Die Kunst, den eigenen Willen durchzusetzen
E-Book, Deutsch, Band 10088, 224 Seiten, E-Book
Reihe: Haufe Fachbuch
ISBN: 978-3-648-06619-5
Verlag: Haufe
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)
Inhalte:
- Was ist Macht und was sind Machspiele?
- Wie Sie sich aus einer Krisensituation befreien
- Grundspiele, Boss-Spiele, Verhandlungsspiele, Konkurrenz- und Karrierespiele, Organisationsspiele u.v.m.
- Was Sie tun können, wenn Mächtige Foul spielen
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Vorwort
Was ist Macht?
Was sind Machtspiele?
Grundspiele
- Das „Ich will ein Eis!"- Spiel
- Die Kunst der Drohung
- Das Spiel des Lobens
- Schuld schieben
- Das Opferspiel
Boss-Spiele
- Den Sklaven vorführen
- Der Knicktest
- Niederbügeln, um aufzubauen
- Durch Lob verbrennen
- Ein Huhn schlachten
- Das Flegelspiel
- Der Leitwolf und sein Betamännchen
Mitarbeiterspiele
- Vollbeschäftigung
- In den Graben fahren
- Das Jasager-Spiel
- Nüsse verstecken
- Die Marionette führt
- Die Niedrigstrom-Provokation
- Mit Liebe gekocht
Verhandlungsspiele
- Das „Mein gnadenloser Boss"-Spiel
- Die freiwillige Selbstfesselung
- Das „Klappe zu"-Spiel
- Die eingebaute Nachverhandlung
- „Verdammt, ich brauch Sie, ich brauch Sie nicht!"
- Nicht erreichbar
- Low Ball und andere Köderspiele
Konkurrenz- und Karrierespiele
- Das geborgte Messer
- Wir sind alle gute Freunde
- Der Materazzi
- Der innere Kreis
- Der Heuschreckenkrebs und andere Kampfspiele
Organisationsspiele
- Der Scheinhäuptling
- Das Mülleimerspiel
- Der Flaschenzug
- Der Abteilungskampf
Soft-Power-Spiele
- Eigenverantwortung
- Stühle wechseln
- Ein Auge zudrücken
- Das Enttäuschungsspiel
Foulspiele - und wie man sich dagegen wehrt
- Die Normfalle
- Die schmutzigen Tricks der Verleumdung
- Das Schikanierspiel
Literatur
Für viele sind Boss-Spiele der Inbegriff des abstoßenden Machtspiels. Denn alles dreht sich nur darum, den „Boss" in seiner Machtfülle zu bestätigen - und das geht natürlich immer auf Kosten von all denen, die dem Boss untergeordnet sind. Der Boss spielt sich auf, zeigt Härte und lässt seine Mitarbeiter für sich springen. Er kommandiert sie herum, benimmt sich rücksichtslos, duldet keinen Widerspruch. Er pflegt seine Eitelkeit, reibt uns seine Statussymbole aufdringlich unter die Nase und lässt sich selbstherrlich loben, bis die Balken brechen. Vernünftige Menschen rümpfen darüber die Nase und halten solche Allüren für albern und sowieso für längst überholt. Heute werde doch eher partnerschaftlich geführt, die Eigenverantwortung gestärkt, Widerspruch und Kreativität gefördert (?SoftPower-Spiele, Seite 193). Wer sich da mit Boss-Spielen hervortut, der macht sich unbeliebt, ja sogar lächerlich, ist immer wieder zu hören, gerade von Führungskräften. Auch in der Managementliteratur taucht der „Boss" allenfalls als Karikatur auf, die so ziemlich gegen alle Prinzipien erfolgreicher Führung verstößt. „Bossing" (das Spielen von Boss-Spielen) genießt ungefähr die gleiche Wertschätzung wie Mobbing.
Aber seltsam: Wenn man sich näher umhört, hat man nicht gerade den Eindruck, als würden Boss-Spiele von der Bildfläche verschwinden. Sie erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Und zwar nicht nur bei den „Old Boys", die die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt haben. Womöglich sind die Boss-Spiele sogar eher auf dem Vormarsch als auf dem Rückzug. Die Zeiten sind hart, die Umgangsformen werden ruppiger, da muss man sich als Vorgesetzter von Zeit zu Zeit mit einem beherzten Boss-Spiel Respekt verschaffen. Darüber hinaus lassen sich diese Spiele durchaus mit anderen, weicheren Machtspielen kombinieren. Man kann also führungstechnisch auf dem neuesten Stand sein, sich als Teamplayer feiern lassen oder als „oberster Dienstleister", dessen angebliche Erfolgsformel lautet: „Dienen plus leisten". - Und man kann dennoch seine Boss-Spiele treiben. Vielleicht liegt ja in der Abwechslung verschiedenartiger Machtspiele ein ganz eigener Reiz.