Kummer | Der Weltenwandler | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 336 Seiten

Kummer Der Weltenwandler


1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-945230-01-5
Verlag: Leseratten Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 336 Seiten

ISBN: 978-3-945230-01-5
Verlag: Leseratten Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Mehr als acht Jahre regiert Königin Grace nun alleine über Tybay. In all der Zeit gab es nie ein Lebenszeichen von ihrem Ehemann Shawn oder dem Dunklen Wesen, welches ihn entführt hatte. Dann taucht plötzlich ein tot geglaubter Verbündeter auf: Faija. Er hat den König und das Etwas auf einem anderen Planeten gefunden. Während Grace ihrem Schicksal folgt und sich der Dunklen Bedrohung erneut entgegen stellt, steht Tybay ein weiterer Krieg bevor. Die Velenzen, welche einst das ganze Volk der Uiani ausrotteten, drohen nun Tybay zu verschlingen. Prinz Necom, gerade mal sechzehn Jahre, sieht sich als Regent seiner größten Herausforderung gegenüber. Und dann ist da noch der letzte Uiani Anders, der blind vor Rache Tybay und die junge Prinzessin Anastasia in tödliche Gefahr bringt.

Tanja Kummer wurde 1976 geboren. Bereits in der zweiten Klasse wurde bei ihr eine leichte Legasthenie festgestellt. Um diese zu überwinden, sollte sie unter anderem viel lesen. Dabei bevorzugte sie die Werke von Terry Brooks, Diana L. Paxson und später auch Diana Gabaldon. Das hatte zur Folge, dass ihr ohnehin bereits sehr phantasievolles Wesen schon im jungen Alter umfangreiche Abenteuer ersann und bald schon zu Papier brachte. Selbst nach ihrer Lehre zur Konditorin blieb sie dem Schreiben treu. 1999 zog sie nach Köln, um dort bei ihrem Liebsten zu sein. Von ihrem Verlobten ermutigt, der viele ihrer Geschichten gelesen hatte, begann sie nicht nur nach einem passenden Verlag Ausschau zu halten, sondern auch an Ausschreibungen teilzunehmen. Ihre erste Kurzgeschichte, eine Satire, wurde in der Anthologie 'Das Helena-Syndrom - Der Zwang schön zu sein' veröffentlicht. Im Jahr darauf, 2006, erscheint dann ihr Erstlingswerk im Kalidor Verlag: 'Die Weltenwandlerin'. Danach folgt eine mystische Geschichte für 'Satan GmbH & Co.KG'. Eine amüsante Kurzgeschichte über einen Zauberlehrling erscheint in der Anthologie 'Karfunkelfeuer' im Januar 2010. Schnell zu Papier kam auch der Kurzkrimi für die Anthologie 'Mortus in Colonia - Tod in Köln', erschienen im Wellhöfer Verlag. Im Herbst 2011 erschien mit 'Der Weltenbezwinger' die lange erwartete Fortsetzung der Weltenwandlerin. Im April 2014 erschien mit dem Band 'Der Weltenwandler' der Abschluss der Tybay Trilogie im Leseratten Verlag aus Backnang. Heute lebt Tanja Kummer im württembergischen Backnang und hat an dem Eifer zu schreiben nichts verloren.
Kummer Der Weltenwandler jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Verräter


»Hier entlang!«, sagte Ethan.

Sie betraten eine Halle. Grace blickte sich um und sah dunkles Erdreich, welches den steinernen Wänden gewichen war. Feuchte, noch kühlere Luft schlug ihnen entgegen. Aus der Tiefe der Halle hörte sie das Rauschen eines Flusses.

Das Vorankommen wurde schwieriger. Steinbrocken, Felsvorsprünge, loses Geröll und andere Hindernisse ließen ihre Füße stolpern. So mancher der hingefallenen Männer blieb reglos liegen. Niemand kümmerte sich um sie. Ihr Flehen verklang ungehört, weil sie sich auf der Flucht Schwache nicht leisten konnten, die sie tragen oder stützen mussten. Bereits so war ihr Entkommen noch ungewiss.

Nach wenigen Minuten kam der Fluss in Sichtweite. Es war ein reißender, weiß gekrönter Strom tobenden Wassers, das durch sein Flussbett donnerte. Gischt spritzte und Grace erschauerte unter der Kälte des Wassers.

»Das ist der Eisfluss! Er mündet in den Feuerfluss und gemeinsam fließen sie durch das Land, um es zu nähren!«, sagte Ethan.

»Ein Feuerfluss?« Grace wurde blass. Allein der Name erschreckte sie zutiefst. Doch Ethan lachte und winkte ab.

»Solange du nicht darin baden willst, ist er völlig ungefährlich!«

»Ha, ha, sehr witzig«, sagte sie humorlos.

Zu Grace' Entsetzen mussten sie den Fluss, auf dem tatsächlich Eisbrocken schwammen, überqueren. Ethan hielt zielstrebig auf einen steinernen Bogen zu, der das Wasser überspannte. Als sie näherkamen, bewahrheiteten sich ihre Befürchtungen. Es war keine Treppe in den Fels geschlagen worden, ebenso wenig wie es ein Geländer oder einen anderen Halt gab. Es war lediglich ein unebener, nasser und glitschiger Steg, der gute zwei Fuß breit war.

»Oh mein Gott! Das ist wohl nicht dein Ernst?« Noch ehe Grace die Worte ausgesprochen hatte, erklommen bereits die ersten Männer die natürliche Brücke. Mit traumwandlerischer Sicherheit überquerten sie die knapp hundert Meter.

»Der Steg ist breit genug, es ist ganz leicht!«, sprach er ihr Mut zu.

»Vielleicht für jemanden, der das ständig macht!« Dabei wusste sie nicht, was genau sie erschreckte. Sie hatte nie Angst vor großen Höhen gehabt, und drei Meter über dem Wasserspiegel konnte man auch kaum als hoch bezeichnen. Dennoch erstarrte sie bei dem Gedanken an die Überquerung. Sie zitterte so stark, dass sie fürchtete, durch ihre Ungelenkigkeit herunterzufallen. Als Kind war sie über umgefallene Baumstämme getobt, die nicht halb so breit gewesen waren. Aber dieser Steg, jetzt und hier, jagte ihr einfach Angst ein. Regungslos beobachtete sie, wie ein Mann nach dem Anderen die Brücke überquerte.

Bevor Grace zu erneutem Protest anheben konnte, packte Ethan sie und zerrte sie hinter sich her. Seine Schritte waren fest und zügig und Grace hatte gar keine andere Möglichkeit, als ihm zu folgen.

Sie hatten die Hälfte der Brücke geschafft, als verängstigte Schreie der Zurückgebliebenen Ethan erschreckt innehalten ließen. Bislang waren ihre Verfolger von der Dunkelheit der Halle und dem Lärm des Flusses verborgen gewesen. Jetzt hatten die Peel ihre Chesuls entzündet und ihre Waffen erhoben. Grace hörte Ethan neben sich überrascht aufschreien. Dann sah auch sie die Gestalt. Es war ein Mensch, ein Mann. Klein im Gegensatz zu den Peel, die ihn umringten, doch groß für einen Menschen. Im schwachen Licht sah Grace feine, schwarze Stoffe mit eingewebten Goldfäden schimmern. Die Gestalt war tadellos gepflegt und hergerichtet, wie für ein Fest. Das Haar an den Schläfen war von silbernen Strähnen durchzogen. Doch sein Gesicht hatte sich kaum verändert. Er trug nach wie vor einen Vollbart, den er sorgfältig ausrasiert hatte.

Shawn.

Grace Herz machte einen freudigen Hüpfer und ihr Körper kribbelte erwartungsvoll. Sie wollte nach ihm rufen, doch ihre Kehle war wie zugeschnürt und sie wisperte seinen Namen. Es war unmöglich, dass er sie gehört hatte. Dennoch hob er den Kopf und ihre Blicke trafen sich.

»Shawn!«, schrie sie aus voller Lunge. Grace riss sich vom überraschten Ethan los und rannte über den Steg.

Auf eine Geste von Shawn hin eröffneten die Peel das Feuer. Grace prallte entsetzt zurück, als auch an ihr eines der unscheinbaren Kügelchen vorbei zischte. Völlig verwirrt blieb sie stehen.

»Mylady!«, rief Faija, der am Anfang der Brücke gewartet hatte. Er hetzte auf den Steg, drehte sie unsanft um und gab ihr einen Schubs. »Rennt, Mylady!«

Aber sie konnte es nicht. Da war wieder jene sinnlose und unerklärliche Furcht. Behutsam setzte sie einen Fuß vor den Anderen. Hinter ihnen entstand dichtes Gedränge und Faija wurde gegen Grace gestoßen. Sie verlor die Balance und stürzte auf den Steg, glitt ab und rutschte über den Rand.

Voller Panik schrie Grace auf. Den sicheren Tod vor Augen, suchten ihre Finger verzweifelt nach Halt im Gestein. Endlose Augenblicke vergingen, ehe sie sich an einer Spalte festkrallen konnte.

Über ihr wurde Faija unerbittlich weiter getrieben und konnte ihr nicht helfen. Grace Kraft reichte nicht aus, um sich selbst hinaufzuziehen, geschweige denn, sich noch lange zu halten. Ihre Arme und Schultern schmerzten und ihre Finger begannen zu zittern.

»Hilfe!«, flehte sie. Doch der Steg über ihr war leer. »Bitte!«

Die eiskalte Gischt des Flusses raubte ihr das Gefühl in den Beinen. Die Kälte fraß sich ihren Körper hinauf. Grace spürte, wie ihre Hände abzurutschen begannen und sie schloss resignierend die Augen.

Im nächsten Moment fühlte sie sich schmerzhaft am Handgelenk gepackt und nach oben gezogen. Ethans bernsteinfarbene Pupillen leuchteten ihr entgegen, als sie die Augen öffnete.

»Danke!«, flüsterte sie zitternd.

Der Beschuss durch die Peel hatte aufgehört. Offenbar wollte sie vermeiden, dass die Brücke beschädigt wurde. Stattdessen konnte sie bereits die ersten dürren Gestalten auf dem Steg erkennen. Mit Genugtuung sah Grace, dass die Peel noch größere Schwierigkeiten hatten, als sie selbst, den Steg zu überqueren. Ihre dünnen Stelzenfüße fanden kaum Halt, und als der Erste von ihnen stolperte, riss er einen Weiteren mit sich in die Tiefe.

Endlich hatten Grace und Ethan das Ende der Brücke erreicht. Er ließ ihr keine Zeit sich umzusehen, sondern zerrte sie direkt in den nächsten Tunnel. Weiter ging ihre Flucht und Grace verlor jegliches Zeitgefühl. Schließlich musste Ethan sie erneut über die Schultern legen. Die Erschöpfung und die Schrecken der vergangen Stunden ließen sie in einen unruhigen Schlummer fallen.

Die Erinnerungen verschwammen. Sie glaubte, abgesetzt und von jemand Anderem getragen zu werden. Auch konnte sie sich nicht an den Weg erinnern. Ihr halb wacher Zustand ließ sie überall Schatten im fahlen Licht erkennen. Große, bizarre Gestalten, die sich in Peel verwandelten und angriffen. Die Schattenbilder waren im steten Wechsel mit den schwarzen Traumwesen ihres Schlafes.

Dann kam eine weitere Brücke in Sicht, ganz ähnlich wie diejenige, welche sie zuvor überquert hatten. Dieser Steg aber spannte sich über einen Fluss, der so heiß war, dass er beinahe kochte. Danach führte ihr Weg sie in ein Labyrinth aus Stollen, die mit dichtem, heißen und feuchtem Nebel gefüllt waren. Und endlich, als Grace schon nicht mehr daran glaubte, erreichten sie das Ende der Tunnel.

Das Sonnenlicht kitzelte ihr in der Nase und sie musste niesen. Ethan setzte sie ab. Sein Gesicht war vor Erschöpfung aschfahl und er zitterte. Trotzdem rang er sich ein Lächeln ab und ergriff ihre Hand.

»Willkommen in der Stadt der Freiheit!« Ethans freie Hand machte eine ausschweifende Geste und gab den Blick auf ein großes Tal frei. Es übertraf an Schönheit alles, was Grace je zuvor gesehen hatte. Sie sah bestellte Felder, wie sie auch in Tybay üblich waren. Baumplantagen an den Hängen des Kessels, die in dichte, grüne Wälder übergingen. Das Tal war zu einem Drittel mit bunten Häusern aus Holz bebaut. Überall strotzte das Land voller Leben. Sie sah einen Falken, oder das, was in ihrer Welt wohl einer wäre, über ihr am Himmel kreisen. Sein schriller Schrei ließ sie seufzen. Vögel zwitscherten, Bienen summten, bunte Schmetterlinge flogen in Schwärmen über blühende Wiesen und Grace schwindelte bei dem schweren Duft ihrer Blüten.

»Bei der Göttin!«, keuchte sie. »Das ist …«, ihr fehlten die Worte, um es zu beschreiben. »Es ist wunderschön.«

»Ja, das ist es. Verstehst du jetzt, warum wir um unsere Freiheit kämpfen? Wir sind nicht dazu geschaffen, unter Tage zu leben. Dass hier ist, wozu wir bestimmt sind!«

Grace blickte auf und Ethan lächelte ihr sanft zu. Die ersten befreiten Gefangenen waren weitergegangen. Doch diejenigen von ihnen, die seit Jahren kein Sonnenlicht mehr gesehen hatten, oder im Bau der Herrenrasse geboren worden waren, blinzelten geblendet.

Es gab einen schmalen Pfad, trotzdem war das Gras darauf dicht und weich. Grace hatte das Gefühl, über einen Schwamm zu gehen. Ab und an sah sie zu Ethan und lächelte ihn an. Er hatte recht, hier war es wie im Paradies. Die Menschen gehörten hierher. Seine Augen leuchteten ihr geheimnisvoll entgegen und im Sonnenlicht erstrahlten sie, als wären sie aus purem Gold.

Die Bewohner der Stadt begrüßten ihre Ankunft jubelnd. Grace sah viele Männer, aber nur wenige Frauen. Sie trugen bunte Gewänder und sie brachten ihnen frisches, kühles Wasser. Überall erblickte Grace Dinge, die sie nie zuvor gesehen hatte und deren Zweck und Bedeutung ihr ebenso fremd war, wie diese Menschen. Trotzdem fühlte sie sich willkommen.

Ein...


Tanja Kummer wurde 1976 geboren. Bereits in der zweiten Klasse wurde bei ihr eine leichte Legasthenie festgestellt. Um diese zu überwinden, sollte sie unter anderem viel lesen. Dabei bevorzugte sie die Werke von Terry Brooks, Diana L. Paxson und später auch Diana Gabaldon. Das hatte zur Folge, dass ihr ohnehin bereits sehr phantasievolles Wesen schon im jungen Alter umfangreiche Abenteuer ersann und bald schon zu Papier brachte. Selbst nach ihrer Lehre zur Konditorin blieb sie dem Schreiben treu. 1999 zog sie nach Köln, um dort bei ihrem Liebsten zu sein. Von ihrem Verlobten ermutigt, der viele ihrer Geschichten gelesen hatte, begann sie nicht nur nach einem passenden Verlag Ausschau zu halten, sondern auch an Ausschreibungen teilzunehmen.
Ihre erste Kurzgeschichte, eine Satire, wurde in der Anthologie "Das Helena-Syndrom - Der Zwang schön zu sein" veröffentlicht. Im Jahr darauf, 2006, erscheint dann ihr Erstlingswerk im Kalidor Verlag: "Die Weltenwandlerin". Danach folgt eine mystische Geschichte für "Satan GmbH & Co.KG". Eine amüsante Kurzgeschichte über einen Zauberlehrling erscheint in der Anthologie "Karfunkelfeuer" im Januar 2010. Schnell zu Papier kam auch der Kurzkrimi für die Anthologie "Mortus in Colonia - Tod in Köln", erschienen im Wellhöfer Verlag. Im Herbst 2011 erschien mit "Der Weltenbezwinger" die lange erwartete Fortsetzung der Weltenwandlerin. Im April 2014 erschien mit dem Band "Der Weltenwandler" der Abschluss der Tybay Trilogie im Leseratten Verlag aus Backnang.
Heute lebt Tanja Kummer im württembergischen Backnang und hat an dem Eifer zu schreiben nichts verloren.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.