Hoyer / Beesdo-Baum / Becker | Ratgeber Generalisierte Angststörung | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band Band 15, 83 Seiten

Reihe: Ratgeber zur Reihe Fortschritte der Psychotherapie

Hoyer / Beesdo-Baum / Becker Ratgeber Generalisierte Angststörung

Informationen für Betroffene und Angehörige

E-Book, Deutsch, Band Band 15, 83 Seiten

Reihe: Ratgeber zur Reihe Fortschritte der Psychotherapie

ISBN: 978-3-8409-2708-9
Verlag: Hogrefe Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Übermäßige Sorgen und Befürchtungen sowie eine erhöhte psychische und körperliche Anspannung, die sich z.B. in ausgeprägter Ruhelosigkeit, leichter Ermüdbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und Schlafstörungen äußert, sind Kennzeichen der Generalisierten Angststörung.
Dieser Ratgeber richtet sich an Personen, die ihre Sorgen nicht mehr im Griff haben, denen ihre Sorgen zu viel werden. Hiermit sind Sorgen gemeint, die zwar meist realistisch sind, aber dennoch überflüssig. Sorgen, die sich auf Dinge richten, die man nicht verändern kann und vor allem Sorgen, die mit Einschränkungen für das Leben der Betroffenen verbunden sind: Die Person beginnt, gegen die Sorgen anzukämpfen oder Dinge zu vermeiden, um nicht mit den Sorgen konfrontiert zu werden. Die Sorgen und Ängste nehmen einen großen Teil der Tageszeit in Anspruch und sind für die Betroffenen nicht mehr kontrollierbar.
Der Ratgeber zeigt auf, welche Art des Sich-Sorgens problematisch sein kann und welche Wege es gibt, sich von dem andauernden „Gedankenmachen“ zu befreien. Anhand zahlreicher Übungen wird erläutert, wie unvermeidliche von überflüssigen Sorgen getrennt werden können und wie beide Arten von Sorgen besser zu bewältigen sind.
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Zielgruppe


Betroffene und Angehörige, Ärztliche und Psychologische Psychotherapeuten, Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie, Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Klinische Psychologen, Psychologische Berater.

Weitere Infos & Material


1;Ratgeber Generalisierte Angststörung;1
1.1;Inhalt;7
1.2;Vorwort;9
2;1 Generalisierte Angststörung – was ist das? - 1.1 Erwartungsangst und Sorgen: Alltagsproblem oder behandlungsbedürftiges Symptom?;11
3;1.2Bei welchen anderen Störungen können ebenfalls Sorgen im Vordergrund stehen?;14
4;1.3Wie und woran kann man eine Generalisierte Angststörung erkennen?;16
5;1.4Wie häufig ist die Generalisierte Angststörung?;17
6;1.5Was sind die Folgen einer unbehandelten Generalisierten Angststörung?;18
7;2 Wie entsteht eine Generalisierte Angststörung? - 2.1 Persönliche Vorbedingungen der Generalisierten Angststörung;21
8;2.2Falsche Überzeugungen und Gewohnheiten erhalten die Störung aufrecht;24
9;2.3Unpassende Behandlung verlängert das Leiden;28
10;2.4Zusammenhänge mit anderen Erkrankungen;29
11;3 Was kann man selbst gegen eine Generalisierte Angststörung tun? - 3.1 Leichtere und schwerere Formen der Generalisierten Angst;31
12;3.2Wie sind meine Sorgen einzuordnen?;31
13;3.3Überblick über Möglichkeiten, selbstständig die Sorgen zu reduzieren;36
14;3.4Festgelegte Sorgenzeiten;37
15;3.5Problemlösetraining;38
16;3.6Stressbewältigungstraining und Angewandte Entspannung;45
17;3.7Weniger Sicherheitssignale brauchen;50
18;3.8Sich den Sorgen stellen;54
19;4Ein Fallbeispiel;59
20;5Zum Abschluss: Wie ziehen Sie den größten Nutzen aus dem Ratgeber?;62
21;Anhang;63
21.1;Zitierte Literatur;63
21.2;Literaturempfehlungen;63
21.3;Adressen;64
22;Arbeitsblätter;67


2 Wie entsteht eine Generalisierte Angststörung? (S. 18-19)

Angst ist grundsätzlich eine biologisch sinnvolle Reaktion mit hohem Überlebenswert. Sie dient als Signal für Gefahr und hilft, diese zu vermeiden. Es ist daher nicht überraschend, dass es eine biologische und genetische Basis für Angst gibt. Allerdings kann die Angstreaktion durch Erfahrung verändert werden. So lernen wir sehr schnell, vor gefährlichen Dingen, die uns verletzen könnten, Angst zu haben und ihnen auszuweichen. Im Vergleich zu anderen erlernten Eigenschaften zeichnen sich erlernte Ängste allerdings dadurch aus, dass sie sehr schwer wieder zu verlernen sind. Zudem lernen wir auch besonders schnell vor Dingen Angst zu haben, die sich ähneln, sodass Ängste sich schnell ausweiten.

Besteht ein „Zuviel“ an Angst, d. h. es wird eine unnötig starke Angst in eigentlich ungefährlichen Situationen gezeigt, spricht man von Angststörungen. Die Entstehung einer Angststörung kann nicht durch eine Ursache oder die biologische Basis allein erklärt werden. Vielmehr muss davon ausgegangen werden, dass Angststörungen durch eine Kombination von „vorbereitenden“ („Vulnerabilität“) und auslösenden Faktoren („Stress“) entstehen. Die Vulnerabilität kann z. B. genetischer oder psychischer Natur (z.?B. schlechte Erfahrungen) sein. Zum Auftreten der Störung kommt es jedoch erst dann, wenn Belastungen hinzukommen. Es gibt daher viele Wege zu Angststörungen, und für jeden sieht sein Weg anders aus. Trotzdem sollen im Folgenden einige der typischen Risikofaktoren, die die Entwicklung einer Angststörung begünstigen, beschrieben werden. Dabei müssen auch die Faktoren berücksichtigt werden, die eine Störung aufrechterhalten, selbst wenn die ursprünglichen Belastungen oder der Stress nachgelassen haben.

Fallbeispiele

Frau S. hat mit 4 Jahren ihre Mutter verloren. Sie wuchs abwechselnd bei ihrem Vater, einer ungeliebten Stiefmutter sowie bei einer Tante auf. So machte sie schon früh die Erfahrung, dass im Leben nichts sicher ist, es fehlte eine stabile und vertrauensvolle Umgebung. Als sie dann selbst Mutter wurde, mit all der Verantwortung und Liebe, nahmen ihre Ängste und Sorgen, die sie schon als Kind kannte, deutlich zu. Ständig hatte sie Angst, dass ihren Kindern oder ihrem Mann etwas zustoßen könnte. Zu der Zeit erfüllte sie schon die Diagnose einer Generalisierten Angststörung. Als dann auch noch ihr Mann verstarb, kam eine Depression hinzu. Allerdings blieben die Sorgen um ihre Kinder, ihre Zukunft und die allgemeine politische Lage ihr Hauptproblem.

Frau T. kann sich nicht erinnern, jemals frei von Sorgen gewesen zu sein. Schon als Kind war sie ängstlich und hat sich ungern von den Eltern getrennt. Immer nagte ein unklares Gefühl an ihr, dass etwas schiefgehen könnte, irgendetwas nicht stimmt. Trotzdem hat sie die Schule gut gemeistert und sich meistens wohlgefühlt. Die Familie war ihr immer sehr wichtig. Von daher fällt es ihr auch nicht leicht, nun alleine in F. zu studieren. Das Studium an und für sich bereitet ihre keine Schwierigkeiten. Trotzdem macht sie sich dauernd Sorgen, ob sie es schaffen wird, und wie es dann weitergehen wird. Die Ungewissheit der Zukunft belastet sie sehr. Seit ungefähr einem Jahr nun sind die Sorgen so stark geworden, dass sie nicht mehr gut schläft und sich immer schlechter konzentrieren kann. Frau T. sucht nun Hilfe.

Merke:
Es gibt nicht eine Ursache für die Entstehung einer Generalisierten Angststörung. Vielmehr kommen immer mehrere Dinge zusammen, wie biologische Risikofaktoren, Erfahrungen und Belastungen. Zudem wird die Störung durch bestimmtes Verhalten und Gedanken aufrechterhalten. Die Entwicklung der Störung muss für jeden Patienten individuell bestimmt werden.

2.1 Persönliche Vorbedingungen der Generalisierten Angststörung

Wir wissen, dass „Ängstlichkeit“ ein Merkmal der Persönlichkeit sein kann, d.?h. manche Personen sind „von Natur aus“ ängstlicher als andere. Eine solche Ängstlichkeit kann sowohl geerbt als auch erworben werden und dann das ganze Leben über bestehen. Wie stark die genetischen Einflüsse sind, ist wissenschaftlich umstritten.


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