Mack Star Trek - Vanguard 3
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-942649-56-8
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ernte den Sturm
E-Book, Deutsch, Band 3, 458 Seiten
Reihe: Star Trek - Vanguard
ISBN: 978-3-942649-56-8
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
David Mack David Mack ist Autor zahlreicher Star Trek-Romane, inklusive der 'USA Today'-Bestseller 'A Time to Heal' und 'A Time to Kill'. Er entwickelte die 'Star Trek - Vanguard'-Serie mit Redakteur Marco Palmieri und schrieb den ersten und dritten Band. Weitere Romane von David Mack sind 'Wolverine: Road of Bones', 'Star Trek - Deep Space Nine: Warpath', 'Star Trek - S.C.E.: Wildfire' und 'The Sorrows of the Empire' in dem Paperback 'Star Trek - Mirror Universe: Vol. 1 - Glass Empires'. Bevor er Bücher schrieb, verfasste Mack zusammen mit John J. Ordover die Episode 'Starship Down' aus der vierten Staffel 'Deep Space Nine', sowie das Story-Gerüst für 'It's only a Paper Moon' aus der siebten Staffel. Mark lebt mit seiner Frau Kara in New York City. Mehr über ihn unter www.infinitydog.com
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Kommt zu mir …
Die Shedai-Wanderin breitete sich in der Leere aus, ihre Gedanken wie Triebe: Fäden von Bewusstsein in der Dunkelheit – suchend, prüfend, forschend. Sie sehnte sich nach der Berührung des Liedes der Verbindung, der Harmonie dieser Stimme, die nicht anders konnte, als ihren Ruf zu beantworten.
, klagte sie. .
Abgründe von Raumzeit erstreckten sich fort von der Wanderin, unermessliche Weiten aus einsamer und trostloser Leere. Das Lied war schwach, eine kaum zu hörende Melodie inmitten des kosmischen Rauschens und dem Scharren der Hintergrundstrahlung. Selbst in den verborgensten Winkeln des Universums herrschte keine Stille; Ruhe war ein Luxus, reserviert für das Grab. Sie wusste, wenn das Lied nicht verstärkt werden konnte, würden die anderen weiterhin in der formlosen Nacht verloren sein, als verschwendete Wesen.
Kommt näher …
Eine einzelne Stimme konnte nicht mehr als einhundert Verbindungen aktivieren und einhundert Schläfer erwecken. Die Stimmen zurück ins Zentrum zu bringen, war der einzige Weg. Und so reichte die Shedai-Wanderin hinaus zur Ersten Verbindung und weitete die Sphäre ihres Gedankenraumes, vergrößerte seine Reichweite und machte sich auf die Suche nach der uralten Stimme.
Die Anstrengung, sich in alle Richtungen zu erstrecken, war ermüdend für die Wanderin, aber das in letzter Zeit zunehmende Eindringen von in das Reich der Shedai hatte sie davon überzeugt, dass Eile angebracht war. Es hatte sich bereits an zwei Gruppen von gezeigt, dass diese gezielt die Verbindungen der Shedai aufsuchten, um sie ihrer Geheimnisse zu berauben. Die Technologie der Eindringlinge, obwohl der der Shedai unterlegen, hatte sich als furchterregend genug erwiesen, und die kamen in Scharen. Die Wanderin konnte dieser Bedrohung nicht länger allein gegenüberstehen. Obwohl der geplante Beginn des Zweiten Zeitalters noch Äonen in der Zukunft lag, hatte sie sich entschlossen, die anderen zu wecken und sie nach Hause zu rufen.
Antwortet mir …
Da kam die Erwiderung: .
Es waren nicht die unterwürfigen Stimmen von einst. Fort war der ehrerbietende, ehrfürchtige Ton – er war ersetzt worden durch Argwohn und Missachtung. Ihre seelische Klangfarbe hatte sich verändert, war tiefer, schärfer, komplexer geworden. Doch waren es unverkennbar die , die Stimmen der Shedai. Die Wanderin ließ ab von der erschöpfenden Projektion ihres sphärischen Gedankenraumes und konzentrierte sich durch die Ersten Verbindung auf die . Folgt meiner Stimme, befahl sie.
Tagmomente verstrichen wie flache Atemzüge. Die kamen näher, verbogen die Struktur der Raumzeit um sich, ähnlich wie es die getan hatten. Ein leises Summen der Angst ging ihnen voraus, kalt und unnachgiebig in ihrer kaum verschleierten Feindseligkeit.
Die Wanderin ließ die Last ihres physischen Gefängnisses hinter sich und streifte umher in den Himmeln über der Atmosphäre, goss ihre Gedanken in den Raum über der Ersten Welt. Verteilt durch ihre drei Monde, spürte sie die Annäherung der von mehreren Ausgangspunkten. Über dem saftig blau-grünen Himmelsrund der Ersten Welt verlangsamte sich die zerbrechliche Hülle der Stimmen und betrat einen Synchronorbit über dem größten Ozean des Planeten. Die dreiseitige Symmetrie des Raumschiffes gab ihm ein eckiges, keilförmiges Aussehen; es wirkte massiv und gewaltig. Seine Energiequelle war ein Materie-Antimaterie-Reaktor, ähnlich jenen, auf die die Wanderin in letzter Zeit gestoßen war. Das Schiff war außerdem schwer bewaffnet – mit der gleichen Art von Waffen, die jene Welt zerstört hatten, auf der sie die nächsten zwei Revolutionen der Galaxie schlafend hatten überdauern wollen.
, wusste sie. . Sie streichelte die Gedanken der anderen mit ihrem Geist, als ob sie die raue Beschaffenheit eines Steins bewerten wollte, nahm ihr Maß und berechnete ihre Zahl. Es gab Hunderte von ihnen, dreist, intelligent und brennend. Sie sträubten sich vor ihrer Berührung und waren sich ihrer Anwesenheit mehr bewusst, als die ihrer Erinnerung nach dazu fähig waren. .
Einer der Sänger brannte heller als die anderen; seine Gedanken färbten die um ihn herum ein. , folgerte die Wanderin und wandte sich ihm als Erstem zu.
Hell klingende Töne der Panik hallten im Inneren des -Schiffes wider, als eine Falte in der Raumzeit seinen Commander erfasste und ihn auf Geheiß der Wanderin mit unsichtbarer Kraft bewegte. Angst wurde zu Panik, als sie die Besatzung erfasste, sie befiel einige einzeln, einige in Gruppen. Die Wanderin transportierte sie unverzüglich auf die Oberfläche des Planeten und entließ sie in den Kern der Ersten Verbindung, dessen dunkle Energien bereits zum Leben erwachten. Nur einen Wimpernschlag später waren die ihre Gefangenen, so hilflos wie es vor Jahrtausenden ihre Ahnen gewesen waren, nachdem der Schöpfer sie aus einer vulkanischen Spalte gezogen hatte, auf einer treibhausähnlichen Welt mit einer Atmosphäre aus ätzender Säure und Hochdruckgasen.
Sogar in ihrem festen Griff wehrten sie sich noch. Sie staunte darüber, was aus ihnen geworden war, über den Mut, den sie zeigten. Sie wusste, dass Stärke wichtig sein würde für ihre Stimmen. Diener, die zu schwach waren, würden sich als ungeeignet erweisen, die Unerbittlichkeit der Ersten Verbindung zu überleben. Aber zu viel Stärke war möglicherweise noch schlimmer; eine Stimme mit zu viel Widerstandskraft könnte sich dem Willen der Shedai widersetzen und die Kraft der Verbindung für sich selbst nutzen, so wie es die vor langer Zeit getan hatten, während des Zeitalters der düsteren Erkenntnis. Komplizierend kam hinzu, dass dies nicht länger die alten waren, sie hatten sich weiterentwickelt. Ein treffenderer Name für sie, überlegte die Wanderin, wäre vielleicht : „neue Stimmen.“ Wenn sich die in weiterentwickelt hatten, waren sie vielleicht nicht länger kompatibel mit den Verbindungen.
Es gab nur einen Weg, um das herauszufinden.
Die Shedai-Wanderin wählte die stärkste Stimme aus, ihren Anführer. Sie hüllte ihn in Spiralen aus Feuer, das sie aus dem Inneren der Verbindung geholt hatte, sie sonderte ihn ab von den anderen und verband ihn mit einem Knotenpunkt, der bis an die entferntesten Bereiche des Shedai-Reiches hallen würde. Sie fokussierte sich selbst durch den Gedankenraum und projizierte das Lied mit einem einfachen Befehl auf ihn: Verstärke.
Er widersetzte sich und erwiderte ihre Anstrengung in gleichen Maße. Je mehr sie sich bemühte, ihn zu ihrem Weckruf zu machen, der in ihrer Stimme entfernteste Sterne erreichte, desto heftiger widersetzte er sich ihr. Die Feuer der Verbindung loderten heißer und dunkler auf und umhüllten den Anführer der , der sich in ihrem Griff hin und her wand und durchdringende, metallische Schmerzensschreie von sich gab.
Sprich mit meiner Stimme, forderte die Wanderin.
Der Anführer zuckte und kreischte im lichtlosen Inferno des stärksten Knotenpunktes der Ersten Verbindung, dennoch ergab er sich nicht dem Willen der Wanderin. Ob er nun unwillig oder vielleicht eher unfähig war, sich zu ergeben, war unklar. Dann reduzierten ihn die gewaltigen Kräfte im Inneren der Verbindung zu Staub und Dunst, und die Frage, ob seine Substanz oder sein Geist stärker gewesen war, erwies sich als unwesentlich.
Die richtigen Stimmen für die Verbindung zu finden, würde Zeit brauchen, das begriff die Wanderin nun. Die notwendige Balance zwischen Stärke und Formbarkeit zu finden war eine einfache Frage von systematischem Ausprobieren.
Sie betrachtete die versammelte Menge der , wählte das ihrer Meinung nach zweitstärkste Exemplar aus und verband es mit dem gleichen Knotenpunkt im Inneren der Ersten Verbindung.
Von der ersten Berührung dunklen Feuers an erfüllte die Stimme die Verbindung mit einem hohen, schauerlichen Geheule aus entsetzten Lauten. Eine Welle von...




