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E-Book, Deutsch, Band 437, 64 Seiten

Reihe: Maddrax

Paradigi Maddrax - Folge 437

Angriff der Polatai
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7325-3675-7
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Angriff der Polatai

E-Book, Deutsch, Band 437, 64 Seiten

Reihe: Maddrax

ISBN: 978-3-7325-3675-7
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Der Ring der Polatai-Flotte zieht sich um die Insel zusammen, in deren Zentrum das sagenumwobene Beiboot des Hydree-Mutterschiffs liegt. Welche genetischen Experimente hier durchgeführt werden, wissen nur Mav'bud und seine Wissenschaftler - aber wenn diese Waffen den Molchartigen in die Hände fallen, ist das Schicksal der Hydree besiegelt. Doch es gibt noch eine andere Macht auf der Insel; eine, die Bart'ol schon lange ruft und lockt - und die darauf drängt, dass er sein Erbe antritt. Wenn es dafür nicht schon zu spät ist...

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Das ist kein Traum. Das ist eine der seltsamsten Wirklichkeiten, die ich je erlebt habe, dachte Aruula, während sie sich fasziniert auf der Insel umsah. Die Wasserwesen, die Bart’ol und sie bis an den Strand getragen hatten, waren mittlerweile alle von den Landwesen verspeist worden. Die wiederum hatten sich in kniehohe Drittwesen verwandelt, wie eine Mischung aus Snäkke und Wisaau. Alles hier kam Aruula vor, als hätte man es künstlich erschaffen. Selbst die Pflanzen und Bäume, die sich an den Strand anschlossen, schienen aus verschiedenen anderen Arten zusammengesetzt zu sein. Doch sowohl die Tiere als auch die Pflanzen waren echt, soweit sie das beurteilen konnte. „Sie rufen mich!“, rief Bart’ol aufgeregt. „Es sind jetzt zwei Stimmen! Sie sind ganz nah!“ „Ich höre nichts“, gab Aruula zurück. Der Zustand des Hydree machte ihr mehr und mehr Sorgen. Zur Sicherheit atmete sie einmal tief durch und konzentrierte sich auf ihren Lauschsinn. Doch einen telepathischen Widerhall gab es nicht. Keine Aura, keine Präsenz, die irgendwo versteckt in ihrem Umfeld fühlbar wäre. „Wir müssen weiter! Sie wollen, dass ich zu ihnen komme!“, sagte der Hydree und wollte losmarschieren, aber Aruula stellte sich ihm in den Weg. „Das ist eine Wahnvorstellung, Bart’ol. Ich höre nichts und spüre auch niemanden in unserer Nähe. Wir haben keine Ahnung, was uns hier erwartet, haben nur die kurzen Anmerkungen von Mav’bud. Und die klangen nicht gerade so, als würde diese Insel irgendjemanden willkommen heißen. Im Gegenteil. Wer sich je in den Dschungel hineingewagt hat, ist nie zurückgekehrt!“ „Aber sie rufen mich, Aruula!“, beharrte Bart’ol. Die Kriegerin musste an sich halten, um ihren neuen Freund nicht mit einer Ohrfeige zur Besinnung zu bringen. „Und mir sagt meine innere Stimme, sofort zurückzuschwimmen, um Maddrax und Xaana beizustehen“, sagte sie. „Hast du vergessen, was passiert ist? Ich meine nicht nur diese Welle. Ich meine die Sache mit der Planke, der Bombe um ihre Hälse und all das!“ Bart’ol antwortete nicht. Sie blickte in das Gesicht des Hydree und wusste, dass sie keine Chance hatte. In seinen Augen war pure Entschlossenheit. Diesmal würde er ihr nicht folgen. Aber Maddrax war in Gefahr. Sie musste zu ihrem Gefährten. Auch wenn das hieß, sich alleine auf den Weg zu machen. Aruula seufzte und sah hinab zum Schnurrer, der neben ihr im Sand hockte. Selbst er wagte sich nicht ins Dickicht. Die Transportkugel hatte sie auf dem Schiff der Polatai zurückgelassen. Es machte aber eh keinen Sinn, ihn mitzunehmen. Sie musste zügig und ohne störenden Ballast vorankommen. Mit einem sanften Lächeln kniete sie nieder und strich ihrem pelzigen Freund über das Köpfchen. „Du musst hier bei Bart’ol bleiben, bis ich zurück bin, Schnurrer.“ Der Schnurrer drückte sich gegen ihre Hand und fiepte jämmerlich, als hätte er ihre Worte verstanden. Und vielleicht hatte er das sogar; Aruula wusste um seine empathischen Fähigkeiten. Ohne unnötige Abschiedszeremonie tätschelte Aruula noch einmal seinen Rücken, stand auf und wandte sich erneut an Bart’ol. „Du willst also nicht mitkommen. Okee, das kann ich nicht ändern. Aber ich denke, ich kann verlangen, dass du hier wartest und auf Schnurrer aufpasst, bis ich zurück bin. Außerdem ist es sicherer, diesen Ort gemeinsam zu erkunden.“ Der Hydree zögerte. Dann deutete er ein Nicken an. „Versprich es mir, Bart’ol“, verlangte die Kriegerin. „Ich verspreche es. Ich warte, bis es dunkel wird“, sagte der Hydree. Das klang nur bedingt nach dem, was Aruula hören wollte. Aber zu diskutieren hatte keinen Zweck. Damit vertrödelte sie nur weiter kostbare Zeit. Als sie sich bereits zum Gehen gewendet hatte, fiel ihr noch etwas ein. Sie zog ihren Säbel und ging erneut auf Bart’ol zu. Mit der Langwaffe konnte man nur schlecht schwimmen; mit dem Messer des Hydree schon. „Lass uns tauschen. Dir bringt der Säbel mehr, wenn du dich durchs Dickicht schlagen willst, und dein Messer wird mir helfen, mich zu verteidigen.“ „Du verlangst viel“, sagte Bart’ol. „Was, wenn du es nicht zurück schaffst?“ „Dann hast du nichts verloren, sondern einen Säbel und einen Schnurrer gewonnen“, gab Aruula trocken zurück. „Kann ich also auf dich zählen?“ „Ich mag kein großer Kämpfer sein, aber ich weiß, was Ehre bedeutet. Ich stehe zu meinem Wort“, gab der Hydree zurück und hielt ihr sein Messer hin. Aruula war sich seiner Worte nicht so sicher. Die Stimmen hatten ihren Freund verändert. Sie schienen mehr Einfluss auf ihn zu haben, als er sich selbst gegenüber zugeben wollte. Ansonsten hätte er sie sicher begleitet. „Bleib in Deckung und gib auf dich und Schnurrer acht“, sagte sie mit gezwungenem Lächeln. „Ich komme zusammen mit den anderen zurück. Und danach gehen wir dem Geheimnis dieser Insel auf den Grund.“ Sie stieß den Säbel in den Sand, nahm das Messer an sich und marschierte in Richtung Wasserlinie. Doch diese skurrile Welt schien sich gegen sie verschworen zu haben. Erst hatte die Welle verhindert, dass sie zu ihren Freunden gelangte. Und nun stellten sich ihr diese mit Stoßzähnen bestückten Snäkken in den Weg. Nicht nur ein oder zwei; das ganze Rudel hob die Köpfe, als hätte sie mit dem Futtereimer geklappert. „Verschwindet! Haut ab!“, rief Aruula und schwang drohend Bart’ols Messer. Unbeeindruckt rotteten sich immer mehr dieser seltsamen Kreaturen zusammen. Es war nicht direkt ein Angriff. Es wirkte vielmehr, als wollten sie sie nicht fortlassen. „Wenn das dein Werk ist, hör auf damit!“, rief Aruula. Doch Bart’ol hob nur verdattert die Hände. Wenn er der Auslöser für dieses Verhalten war, dann offenbar nicht willentlich. Aber so schnell gab Aruula nicht auf. Als versierte Kriegerin änderte sie einfach ihre Taktik. Statt auf das Meer zu, lief sie jetzt in die entgegengesetzte Richtung, bog urplötzlich nach rechts ab, spurtete bis zu einer kleinen Felsformation und versuchte ihr Glück erneut Richtung Wasser in der Hoffnung, dass die Viecher keine guten Kletterer waren. Die Meute folgte ihren Bewegungen wie ein synchronisierter Schwarm. Doch durch ihr Manöver blieben sie hinter die Kriegerin zurück – der Weg zum Meer war frei! Trotz des unwegsamen Geländes schafften es einzelne Tiere, aufzuholen. Aruula musste ihren gesenkten Köpfen und Hauern ausweichen oder über sie hinwegspringen. Sie stolperte, stützte sich mit einer Hand am Boden ab und schlug in ihrer Not ein Rad. Ein großer Satz und sie landete mit den Füßen im Wasser. Noch war sie nicht in Sicherheit, das bewies ein Blick über die Schulter. Also stürzte sie sich mit einem Hechtsprung in die knietiefen Fluten. Erstaunlicherweise blieben ihre Verfolger zurück. Nicht etwa, weil sie langsamer waren. Sie versuchten erst gar nicht, hinterher zu kommen. Was auch immer am Strand mit ihnen passiert war, die Verwandlung hatte ihnen offenbar die Fähigkeit genommen, sich im Wasser zu bewegen. Erleichtert atmete Aruula durch, wartete, bis der symbionische Tauchanzug sie erneut mit einer Atemmaske und Flossen ausgestattet hatte, und machte sich auf den Weg, Maddrax und Xaana zu retten. Mav’bud betrat den hinteren Teil der Laboranlage. Ein gesicherter Bereich, zu dem neben ihm nur eine Handvoll hochrangiger Eingeweihter zutritt hatte. Hierher hatte er die toten Attentäter bringen lassen, die beiden Polatai, die den Obersten ermordet hatten. Auf seinen Befehl hin. Ihr eigener Tod war dagegen ungeplant gewesen und brachte einen Haufen Schwierigkeiten mit sich. Eine unauffällige Entsorgung der Körper gestaltete sich schwierig. Es herrschte zu viel Trubel auf den Türmen. Alle waren in Aufruhr und auf der Suche nach weiteren Attentätern. Sie befürchteten, dass Mav’bud das nächste Ziel der Polatai-Schurken sein würde. Diese Dummköpfe! Die beiden Prototypen mussten vorerst hierbleiben. Nein, auch hier würde es zu viele neugierige Blicke geben. Irgendeine undichte Stelle. Es wimmelt nur so von Verräter und Opportunisten, die nun ihre große Chance gekommen sahen. Hash’rol hinterließ eine große Lücke in der Herrschaftshierarchie, die es zu füllen galt. Der alte Hydree hatte viel für sein Volk getan und es in gute Zeiten geführt. Er war ein Eckpfeiler der Ordnung gewesen. In gewissem Sinne sogar ein Freund. Doch er war nie den letzten Schritt gegangen, hatte sich nie aus dem Gewohnten und Vertrauten herausgewagt, um sich auf die Zukunft einzulassen. Im Gegenteil hatte er das Volk in der Vergangenheit ruhen lassen. Sein größter Fehler. Hash’rol hatte nicht erkannt, dass Krieg unausweichlich war. Vielleicht hätte es einen anderen Weg gegeben, ihn abzulösen, aber sein unverhofftes Auftauchen auf dem geheimen Stützpunkt, die harsche Zurechtweisung und Degradierung waren zu viel gewesen. Die Forschung war elementar. Mav’bud konnte sich den Befehlen nicht einfach beugen und zusehen, wie sein Projekt eingestellt wurde und in der Schublade verschwand. „Verdammter Sturkopf!“, klackte er und schlug mit der Faust auf eine der Bahren, auf denen die beiden Toten lagen. Diese Polatai waren seine Vorzeigeobjekte gewesen; Krieger mit herausragenden Fähigkeiten, die auf eine einfache Befehlskette programmiert werden konnten. Willige Soldaten, die ohne Fragen zu stellen, ohne Gewissen, Skrupel oder Angst genau das taten, was man ihnen auftrug. Das Ergebnis war mehr als zufriedenstellend gewesen. Bis dieser Mensch mit seiner Strahlenwaffe...



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