly erzählte ihr von ihrem Job. „Ich bleibe bis übermorgen früh.“ „Das ist ja toll! Dann können wir heute Abend essen gehen. Joe ist geschäftlich unterwegs, und Caroline ist auf der Geburtstagsparty ihrer Cousine und bleibt über Nacht. Ich bin also Single. Zumindest für einen Abend. Na, wie denkst du darüber?“ Kelly dachte über den Vorschlag nach. Sie hatte keine feste Verabredung mit John. Und da es ihr schon schwerfiel, sich in seiner Gegenwart zu beherrschen, würde eine abendliche Kussprobe ihr Verlangen nach ihm nur noch anheizen. Und das wäre nicht gut. „Okay, wir gehen essen.“ „Moment! Zuerst Drinks und dann Dinner. Mensch, Kelly, ich kann noch immer nicht glauben, dass du hier bist. Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor, dass wir zusammen gewohnt haben. Manchmal wünsche ich mir, wir würden näher beieinander leben und uns ab und zu besuchen können. Es ist so schwer, mit Joe über jene Zeit zu reden. Er versteht einfach nicht, wie wir damals gelebt haben.“ „Es scheint wirklich eine Ewigkeit her zu sein.“ Damals waren sie beide in den späten Zwanzigern und noch voller Hoffnung gewesen. Jeden Tag versicherten sie einander, dass ihr großer Durchbruch in Reichweite sei. „Wie läuft es denn so mit deiner Karriere? Ich gucke dauernd im Fernsehen nach dir und sehe mir regelmäßig deine Website an, aber …“ „Es läuft in letzter Zeit nicht so besonders.“ Kelly gestand Angie, dass sie ans Aufhören dachte. „Ich werde mir eine richtige Arbeit suchen, einen ganz normalen Job. Vielleicht im Immobilienhandel oder so was.“ „Dann musst du hierher ziehen!“ Angies Augen leuchteten vor Aufregung. „Ich brauche jemanden für die Geschäftsführung. Demnächst eröffne ich in der Innenstadt einen zweiten Laden, und ich kann nicht gleichzeitig in zwei Geschäften sein. Du wirst Atlanta lieben. Es hat alles, was L. A. hat, außer dass die Menschen hier echt sind. Hier dreht sich nicht alles um das Filmgeschäft, und du brauchst erst mit vierzig an eine Schönheitsoperation zu denken.“ Kelly lächelte schwach. „Ich hab überhaupt noch nicht darüber nachgedacht, wo ich wohnen möchte. Ich weiß nur, dass ich mein Leben ändern muss.“ „Du musst dich ja nicht jetzt sofort entscheiden. Denk einfach mal drüber nach.“ Angie sah auf ihre Uhr. „Komm, lass uns gehen. Es geht auf sechs zu, und als Chefin kann ich schließen, wann ich will.“ Sie schloss die Kasse ab und schnappte sich ihre Handtasche. „Mein Wagen steht draußen. Wo wollen wir hin?“ Sie landeten an der Bar im Sheraton. Kelly checkte an der Rezeption ein und machte kurz Station in ihrem Zimmer, um sich umzuziehen. Als sie wieder nach unten kam, hatte Angie bereits zwei Cocktails bestellt und plauderte mit dem hübschen Barkeeper. Nach drei Drinks und dem Austausch unzähliger Erinnerungen kam es Kelly so vor, als läge ihr letztes Zusammensein mit Angie nur einige Stunden zurück. Seit Angie hatte sie keine Mitbewohnerin mehr gehabt, und ihr wurde bewusst, dass sie seitdem auch keine neue beste Freundin hatte. Sie brauchte einen Menschen, dem sie sich anvertrauen konnte, jemanden, der ihren inneren Aufruhr verstand. „So. Jetzt erzähl mir von deinem Liebesleben“, sagte Angie. Typisch. Sie war schon immer direkt zur Sache gekommen. „Ich habe keins.“ „Ach, komm. L. A. wimmelt von schönen Männern, und du hast keinen Freund?“ „Auf jeden schönen Mann in L. A. kommen drei schöne Frauen. Und zwei davon sind jünger als ich.“ Kelly nagte an ihrer Unterlippe. „Offen gestanden gibt es jemanden, an dem ich interessiert bin. Das einzige Problem ist, dass er jünger ist.“ „Jünger ist gut“, sagte Angie. „Ein paar Jahre oder heftig jünger?“ „Elf Jahre.“ Angies Augen weiteten sich. „Ach du liebe Güte.“ Sie nahm einen Schluck von ihrem Drink. „Ist er gut im Bett? Du musst mir alle Einzelheiten erzählen. Ich schlafe schon sieben Jahre mit demselben Mann und möchte mir bildlich vorstellen, wie die jungen Paare von heute wilden und verrückten Sex haben. Nicht, dass Joe und ich nicht auch unsere guten Momente hätten. Meine schauspielerischen Talente sind mir da schon so manches Mal zugutegekommen.“ „Ich kann dir nichts erzählen, weil wir noch gar nichts getan haben“, gestand Kelly. „Genau gesagt habe ich ihn erst heute kennengelernt. Ich nehme an, er ist auch interessiert – falls ich die Zeichen richtig deute.“ „Ich glaube nicht, dass die Zeichen sich in den letzten Jahren geändert haben“, bemerkte Angie. „Warum nicht einfach zugreifen?“ Kelly stöhnte. „Weil er vierundzwanzig ist. Ist das nicht Grund genug?“ „Männer in diesem Alter sind in ihrer Blütezeit. Sie sind experimentierfreudig, ungehemmt und energiegeladen. Es heißt, dass ältere Frauen besser zu jüngeren Männern passen. Jedenfalls im Bett.“ „Du glaubst nicht, wie toll er aussieht, Angie. Einfach fantastisch. Und er ist kein Schauspieler. Ich brauche also nicht zu befürchten, dass er in einem fort über sich selbst redet. Er ist ein ganz normaler Bursche mit einem schönen Gesicht und einem super Körper. Und wenn er mich ansieht und dieses leicht verruchte Lächeln … dann denke ich nur noch an eines.“ „Kurz gefasst, du willst mit ihm ins Bett. Warum bist du dann so unentschlossen?“ „Weil es nur Sex sein würde“, sagte Kelly düster. „Es gibt keine Zukunft mit ihm. Ich dachte, solche unverbindlichen Liebschaften hätte ich hinter mir. Schließlich bin ich älter geworden und müsste inzwischen klüger sein.“ „Ja, du bist älter geworden, aber du bist auch reif genug, um dir ein Vergnügen zu gönnen, wenn dir eines geboten wird“, sagte Angie und hob ihr Glas. „Auf neue Erfahrungen und neue Anfänge.“ Sie kippte den Rest ihres Drinks hinunter und stellte das Glas auf den Tresen. „So. Und jetzt muss ich nach Hause fahren. Ich bin leicht angeheitert und in der Stimmung, etwas Verbotenes zu tun.“ Sie zwinkerte Kelly zu. „Ich denke, ich werde meinen Mann anrufen und mit ihm heißen Telefonsex haben.“ „Du kannst doch nicht mehr fahren, Angie.“ „Nein. Ich nehme ein Taxi und hole meinen Wagen morgen früh hier ab. Der Laden öffnet erst um zehn. Wir können also zusammen frühstücken und noch mal über diesen Job reden, den ich für dich habe.“ Sie gingen zusammen in die Lobby, und Kelly umarmte ihre langjährige...