Kummer | Der Weltenbezwinger | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 384 Seiten

Kummer Der Weltenbezwinger


1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-945230-03-9
Verlag: Leseratten Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 384 Seiten

ISBN: 978-3-945230-03-9
Verlag: Leseratten Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Acht Jahre sind seit dem Fall des Dunklen Reiches in das Land gezogen und die Wunden des Krieges sind fast verheilt. Grace und Shawn genießen die Zeit des Friedens mit ihren beiden Kindern. Doch dann treffen aus dem ehemaligen Dunklen Reich beunruhigende Nachrichten ein. Rebellen kämpfen im Untergrund gegen die Herrschaft von Hochkönig Shawn. Gleichzeitig regt sich eine bedrohliche und finstere Macht in der alten Feste des im letzten Krieg getöteten Gegners König Kalidor. Shawn reist in das Neue Land, um sich dieser Probleme anzunehmen. Als Grace und die Kinder dann noch bei einem Besuch in ihrer alten Heimatwelt stranden, nimmt das Unheil seinen Lauf ...

Tanja Kummer wurde 1976 geboren. Bereits in der zweiten Klasse wurde bei ihr eine leichte Legasthenie festgestellt. Um diese zu überwinden, sollte sie unter anderem viel lesen. Dabei bevorzugte sie die Werke von Terry Brooks, Diana L. Paxson und später auch Diana Gabaldon. Das hatte zur Folge, dass ihr ohnehin bereits sehr phantasievolles Wesen schon im jungen Alter umfangreiche Abenteuer ersann und bald schon zu Papier brachte. Selbst nach ihrer Lehre zur Konditorin blieb sie dem Schreiben treu. 1999 zog sie nach Köln, um dort bei ihrem Liebsten zu sein. Von ihrem Verlobten ermutigt, der viele ihrer Geschichten gelesen hatte, begann sie nicht nur nach einem passenden Verlag Ausschau zu halten, sondern auch an Ausschreibungen teilzunehmen. Ihre erste Kurzgeschichte, eine Satire, wurde in der Anthologie 'Das Helena-Syndrom - Der Zwang schön zu sein' veröffentlicht. Im Jahr darauf, 2006, erscheint dann ihr Erstlingswerk im Kalidor Verlag: 'Die Weltenwandlerin'. Danach folgt eine mystische Geschichte für 'Satan GmbH & Co.KG'. Eine amüsante Kurzgeschichte über einen Zauberlehrling erscheint in der Anthologie 'Karfunkelfeuer' im Januar 2010. Schnell zu Papier kam auch der Kurzkrimi für die Anthologie 'Mortus in Colonia - Tod in Köln', erschienen im Wellhöfer Verlag. Im Herbst 2011 erschien mit 'Der Weltenbezwinger' die lange erwartete Fortsetzung der Weltenwandlerin. Im April 2014 erschien mit dem Band 'Der Weltenwandler' der Abschluss der Tybay Trilogie im Leseratten Verlag aus Backnang. Heute lebt Tanja Kummer im württembergischen Backnang und hat an dem Eifer zu schreiben nichts verloren.
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Die Trennung


Seine Schritte führten ihn zielstrebig in die königlichen Gemächer. Als er die Tür öffnete, sah er schon von Weitem den lilafarbenen Stoff des Gewandes, das Grace heute Morgen trug. Sie lag auf dem Bett und weinte, genau wie er es erwartet hatte.

»Geh weg«, schluchzte sie und warf ein Kissen nach ihm, allerdings ohne sich nach ihm umzudrehen. Shawn musste dem Geschoss nicht ausweichen, aber er verstand die Warnung der Geste sehr wohl.

»Grace, es ist doch nur für kurze Zeit. In zwei, spätestens drei Monaten bin ich wieder da.«

»Drei Monate!«, schrie sie schrill. »Das ist zu lange! Ich kann das alles nicht ohne dich!«

»Du wirst sehen, am Anfang wird es viel Arbeit sein, aber dann wird dir das Regieren Spaß machen.«

»Und? Wann gehst du?«, resignierte sie.

»In zwei Tagen brechen wir auf.«

»Ich muss nach Romanic und Vorbereitungen treffen, damit ich lange genug weg bleiben kann. Und was ist während dieser Zeit mit Anastasia? Wenn du nicht da bist, ist sie hier ganz alleine.«

»Dann wird sie dich wohl begleiteten müssen. Ich dachte, das wollte sie ohnehin«, erwiderte er barsch. Dies sollte ihr zeigen, dass er unter der bevorstehenden Trennung ebenso litt wie sie.

»Ach, jetzt ist es dir auf einmal recht, dass sie uns begleitet«, spie sie die Worte höhnisch aus. Grace setzte sich ruckartig auf und wandte sich um. Ihr blondes, hüftlanges und gewelltes Haar war unordentlich, ihre Augen rot und verquollen und ihre blasse Haut hatte einen rötlichen, hitzigen Schimmer angenommen.

Wie immer, wenn sie wütend ist, dachte Shawn traurig. Das Sonnenamulett um ihren Hals glomm in unheilvollem Licht. Shawn, der bisher immer darauf gepocht hatte, dass Grace die Trägerin des Magischen Erbes war, zweifelte auf einmal an seiner Entscheidung. Seine Frau war zwar eine herzensgute und fürsorgliche Mutter, aber sie war eine Frau. Eine schwangere Frau. Ihre Reizbarkeit war nicht zu leugnen.

»Was soll ich denn machen? Ich bin der König. Ich habe Verantwortung gegenüber dem Land und meinem Volk.«

»Und diese Verantwortung kommt vor deiner Familie?«, schrie sie und sprang auf. »Sind wir dir egal?«

»Nein, natürlich nicht, und das weißt du auch. Aber wäre ich ein Bauer, dann wäre ich den ganzen Tag aus dem Haus und käme erst abends müde und erschöpft heim. Dann würdest du mich noch seltener sehen.« Sie lachte bei dem Vergleich traurig auf.

»Du bist oft den ganzen Tag unterwegs, kommst abends heim und bist zu müde, um den Kindern auch nur eine Minute Gehör zu schenken. An anderen Tagen verschwindest du von morgens bis abends in dein Regierungszimmer und hast keine Zeit. Viel zu oft verbringst du Tage im Audienzsaal, um dir anzuhören, was dir dein Volk klagt. Aber hörst du auch zu, wenn wir etwas von dir wollen?«

»Das ist doch überhaupt nicht wahr. Es mag stimmen, dass ich oft weg bin, aber es ist doch nicht so, als wäre ich nicht für euch da.«

»Wirklich?« Grace lächelte siegessicher, denn sie hatte ihn nun genau da, wo sie ihn am liebsten hatte: in der Defensive. »Und wann hast du das letzte Mal mit Necom Bogenschießen geübt? Du wolltest es ihm doch beibringen! Und wann hast du das letzte Mal mit Anna zusammen eine Geschichte gelesen?«

»Ich habe im Moment keine Zeit für solche Dinge, ich...«

»Ganz genau!«, triumphierte sie. Ihre Augen hatten sich zu engen Schlitzen verengt, und sie lächelte böse.

»Ich wünschte, es wäre anders, aber manchmal muss die Politik einfach vorgehen. Ich bitte dich nicht darum, das zu verstehen, aber du wirst es akzeptieren müssen.«

»Ich muss?«, brauste sie auf. »Ich muss überhaupt nichts«, belehrte sie ihn trotzig.

»Das ist doch albern, Grace.« Er machte einen Schritt auf sie zu. »Hör auf, dich wie ein Kind zu benehmen.«

»Wie ein Kind! Ich? Werde du mal erwachsen! Das hier ist kein Spiel! Du bist der König und kannst tun und lassen, was du willst!«, schrie Grace. Vermutlich hörte man ihr Schreien noch unten im Stall.

»Nein, das kann ich nicht. Was ist nur los mit dir?« Shawn schüttelte den Kopf. »Du bist doch sonst so besonnen und ruhig. Ich verstehe gar nicht, warum du dich so aufführst.«

»Aufführst!«, rief sie schrill. »Ha, ich werde dir gleich zeigen, wie ich mich aufführen kann!« Erstaunlich schnell war sie heran und stieß mit den flachen Händen wuchtig gegen seine Brust. »Raus hier!«, schrie sie.

»Sei bitte nicht albern«, lachte Shawn, der durch den unerwarteten Stoß ein paar Schritte zurückgetaumelt war.

»Raus! Raus! Raus!«, schrie sie heiser. Ihre Hände boxten immer wieder gegen seine Brust, und langsam trieb sie ihn hinaus. Schließlich stand Shawn vor der Tür, die sich knallend vor ihm schloss.

Rasch verriegelte Grace die Tür von innen und wankte zum Bett. Sie schluchzte unkontrolliert und ihr Atem ging stoßweise. Ihre Kehle brannte vom schreien. Nur mit Mühe erreichte sie es und ließ sich darauf fallen. Grace beruhigte sich nur langsam, denn die stechenden Schmerzen in ihrem Unterleib, das wilde Schlagen ihres Herzen und das qualvolle Pochen in ihrem Kopf nährten ihren Zorn weiter. Sie wusste, dass sie Shawn verletzt hatte, doch der Schmerz, den sie sich selbst dabei zugefügt hatte, brannte noch heißer auf ihrer Seele.

Erst Stunden später, kurz vor Sonnenuntergang, stand Grace wieder auf. Sie zog sich andere Kleider an, richtete ihr Haar und verließ den Raum. Hoch aufgerichtet, den Kopf stolz erhoben, schritt sie durch das Schloss und in den Stall. Dort angekommen, ließ sie ihre Stute satteln und ritt den Berg hinab.

Shawn stand auf dem Turm Lywells und sah ihr nachdenklich hinterher.

»Sie hat den ganzen Tag nichts gegessen, weil sie sich unwohl fühlte. Und heute Mittag haben wir uns gestritten. Gestern hat sie noch behauptet, das Reiten nicht zu vertragen, und jetzt galoppiert sie davon. Ich mache mir große Sorgen!«

»Sie ist nicht wie die Frauen hier, Shawn. Sie kommt aus einer anderen Welt. Wir können nicht erwarten, dass sie so denkt wie wir.«

»Mag sein, Eweligo. Aber bisher war doch alles so gut. Ich glaube sie hat Angst, dass sich wiederholen könnte, was vor Jahren geschehen ist.«

»Du doch auch!«

Shawn lachte. »Natürlich, ich aber bin mit der Gefahr, jederzeit von einem Schwert bedroht werden zu können, groß geworden.«

»Grace’ Welt birgt andere Gefahren, Shawn. Du warst lange genug dort um zu wissen, wovon ich spreche.«

»Ja, und wenn meine Welt sie genau so verwirrt wie mich die ihre, dann habe ich vielleicht eine Ahnung davon, was in ihr vorgeht.«

»Ihr beide könnt dem Unvermeidlichen nicht ausweichen«, versicherte ihm der Gestaltenwandler. Nach einer Pause fügte er hinzu, »Shawn, darf ich dir einen Rat geben?«

»Nur zu, Eweligo«, forderte Shawn den Gestaltenwandler auf und folgte mit seinen Augen dem Fleck unter ihm, der Grace war.

»Trennt euch nicht mit Zorn im Herzen.«

Shawn lächelte. »Das werden wir nicht«, versprach der König, und verließ den Turm. Bald darauf konnte Eweligo ein zweites Pferd sehen, das sich schnell vom Schloss entfernte.

»Wo auch sonst solltest du sein, wenn du alleine sein möchtest!« Shawn lenkte sein Pferd auf die Lichtung im Wald.

Grace lachte bitter. »Pah! Ich sollte mir mal wieder einen neuen Platz suchen. Irgendwie ist es sinnlos, wegzureiten, um Ruhe zu haben, wenn jeder weiß, wo dieser Ort der Ruhe ist.« Grace saß am Boden, kaum fünf Schritte vom Ufer des Sees entfernt. Die Sonne war schon fast verschwunden und die Abendröte spiegelte sich in der sanft gekräuselten Oberfläche des Sees. In einer Hand hielt sie eine großblättrige Blume. Mit der anderen zupfte sie jedes Blütenblatt einzeln heraus, hielt es vor sich und warf die zarten, weißen Blätter in die Luft. Langsam segelten sie zu Boden.

Unweit der Stelle, an der sie saß, hatte sie ihre Stute angebunden. Shawn lenkte sein Pferd dorthin und band es daneben an, dann setzte er sich neben seine Frau. Allerdings nicht zu dicht, denn er wollte sie nicht bedrängen.

»Es tut mir leid, Grace. Glaube mir, ich würde auch viel lieber hier in Lywell bleiben, aber es gibt eben Dinge, denen man nicht aus dem Weg gehen kann. Man kann sie aufschieben, hinauszögern ... aber man kann ihnen nicht entkommen.«

»Rede nicht mit mir, als sei ich dumm. Ich weiß sehr wohl, warum es sein muss. Aber ich habe Angst.« Sie rutschte näher zu ihm und nahm seine Hand. »Ich kann das Gefühl nicht beschreiben, Shawn. Es entzieht sich mir, es bleibt nur der Nachgeschmack. Ein bitteres und beängstigendes Etwas. Wie ein Traum.«

»Wohl eher ein Albtraum, hmmm?« Er drückte sie an sich und sie kuschelte sich an ihn. »Mach dir keine Sorgen, Grace, es gibt nichts, das wir nicht gemeinsam schaffen könnten.«

Sie nickte stumm und blickte in den Himmel. Die Sonne...


Tanja Kummer wurde 1976 geboren. Bereits in der zweiten Klasse wurde bei ihr eine leichte Legasthenie festgestellt. Um diese zu überwinden, sollte sie unter anderem viel lesen. Dabei bevorzugte sie die Werke von Terry Brooks, Diana L. Paxson und später auch Diana Gabaldon. Das hatte zur Folge, dass ihr ohnehin bereits sehr phantasievolles Wesen schon im jungen Alter umfangreiche Abenteuer ersann und bald schon zu Papier brachte. Selbst nach ihrer Lehre zur Konditorin blieb sie dem Schreiben treu. 1999 zog sie nach Köln, um dort bei ihrem Liebsten zu sein. Von ihrem Verlobten ermutigt, der viele ihrer Geschichten gelesen hatte, begann sie nicht nur nach einem passenden Verlag Ausschau zu halten, sondern auch an Ausschreibungen teilzunehmen.
Ihre erste Kurzgeschichte, eine Satire, wurde in der Anthologie "Das Helena-Syndrom - Der Zwang schön zu sein" veröffentlicht. Im Jahr darauf, 2006, erscheint dann ihr Erstlingswerk im Kalidor Verlag: "Die Weltenwandlerin". Danach folgt eine mystische Geschichte für "Satan GmbH & Co.KG". Eine amüsante Kurzgeschichte über einen Zauberlehrling erscheint in der Anthologie "Karfunkelfeuer" im Januar 2010. Schnell zu Papier kam auch der Kurzkrimi für die Anthologie "Mortus in Colonia - Tod in Köln", erschienen im Wellhöfer Verlag. Im Herbst 2011 erschien mit "Der Weltenbezwinger" die lange erwartete Fortsetzung der Weltenwandlerin. Im April 2014 erschien mit dem Band "Der Weltenwandler" der Abschluss der Tybay Trilogie im Leseratten Verlag aus Backnang.
Heute lebt Tanja Kummer im württembergischen Backnang und hat an dem Eifer zu schreiben nichts verloren.



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