Polleit | Mit Geld zur Weltherrschaft | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 224 Seiten

Polleit Mit Geld zur Weltherrschaft

Warum unser Geld uns in einen dystopischen Weltstaat führt – und wie wir mit besserem Geld eine bessere Welt schaffen können
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-96092-563-7
Verlag: FinanzBuch Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Warum unser Geld uns in einen dystopischen Weltstaat führt – und wie wir mit besserem Geld eine bessere Welt schaffen können

E-Book, Deutsch, 224 Seiten

ISBN: 978-3-96092-563-7
Verlag: FinanzBuch Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Geld regiert die Welt. Das war schon immer so, und hat seine Gültigkeit auch heute nicht verloren. In unserer Zeit ist allerdings die Möglichkeit, mit Geld zur Weltherrschaft zu gelangen, größer denn je. Thorsten Polleit legt in diesem Buch offen, dass weltweit etwas im Gange ist, das vielen Beobachtern vermutlich entgeht: Die heute international vorherrschende Politikideologie des demokratischen Sozialismus treibt die Staatengemeinschaft einem zentralen Weltstaat entgegen. Und das Schaffen einer staatlich kontrollierten Weltwährung ist der entscheidende Schritt auf diesem Weg. Ein Weltstaat mit Weltwährung ist jedoch eine Dystopie, die Freiheit und Wohlstand auf dem Globus zerstören würde. Dieses Buch zeigt, dass diese Dystopie keine Zwangsläufigkeit ist und wie wir sie verhindern können.

Thorsten Polleit ist seit April 2012 Chefvolkswirt der Degussa Goldhandel GmbH. Zuvor war er 12 Jahre als Ökonom im internationalen Investment-Banking in London, Amsterdam und Frankfurt tätig. Seit 2003 ist Thorsten Polleit Honorarprofessor an der Frankfurt School of Finance, Frankfurt. Er ist zudem Adjunct Scholar am Ludwig von Mises Institute, Auburn, Alabama, USA. Seit Oktober 2012 ist Thorsten Polleit Präsident des Ludwig von Mises Institut Deutschland. Die private Website von Thorsten Polleit ist: thorsten-polleit.com
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EINLEITUNG
Um was es in diesem Buch geht


»Eine jede Handlung ist recht, die oder nach deren Maxime die Freiheit der Willkür eines jeden mit jedermanns Freiheit nach einem allgemeinen Gesetze zusammen bestehen kann.«

– IMMANUEL KANT

Am 18. Juni 2019 verkündete der US-amerikanische Social-Media-Gigant Facebook, er wolle Mitte 2020 eine Weltwährung herausgeben. Libra soll sie heißen. Große US-Unternehmen stehen hinter dem Vorhaben, wie zum Beispiel Mastercard, Visa, PayPal, Stripe, eBay, Coinbase, Andreessen Horowitz und Uber. Bahnt sich eine globale Geldrevolution an? Gibt es bald eine Weltwährung, die von privaten Unternehmen angeboten wird? Am 23. August 2019 erklärte der Gouverneur der Bank von England, Mark Carney, die Abhängigkeit der Finanzmärkte und der Volkswirtschaften vom US-Dollar müsse verringert werden. Dazu regte er an, dass die Zentralbanken eine gemeinsame digitale Weltwährung (die »Synthetic Hegemonic Currency«) herausgeben.

Diese aktuellen Vorstöße sind Steilvorlagen für das vorliegende Buch. Denn sie deuten darauf hin, wie praxisrelevant und zeitkritisch die Gedanken sind, die in ihm ausgebreitet werden. Ihnen liegt eine zentrale Einsicht zugrunde: Gäbe es weltumspannend ein System freier Märkte, in denen jeder ungehindert das kaufen kann, was er zu kaufen wünscht, und in denen die Produzenten ungehindert das produzieren können, was die Konsumenten nachfragen, dann gäbe es auch einen freien Markt für Geld, und es würde sich – durch eine freiwillige Übereinkunft aller Beteiligten – ein einheitliches Weltgeld herausbilden.

Denn das wäre ökonomisch optimal. Wenn nämlich alle Menschen der Welt das gleiche Geld verwenden, wird die produktive Wirkung des Geldes bestmöglich ausgeschöpft: Die mit Geld ausgeführte Wirtschaftsrechnung – das Rechnen mit Geldpreisen, das Kalkulieren – wird so für alle optimiert. Mit einem freiwillig gewählten Weltgeld würden die weltweite Arbeitsteilung, die Ergiebigkeit der Produktion und der Welthandel bestmöglich gefördert – und damit auch die friedvolle und produktive Kooperation der Menschen national wie international.

Was man derzeit auf diesem Planeten vorfindet, ist aber kein System freier Märkte, sondern ein gehemmtes, ein gegängeltes Wirtschafts- und Gesellschaftssystem: Ob Erziehung, Bildung, Transport, Gesundheit, Recht, Sicherheit, Altersvorsorge, Umweltschutz und vor allem auch Geld und Kredit – alles ist von den Staaten ganz maßgeblich (mit-)bestimmt und (mit-)gesteuert. Nichts geschieht ohne ihre Zustimmung, Vorgaben und Gebote – ob in den USA, Europa, Japan oder Lateinamerika. Das ist kein Zufall: Sie alle eint der demokratische Sozialismus. Er ist in den letzten Jahrzehnten zur weltweit mächtigsten politischen Ideologie aufgestiegen.

Der demokratische Sozialismus hält alle, die ihm folgen, dazu an, das System der freien Märkte nach und nach aufzuheben und es durch eine staatliche Lenkungs- und Befehlswirtschaft, eine geplante Wirtschaft zu ersetzen. Hinter ihm haben sich viele Interessen versammelt, die teilweise ganz unterschiedliche Ziele zu verfolgen scheinen: Befürworter des Wohlfahrtsstaates, soziale Marktwirtschaftler, Interventionisten, Antikapitalisten, christliche Sozialisten, Staatssozialisten, Syndikalisten, Kulturmarxisten, Umweltaktivisten und Ökologisten, politische Globalisten, Keynesianer und wie sie alle heißen. Was sie vereint, ist die Bereitschaft oder das ausdrückliche Ziel, das System der freien Märkte – beziehungsweise das, was von ihm noch übrig ist – zu zertrümmern.

Das Programm des demokratischen Sozialismus ist nicht national oder auf Regionen beschränkt. Von seinem Wesen her beansprucht es weltweite Geltung, zielt auf Weltherrschaft ab, eine Weltregierung, einen Weltstaat, in der Diktion des Philosophen Karl Jaspers (1883–1969) die »Friedensruhe einer Despotie«.1 Der Weltstaat, der in diesem Buch thematisiert wird, kommt im Kern dem gleich, was Jaspers als Weltimperium bezeichnet:

[Es] ist der Weltfriede durch eine einzige Gewalt, die von einem Orte der Erde her alle bezwingt. Es hält sich aufrecht durch Gewalt. Sie formiert durch Totalplanung und Terror die nivellierten Massen. Einheitliche Weltanschauung wird in simplen Grundzügen allen durch Propaganda aufgezwungen. Zensur und Lenkung der geistigen Tätigkeiten zwingt diese in den jeweiligen, jederzeit modifizierbaren Plan.2

Die Erkenntnis, die sich aus den Ausführungen der folgenden Kapitel ergibt, ist: Die Befürworter des demokratischen Sozialismus arbeiten – manche bewusst, viele vermutlich unbewusst – auf die Schaffung einer Weltregierung, eines Weltstaates hin. Doch das wird sich nur erreichen lassen, wenn zuvor ein einheitliches Weltgeld aus der Taufe gehoben wird, das die Staaten kontrollieren. Die Aussicht, dieses Vorhaben könnte den Sieg davontragen, muss jeden beunruhigen, der Freiheit und Wohlstand für sich und seine Mitmenschen wünscht. Ein Weltstaat, aufgebaut auf den Prinzipien des demokratischen Sozialismus, ist eine Dystopie, sie würde politische Tyrannei und wirtschaftliche Verelendung bedeuten, für unzählige Menschen auf der Welt vermutlich sogar den Hungertod.

Es handelt sich hier im Grunde um nichts anderes als um das Bestreben, eine Einheitszivilisation zu schaffen, bei der sich sogleich das biblische Bild des Turmbaus zu Babel einstellt (Gen. 11, 1–9). Die Menschen versuchten schon einmal, die eine Welt zu schaffen durch die Macht des eigenen Könnens. Mit dem Bau eines Turms, der bis in den Himmel reichen sollte, wollten sie selbst an die Schaltstellen der Macht gelangen und zum Göttlichen vorstoßen. Doch Gott verhinderte das, weil er sah, dass die Menschen drauf und dran waren, durch ihre Selbstüberhebung ihr Eigentliches und Eigenes zu verlieren; dass ihr moralisches Vermögen nicht Schritt hielt mit ihrem technischen Vermögen; die moralische Kraft war nicht mitgewachsen mit der Fähigkeit der Menschen, zu machen und zu zerstören. Gott schritt gegen diese Art von Vereinigung ein und schaffte eine andere Welt: nicht eine der Uniformität, sondern eine Welt der Vielfalt, in der sich die Menschen in ihrer Individualität zur Einheit verbinden können.

Die Gedanken, die zu dieser Einschätzung führen und die in diesem Buch ausgeführt werden, beanspruchen, streng handlungslogisch oder apriorisch zu sein. Was ist damit, mit dem Begriff a priori-Theorie gemeint? Der Begriff a priori besagt, dass etwas evident ist, dass es als erfahrungsunabhängig wahr und allgemeingültig angesehen werden kann, wie beispielsweise die Aussage »Wenn a größer ist als b, und b ist größer als c, dann ist auch a größer als c«. Der Begriff Theorie bezeichnet ein System wissenschaftlich begründeter Aussagen, das Ausschnitte aus der Realität abbildet und die zugrunde liegenden Gesetzmäßigkeiten erklärt und schlüssig miteinander verbindet.

Mithilfe der a priori-Theorie kann die Expansionsdynamik des demokratischen Sozialismus, der sich seit Jahrzehnten zur weltweit vorherrschenden Ideologie vorgearbeitet hat, aufgedeckt werden: Sie kann verständlich machen, wie der demokratische Sozialismus den Staat prägt; warum der Staat das Geldmonopol beansprucht, und auf welchen Wegen er es erlangt; wie er mit der Hoheit über das Geld das Wirtschafts- und Gesellschaftsleben beeinflusst; wohin es führt, wenn der schon seit Jahrzehnten beschrittene Weg unbeirrt weitergegangen wird. Unter diesem Gesichtspunkt behaupten die in diesem Buch ausgeführten Gedanken, eine verlässliche bedingte Zukunftsskizze bereitzustellen.

Die a priori-Theorie kann ebenfalls dazu dienen, den möglichen Gegenentwurf zum demokratischen Sozialismus zu skizzieren: die Privatrechtsgesellschaft. Sie ist der konsequente Aus- und Lösungsweg, um dem zerstörerischen Wirken des demokratischen Sozialismus ein Ende zu setzen.

Der Weltherrschaftsanspruch des demokratischen Sozialismus bedeutet nicht, dass er notwendigerweise in die Tat umgesetzt wird beziehungsweise realisiert werden kann. Es gibt so gesehen keinen zwingenden Grund, in Pessimismus zu verfallen. Gleichwohl muss sich Wesentliches im Denken und Handeln der Menschen ändern, damit der demokratische Sozialismus letztlich nicht doch den Sieg davonträgt und zur Weltherrschaft gelangt.

Letztlich sind es die Ideen (oder: Theorien), die das Handeln der Menschen leiten. Die Ideen bestimmen, was als gut und böse, als gerecht und ungerecht, als machbar und unmöglich angesehen wird. Menschliches Handeln wird allerdings nur dann erfolgreich sein, wenn die Ideen, die es anleiten, vereinbar sind mit den Gesetzmäßigkeiten, die es unzweifelhaft im Bereich des menschlichen Handelns gibt. Entscheidend ist es daher, die heute vorherrschenden Ideen zu verändern, wenn die Dystopie eines politischen Weltgeldes und eines Weltstaates verhindert werden soll. Das erfordert, die herrschenden Ideen in einem rigorosen intellektuellen Diskurs auf den Prüfstand zu stellen und sie, wenn sie der kritischen Prüfung nicht standhalten, als falsch zu entlarven und auszusortieren.

In diesem Buch dient die Logik des menschlichen Handelns als unparteiische Beurteilungsinstanz, um die Konsequenzen, die Entwicklungsdynamik des demokratischen Sozialismus zu erfassen und abzuschätzen; dabei werden die konkreten Umstände, die der demokratische Sozialismus vorfindet und die er selbst herbeiführt, berücksichtigt.

Dieses Buch richtet sich vor allem an Nicht-Ökonomen, an...


Thorsten Polleit ist seit April 2012 Chefvolkswirt der Degussa Goldhandel GmbH. Zuvor war er 12 Jahre als Ökonom im internationalen Investment-Banking in London, Amsterdam und Frankfurt tätig. Seit 2003 ist Thorsten Polleit Honorarprofessor an der Frankfurt School of Finance, Frankfurt. Er ist zudem Adjunct Scholar am Ludwig von Mises Institute, Auburn, Alabama, USA. Seit Oktober 2012 ist Thorsten Polleit Präsident des Ludwig von Mises Institut Deutschland. Die private Website von Thorsten Polleit ist: thorsten-polleit.com



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