Buch, Deutsch, Band Band 011, 340 Seiten, mit 2 Abb. und 1 Tab., Format (B × H): 123 mm x 205 mm, Gewicht: 404 g
Reihe: Schriften des Sigmund-Freud-Instituts. Reihe 2: Psychoanalyse im interdisziplinären Dialog
Psychoanalytische und theologische Zugänge
Buch, Deutsch, Band Band 011, 340 Seiten, mit 2 Abb. und 1 Tab., Format (B × H): 123 mm x 205 mm, Gewicht: 404 g
Reihe: Schriften des Sigmund-Freud-Instituts. Reihe 2: Psychoanalyse im interdisziplinären Dialog
ISBN: 978-3-525-45184-7
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Nach dem 11. September 2001 hat sich das Thema 'Religion und Fanatismus' mit Vehemenz ins öffentliche Bewusstsein gedrängt. Wir sind mit dem Phänomen konfrontiert, dass es vor allem orthodoxe und konservative Strömungen in den verschiedenen Weltreligionen sind, die heute Zulauf haben. Fundamentalistische Überzeugungen üben eine neue Attraktivität vor allem auf Jugendliche und Spätadoleszente aus. Die Ideologie eines religiösen Exklusivitätsanspruchs stempelt den Anderen zum Ungläubigen, der vernichtet und ausgelöscht werden kann oder sogar muss. Diese Logik ruft archaische Formen von Aggression und Gewalt hervor, die eine große Verunsicherung und Angst verbreiten. In diesem Buch nehmen Psychoanalytiker und Theologen die psychologischen, individuellen, institutionellen und gesellschaftlichen Hintergründe von religiösem Fanatismus und grenzenloser Gewalt in den Blick. In diesem interdisziplinären Dialog sind die einen Experten im Verstehen unbewusster Phantasien und Konflikte, die sich in mörderischer Gewalt manifestieren können. Die anderen verfügen über ein spezifisches Wissen zum Verhältnis des Christentums zur Gewalt sowie zur Auseinandersetzung zwischen den Weltreligionen – sowohl in der Vergangenheit als auch in der globalisierten Gegenwart.
Zielgruppe
PsychoanalytikerInnen, TheologInnen, ReligionswissenschaftlerInnen, HistorikerInnen, PsychologInnen.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
Vorwort
Marianne Leuzinger-Bohleber und Paul-Gerhard Klumbies: Einführung
Psychoanalytische Perspektiven
Werner Bohleber: Idealität und Destruktivität. Überlegungen zur Psychodynamik des religiösen Fundamentalismus
Sverre Varvin: Idealität und Zerstörungswut. Diskussion des Beitrags von Werner Bohleber
Charles B. Strozier: Die fundamentalistische Denkweise. Psychologische Überlegungen zu Gewalt und Religion
Paul-Gerhard Klumbies: Apokalyptik im Christentum. Diskussion des Beitrags von Charles B. Strozier
M. Fakhry Davids: Psychoanalyse und Rassismus
Jorge Canestri: Psychoanalyse und Rassismus. Diskussion des Beitrags von M. Fakhry Davids
Umgang mit Fundamentalismus, Gewalt und dem Fremden – Theoretische Konzepte und klinische Erfahrungen
Mario Erdheim: Ethnopsychoanalytische Perspektiven auf adoleszente Gewalt und Religion
Sigrid Scheifele: Rebellion und Fanatisierung als Reaktionen auf die Erschütterung der väterlichen Autorität
Aydan Özdaglar: Der Umgang mit dem eigenen Körper. Aus der psychoanalytischen Therapie einer türkischen Patientin
Vera Kattermann: Religiöse Diskurse gegen fanatische Ideologie? Nachdenken über das Beispiel der südafrikanischen Wahrheitskommission
Mahrokh Charlier: Macht und Ohnmacht. Religiöse Tradition und die Sozialisation des muslimischen Mannes
Fakhri Khalik: Gruppenpsychotherapeutische Erfahrungen mit Ärzten aus dem Nahen Osten
Kerstin Weike-Bierbüsse: Schule als ein Möglichkeitsraum für Adoleszenzkonflikte? Psychoanalytische Anregungen einer institutionellen Herausforderung
Reinhard Nolle: Biografische Spielfilmarbeit mit jugendlichen Straftätern und dissozialen Jugendlichen
Religion und Gewalt im Christentum
Ilse Müllner und Luise Schottroff: Der Gewalt widerstehen
Paul-Gerhard Klumbies: Gewalt im Zentrum der christlichen Religion. Die Hinrichtung Jesu
Tom Kleffmann: Religionsphilosophische und theologische Überlegungen zur Debatte um Monotheismus und Gewalt
Werner H. Ritter: Religiöse Erziehung als Schwarze Pädagogik. Beobachtungen und Überlegungen zum destruktiven Potenzial religiöser Erziehung
Reiner Anselm: Polemogene Religion. Überlegungen zur Domestizierung von religiös induzierten Konflikten