E-Book, Deutsch, Band 2398, 144 Seiten
Reihe: Julia
Roscoe Prickelnde Nächte mit dem griechischen Milliardär
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7337-1234-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 2398, 144 Seiten
Reihe: Julia
ISBN: 978-3-7337-1234-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Damals hat der attraktive Banker Anna nach einer Liebesnacht wortlos verlassen! Jetzt steht Dimitri Kyriakou erneut vor ihrer bescheidenen Pension. Was der Milliardär will? Ihre gemeinsame Tochter. Was er dafür braucht? Ihr Jawort. Aber obwohl er sie auf eine Insel voll Sonne und Luxus entführt, bleibt Anna skeptisch! Nur um ihrem Kind eine sichere Zukunft zu bieten, lässt sie sich auf eine Zweckehe ein - natürlich rein platonisch. Doch je mehr Zeit sie mit dem unnahbaren Griechen verbringt, desto mehr verzehrt sich Anna nach seinen Küssen ...
Pippa Roscoe lebt mit ihrer Familie in Norfolk. Jeden Tag nimmt sie sich vor, heute endlich ihren Computer zu verlassen, um einen langen Spaziergang durch die Natur zu unternehmen. Solange sie zurückdenken kann, hat sie von attraktiven Helden und unschuldigen Heldinnen geträumt. Was natürlich ganz allein die Schuld ihrer Mutter ist - sie hat Pippa ihren ersten Liebesroman zu lesen gegeben, als diese erst sieben war! Pippa freut sich sehr, ihre romantischen Träume nun mit Ihnen teilen zu können.
Weitere Infos & Material
2. KAPITEL
Lieber Dimitri,
ich wollte nicht, dass es so kommt.
Instinktiv drückte Anna ihr Kind fester an sich. „Ich verabschiede mich nicht von meiner Tochter!“
„Spiel nicht die ungerecht behandelte Mutter.“ Dimitri trat einen Schritt auf sie zu, und sie wich einen zurück. „Du, die mich erst vorgestern mit der Nachricht von ihrer Existenz erpresst hat. Die Überweisung ist erfolgt. Jetzt will ich meine Gegenleistung, denn ich lasse meine Tochter auf keinen Fall in der Obhut einer alkoholabhängigen, verschuldeten Lügnerin und Betrügerin.“
Anna schwirrte der Kopf. So sehr, dass sie einen Moment brauchte, um zu erkennen, dass Dimitri sie mit ihrer Mutter verwechselte. „Warte …“
„Ich habe lange genug gewartet.“
Bestürzt sah sie, wie ein weiterer Mann im Türrahmen erschien. Ein Anwalt, wusste sie instinktiv.
„Mary Moore aus Dublin, Irland.“ Dimitri beachtete den Neuankömmling nicht. „Bis über beide Ohren verschuldet, mit drei Verurteilungen wegen Trunkenheit und Ruhestörung, einer Tochter und keinem Namen des Vaters auf der Geburtsurkunde. Du hättest zur Bühne gehen sollen“, fauchte er, selbstgerecht vor Zorn. „Die Frau, der ich vor drei Jahren begegnet bin, war offenbar bloß ein Trugbild … Mit Konsequenzen.“
„Wage es nicht, mein Kind eine Konsequenz zu nennen“, zischte sie und bemühte sich, leise zu reden, um Amalia nicht zu wecken.
„Wegen dieser Konsequenz bin ich hier. Jetzt, da ich von meiner Tochter weiß, nehme ich sie mit. Solltest du Geld brauchen, wird mein Anwalt die nötigen Papiere aufsetzen, damit du die Vormundschaft auf mich überträgst. Normalerweise zahle ich nicht doppelt für etwas, aber diesmal mache ich eine Ausnahme.“
„Doppelt für etwas zahlen? Du nennst meine Tochter ein ‚Etwas‘?“, herrschte Anna ihn an.
Seine Worte trieben sie zur Weißglut. Angesichts seiner ungerechtfertigten Anschuldigungen, seiner Arroganz und der Überzeugung, sie werde ihm einfach gehorchen, loderte ihr Zorn wie eine Stichflamme hoch. „Ich glaube gern, dass es dir ein Leichtes wäre, deinen Anwalt Papiere aufsetzen zu lassen und mir einen Batzen Geld zu geben. Geld, das gewiss dir gehören würde, nicht den Kunden der Kyriakou Bank …“ Sie holte Luft und ignorierte, dass Dimitris Augen sich beinahe unmerklich verengten. „Wenn ich denn Mary Moore wäre.“
Er machte eine abrupte Kopfbewegung, als hätte man ihn geohrfeigt.
„Mary Moore hat sich all das zuschulden kommen lassen, was du ihr eben vorgeworfen hast. Sie ist diejenige, die für ihr Stillschweigen Geld von dir gefordert hat. Aber ich. Bin. Nicht. Mary. Moore. Ich bin Anna Moore. Und wenn du deine Stimme noch ein einziges Mal in Gegenwart unserer Tochter erhebst, werfe ich dich eigenhändig hinaus.“
Im Geiste hatte sie es gebrüllt, die Worte gegen seinen unsichtbaren Panzer geschleudert. Allerdings war sie viel zu sehr Mutter, um etwas zu tun, das ihr Kind verstören könnte. Auf jeden Fall hatte sie Dimitri in die Defensive gedrängt. Er war sichtlich entgeistert, und Anna wollte ihren Vorteil nutzen. „Wenn nötig, rufe ich die Polizei“, drohte sie. „Bei deiner Vorgeschichte – selbst wenn das Urteil zurückgenommen wurde – dürften die Polizisten auf meiner Seite sein. Heute Abend wenigstens.“
„Dank meines Anwalts wäre ich nach einer Stunde wieder auf freiem Fuß“, konterte er mit einem zynischen Lächeln.
„Derselbe Anwalt, der mir gesagt hat, er werde mich ‚genau wie die letzte Frau‘ abfinden, als ich dir von der Geburt unserer Tochter erzählen wollte?“
Dimitri fuhr herum und blickte David verdutzt an. „Ich war es nicht“, beteuerte der kopfschüttelnd. „Davon weiß ich nichts.“
„Wie bitte? Wann ist das passiert?“, fragte Dimitri mit der bösen Ahnung, dass er sich auf dünnem Eis befand.
„Als du vor neunzehn Monaten aus der Haft entlassen wurdest, habe ich in deinem Büro angerufen. Du denkst offenbar, dass ich dir unser Kind verheimlichen wollte, aber tatsächlich habe ich versucht, dich zu kontaktieren“, antwortete Mary – Anna.
Zögernd drehte er sich wieder um und suchte in ihrem Blick nach der Bestätigung, dass sie die Wahrheit sprach.
„Mr. Tsoutsakis hat er sich genannt“, erklärte sie. „Den Namen werde ich nicht so leicht vergessen.“
„Das war mein Ex-Assistent, und er wird nie wieder für mich arbeiten.“ Dimitri fluchte. Er brauchte einen Moment, um die Information zu verdauen, dass Anna ihn nicht hatte anrufen wollen, um ihn zu erpressen.
„Egal, wer er ist. Er hat angekündigt, er werde mir eine Abfindung zahlen. Genau wie all den anderen Frauen, die behaupten, sie hätten einen Erben der Kyriakou Bank zur Welt gebracht. Ich hatte – und habe nach wie vor – keine Absicht, Geld von dir anzunehmen. Oder den Kindern, die du vor beziehungsweise nach deiner Zeit im Gefängnis gezeugt hast, Unterhalt wegzunehmen.“
„Es gibt keine weiteren Kinder“, stieß er hervor. „Als ich … Nach meiner Verhaftung haben gewisse … Frauen behauptet, ich hätte sie geschwängert. Keins ihrer Kinder ist mit mir verwandt.“ Insgesamt waren es vier Frauen gewesen, die angenommen hatten, er werde für ihr Schweigen zahlen. Doch keine von ihnen, weder seine beiden Ex-Freundinnen noch die beiden Fremden, hatten bedacht, dass er sein eigenes Kind nie, nie aus seinem Leben verschwinden lassen würde. Dimitri widerstand dem Impuls, eine Hand nach Anna auszustrecken. „Ich schwöre dir, es gab keine anderen Frauen, keine anderen Kinder.“
„Und das soll ich dir glauben?“ Ihre Geringschätzung traf ihn bis ins Mark. „Dies ist also dein Anwalt? Sagen Sie, Mr. Anwalt: Was würde das Gericht einem Mann sagen, der um halb elf Uhr abends aufkreuzt, mir fälschlicherweise Alkoholismus vorwirft, meine Gäste vergrault und meinen geschäftlichen Ruf auf nicht wiedergutzumachende Weise schädigt? Der obendrein noch droht, mir meine Tochter wegzunehmen, und mich erpressen will?“
Kaum hatte sie das letzte Wort ausgesprochen, fing Amalia an zu weinen.
„Du regst sie auf“, hielt Dimitri der Mutter seines Kindes vor.
„Nein, das tust du.“
Der Boden unter seinen Füßen fühlte sich immer unsicherer an. Dimitri verdrängte das Alarmsignal in seinem Kopf und ging in die Offensive: „Du musst packen. Hol deine Sachen, wir fahren“, befahl er und hörte selbst, wie absurd das klang. Er konnte es nicht ändern. Es lag an dieser Situation … Kindheitserinnerungen drängten sich in die Gegenwart, ließen ihn unüberlegt und verzweifelt handeln.
„Ich fahre nirgendwohin, und falls du versuchen solltest, mich zu zwingen, rufe ich definitiv die Polizei. Du weißt offenbar überhaupt nichts über Erziehung, wenn du es in Ordnung findest, ein Kind um halb elf Uhr abends aufzuscheuchen.“
„Und wessen Schuld ist das?“, hörte er sich brüllen. Sofort bereute er, dass er die Beherrschung verloren hatte. Diese Sache lief völlig anders als geplant, und es missfiel ihm, dass Annas Vorwurf ein Körnchen Wahrheit enthielt.
David räusperte sich. „Mein Rat lautet, eine Nacht darüber zu schlafen. Anscheinend hat es eine Kette von Missverständnissen gegeben. Jeder von uns braucht Zeit, um über die neue Situation nachzudenken. Dimitri, wir sollten nach Dublin zurückfahren und morgen früh wieder herkommen.“
„Ich verlasse meine Tochter nicht“, knurrte sein Klient.
„Ms. Moore, wären Sie bereit, Mr. Kyriakou hier unterzubringen?“
Dimitri brachte es fast nicht fertig, sie anzusehen. Als er hier angekommen war, hatte er sich so sicher gefühlt. Sicher, was seinen Plan betraf, seine Informationen, die Lage. Doch in dem Moment, als sie klargestellt hatte, dass sie nicht Mary war, hatte er gewusst, dass sie die Wahrheit sagte. Er hatte gespürt, wie sich seine Schultern ein wenig entspannten, und im Nachhinein war er erleichtert. Die Frau, die seine Tochter zur Welt gebracht hatte, war keine Alkoholikerin. War nicht verhaftet worden. Die Frau, mit der er geschlafen und von der er jahrelang geträumt hatte … Schicht um Schicht löste sich von den undeutlichen Bildern in seinem Kopf. Als er Anna endlich anschaute, sah er sie ganz klar.
Sie blickte ihre Tochter an, wiegte sie behutsam und summte beruhigend. Das Mädchen – seine Tochter – schien zufrieden zu sein. Mit angehaltenem Atem wartete er auf Annas Antwort. Ihren Seufzer fühlte er mehr, als dass er ihn hörte.
„Ich gebe ihm eins der Zimmer, die gerade frei geworden sind“, entschied sie. „Allerdings bin ich mit seinem Verhalten überhaupt nicht einverstanden.“
Es ärgerte ihn, dass sie mit David sprach statt mit ihm. Aber nach allem, was er ihr an den Kopf geworfen hatte, waren ihre Worte gerechtfertigt.
„Andererseits müssen wir miteinander reden und uns verständigen, wie es weitergehen soll“, fuhr sie fort.
Er begleitete David zum Wagen und versicherte, er werde weder seiner Tochter noch deren Mutter ein Haar krümmen. Bevor er in das Bed and Breakfast zurückkehrte, atmete er einige Male tief durch. Dann spähte er in die Zimmer im Erdgeschoss, wobei er sich wie ein Eindringling im Zuhause seiner Tochter fühlte.
Plötzlich hörte er die Klänge eines Schlafliedes und folgte ihnen, obwohl der Gesang seinen Ärger wieder anfachte. Wie viele Nächte war ihm die Freude versagt geblieben, seine Tochter zu Bett zu bringen, im Wissen, dass sie sicher war, umsorgt …...