Buch, Deutsch, 256 Seiten, Format (B × H): 130 mm x 210 mm
Buch, Deutsch, 256 Seiten, Format (B × H): 130 mm x 210 mm
ISBN: 978-3-627-00344-9
Verlag: Frankfurter Verlags-Anst.
»Wahnsinn«, sagt ein Typ mit Walkman, während Dauerwellen, Jeansjacken, Babys, die über Zäune gereicht werden, über den Bildschirm flimmern. Es ist 1989, die Mauer fällt, und in Elizas Studentenwohnheim in der nordfriesischen Stadt ist heller Aufruhr. Es hupt, unten hält ein klappriger Audi. Jo, sein schweigsamer Freund Thies und Ava mit rotem Tuch in den kurzen blonden Haaren winken. „Ich komme!“, ruft Eliza. „Wo geht’s denn hin?“, fragt einer und grinst schief. „Na, nach Berlin.“ Im Fieber der Zeit, wo Altes niedergerissen wird und etwas Neues anfängt, finden Eliza, Ava, Maria, Jo und Thies zusammen – zum ersten Mal fühlt sich Eliza als Teil von etwas. Doch so wie die Utopie der Einheit schnell die ersten Risse zeigt, rutscht Ava, das schillernde Zentrum ihrer Freundschaft, immer tiefer in eine Krise. Jo ist überfordert, Thies mit seiner heimlichen Liebe zu Eli beschäftigt und Eli selbst stellt zunehmend infrage, was als »normal« gilt.
Mit wachem Blick und warmem Humor erzählt Mechthild Lanfermann von einer Zeit, in der noch alles möglich schien, von einem soeben wiedervereinten Land, einer aufkeimenden Freundschaft und der Erkenntnis, wie das, was uns letztlich ausmacht, immer auch das Flüchtigste ist. Ein berührender Roman über Freundschaft, Verlust und den Glauben an Neuanfänge – und darüber, wie die 1990er Jahre eine Generation geprägt haben.
» Wahnsinnszeit trifft einen unerwartet. Weil eine Freundschaft wie diese heartbreaking ist. Weil Mechthild Lanfermann mitreißend über eine Zeit schreibt, die die Weichen für unser Heute stellt.« Annegret Liepold
Zielgruppe
Leser:innen mit Interesse an deutscher Zeitgeschichte, literarischer Prosa und psychologisch feinfühligen Charakterstudien;
Freunde anspruchsvoller Gegenwartsliteratur;
Für Leser:innen von Charlotte Gneuß und Anne Rabe;
Generation X, die die 90er selbst erlebt hat
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
»Es war der Sommer, als unser Land mal wieder Weltgeschichte schrieb und alle Richtung Osten schauten. Ich war so weit wie möglich in den Westen gegangen, in eine Hafenstadtstadt nahe der holländischen Grenze. Ich lief am Nordseestrand bei Ebbe durch graue Mondlandschaften. Ich wollte mich neu erfinden, ein weißes Blatt sein. Ich wünschte mir so sehr, dass das Leben losging. Es war wie mit dem Meer – ich stand im kalten Schlick und hoffte, irgendwo wartete die Flut auf mich.«




