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E-Book

E-Book, Deutsch, 208 Seiten, KART

Reihe: Rother Bergkrimi

Schemm Karwendelgold (E-Book)

ein tödliches Geheimnis
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-7633-0104-1
Verlag: Rother Bergverlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

ein tödliches Geheimnis

E-Book, Deutsch, 208 Seiten, KART

Reihe: Rother Bergkrimi

ISBN: 978-3-7633-0104-1
Verlag: Rother Bergverlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Habgier und Mord, ein Familiendrama und ein tausendjähriges Geheimnis in den Bergen. Als der unter chronischem Geldmangel leidende Taugenichts Max Hüttinger in einer Internetauktion uralte Pergamentseiten anbietet, die seit Generationen im Besitz seiner Familie sind, nimmt das Unheil seinen Lauf. Nicht nur, dass er gegen den Willen seines jähzornigen Vaters handelt – es erscheinen in Garmisch-Partenkirchen zudem gleich mehrere rivalisierende Interessenten, die in den lateinischen Texten den Schlüssel zu einem uralten Geheimnis in den Bergen des Karwendels wittern.
Nachdem die Pergamente den Besitzer gewechselt haben, wird einer der Männer eines Morgens er-mordet in seinem Hotelzimmer gefunden. Kommissar Ignaz Greibl nimmt die Ermittlungen auf.

Zur gleichen Zeit beobachtet der Bergsteiger Henning Franke beim Kletterurlaub im Karwendel selt-same Geschehnisse am Fuß der Kreuzwand: Männer verhalten sich merkwürdig, scheinen dort etwas zu suchen, geraten in Streit …
Während Kommisar Ignaz Greibl den Mörder jagt, beginnt im Karwendel ein gefährlicher Wettlauf um das Rätsel in den Bergen. Unter Einsatz seines Lebens gelingt es Henning Franke schließlich, es zu lösen.

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KAPITEL 2 – BEGEGNUNG IM HOTEL Die Sonne des schönen Maitages hatte ihren Zenit noch nicht erreicht. Ihre hellen Strahlen fielen schräg durchs Fenster ins Innere des Hotelzimmers und beleuchteten das betagte Mobiliar und den stumpfen Teppichboden. In diesem Licht wurden unter Schrank, Tisch und Bett größere Ansammlungen von Staub und Flusen sichtbar. Die Hotelpension Loisachklamm lag knapp fünf Gehminuten vom Garmischer Kurpark entfernt auf der nördlichen Seite der Loisach. Es war ein günstiges Etablissement, das aus seinem Alter und seinem minderen Komfort keinen Hehl machte. Zwanzig einfache Zimmer hatte das Haus. Unten gab es eine Gaststube, deren Tresen zugleich als Hotelrezeption fungierte. Die gesamte Inneneinrichtung des Hotels im bayerischen Landhausstil stammte aus den siebziger Jahren und wies entsprechende Altersspuren auf. Ähnliches galt für die verblassten Tapeten und Vorhänge. All dem jedoch schenkten die drei Männer, die sich in dem kleinen Zimmer Nr. 7 versammelt hatten, keinerlei Beachtung. Auch die von außen hin und wieder hereindringenden Geräusche des geschäftigen Kur- und Touristenortes nahmen sie nicht wahr. Konzentriert und geradezu gebannt saßen und standen sie um das kleine Tischchen herum, auf dem neben einem grün eingebundenen Neuen Testament eine alte Zigarrenkiste lag. „Sehr schön, wirklich sehr schön“, murmelte Egon Braisch in seinen dunklen Vollbart. Der Mann aus Radebeul bei Dresden nickte bedächtig und nahm das silberne Kruzifix in die Hand. Mit Kennerblick musterte er das uralte Kleinod, das allenfalls die Ausmaße einer Visitenkarte besaß und oben eine kleine Öse aufwies. Auf dem matt-silbernen Korpus, der hier und da von schwarzen Flecken überzogen war, ließen sich vage die Konturen des Gekreuzigten erahnen. „Schlichter romanischer Stil“, konstatierte er. Im einfallenden Licht der Sonne drehte er das Kunstwerk in alle Richtungen. Sein am Tisch sitzender geschäftlicher Partner Dieter Golkowski folgte den Bewegungen mit fast ehrfürchtigem Blick. „Na wie auch immer, das ist jedenfalls richtig wertvoll“, sagte der junge Max Hüttinger mit Nachdruck. Er setzte sich auf dem Stuhl in eine aufrechte Haltung und strich sich durch die üppig wuchernde blonde Mähne. Seinen Motorradhelm auf den Oberschenkeln balancierend, blickte er ungeduldig zwischen den beiden Männern aus Sachsen hin und her. „Jaja“, murmelte Braisch in seinen Bart hinein. Er schien tief in Gedanken versunken. „Hm, Dieter, wie sieht’s aus? Was meinst du?“ Er legte das Kruzifix wieder zurück auf den Tisch und deutete auf die drei nebeneinander ausgebreiteten Pergamentseiten. „Das Silberkreuz ist schön, aber die hier sind doch arg ramponiert, oder?“ „Ja, leider schon“, erwiderte Golkowski und setzte eine bedauernde Miene auf. Hüttinger wippte mit dem rechten Bein nervös auf und ab. „Die sind echt verdammt alt und auch noch in Latein!“ Mit leicht vorwurfsvollem Blick beobachtete er, wie Golkowski eine der alten Seiten vorsichtig in die Hand nahm und skeptisch beäugte. Es war eindeutig, dass die drei Blätter ursprünglich einmal gemeinsamer Teil eines länglichen Pergaments gewesen waren. Dieses Dokument war jedoch wohl schon kurz nach seiner Beschriftung zweifach gefaltet worden, wodurch das Pergament dann im Laufe der Jahrhunderte an eben diesen Faltstellen in drei Teile auseinandergebrochen war. „Am besten sieht noch die Seite hier aus, die ja auch bei Ihrer Auktion abgebildet ist.“ Golkowski deutete auf den früheren Kopfteil des Gesamtpergaments, auf dem der lateinische Text in krakelig geschwungener Handschrift begann. „Bei den beiden anderen Teilen ist die Schrift verblasst und an den Bruchstellen kaum lesbar.“ Mit demonstrativ abschätzigem Blick beugte sich Braisch hinunter und strich sich nachdenklich durch den Bart. „Na wie auch immer“, wiederholte der junge Hüttinger störrisch und bemühte sich um ein Pokerface. „Ich hab da noch eine Reihe anderer Interessenten für den Kram.“ Der schlaksige Kerl reckte das Kinn vor und spielte am Reißverschluss seiner Motorradjacke herum, als ob er sich zum Aufbruch rüsten wolle. „Ach, Herr Hüttinger.“ Braisch lächelte jovial und klopfte Max in herablassender Freundlichkeit auf die Schulter. „Ich bin sicher, wir werden uns einig. Sonst wären wir beide doch nicht extra von Dresden hierher gefahren, hab ich recht, Dieter?!“ „Absolut richtig, Eggi“, stimmte Braischs Partner trocken zu. Der knapp Vierzigjährige, dessen schütterer Haarwuchs in krassem Kontrast zur Bart- und Kopfhaarfülle des etwas älteren Braisch stand, schien generell ziemlich humorlos zu sein. „Na schön!“ Hüttinger nickte. „Dann kommen wir mal zum Geschäftlichen: In der Früh lag das Höchstgebot für die Auktion bei knapp fünfhundert Euro. Da das Ganze noch eine Laufzeit von zwei Tagen hat, denk ich, dass es locker vierstellig werden kann. Von daher …“ Er blickte gespannt in die Runde. „Jetzt versteh ich Ihren Benutzernamen.“ Braisch lächelte erneut. „Maxinator_XXL steht wohl für: den maximalen Preis aushandeln, wie?“ „Ja, logo“, lachte Max selbstgefällig. „Aber wahrscheinlich ist Ihre Einschätzung der Auktion nicht falsch“, sagte Braisch nachdenklich. Der Ältere der beiden Sachsen war eindeutig der Kopf des Gespanns und damit auch der Verhandlungsführer. „Ich denke, wir könnten das Feilschen ein wenig abkürzen, indem wir uns gleich auf – na, sagen wir mal – runde zweitausend Euro einigen. Was meinen Sie dazu?“ „Ja, das ist schon einmal ein Wort!“ Max Hüttinger nickte überrascht, bemühte sich aber sofort, nicht allzu begeistert zu wirken. „Aber irgendwie … hätte ich mir doch etwas mehr erhofft. Wie gesagt, die Sachen sind schon seit hundertfünfzig Jahren in unserer Familie und sicherlich noch dreimal so alt.“ „Hm, mag sein, aber der Zustand …“, murmelte Braisch und schüttelte langsam den Kopf. „Also, wie gesagt, ich habe außer Ihrer Mail noch ein paar andere Anfragen bekommen von Interessenten, die das Ganze auch gerne außerhalb der Auktion machen würden“, sagte Hüttinger. „Die würden wohl locker das Doppelte bezahlen.“ „Wie gesagt: Maxinator_XXL.“ Braisch sah seinen Partner fragend an und kratzte sich am Bart. „Okay, da ich kein Freund langer und peinlicher Schachereien bin, würde ich jetzt die Mitte des Wegs vorschlagen: dreitausend Euro cash auf die Hand.“ „Ja servus!“ Hüttinger lachte und streckte dem bärtigen Mann die rechte Hand entgegen. „So machen wir’s. Das ist doch ein super Deal für alle Seiten!“ „Auf jeden Fall!“, erwiderte Braisch und ergriff die Hand des jungen Mannes. „Ich wusste, dass wir uns einig würden. Wir Hobbysammler haben jetzt ein paar neue Antiquitäten und Sie ein hübsches Sümmchen. Dieter, was meinst du dazu? Einverstanden?“ „Natürlich, ein guter Preis“, sagte Golkowski trocken. Egon Braisch ging hinüber zur Garderobe und holte aus seiner Jacke eine altmodische Brieftasche hervor. „Dieter, kannst du bitte eine Quittung schreiben?“ Braisch zählte die Summe in Zweihunderter-Scheinen auf den Tisch, während sein Partner auf einem Schreibblock die Grunddaten des Handels notierte. Mit großen Augen und breitem Grinsen im Gesicht beobachtete Max Hüttinger das Geschehen. „So. Und Sie ziehen dann bitte gleich heute noch Ihre Auktion zurück, damit es keinen Ärger gibt“, sagte Braisch bestimmt und schob Hüttinger die Geldscheine zu. „Ja, freilich“, erklärte dieser eifrig, während er das Geld schnell in die Innentasche seiner Motorradjacke steckte. „Wollen Sie nicht nachzählen?“, fragte Golkowski irritiert und schob dem jungen Mann Stift und Papier zu. „Ach was, wir sind doch ehrliche Leute.“ Hüttinger unterzeichnete im Aufstehen die Quittung. „So ist es.“ Braisch lächelte und streckte Hüttinger noch einmal die Hand entgegen. „Wunderbar, dass es so gut geklappt hat. Und wenn Sie noch einmal etwas zu verkaufen haben, melden Sie sich einfach. Sie haben ja meine Nummer.“ „Mach ich, auf jeden Fall.“ Den Helm unter den linken Arm geklemmt, schüttelte Max die Hand und nickte Golkowski noch einmal zu. „Und, wie sieht’s aus? Geht’s gleich wieder heim nach Sachsen?“ „Tja, vielleicht bleiben wir noch ein paar Tage und machen Urlaub. Ist ja sehr schön hier.“ Braisch nickte in Richtung des Fensters. „Bei uns im Elbsandstein sind die Berge nicht mal halb so hoch.“ Er klopfte Hüttinger auf die Schulter und begleitete ihn zur Zimmertür. *** Als sich die Tür hinter dem jungen Mann geschlossen hatte, trat Braisch mit einem fassungslosen Lächeln zurück an den Tisch. Er sah seinen Partner an und schüttelte ungläubig den Kopf. „Dir ist klar, dass man so einen Dusel sicher nur einmal im Leben hat?! Was für ein ahnungsloser Trottel! Das ist ein Jahrhundertfund! Die Sachen selbst sind schon ein kleines Vermögen wert, aber dann noch diese Chance, dass da was wirklich Großes zu heben ist. Wahnsinn! Dagegen sind all unsere bisherigen Funde in Sachsen und Thüringen ein Witz.“ „Du hast den Kerl aber auch ziemlich gut an der Nase rumgeführt.“ „Ja, der war wirklich so was von naiv! Manchmal hatte ich schon Angst, dass er das Spiel noch durchschaut und aufwacht. Aber der hatte null Plan, und am Ende hat dann eh seine Gier gesiegt.“ „Was für ein Glück, dass wir als Erste an ihm...



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