Jameson | Süßes, wildes Spiel | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Jameson Süßes, wildes Spiel


1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7337-4630-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-4630-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Von einem Mann wie Zane - unglaublich sexy und atemberaubend verführerisch - ist die zurückhaltende Julia noch nie erobert worden. Und als er sie jetzt ungezügelt küsst und mit den Knöpfen ihrer Bluse spielt, wird sie von ihrem Verlangen überwältigt. Dabei hatte sie nach ihrer Scheidung keine Lust mehr auf ein Abenteuer. Ganz kurz fragt sie sich, ob sie es bereuen wird, sich diesem ruhelosen Einzelgänger hinzugeben. Zu verschieden sind ihre Welten: Julia, die behütete Tochter des Bürgermeisters von Plenty, fühlt sich wohl in der australischen Kleinstadt. Den rauen Automechaniker Zane dagegen hält es nie lange an einem Ort. Am nächsten Morgen wird ihr klar, dass sie einen Fehler gemacht hat: Zane ist fort! Die Nacht voller Zärtlichkeit hat ihm wohl gar nichts bedeutet. Wird Julia ihn je wieder sehen?



Es hat lange gedauert, bis Bronwyn Jameson wusste, welchen Beruf sie einmal ergreifen wollte. In ihrer Kindheit träumte sie davon, Tierärztin zu werden - leider kann sie kein Blut sehen, sodass daraus nichts wurde. Danach spielte sie mit dem Gedanken, sich dem Journalismus zuzuwenden, war allerdings zu schüchtern, um sich bei Zeitungen als Volontärin zu bewerben. Stattdessen wählte sie die Ausbildung, die für eine Bauerntochter mit Liebe zum Landleben am nächsten lag: Landwirtschaft. Nach ihrer Heirat kümmerte sie sich um die Finanzen der gemeinsamen Farm und schrieb immer wieder kleine Artikel für die Lokalzeitung. So hatte sie wenigstens Gelegenheit, mit Sprache Geld zu verdienen - auch wenn der Job deutlich weniger kreativ war, als sie es sich gewünscht hätte! In dieser Zeit nutzte sie jede freie Stunde, um die Nase in Bücher zu stecken, meistens in Liebesromane. Doch erst nachdem sie drei Kinder bekommen und eine ganze Serie langweiliger Teilzeitjobs hinter sich gebracht hatte, las sie einen Artikel in einer Zeitschrift, der ihr Leben veränderte: Es ging darin um den Verband australischer Liebesromanautoren, und plötzlich fragte sich Bronwyn Jameson, ob sie die Bücher, die sie so gerne las, nicht auch selbst schreiben könnte. Ihr letzter Versuch als Schriftstellerin lag zwar bereits fünfundzwanzig Jahre zurück (eine Kurzgeschichte, die ihre Schwester im College als eigene Hausarbeit eingereicht hatte), aber sie beschloss, es wenigstens einmal zu probieren. Gerüstet mit zwei Schreib-Ratgebern, einer vagen Idee für eine Handlung und haufenweise naiver Begeisterung, tippte sie fröhlich das erste Kapitel herunter. Danach gab es kein Zurück mehr. Sie entdeckte, wie viel Spaß es machte, Figuren zu erfinden, ihnen echte Probleme und Unsicherheiten anzudichten und diese dann für sie zu lösen. Die erste (unvollendete) Geschichte erklärte sie zum Übungsstück, aber gleich beim zweiten Versuch brachte sie es bis zu dem heiß ersehnten Happy End. Als das Manuskript einen Preis für den besten unveröffentlichten Liebesroman gewann, wusste Bronwyn Jameson, dass sie auf dem richtigen Weg war. Die nächste Geschichte wurde veröffentlicht, und damit war der perfekte Beruf gefunden! Bronwyn Jameson ist seit zwanzig Jahren mit ihrem Mann verheiratet. Gemeinsam mit drei schulpflichtigen Söhnen, ein paar Tausend Schafen, unterschiedlichsten Wildtieren und einem Hütehund leben sie auf einem idyllischen Hof in Australien. Wenn sie nicht gerade die Computertastatur bearbeitet ...
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1. KAPITEL

Es lief nicht im Geringsten wie im Film ab.

Julias Wagen geriet nicht im Zeitlupentempo ins Schleudern. Während sie am Lenkrad kurbelte, hatte sie nicht das Gefühl, die Zeit würde stillstehen. Es gab auch keine blitzartigen Erkenntnisse, keine dramatische Musik und keine Spezialeffekte.

Julia Goodwin war zu ihrer Schwester auf dem Land unterwegs, als sie plötzlich auf der Straße drei Elstern entdeckte. Eben war sie noch wie üblich mit ganz normaler Geschwindigkeit gefahren. Im nächsten Moment schien sich alles zu drehen. Offenbar hatte sie im Bruchteil einer Sekunde gebremst und das Lenkrad verrissen, ohne vorher nachzudenken.

Als sie die Augen wieder öffnete, kam ein Känguru durch das trockene Gras neben der Schotterstraße angehüpft und hob schnuppernd den Kopf.

„Ja, wenn du mir über die Straße gelaufen wärst, dann hätte ich wirklich ausweichen müssen, Bursche“, murmelte Julia und schüttelte über sich selbst den Kopf, während das Känguru anmutig einen Zaun übersprang und verschwand.

In der Fahrschule hatte man ihr eingehämmert, nie einem Tier auszuweichen, sondern nur zu bremsen und zu hupen. Das Ausweichen blieb dem Tier überlassen. Julia wollte jedoch kein Tier verletzen, nicht einmal Vögel. Darum hatte sie die Augen geschlossen, hart gebremst und das Lenkrad herumgerissen. Und so steckte sie jetzt in der Patsche beziehungsweise im Straßengraben.

Weil sie den Ausblick vom Quilty’s Hill liebte, hatte sie diese Strecke gewählt, und jetzt bereute sie es, denn hier kam kaum jemand vorbei. Aber wenigstens hatte sie den Unfall heil überstanden. Sie rutschte vorsichtig auf dem Sitz hin und her, bewegte die Beine und drehte den Kopf von einer Seite zur anderen. Das klappte mühelos. Das war schon mal ein gutes Zeichen. Obwohl ihre Hände zitterten, schaffte sie es, die Sonnenbrille abzunehmen und den Sicherheitsgurt zu öffnen.

Mit der Türverriegelung hatte Julia schon größere Schwierigkeiten, und als sie ausstieg, knickten ihr die Beine weg. Auch gut. Warum sollte sie sich nicht im Sitzen über die Lage informieren? In dieser Position ließ sich sogar leichter feststellen, warum die Fahrt zu Ende war.

Der Kombi ihrer Mutter steckte mit dem Vorderteil im Graben. Hätte sie den Mercedes ihres Vaters gefahren, würde er jetzt einem gestrandeten Wal ähneln. Das Zischen unter der Motorhaube ließ einen Kühlerschaden erahnen, und bei näherem Hinsehen wirkte der eine Vorderreifen reichlich platt.

Es hätte schlimmer kommen können. Glücklicherweise war sie selbst unversehrt – bis jetzt zumindest. Der Himmel allein wusste, was ihr drohte, wenn sie nicht zum Abendessen bei Chantal auftauchte. Ihre Schwester hasste ungerade Gästezahlen, ganz zu schweigen davon, dass sie dieses Dinner nur wegen Julia veranstaltete.

Denn ihrer Meinung nach brauchte Julia endlich einen Ehemann. Julia zeigte sich aber nie an Orten, an denen man die richtigen Männer kennenlernte. Darum war Chantal jetzt auf einer Mission, die da lautete: „Julia muss verheiratet werden!“ Diese Mission hatte seit Neujahr absoluten Vorrang vor allem anderen. Wenn Chantal sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, ließ sie sich von nichts und niemandem aufhalten.

Julia war Chantal für ihre Mühe dankbar. Ihre Schwester hätte alles getan, um sie glücklich zu machen, auch wenn sie dafür gegen ihre Überzeugung handeln musste. In Chantals Augen führte nämlich die Ehe unweigerlich zu einem gebrochenen Herzen. Berufliches Fortkommen bescherte einem dagegen Respekt und Zufriedenheit.

Julia war nicht dieser Ansicht. Sie war schon ein Mal verheiratet gewesen, und sie wäre es vermutlich noch, wäre sie Paul nicht wegen seines Berufs nach Sydney gefolgt, hätte sie nicht die Einsamkeit in der Großstadt unerträglich gefunden und hätte er sich nicht in eine andere Frau verliebt.

Trotz ihrer ehrgeizigen Eltern und ihrer erfolgreichen Schwester hatte Julia stets nur verheiratet sein wollen. Ein schönes Zuhause, ein hübscher Garten und vor allem Kinder hätten ihre innere Leere vertrieben.

Leider halfen ihr Kinder, die noch gar nicht auf der Welt waren, nicht aus dem Straßengraben. Mittlerweile hatte sie sich wieder so weit von ihrem Schreck erholt, dass sie aufstehen könnte, wenn sie sich die hochhackigen Schuhe auszog, die sie sich von Kree, ihrer Mitbewohnerin, geliehen hatte – und am besten auch gleich die Strümpfe und den Unterrock, der ihr wie Frischhaltefolie an den Beinen klebte.

Sobald sie sich von den störenden Kleidungsstücken befreit hatte, stellte sie sich mitten auf die Straße und sah sich um. Allerdings gab es nicht viel zu sehen. Neben der Straße standen so viele Eukalyptusbäume, dass Julia froh war, im Graben und nicht an einem der Stämme gelandet zu sein. Außerdem gab es einen uralten Zaun, der nicht einmal ein Fahrrad aufgehalten hätte. Hinter ihr erstreckten sich endlose Weiden mit grasendem Vieh. Vor ihr markierte dichtes Gestrüpp, dass dort die Tibbaroo Nature Reserve begann.

Mist! Eine einsamere Stelle als hier am Rand des Naturschutzgebietes hätte sie sich gar nicht aussuchen können. Bis zum nächsten Farmhaus waren es Kilometer, und jetzt schon schmerzten die scharfkantigen und von der Sonne erhitzten Steine unter ihren Sohlen.

Julia überlegte angestrengt, welche der folgenden möglichen Verhaltensweisen die dümmste war:

a) mehrere Kilometer barfuß gehen,

b) mehrere Kilometer in Schuhen mit hohen Absätzen gehen,

c) auf Hilfe warten.

Ein Summen riss sie aus ihren Gedanken. Sie schlug nach der dicken Fliege, die ihren Kopf umkreiste. Die Fliege verschwand, das Summen dagegen nicht. Julia stöhnte und entschied, dass Antwort d richtig war: Die dümmste Verhaltensweise bestand darin, das Autotelefon ihrer Mutter zu vergessen.

Sie setzte sich in den Wagen und griff nach dem Hörer.

„Julia, wo bleibst du nur?“ Chantal hörte sich an, als wäre sie bereits auf hundertachtzig. „Ich habe halb acht gesagt, aber du kommst sonst immer früher, und du musst mir bei dieser elenden Soße helfen! Ich habe mich an dein Rezept gehalten, aber es klappt nicht, und ich …“

„Ich hatte einen Unfall“, warf Julia ein.

„Bist du verletzt?“

„Nein, mir geht es gut, aber der Wagen …“

„Um Himmels willen! Du hast doch nicht Mutters Wagen zu Schrott gefahren?“

„Nein, er ist nicht beschädigt … jedenfalls nicht sehr.“ Julia schloss die Augen und kreuzte die Finger, obwohl sie eigentlich nicht gelogen hatte. „Er muss allerdings abgeschleppt werden“, gestand sie und fügte eine Ortsbeschreibung hinzu.

„Ich muss mich ums Essen kümmern und kann dich nicht holen. Aber ich schicke Dan zu dir, sobald er eintrifft.“

„Wer ist Dan?“

„Ein neuer Zahnarzt in Cliffton. Er macht einen sehr ruhigen Eindruck. Sieh zu, dass du ihn zum Reden bringst. Bestimmt entdeckst du viele Gemeinsamkeiten mit ihm, wenn du dich etwas bemühst.“

Er ist langweilig, und darum werdet ihr euch gut verstehen, übersetzte Julia die Worte ihrer Schwester.

„Bleib, wo du bist, und warte“, fuhr Chantal fort. „Ich werde auch einen Abschleppwagen bestellen.“

„Es ist Freitagabend. Stör Bill bitte nicht“, sagte Julia. Doch Chantal bekam es nicht mehr mit, weil sie bereits aufgelegt hatte.

Im Rückspiegel sah Julia den Abschleppwagen oben auf dem Quilty’s Hill auftauchen und die gewundene Straße herunterjagen.

„Wo brennt es denn?“, murmelte sie, setzte sich ruckartig auf und schob die Sonnenbrille hoch. Bill fuhr nie schnell. Der alte Besitzer der Werkstatt von Plenty hatte sich dem gemächlichen Tempo der Kleinstadt angepasst, in der Julia den Großteil ihres Lebens verbracht hatte. Er besaß den einzigen Abschleppwagen in der Stadt und fuhr ihn auch – es sei denn, Zane O’Sullivan war ausnahmsweise mal wieder hier.

Als der Wagen hielt und von der eigenen Staubwolke eingeholt wurde, hatte Julia bereits Herzklopfen und eine trockene Kehle. Die Tür schlug zu, trockenes Gras knirschte unter schweren Stiefeln – und dann war er auch schon bei ihr, stützte sich aufs Wagendach und beugte sich zum offenen Fenster herunter.

Zane O’Sullivan, wie er leibte und lebte.

„Kein sonderlich günstiger Parkplatz“, stellte er trocken fest.

Diese rau klingende Stimme war Julia schon immer unter die Haut gegangen, hatte sie bisher aber nie sprachlos gemacht. Allerdings hörte sie diese Stimme sonst immer nur am Telefon. Zum ersten Mal sprach Krees ruheloser Bruder von Angesicht zu Angesicht mit ihr.

Damals an der Highschool hatte sie sein gutes Aussehen und seine rebellische Haltung so einschüchternd gefunden, dass sie geradezu vor ihm geflohen war. Und jetzt, über ein Jahrzehnt später, stellte sie fest, dass sich offenbar nichts geändert hatte. Als Zane O’Sullivan vor ihr stand, brachte er sie noch immer aus dem Gleichgewicht.

Sie fing sich allmählich wieder und stellte fest, dass sich doch einiges verändert hatte. Das hautenge weiße T-Shirt zeigte deutlich, dass seine Brust breiter und muskulöser geworden war. Das honigblonde Haar mit dem warmen goldenen Glanz war nach wie vor länger als üblich, und er strich es wie früher achtlos mit den Fingern aus der breiten Stirn zurück. Das Gesicht wirkte schmaler, wodurch die Wangenknochen stärker betont wurden, und trotz der Fliegerbrille sah sie Fältchen in seinen Augenwinkeln.

„Alles in Ordnung mit dir?“, fragte er. „Du wirkst benommen.“

Als er sich aufrichtete, um die Tür zu öffnen, wandte sie sich...



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