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E-Book, Deutsch, 832 Seiten

Isaacson Elon Musk

Die Biografie - Deutsche Ausgabe - Vom Autor des Weltbestsellers »Steve Jobs«

E-Book, Deutsch, 832 Seiten

ISBN: 978-3-641-29390-1
Verlag: C.Bertelsmann
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Von Walter Isaacson, dem Autor des Millionenbestsellers über Steve Jobs: Die ultimative und hochaktuelle Biografie über Elon Musk, den faszinierendsten und umstrittensten Innovator unserer ZeitHeute gilt Elon Musk als Visionär, der sich über alle Regeln hinwegsetzt und der unsere Welt ins Zeitalter der Elektromobilität, der privaten Weltraumfahrt und der künstlichen Intelligenz geführt hat. Dabei waren seine Anfänge weitaus bescheidener. Als Kind auf den Spielplätzen Südafrikas regelmäßig von jugendlichen Schlägern verprügelt, musste Musk sich auch zuhause gegen seinen gewalttätigen Vater behaupten und lernte so schon früh, sich allein auf sich selbst zu verlassen. Eine Lehre, die ihn im Verlauf seines Lebens zu einem der waghalsigsten Unternehmer unserer Zeit machte, ausgestattet mit extrem hoher Risikotoleranz und einer geradezu manischen Intensität. Doch konnten alle Erfolge nicht über die Schatten seiner Kindheit hinwegtäuschen: Anfang 2022 – nach einem Jahr, in dem SpaceX einunddreißig Satellitenstarts durchgeführt und Tesla eine Million Autos verkauft hatte und er der reichste Mann der Welt geworden war – machte Musk sich an einen Deal, der zu einer der aufsehenerregendsten Übernahmen unserer Zeit führen sollte: Twitter. In seinen dunkelsten Stunden sollte Musk sich noch über Jahre daran erinnern, wie er auf dem Spielplatz und zuhause von seinem Vater gepeinigt wurde. Jetzt aber bot sich ihm die Gelegenheit, den ultimativen Spielplatz der Welt zu besitzen.Zwei Jahre lang konnte der Autor Walter Isaacson Elon Musk aus unmittelbarer Nähe beobachten, nahm an seinen Meetings teil, ging mit ihm durch seine Fabriken und verbrachte Stunden damit, ihn selbst, seine Familie, Freunde, Kollegen und Gegner zu interviewen. Das Ergebnis ist ein aufschlussreicher Insider-Bericht, randvoll mit erstaunlichen Geschichten von Triumphen und Turbulenzen, der fragt: Sind die Dämonen, die Musk antreiben, am Ende das, was es braucht, um Innovation und Fortschritt voranzutreiben?Durchgehend bebildert.
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Prolog
Muse aus Feuer
© Mit freundlicher Genehmigung von Maye Musk Der Spielplatz
Als Kind, das in Südafrika aufwuchs, kannte Elon Musk Schmerz, und er lernte, ihn auszuhalten. Im Alter von zwölf Jahren brachte ein Bus ihn in ein Überlebenscamp in der Wildnis, das Veldskool genannt wurde. »Das war eine paramilitärische Version von Herr der Fliegen«, erinnert er sich. Die Kinder bekamen jeweils kleine Rationen Essen und Wasser. Man erlaubte ihnen – ja, ermutigte sie sogar dazu –, um diese zu kämpfen. »Mobbing galt als eine Tugend«, sagt Elons jüngerer Bruder Kimbal. Rasch lernten die größeren Kinder, den kleinen ins Gesicht zu schlagen und ihnen ihre Vorräte wegzunehmen. Der schmächtige, schüchterne Elon wurde zweimal verprügelt und nahm in der Zeit im Camp fast fünf Kilo ab. Gegen Ende der ersten Woche wurden die Jungen in zwei Gruppen aufgeteilt, die einander angreifen sollten. »Das war so verrückt. Unfassbar«, erinnert sich Musk. Alle paar Jahre kam bei diesem Programm ein Kind ums Leben. Die Betreuer erzählten solche Storys zur Abschreckung. »›Seid nicht so bescheuert wie dieser Idiot, der letztes Jahr draufgegangen ist‹, sagten sie. ›Seid keine schwächlichen Idioten.‹« Kurz vor seinem 16. Geburtstag kam Elon zum zweiten Mal in die Veldskool. Er war jetzt viel größer, gute eins achtzig, mit einer Statur wie ein Bär, und er hatte ein bisschen Judo gelernt. Mit diesen Voraussetzungen sei die Veldskool gar nicht so schlecht gewesen: »Inzwischen war mir klar, sollte mich jemand schikanieren, dann konnte ich dem ordentlich in die Fresse hauen. Und der würde mich dann nicht mehr schikanieren. Sie konnten mich immer noch brutal verprügeln, aber wenn ich denen dann ordentlich was auf die Fresse gegeben hatte, ließen sie mich in Ruhe.« Südafrika galt in den 1980er-Jahren als ein Ort der Gewalt. Angriffe mit Maschinenpistolen und tödliche Messerattacken waren an der Tagesordnung. Als Elon und Kimbal einmal auf dem Weg zu einem Anti-Apartheid-Konzert aus dem Zug stiegen, mussten sie durch eine Blutlache neben einem Toten laufen, dem das Messer noch im Leib steckte. Für den Rest des Abends verursachte das Blut an den Sohlen ihrer Turnschuhe bei jedem Schritt ein schmatzendes Geräusch auf dem Asphalt. Die Familie Musk hielt Deutsche Schäferhunde, die darauf trainiert waren, jeden anzufallen, der am Haus vorbeirannte. Mit sechs raste Elon die Einfahrt hinunter und wurde von seinem Lieblingshund attackiert, der ihm eine schlimme Bisswunde am Rücken zufügte. Als man die Wunde in der Notaufnahme nähen wollte, verweigerte Elon die Behandlung, bis er das Versprechen bekam, dass der Hund nicht bestraft würde. »Ihr werdet ihn nicht töten, oder?«, fragte er. Sie versprachen es ihm. Während er die Geschichte erzählt, schweigt Musk lange und starrt ins Leere. »Dann haben sie ihn natürlich doch erschossen.« Das einschneidendste Erlebnis hatte er an der Schule. Lange Zeit war er der jüngste und kleinste Schüler der Klasse. Er hatte Probleme damit, soziale Signale zu erkennen. Empathie war ihm nicht von Natur aus gegeben, und ihm fehlte sowohl das Bedürfnis als auch das Einfühlungsvermögen, um sich beliebt zu machen. Daher wurde er in der Schule und auf dem Spielplatz oft schikaniert. Jungs, die andere mobbten, schlugen ihm ins Gesicht. »Wenn man nie was auf die Nase bekommen hat, kann man sich nicht vorstellen, wie einen das für den Rest des Lebens prägt«, sagt er. Bei der allmorgendlichen Schulversammlung rempelte ihn ein Mitschüler an, der gerade mit seiner Clique herumalberte. Elon schubste ihn zurück. Schimpfwörter fielen. In der Pause suchte der Junge mit seinen Freunden nach Elon. Er aß gerade sein Sandwich, als sie ihn von hinten attackierten und ihn mehrere Betonstufen hinunterstießen. »Sie hockten sich auf ihn, schlugen wie verrückt auf ihn ein und traten gegen seinen Kopf«, erinnert sich Kimbal, der neben ihm auf den Stufen gesessen hatte. »Als sie fertig waren, konnte ich sein Gesicht nicht mehr erkennen. Es sah aus wie eine geschwollene Kugel aus rohem Fleisch, in der die Augen kaum noch zu sehen waren.« Man brachte ihn ins Krankenhaus, eine Woche lang konnte er nicht zur Schule gehen. Noch Jahrzehnte später musste Elon sich immer wieder Operationen unterziehen, bei denen versucht wurde, das Gewebe im Inneren seiner Nase in Ordnung zu bringen. Doch diese Narben waren gering im Vergleich zu den emotionalen, die sein Vater ihm zufügte. Errol Musk, ein Ingenieur und so skrupelloser wie charismatischer Fantast, peinigt Elon bis heute. Nachdem sein Sohn in der Schule derart zusammengeschlagen worden war, stellte Errol sich auf die Seite des Jungen, der ihm das Gesicht so verunstaltet hatte. »Er hatte gerade seinen Vater durch Selbstmord verloren, und Elon hatte ihn Dummkopf genannt«, erklärt Errol. »Elon neigt dazu, Leute als Dummkopf zu bezeichnen. Wie hätte ich da dem anderen Kind seine Reaktion verübeln sollen?« Als Elon endlich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, beschimpfte sein Vater ihn. »Ich musste eine Stunde lang dastehen, während er mich anschrie, mich einen Schwachkopf nannte und mir erklärte, ich wäre einfach nichts wert«, erinnert sich Elon. Kimbal, der bei der Schimpftirade zusehen musste, sagt, es sei die schlimmste Erinnerung seines Lebens gewesen. »Mein Vater rastete einfach aus, drehte total durch, wie so oft. Er hatte null Mitgefühl.« Beide, Elon und Kimbal, reden inzwischen nicht mehr mit ihrem Vater. Sie sagen, seine Behauptung, Elon habe den Angriff provoziert, sei erfunden; der Täter sei deswegen sogar in ein Jugendgefängnis gekommen. Sie sagen, ihr Vater sei ein sprunghafter Schwindler, der sich regelmäßig Geschichten ausdenke, die er mit Fantasie ausschmücke, manchmal aus Kalkül, manchmal im Wahn. Sie attestieren ihm einen Dr.-Jekyll-und-Mr-Hyde-Charakter. In einem Moment sei er freundlich gewesen, im nächsten konnte er einen für eine Stunde oder länger gnadenlos misshandeln. Jede Schimpftirade pflegte er damit zu beenden, Elon zu erklären, wie erbärmlich er sei. Elon musste still dastehen und das Ganze über sich ergehen lassen. »Das war seelische Folter.« Elon schweigt lange, bevor er hörbar schluckt. »Er wusste definitiv, wie man Angst und Schrecken verbreitet.« Als ich Errol anrufe, redet er knapp drei Stunden mit mir und meldet sich in den nächsten zwei Jahren regelmäßig in Form von Telefonaten und Textnachrichten. Er ist darauf erpicht, mir zu schildern – und Fotos davon zu schicken –, wie schön er es seinen Kindern gemacht habe, zumindest in den Zeiten, als seine Ingenieurfirma gut lief. Irgendwann fuhr er einen Rolls-Royce, baute mit seinen Söhnen eine Lodge in der Wildnis und bezog über einen Minenbesitzer Rohsmaragde aus Sambia, bis dieses Geschäft den Bach hinunterging. Aber Errol gibt zu, dass er auf körperliche und emotionale Härte gesetzt habe. »Im Vergleich zu ihren Erfahrungen bei mir dürfte die Veldskool ziemlich harmlos gewesen sein«, sagt er und ergänzt, Gewalt sei schlichtweg Teil des Schulalltags in Südafrika gewesen. »Zwei hielten dich fest, während ein anderer dir mit einem Holzscheit ins Gesicht schlug und so weiter. Neue Mitschüler wurden am ersten Schultag gezwungen, sich mit dem größten Raufbold der Schule zu messen.« Stolz gesteht Errol, dass er im Umgang mit seinen Jungs »eine extrem strenge Autokratie« gepflegt habe. Und er legt Wert drauf, hinzuzufügen, dass »Elon später die gleiche strenge Autokratie sich selbst und anderen auferlegt hat«. »Widrigkeiten haben mich geprägt«
»Jemand hat einmal gesagt, jeder Mann versucht, im Leben den Erwartungen seines Vaters gerecht zu werden oder die Fehler des eigenen Vaters wiedergutzumachen«, schrieb Barack Obama in seinen Memoiren, »und ich glaube, das erklärt mein spezielles Dilemma.« In Elon Musks Fall sollte die Wirkung des Vaters auf seine Seele anhalten. Und zwar trotz vieler Versuche, ihn sowohl physisch als auch psychisch aus seinem Leben zu verbannen. Elons Stimmungen waren ein Hin und Her zwischen fröhlich und düster, intensiv und albern, distanziert und emotional, mit gelegentlichem Abtauchen in einen Zustand, den seine Umgebung als »Dämon-Modus« fürchtete. Im Gegensatz zu seinem Vater geht Elon mit seinen Kindern aber fürsorglich um. In anderer Hinsicht deutet sein Verhalten jedoch auf eine Gefahr hin, die ständig bekämpft werden muss: die Schreckensvision, er könnte, in den Worten seiner Mutter, »wie sein Vater werden«. Nicht umsonst ist das ja eines der gewichtigsten Themen in der Mythologie. Oder denken Sie an Star Wars: In welchem Maß verlangt die epische Suche des Helden, dass er die Dämonen austreibt, die Darth Vader ihm hinterlassen hat, und dass er mit der dunklen Seite der Macht ringt? »Ich glaube, nach so einer Kindheit in Südafrika musst du dich in gewisser Weise emotional abschotten«, meint Elons erste Frau Justine, die Mutter von fünf seiner noch lebenden zehn Kinder. »Wenn dein Vater dich ständig Schwachkopf und Idiot nennt, dann ist vielleicht die einzig mögliche Reaktion, alles in deinem Inneren abzuschalten, das eine emotionale Dimension eröffnet hätte, mit der du nicht hättest umgehen können.« Dieses emotionale Absperrventil machte ihn kaltschnäuzig, aber eben auch zu einem risikofreudigen Innovator. »Elon lernte, seine Angst zu unterdrücken«, sagt sie. »Wenn du die Angst abstellst, dann musst du andere Sachen wie Freude oder Mitgefühl vielleicht ebenfalls abstellen.« Die posttraumatische Belastungsstörung durch seine...


Zeltner-Shane, Henriette
Henriette Zeltner-Shane übersetzt Sachbücher, Belletristik sowie Kinder- und Jugendliteratur. Ihre Übersetzung von »The Hate U Give« wurde mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Sie lebt und arbeitet in München und Tirol.

Isaacson, Walter
Walter Isaacson, geboren 1952, ist Journalist und Schriftsteller. Er begann seine Karriere bei der Sunday Times, bevor er zum Time Magazine wechselte, dessen Herausgeber er 1996 wurde. In der Zeit nach den Anschlägen vom 11. September 2001 war er als Vorstand bei CNN tätig, bis er 2003 die Leitung des Aspen Institute übernahm, die er bis 2018 innehatte, um sich danach einer Geschichtsprofessur an der Tulane University zu widmen. Neben seiner journalistischen und akademischen Tätigkeit gilt Walter Isaacson als einer der renommiertesten Biografen unserer Zeit und ist als Autor mit Büchern über Benjamin Franklin, Henry Kissinger, Leonardo da Vinci und Jennifer Doudna hervorgetreten — wobei »Steve Jobs. Die autorisierte Biografie des Apple Gründers« zum Weltbestseller avancierte und allein in Deutschland über 900.000 Exemplare verkaufte. Isaacson wurde 2021 mit der National Humanities Medal ausgezeichnet. Bei C.Bertelsmann erschienen zuletzt »The Innovators« (2018) und der internationale Bestseller »Elon Musk« (2023).

Wagner-Wolff, Anke
Anke Wagner-Wolff, geboren in Rendsburg und aufgewachsen in Berlin (West), studierte Biologie an der Universität Regensburg. Nach Streifzügen durch Psychologie, Philosophie und Ethnologie übersetzt sie seit vielen Jahren Sachbücher und Fachtexte sowie Belletristik aus dem Englischen und Französischen.

Bieker, Sylvia
Sylvia Bieker ist Übersetzerin aus dem Englischen und Ghostwriterin für Politik, New Economy und Kultur. Sie gehörte u. a. zu den Übersetzerteams von Bob Woodward (»Furcht« und »Wut«), Barack Obama (»Ein verheißenes Land«), »Der Mueller Report« (hgg. v. The Washington Post) und z. B. den Biografien von Kamala Harris (Dan Morrain), Jennette McCurdy (»I’m Glad My Mom Died«), Britney Spears (»The Woman in Me«), Elon Musk (Walter Isaacson) und Martin Luther King (Jonathan Eig).


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