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E-Book, Deutsch, Band 53, 293 Seiten

Reihe: MimesisISSN

Müller Die koloniale Karibik

Transferprozesse in hispanophonen und frankophonen Literaturen

E-Book, Deutsch, Band 53, 293 Seiten

Reihe: MimesisISSN

ISBN: 978-3-11-028159-0
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Werden nicht in der Karibik des 19. Jahrhunderts Phänomene und Prozesse vorweg-genommen, die heute erst ins Bewusstsein gelangen? Der Blick auf die kaleidoskopartige Welt der Karibik über literarische und kulturelle Transprozesse in jener Epoche erlaubt völlig neue Einsichten in die frühen Prozesse der kulturellen Globalisierung. Rassistische Diskurse, etablierte Modelle „weißer“ Abolitionisten, Erinnerungspolitiken und die bisher kaum wahrgenommene Rolle der haitianischen Revolution verbinden sich zu einem Amalgam, das unser gängiges Konzept einer genuin westlichen Moderne in Frage stellt. Migration, Zirkulation und Vernetzung zwischen verschiedensten geographischen Räumen, aber auch Orientierungs- und Heimatlosigkeit gelten als charakteristisch für unsere heutigen Gesellschaften. Diese Phänomene der Deterritorialisierung lassen sich in der karibischen Inselwelt schon für das 19. Jahrhundert beobachten, wo Piraten und Sklavenhändler zwischen Imperien und Kontinenten hin- und hersegeln, Schriftsteller von einem Exil ins nächste fliehen, oder auch analphabetische Kleinkrämerinnen als Nachrichtenüberbringer zwischen den Welten fungieren. Ein faszinierender Ausgangspunkt für die Untersuchung der Bruchstellen kolonialer Systeme.
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Zielgruppe


Romanisten, Literaturwissenschaftler, Kulturwissenschaftler, Bibliotheken, Institute


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;I. Einleitung;9
1.1;I.1 Schlaglichter;9
1.2;I.2. Drei Thesen;12
1.3;I.3. Voraussetzungen;13
1.3.1;I.3.1. Gegenstand der Untersuchung;13
1.3.2;I.3.2. Vergleich von Zirkulations- und Transferprozessen;17
1.3.3;I.3.3 Textkorpus;23
1.3.4;I.3.4. Zum Aufbau;25
1.3.5;I.3.5. Kontexte der Forschung;27
1.4;I.4. Die Karibik als Kaleidoskop kolonialer Dynamiken (1789-1886);31
1.4.1;I.4.1. Die hispanophone Karibik;32
1.4.2;I.4.2. Die frankophone Karibik;34
1.4.3;I.4.3. Pro Sklaverei;36
1.4.4;I.4.4. Contra Sklaverei;38
1.4.5;I.4.5. Haiti: zur Dialektik der Imitation;42
1.5;I.5. Debatten um Abolition in Frankreich und Spanien;44
1.5.1;I.5.1. Debatten um Abolition in Frankreich (1789-1848);44
1.5.2;I.5.2. Debatten um Abolition in Spanien (1810-1886);52
1.6;I.6. Fragen des Zusammenlebens;57
1.6.1;I.6.1. Wer ist Mensch?;60
2;II. Literatur und koloniale Frage;63
2.1;II.1. Vorstellungen von citoyenneté/ciudadanía am Vorabend der Unabhängigkeit;63
2.1.1;II.1.1. Rousseaus Überlegungen zum citoyen und deren Folgen für die Französische Revolution;64
2.1.2;II.1.2. Zwischen «edlem Wilden» und citoyen: Rousseaus Fallbeispiel der Kariben;65
2.1.3;II.1.3. Citoyenneté und ihre Rezeption in der Karibik;66
2.1.3.1;II.1.3.1. José María Heredia: ein Leser Rousseaus;67
2.1.3.2;II.1.3.2. J. Levilloux: Les créoles ou la Vie aux Antilles (1835);70
2.2;II.2. Zwischen Frankophilie und Autonomiebestrebungen: Postkoloniale Theoriebildung und das 19. Jahrhundert;72
2.2.1;II.2.1. Gómez de Avellaneda: Sab (1841);74
2.2.2;II.2.2. Louis de Maynard de Queilhe: Outre-mer (1835);77
2.2.3;II.2.3. Literarische Inszenierungen des spanischen und französischen Kolonialismus;80
2.3;II.3. Raumdynamiken und koloniale Positionierung;84
2.3.1;II.3.1. Émeric Bergeaud: Stella (1859);86
2.3.2;II.3.2. Maynard de Queilhe: Outre-mer (1835). Oder: kreolische Lianen;89
2.3.3;II.3.3. Eugenio María de Hostos: La peregrinación de Bayoán (1863). Oder: ein Pilger in den Mangroven;90
2.3.4;II.3.4 Fazit;93
3;III. Literarische Momentaufnahmen des Dazwischen;95
3.1;III.1. Die kreolische Oberschicht;97
3.2;III.2. Begriffliche Unzulänglichkeit von patrie/Nation/Exil;101
3.2.1;III.2.1. «Una cubana escritora no es siempre una escritora cubana»: die Condesa de Merlín;104
3.3;III.3. Haiti als Zwischen-Kultur;109
3.3.1;III.3.1. Der haitianische turn;109
3.3.2;III.3.2. Die Haiti-Rezeption in den karibischen Literaturen;112
3.4;III.4. Ideentransfers: Zentrum-Kolonie;115
3.4.1;III.4.1. Philanthropie im Zentrum: gescheiterte Ideentransfers;115
3.4.2;III.4.2. Erfolgreiche Ideentransfers;117
3.5;III.5. Dazwischen und die Figur des Mulatten;120
3.6;III.6. Inselfunktion oder zwischen Natur und Kultur;122
3.7;III.7. Zwischen transtropischen Dimensionen: Xavier Eyma und die Philippinen;124
3.8;III.8. Zwischen Literatur und Naturwissenschaft;127
4;IV. Ethnologische Zirkulationsprozesse;131
4.1;IV.1. Labeling People: «Rasse»-Diskurse in Frankreich und Spanien;133
4.1.1;IV.1.1. Die Phrenologie;137
4.1.2;IV.1.2. Geographie und Imperialismus;139
4.1.3;IV.1.3. Ethnologie, Anthropologie und Zivilisierung der «Rassen»;141
4.1.4;IV.1.4. Konstruktionen des Anderen: erste sozialwissenschaftliche Versuche;143
4.1.5;IV.1.5. Entstehung der Anthropologie in Spanien;144
4.2;IV.2. Die Revue des Colonies als Transfermedium innerhalb einer kolonialen frankophonen Diaspora;147
4.2.1;IV.2.1. Sklavereikritik und mission civilisatrice;152
4.2.2;IV.2.2. Weiß-Sein im Dazwischen: colon, homme du bien und mœurs créoles;158
4.2.3;IV.2.3. Weiß-Sein auf Haiti;162
4.2.4;IV.2.4. Transkoloniale Dimension;164
4.2.5;IV.2.5. Innerkaribische Dimension;167
4.2.6;IV.2.6. Ideentransfer;170
4.2.6.1;IV.2.6.1. Die Rezeption der haitianischen Revolution;170
4.2.6.2;IV.2.6.2. Ideentransfer Metropole-Kolonie;172
4.2.7;IV.2.7. Verschmelzung als Programm;173
4.3;IV.3. Haiti und die Revue encyclopédique;179
4.3.1;IV.3.1. Die Revue encyclopédique und koloniale Fragen;179
4.3.2;IV.3.2. Kolonialismus und panafrikanische Ideen;181
4.4;IV.4. Literarische Transferprozesse in der Revue des deux mondes;184
4.4.1;IV.4.1. Gustave d’Alaux: erste Versuche haitianischer Literaturgeschichtsschreibung;185
4.4.1.1;IV.4.1.1. Die littérature jaune: zwischen Frankophilie und Plagiat;186
4.4.1.2;IV.4.1.2. Haitianische Herrscher als Despoten;190
4.4.1.3;IV.4.1.3. Voraussetzungen intellektueller Arbeit auf Haiti;196
4.4.1.4;IV.4.1.4. Essentialistische Zuschreibungen als Inspirationsquelle;198
4.4.2;IV.4.2. Charles de Mazade: «La société et la littérature à Cuba»;202
4.4.3;IV.4.3. Die Condesa de Merlín: «Les esclaves dans les colonies espagnoles»;205
4.4.4;IV.4.4. Lerminier: «Les rapports de la France avec le monde»;208
5;V. Die imperiale Dimension der französischen Romantik: Asymmetrische Relationalitäten;213
5.1;V.1. Richtung Madrid oder Paris?;213
5.2;V.2. Dominante Rezeption der französischen Romantik;215
5.3;V.3. Rezeptionsvarianten;217
5.4;V.4. Das Modell Hugo;219
5.5;V.5. Das Modell Chateaubriand;221
5.6;V.6. Die Rezeption der französischen Romantik und ihre kulturhegemonialen Folgen;227
6;VI. Transkaribische Dimensionen: New Orleans als Zentrum frankophoner Zirkulationsprozesse;231
6.1;VI.1. Frankreich und Spanien als Kolonialmächte in Louisiana;231
6.2;VI.2. Karibisches Louisiana;233
6.2.1;VI.2.1. Victor Séjour: «Le mulâtre» (1837);234
6.2.2;VI.2.2. Die Rückkehr nach Haiti. Joanni Questy: «Monsieur Paul» (1867);237
6.2.3;VI.2.3. Joseph Colastin Rousseau: «nos frères d’outre-golf»;240
6.3;VI.3. Les Cenelles: Schreiben im Dazwischen;242
6.3.1;VI.3.1. Imitation der französischen Romantik;243
6.3.2;VI.3.2. Dazwischen: Zerrissenheit und Produktivität;245
7;VII. Exkurs: Paradigmenwechsel in der historischen Karibikforschung und ihre narrative Inszenierung;247
7.1;VII.1. Gomez de Avellaneda mit Maryse Condé lesen;247
7.1.1;VII.1.1. Mangroven und die Inszenierung einer identité relationnelle;248
7.2;VII.2. Raphaël Confiant;252
7.2.1;VII.2.1. Adèle et la pacotilleuse;253
7.2.2;VII.2.2. Von Insularität zu Archipelisierung;254
7.2.3;VII.2.3. Vom statischen Exilbegriff über den Black Atlantic zum Dazwischen;256
7.2.4;VII.2.4. Von Identitätskonzepten zu Fragen des Zusammenlebens;258
7.2.5;VII.2.5. Topoi der Karibikforschung oder von der Créolité zum Tout-monde;260
8;VIII. ZusammenLebensWissen oder von der Relevanz einer Karibikforschung zum 19. Jahrhundert;263
8.1;VIII.1. Wissensnormen von Zusammenleben: Utopien von Caribeanidad;263
8.2;VIII.2. Wissensformen von Zusammenleben. Ein ethnographisches Suchen oder die Frage der Distanz und des Abstands zum Anderen;267
8.3;VIII.3. Absage an essentialistische Identitätsmodelle;270
9;IX. Fazit;273
10;X. Literaturverzeichnis;281
10.1;X.1. Primärliteratur;281
10.2;X.2. Weitere Primärquellen;282
10.3;X.3. Ethnologische Zeitschriften;283
10.4;X.4. Sekundärliteratur;283
10.5;X.5. Internetquellen;292


Gesine Müller, Universität Potsdam


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