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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 300 Seiten

Reihe: Plus-One-Reihe

Lyon Plus One - Seite an Seite


1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-8025-9527-1
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 2, 300 Seiten

Reihe: Plus-One-Reihe

ISBN: 978-3-8025-9527-1
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Ein eigenes Geschäft zu eröffnen, war für Kat Thayne ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Unabhängigkeit. Der verführerische Milliardär Sloane Michaels hat überdies eine Leidenschaft in ihr angefacht, die sie nie für möglich gehalten hätte. Doch dann entdeckt Kat eine dunkle Seite an Sloane, die sie beide ins Verderben stürzen könnte.

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1


Nachdem Kat sich den Schweiß von Gesicht und Brust gewischt hatte, trank sie gierig den Rest Wasser aus ihrer Flasche. Es war Mittwochnachmittag, und auch als sie wieder zu Atem kam, hatte sie nicht einmal mehr die Kraft zu murren, dass Sherry Moreno nicht wenigstens anstandshalber so tat, als sei sie ebenso erledigt wie Kat. Sie blickte auf die Uhr an der Wand und war überrascht, dass sie anderthalb Stunden trainiert hatte. »Wenn ich morgen früh aus dem Bett steige, werde ich dich verfluchen.«

Sherry stopfte ihr Handtuch in die Tasche und erhob sich zu ihrer vollen Größe. Sie war etwa zwei oder drei Zentimeter kleiner als Kat. »Hast du mich am Montag verflucht?«

Kat zuckte zusammen und erinnerte sich an den spätnachmittäglichen Übungskampf am Sonntag. Sherry nahm ihre Kampfkunst ernst. »Ich hatte vor, dich kaltzumachen.« Kat warf ihre leere Wasserflasche in den Müll. Der private Trainingsraum in Sloanes Fitnessstudio fühlte sich langsam so vertraut an wie ihre Konditorei, nur dass Kat sich hier nicht so versteckte, wie sie es einst in der Küche von Sugar Dancer getan hatte. Nein, hier trainierte Kat, um zu leben, nicht um sich zu verstecken. Ihre Schmerzen und Wehwehchen waren willkommene Erinnerungen daran, dass sie stärker wurde. »Aber ich hatte zu starken Muskelkater, um den Plan in die Tat umzusetzen.«

Sherry zog die Augenbrauen hoch. »Das glaube ich dir nicht. Du hast genauso ausgeteilt, wie du einstecken musstest. Ich habe John die Prellung an meinem Oberschenkel von deinem Kniestoß gezeigt. Er war beeindruckt.«

Kat zog die Nase kraus. »Das tut mir leid.«

»Das muss es nicht. Ich habe dich am Sonntag unterschätzt. Den Fehler mache ich nicht ein zweites Mal.« Sie hob ihre Tasche hoch und schüttelte ihren blonden Schopf. »Spätestens da wusste ich, dass du wirklich etwas lernen willst.«

»Das will ich.« Nachdem sie sich ihre Tasche gegriffen hatte, folgte sie Sherry aus dem Raum. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass Sloane, sobald diese Sache zwischen ihm und mir beendet sein wird, wohl kaum noch weiter mit mir trainieren will. Deshalb habe ich mir überlegt, ob ich dich dann engagieren kann.«

Sherry schnaubte und bog in den öffentlichen Bereich ein. Musik wummerte aus versteckten Lautsprechern, aber der Flur war menschenleer. »Du würdest mich bezahlen?«

»Natürlich.« Sie wollte sie auch jetzt bezahlen, aber als Kat das bei ihrer Trainingsstunde am Sonntag erwähnte, hatte Sherry gesagt, Sloane habe das bereits geregelt. »Es gefällt mir überhaupt nicht, dass Sloane dich bezahlt. Das ist irgendwie krass.«

»Ja, das ist es, nicht wahr?« Sie strahlte fröhlich.

Kat lehnte sich an die Wand. »Wie viel nimmst du pro Stunde? Ich werde dich bezahlen, und ich werde es Sloane mitteilen. Was ihm wohl egal sein wird.« Was eine Lüge war. Ihm würde eine Ader platzen oder sonst was, aber er würde halt sehen müssen, wie er damit klarkam.

»Darf ich dabei sein, wenn du es ihm sagst? Ich werde dich kostenlos unterrichten, nur um zu sehen, wie du ihm die Stirn bietest.«

Kat zog eine Augenbraue hoch. Sherry sah wie das typische amerikanische Mädchen aus: kein Make-up, die Haut leicht gerötet von der Anstrengung und im Kontrast dazu ihr blondes, schulterlanges Haar. Wahrscheinlich brachte sie alle Männer mit einem Fingerschnippen dazu, sie beschützen zu wollen, ohne zu begreifen, und sie begriffen nie, dass sie ihnen in den Hintern treten und dabei lachen konnte. »Sloane macht dir keine Angst, oder?«

»Nein. Obwohl er auf die meisten Menschen einschüchternd wirkt. Aber was dich von ihnen unterscheidet, ist die Tatsache, dass du wirklich nicht willst, dass er zahlt.«

Das machte Kat traurig. Sie wusste genau, was Sherry meinte. Sloane machte Sex und Beziehungen zu einer Geschäftssache. Diejenigen, die Sloane so kannten, dachten wahrscheinlich, dass er kalt und hartherzig sei. Sie hatten jedoch nichts verstanden. Tief im Innern glaubte er nämlich nicht, dass eine Frau ihn auf lange Sicht lieben konnte. Also machte er das Ganze zu einer Vertragsangelegenheit, um sich selbst zu schützen, und kaufte sich vorübergehende, bedeutungslose Beziehungen. Es tat ihr weh, sich vorzustellen, dass er so durchs Leben ging.

Sie konzentrierte sich wieder auf Sherry. »Was Sloane mir gegeben hat, kann man für Geld nicht kaufen.« Es war ein Geschenk, eins, das sie für immer behalten konnte, selbst wenn das, was zwischen ihnen war, endete. Und es würde enden. Im Moment interessierte er sich für sie. Höchstwahrscheinlich war sie aus dem Grund, den Sherry genannt hatte, anders als seine bisherigen Begleiterinnen. Aber auf lange Sicht würde sie nicht in der Lage sein, das Interesse von Sloane Michaels aufrechtzuerhalten. Aber vielleicht konnte sie ihm helfen, von seinen emotionalen Wunden zu genesen. Denn Kat glaubte nicht, dass ihre »Beziehung« bedeutungslos war. Und dann würde er jemanden finden …

Ihre Brust schnürte sich zusammen. Ja, es war das Beste, diesen Gedanken nicht zu Ende zu denken.

»Was hat er dir denn gegeben?«

Wie sollte sie das erklären? Es war die Art, wie er sie dabei unterstützte, zu der Frau zu werden, die sie sein wollte. Also gab es darauf nur eine Antwort. »Mich. Er hat mir das Selbstbewusstsein gegeben, einfach ich selbst zu sein.«

Sherry sog den Atem ein. »Drake hatte recht, was dich betrifft.«

Kat konnte dieser plötzlichen Wendung des Gesprächs nicht folgen. »Sloanes Freund Drake?«

»Er mag dich. Er meinte, du würdest Sloane guttun. Er würde dir etwas bedeuten. Drake will, dass ich heute Abend mit dir zum Dinner rüberkomme.«

Das kam so überraschend, dass ihr ganz schwindlig wurde. »Abendessen in Sloanes Haus mit Drake? Aber Sloane ist nicht da. Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist.«

»Drake wohnt ebenfalls dort. Er kann jeden einladen, den er will. Ich werde kochen, es wird bestimmt ganz lustig werden.«

Kat schüttelte den Kopf. »Danke, und sag auch Drake in meinem Namen Danke. Aber ich kann nicht mitkommen.« Es gab Grenzen … quasi. Und dass Kat sich im Leben seiner Freunde einnistete, kam nicht infrage. Das wusste sie. Es war eine Sache, Sherry zu engagieren, um sie in Selbstverteidigung zu unterrichten – das war eine geschäftliche Angelegenheit. Aber mit seinen Freunden zu Abend zu essen, in seinem Haus, und er hatte kein Wörtchen dabei mitzureden? Nein. »Aber danke für die Einladung. Ich weiß das wirklich zu schätzen.« Sie würde Drake ein paar Muffins oder irgendetwas schicken, dafür, dass er an sie gedacht hatte.

Als sie zu ihren Autos gingen, fragte Sherry: »Bist du dir sicher, dass ich dich nicht umstimmen kann?«

Verdammt, sie wollte gern mit ihnen zu Abend essen. Gar keine Frage. Obwohl sie und Kellen geplant hatten, heute Abend etwas zusammen zu unternehmen. Aber war es jetzt schon so weit, dass sie ihre eigenen Freunde vernachlässigte? Sie mochte Sherry und Drake, aber sie waren Sloanes Freunde, nicht ihre. »Ich bin mir sicher. Und ich wünsche euch viel Spaß.«

Kat hatte sich noch nicht sehr weit vom Fitnessstudio entfernt, als ihr Handy klingelte. Als sie auf das Display schaute, war sie überrascht. Sie antwortete über Bluetooth und sagte: »Sloane. Hey. Ich bin in meinem Wagen, kannst du mich hören?«

»Ja. Sherry hat mich angerufen.«

Das trainingsbedingte Stimmungshoch wurde von leichter Anspannung überlagert. »Gerade eben?« Verdammt, diese Frau war schnell. Erstattete sie etwa Bericht über Kats Fortschritte oder was?

»Kat, wenn du mit Drake und Sherry zu Abend essen willst, nur zu. Und wenn Sherry die Margaritas mixt, dann schläfst du halt in meinem Bett.«

Ein Schauder überlief sie. »Da kann ich ohne dich nicht schlafen.« Es war einfach nicht richtig.

»Hast du mir nicht gesagt, ich könne bei dir zu Hause schlafen, nachdem du zur Arbeit gegangen warst?« Seine Stimme war ganz leise.

»Ich …« Genau das hatte sie gesagt. »Du bist nicht geblieben.«

»Hätte es dir etwas ausgemacht, wenn ich geblieben wäre?«

Das war eine Falle. Das war ihr wohl klar, jedoch nicht, wie sie ihr ausweichen sollte. »Nein.«

»Mir macht es auch nichts aus. Hast du Lust, den Abend mit Sherry und Drake zu verbringen?«

Kat bog in die Straße ein, in der sie wohnte, und holte tief Luft. »Diego hat heute Nachtdienst. Kel und ich wollen uns Essen kommen lassen und einen Film ansehen.«

»Bring Kellen mit.«

Das hörte sich alles so einfach an. Sie fuhr in die Garage. »Warum bedrängst du mich so? Du bist nicht einmal hier, und …« Sie musste daran denken, wie sehr sich Drake über die Muffins gefreut hatte. Und dann die Trostlosigkeit in Sloanes Augen, als er den väterlichen Freund beobachtet hatte. »Es geht hier um Drake, nicht wahr?« Okay, das verstand sie. »Ich werde das regeln und hingehen. Was mag Drake denn gern? Was ist sein Lieblingsdessert?« Bei allem, was Sloane für sie getan hatte, würde sie das mit Freuden für ihn tun. Kellen würde es verstehen. Oder, wenn sie zurückkam, konnten sie …

Ein Klopfen an ihr Fenster ließ sie zusammenzucken. Sie wandte sich zur Seite, in der Annahme, dass Kellen gehört hatte, wie sich die Garage öffnete, und … Mist, verdammter. »David.«

»Bei dir? Jetzt? Wo bist du?«

Sloanes Worte, die wie aus der Pistole geschossen kamen, halfen ihr, sich zu beruhigen. »In meiner Garage, ich habe die Tür nicht abgeschlossen.«

»Bleib bei geschlossenen Türen im Auto sitzen«, befahl Sloane.

»Katie, mach die Tür auf.« David klopfte abermals...


Lyon, Jennifer
Jennifer Lyon lebt mit ihrem Mann und drei Söhnen in Südkalifornien. Sie hat mehr als fünfzehn Romane und Novellen in unterschiedlichen Genres verfasst, die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden.

Jennifer Lyon lebt mit ihrem Mann und drei Söhnen in Südkalifornien. Sie hat mehr als fünfzehn Romane und Novellen in unterschiedlichen Genres verfasst, die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden.



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