E-Book, Deutsch, Band 341, 384 Seiten
Reihe: Julia Exklusiv
Marsh / Cox / Spencer Julia Exklusiv Band 341
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7515-0131-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Im Reich der Liebe
E-Book, Deutsch, Band 341, 384 Seiten
Reihe: Julia Exklusiv
ISBN: 978-3-7515-0131-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
VERTRAU AUF DEIN HERZ von MAGGIE COX
Endlich frei! Nachdem Megan sich von ihrem untreuen Freund getrennt hat, ist ihr Selbstbewusstsein auf dem Nullpunkt. Kyle Hytner will ihr den Glauben an die Liebe wiedergeben. In seinen Armen erlebt sie zauberhafte Stunden der Leidenschaft, bis Kyle von einer gemeinsamen Zukunft spricht. Plötzlich erwachen in Megan die alten Ängste: Kann sie ihm wirklich vertrauen, oder wird auch Kyle sie eines Tages hintergehen?
HEIMLICHE LIEBE von CATHERINE SPENCER
Obwohl sie sich acht Jahre nicht gesehen haben, kommt es Sally und Jake so vor, als wären sie keinen Tag getrennt gewesen. Erneut brennen ihre Herzen lichterloh! Dabei steht ihre Liebe unter keinem guten Stern. Die Eltern von Sallys bester Freundin Penelope sind nämlich der Überzeugung, dass Sally für deren Tod verantwortlich ist. Und Jake war Penelopes Mann!
SCHON BEIM ERSTEN RENDEZVOUS von NICOLA MARSH
Kara und Matt sind füreinander bestimmt! Der Computer der Partnervermittlung hat es sofort erkannt. Doch bei ihrem ersten Rendezvous macht der gut aussehende Rechtsanwalt Kara ein Angebot, das nichts mit Liebe zu tun hat: Er bietet ihr viel Geld, wenn sie ein halbes Jahr lang seine Freundin spielt. Kara lässt sich auf den Deal ein, obwohl sie mehr will: sein Herz!
USA-Today-Bestsellerautorin Nicola Marsh hat weltweit mehr als sieben Millionen Romane verkauft und diverse Preise wie den Romantic Times Reviewer's Choice Award gewonnen. Für Erwachsene schreibt sie aufregende Liebesromane, für Jugendliche spannende Geistergeschichten. In ihrer Freizeit liebt die frühere Physiotherapeutin gutes Essen, sich um ihre kleinen Helden zu kümmern und es sich mit einem guten Buch gemütlich zu machen.
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2. KAPITEL
„Nur noch eine Ausstellung, Kyle. Ist das denn zu viel verlangt?“
„Demi, ich habe das jetzt fünf Jahre lang gemacht. Wie kann ich dir nur begreiflich machen, dass ich einfach nicht mehr will?“
Kyle nahm sich eine Hand voll Erdnüsse aus der kleinen Schale, die auf dem Tischchen vor ihnen stand, und schalt sich im Stillen einen Narren. Warum hatte er sich bloß auf dieses Treffen eingelassen? Er hätte besser in seinem Atelier bleiben und malen sollen.
Doch stattdessen saß er jetzt mit dem schwerreichen Griechen im eleganten Armani-Anzug im luxuriösen Foyer des Hotel Intercontinental. Keine Frage, Demitri Papandreou war eine überaus charismatische Persönlichkeit. Mit seinen legendären Überzeugungskräften und den einflussreichen Verbindungen hätte er selbst den Saudis Öl verkaufen können, wenn er es gewollt hätte. Er war der geborene Geschäftsmann und nicht zuletzt auch ein beeindruckender Selbstdarsteller. Und – Ehre, wem Ehre gebührt – ihm hatte Kyle es zu verdanken, dass er in den vergangenen Jahren eine beispiellose Karriere gemacht hatte.
Doch als Kyle jetzt das tief gebräunte, markante Gesicht mit den unergründlichen Augen betrachtete, die ihn immer an schwarze Oliven erinnerten, wusste er, dass kein Angebot ihn verlocken konnte, so lukrativ es auch sein mochte.
„Wir hätten deine Bilder zehnmal verkaufen können, verstehst du? Zehnmal! Und ich weiß genau, dass sich in deinem Studio noch jede Menge Schätze befinden, die ich nicht einmal zu Gesicht bekommen habe.“ Demis feiste Wangen bebten vor Erregung, aber Kyle schüttelte bereits den Kopf.
„Und wenn schon. Ich bin nicht an noch mehr Geld interessiert.“
„Bist du verrückt?“ Demi war fassungslos. „Wer, um alles in der Welt, ist nicht an Geld interessiert? Was ist los mit dir? Ich habe dich zu einem reichen Mann gemacht, und jetzt willst du mir nicht einmal diesen kleinen Gefallen tun? So viele Leute interessieren sich für deine Arbeit, Kyle. Malen ist dein Leben. Wie kannst du sagen, dass du nicht mehr malen willst?“
„Das habe ich nicht gesagt“, stellte Kyle richtig. „Ich habe gesagt, dass ich diese Vernissagen und all diesen Rummel satt habe. Ich will zu den wesentlichen Dingen des Lebens zurückkehren. Diese letzte Party in Skiathos hat mir endgültig die Augen geöffnet, mein Freund.“
In Demis schwarzen Augen blitzte es vergnügt auf. „Aber es war verdammt gut, nicht wahr?“
Kyle trank einen Schluck Bier, dann stellte er bedächtig das Glas ab. „Nein“, widersprach er entschieden. „Es war überhaupt nicht gut.“
Ihm stand noch lebhaft das beinah surrealistische Gespräch vor Augen, das er auf jener bewussten Party mit irgendeiner hohlköpfigen Blondine geführt hatte, die einen Degas nicht von einem da Vinci unterscheiden konnte.
Wie ein Blitz aus heiterem Himmel hatte ihn plötzlich die Erkenntnis getroffen, wie grauenhaft oberflächlich das Leben war, das er führte. Mit einem Schlag war ihm klar geworden, dass er bereits viel zu viel Zeit mit Leuten vertan hatte, die ihn nicht interessierten. Die horrende Preise für Kunst bezahlten und doch nie in der Lage sein würden, wahre Schönheit wahrzunehmen. Die sich an einen Lebensstil verkauft hatten, anstatt zu leben.
Nach all der Zeit hatte er immer noch nicht das Versprechen eingelöst, das er seiner Schwester Yvette gegeben hatte. Vor dem Autounfall, bei dem sie ums Leben gekommen war, hatte sie ihn oft angefleht: „Du darfst dein Talent nicht wegwerfen, Kyle. Tu etwas Außergewöhnliches damit. Du bist ein guter Mann. Du weißt, wie du die Menschen erreichen kannst. Versprich mir, dass du versuchst, einen Weg zu finden, ihnen mit deiner Arbeit zu helfen.“
Vor Jahren hatte er geglaubt, die Antwort gefunden zu haben. Er hatte angefangen zu unterrichten und dabei entdeckt, dass die Kunst einen geschützten Raum bot, verdrängte Gefühle und tief sitzenden Schmerz auszudrücken und dadurch selbst die schlimmsten seelischen Verletzungen zu heilen.
Die Erfahrungen, die er während seiner Lehrtätigkeit an der Kunsthochschule gemacht hatte, hatten ihn davon überzeugt, endlich den Weg gefunden zu haben, nach dem er so lange gesucht hatte. Es war etwas, worauf Yvette stolz gewesen wäre.
Doch dann war Demi Papandreou aufgetaucht, der ständig auf der Jagd nach neuen Talenten war, und Kyle hatte sich von den überschwänglichen Lobeshymnen des Griechen auf sein Talent den Kopf verdrehen lassen, hatte sich von dem schönen Schein von Ruhm und Glanz mitreißen lassen.
Vielleicht hatte Yvette ja eine zu hohe Meinung von ihm gehabt? Auch wenn seine Arbeiten mittlerweile fantastische Preise erzielten, blieb doch die Tatsache bestehen, dass er kurz davor gewesen war, seine Seele zu verkaufen. Eine Welle von Scham überrollte ihn. Vermutlich hatte seine schöne Schwester nicht einen einzigen Tag in ihrem Leben an oberflächliche Dinge vergeudet. Sie hatte die Fähigkeit besessen, jeden einzelnen Moment als Wunder zu betrachten …
„Komm schon, Kyle“, riss Demi ihn jäh aus seinen Gedanken. „Dieses ganze Gerede vom Sinn des Lebens kaufe ich dir nicht ab. Wenn es nicht das Geld war, weshalb du so überstürzt in dieses kalte, ungemütliche England zurückgekehrt bist, dann muss es eine Frau gewesen sein.“
Kyle lächelte und schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, dass ich dich enttäuschen muss, mein Freund“, teilte er ihm mit. Gleichzeitig tauchte vor seinem inneren Auge das Bild einer schwarzhaarigen Schönheit mit dunklen Samtaugen und einer unglaublich aufregenden Figur auf …
„Komm schon, Kyle, ich kenne dich inzwischen gut genug, um zu sehen, wenn du lügst. Wer ist sie? Kenne ich sie?“
Kyle wusste genau, was dieses spezielle Glitzern in Demis Augen zu bedeuten hatte. Der exzentrische Grieche war berüchtigt für seine zahlreichen Frauengeschichten.
„Lass uns noch einen Drink bestellen“, wechselte Kyle geschickt das Thema und machte der vorbeigehenden Kellnerin ein Zeichen. Die hübsche Rothaarige, die einen engen schwarzen Rock und eine weiße Bluse trug, zückte ihren Block und warf Kyle aus ihren blauen Augen einen interessierten Blick zu. Dabei öffneten sich ihre glänzenden aprikosenfarbenen Lippen zu einem Lächeln, das eine unmissverständliche Einladung enthielt.
Ohne zu zögern, riss Demi die Zügel an sich. „Bringen Sie uns eine Flasche Champagner. Den besten, den Sie dahaben. Und noch etwas“, fügte er lebhaft gestikulierend hinzu. „Ignorieren Sie meinen Freund. Der hat anscheinend vergessen, wie man sich amüsiert. Aber Sie, mein Engel …“ Er machte eine Pause und musterte das Mädchen durchdringend mit seinen schwarzen Augen. „Irgendetwas sagt mir, dass das bei Ihnen durchaus nicht der Fall ist. Habe ich recht?“
Verärgert knüllte Megan die elegante Bluse zusammen, die sie heute bei der Arbeit getragen hatte, und warf sie achtlos in den Wäschekorb. Sie war wütend auf sich selbst. Wieder einmal hatte sie sich einverstanden erklärt, Überstunden zu machen, obwohl ihr Bein den ganzen Tag über höllisch geschmerzt hatte. Warum hatte sie nicht einmal hart bleiben und Nein sagen können?
Jetzt war es schon Viertel nach acht. Um acht Uhr wäre ihre zweite Verabredung mit Kyle gewesen. Selbst wenn sie sofort ein Taxi erwischte, würde sie es niemals vor halb neun bis Notting Hill schaffen.
„Mist!“ Megan stemmte die Hände in die Hüften und betrachtete freudlos ihr Spiegelbild in dem goldgerahmten Badezimmerspiegel. Die schwarze Unterwäsche, die sie trug, war zwar hübsch, aber ziemlich konservativ. Dennoch sah sie mit ihrer schlanken, aufregend weiblichen Figur ungemein verführerisch aus. Doch Megan bemerkte es nicht einmal. Alles, was sie sah, war eine blasse junge Frau mit glanzlosen Augen und einem resignierten Zug um den Mund. Der traurige Schatten des leidenschaftlichen, lebenshungrigen Mädchens, das sie einmal gewesen war.
Gedankenverloren berührte sie ihr Gesicht mit den Händen. Nick hatte sie dazu gebracht, beinah alles an sich zu verachten. Es hatte nicht viel gefehlt, und er hätte ihr auch noch das Herz und ihren Willen gebrochen …
„Was machst du denn hier?“ Verwundert steckte Penny den Kopf durch die geöffnete Badezimmertür und biss herzhaft in eine Selleriestange. „Hast du nicht eine Verabredung mit diesem Wie-hieß-er-noch-gleich?“
„Ich gehe nicht hin.“
„Was soll das heißen, du gehst nicht hin?“ Mit gerunzelter Stirn sah sie zu, wie Megan sich gereizt ein schwarzes Sweatshirt über den Kopf zog und es über ihre Jeans zerrte. Im Stillen stellte sie bewundernd fest, dass ihre Freundin selbst dann noch umwerfend aussah, wenn sie schlechte Laune hatte.
Megan besaß jene Art von Schönheit, die für sich sprach. Mit ihrem schönen, ausdrucksvollen Gesicht konnte sie leicht auf Make-up verzichten. Dazu dieses himmlische schwarze Haar und eine Figur, bei der einfach alles am richtigen Platz zu sitzen schien. Unverständlich, dass Nick überhaupt andere Frauen wahrgenommen hatte, dachte Penny und seufzte. Nie würde sie die Männer verstehen, und wenn sie hundert Jahre alt würde.
„Ich bin viel zu spät dran. Um diese Zeit werde ich nie ein Taxi bekommen. Ich werde ihn anrufen und absagen. Höchstwahrscheinlich wird er mir sagen, dass ich gar nicht mehr wiederzukommen brauche.“ Megan griff nach ihrer Haarbürste und drängte sich an ihrer verblüfften Freundin vorbei ins Wohnzimmer.
Der gemütliche Raum wurde von zwei Stehleuchten erhellt. In einer Ecke lief leise der Fernseher. Mit grimmiger Miene blieb Megan davor stehen und...