E-Book, Deutsch, Band 36, 231 Seiten
Reihe: Sky-Navy
Schenk Sky-Navy 36 - E Pluribus Unum
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7575-8728-4
Verlag: neobooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 36, 231 Seiten
Reihe: Sky-Navy
ISBN: 978-3-7575-8728-4
Verlag: neobooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Michael Schenk, Jahrgang 1955, schreibt Fantasy, Science Fiction, Horror und historische Romane. Speziell für seine Serien 'Sky-Navy', 'Sky-Troopers' und 'Die Pferdesoldaten' wurde unter www.sky-navy.de eine eigene Homepage angelegt, die eine Vielzahl zusätzlicher Informationen beinhaltet.
Autoren/Hrsg.
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Kapitel 8 Kampf der Hornissen
D.C.S. Trafalgar, Reg.-Nr 05, Flaggschiff Hoch-Admiral John Redfeather
Die Schlachtformation der Sky-Navy befand sich nun auf Höhe des Saturns und würde bald die Höhe der Jupiter-Bahn erreichen. Von dem mächtigen Planeten mit dem berühmten Wirbeltrichter, dem „Auge“, war nichts zu sehen, da er von Saturn mit seinen Ringen verdeckt wurde. John Redfeather machte sich einige modifizierte LR-FLVs zunutze, die sich an Bord der D.C.S. Waterloo befanden. Diese kleinen Raumfahrzeuge waren dafür konzipiert, den Mangel an Kreuzern für die Raumpatrouillen zu beheben, in dem sie über besonders leistungsfähige Scanner verfügten. Sie waren an einem ungewöhnlichen Aufbau auf ihrem Rumpf zu erkennen, der einem flachen Diskus auf hohem Stiel ähnelte und die Antenne des Scanners enthielt. Die Waterloo schleuste ihre vier verfügbaren „Lookout“-LR-FLVs aus und schickte sie in einer rautenförmigen Anrodnung zu den Flanken sowie der Ober- und Unterseite der Schlachtformation. Die wendigen Raumfahrzeuge bezogen ihre Positionen weit außerhalb der Gefechtslinien und sollten so einen Überraschungsangriff des Gegners aus der Deckung anderer Planeten oder Monde hervor unmöglich machen.
Inzwischen waren die Controller im Sky-Command abgelöst worden und durch ausgeruhte Kräfte ersetzt. John und seine Gruppe stärkten sich auf der Galerie mit einem kleinen Imbiss und Getränken. Im Gegensatz zu den Controllern, die unentwegt die Verbindung zu allen Schiffen der Flotte hielten, beschränkte sich die Tätigkeit von Johns Gruppe derzeit auf Beobachtung. Alle Männer, Frauen und Hanari der Flotte kannten den Schlachtplan und wussten, worauf es im Gefecht ankommen würde.
Soeben beendete der Hoch-Admiral ein Gespräch mit Kenji Hatamoto. Der Captain führte sein Schiff von der Gefechtsbrücke aus, die gut geschützt im Inneren des riesigen Trägerschlachtschiffes lag.
Es war der Moment, in dem die Gruppe um John Verstärkung durch einen Hanari erhielt. Der 4-Schärpen-Träger Arthur-12 Wellington war als General der Verbindungsoffizier zu den Regimentern der Hanari-Trooper, die Hoch-General Omar ibn Fahed unterstanden. John hatte den Hanari-Offizier angefordert, um mögliche Eigenheiten der Hanari berücksichtigen zu können. Ein FLV brachte den 4-Schärpen-Träger von einem der APS-C an Bord der Trafalgar.
Die Linien der Sky-Navy näherten sich jetzt einer Gefechtslinie der Negaruyen, die bewegungslos im Raum stand.
Carl Uddington sah auf die riesige taktische Karte hinunter. Seine Hände lagen auf dem Geländer der Galerie. „Tac-Scan, geben Sie uns die Daten auf die Galerie.“
„Aye, Sir, Daten werden übertragen.“
Auf der großen taktischen Karte war die Formation des Feindes in Form roter Quadrate dargestellt. Quadrate symbolisierten Schiffe ab Kreuzergröße. Dreiecke markierten FLVs oder Raumjäger wie die Superbolts. Auf den Monitoren vor John und seiner Gruppe erschienen nun Angaben zu der Größe der feindlichen Schiffe.
Commodore Faso schüttelte den Kopf. „Eine merkwürdige Vorpostenlinie. Zu schwach, um uns Schaden zufügen zu können, aber zu stark, um sie zu ignorieren.“
Carl nickte. „Das macht keinen Sinn. Um vor unserer Ankunft zu warnen, da würden ein paar Spähschiffe oder ausgesetzte Sonden ausreichen. Diese dünne Linie ist ein sinnloses Opfer. Das sind zweihundert leichte Kreuzer der 200-Meter-Klasse und einhundert Fünfhunderter-Schlachtkreuzer. Nein, damit können sie uns nicht aufhalten, zumal wir sie mit den Rails ruckzuck wegputzen.“
Die etwas schnodderige Art seines Freundes gefiel John nicht, aber sie war der wachsenden Anspannung geschuldet. „Es macht dann Sinn, wenn diese dünne Linie eine Falle ist. Ein Lockmittel.“
Erneut wandte sich Carl der unteren Ebene zu. „Tac-Scan, sind weitere Feindobjekte im näheren Umkreis?“
„Tactical-Scan an Command: Ney, Sir, keine weiteren Schiffe. Unsere Scanner erfassen auch keine ausgesetzten Raumsonden oder Satelliten oder Jäger, wie es im Kuiper-Gürtel der Fall war.“
„Danke, Tac-Scan.“ Carl kam eine Idee. „Tac-Scan, erneute Frage: Würden unsere Scanner und Sensoren auch ausgesetzte und inaktive Torpedos erfassen?“
„Aye, Sir. Wenn Torpedos als Minen eingesetzt werden, so müssen ihre Sensoren aktiv sein, um die Annäherung des Feindes erfassen und diesen bekämpfen zu können.“
Carl dankte nochmals und wandte sich John zu. „Also doch kein Hinterhalt. Die Sache gefällt mir immer weniger.“
„Tac-Scan an Command: Ich erfasse zahlreiche Objekte, die vom Feind auf uns zufliegen. Identifikation positiv als Torpedos. Unsere Sensoren erfassen ihre peilenden Zielsysteme. Gemessene Geschwindigkeit vierzigfach Licht. E.T.A. 2,7 Minuten.“
„Tac-Arms, Freigabe für Auto-Defense“, befahl John. „Noch keine Freigabe für Rails auf erkannte Feindschiffe.“
Der taktische Waffenleitoffizier erteilte, mit Betätigung einer Taste, die Freigabe für die automatischen Verteidigungssysteme aller Schiffe. Dann erhielt er eine Meldung der Tetronik, die den Einsatz und den Ladestatus der Railguns überwachte. Da letztere sich dem Überlastungszustand näherten, gab Tactical-Arms Befehl, deren Beschleuniger zu entladen und das zweite Drittel der Waffen zu aktivieren. Auf Grund der geringen Distanz zum Feind verzichtete man auf die wertvollen Nullzeit-Bolzen und lud die Railguns mit normalen Tri-Stahl-Bolzen.
Die feindliche Vorpostenlinie war rund sechshundertneunundvierzig Millionen Kilometer entfernt. Die Schiffe der Sky-Navy näherten sich ihr mit einem Drittel der Lichtgeschwindigkeit. Das bedeutete, dass die Feinde in rund zwei Stunden aufeinander treffen würden. Die von den Negaruyen abgefeuerten Torpedos flogen hingegen mit knapp vierzigfacher Lichtgeschwindigkeit.
Den knapp einhundertfünfzig Schiffen der Sky-Navy raste eine Salve von 4.800 Raketentorpedos entgegen. Zwischen Abschuss und Einschlag würden weniger als drei Minuten vergehen. Mehr als genug Zeit für die Menschen, darauf zu reagieren. Die Waffentürme der Kreuzer, Schlachtkreuzer und Trägerschlachtschiffe waren in Auto-Defense freigegeben. Die Tetroniken teilten sich gegenseitig die Feuerbereiche zu und sortierten die Geschosse nach Gefährdungsstufe. Dann eröffneten die Gatling-Kanonen und HE-Laser das Abwehrfeuer.
Nicht eine der Negaruyen-Waffen erreichte ihr Ziel.
„Tac-Scan an Command: Zweite Salve abgefeuert. Annäherung mit vierzig Licht. E.T.A. in 1,8 Minuten.“
Erneut raste der Tod heran. Erneut schossen die Abwehrwaffen. Jeder zwanzigste Schuss aus den 20- und 40-Millimeter-Gatlings bestand aus Lichtspur, so dass diese Projektilwaffen und die HE-Laser den Raum zwischen den Flotten mit einem Gewirr von Laserimpulsen zu durchziehen schienen. Auch jetzt detonierten die letzten Feindtorpedos in einer Entfernung, in der sie die Schiffe der Sky-Navy nicht akut gefährdeten. Einige Trümmer trafen zwei der APS-C und einen Träger, wurden jedoch in den Panzerungen abgefangen.
„John?“ Der fragende Blick von Carl Uddington galt seinem Freund. „John, es wird Zeit.“
„Tac-Scan an Command: dritte Salve abgefeuert. Annäherung mit vierzig Licht. E.T.A. in einer Minute.“
Der Hoch-Admiral nickte. Er hatte genug Gefechte im Raum erlebt, um zu wissen, wann ein Risiko zur echten Gefahr wurde. „Freigabe, Carl.“
„Command an Tac-Arms: Freigabe für Alpha!“, rief Carl nach unten.
Während auch die dritte Salve des Feindes nahezu wirkungslos verpuffte, tippte der Controller im Sky-Command erleichtert an sein Headset. „Tac-Arms an alle Einheiten: Offensiv-Modus für Rails freigegeben. Alle APS: Schutzschirme aktivieren.“
Noch während der taktische Waffenoffizier die Feuerfreigabe ausgesprochen hatte, meldete sich der Ortungsspezialist erneut. „Tac-Scan an Command: Vierte Salve und fünfte Salve abgefeuert! Ich korrigiere: fünfte Salve sind Angriffsjäger, wiederhole Angriffsjäger!“
Die Ereignisse überschlugen sich.
Die meisten der APS-B-Kreuzer verfügten über den verbesserten Wabenschirm der Norsun und hüllten den Rumpf nun in die typischen fünf- und sechseckigen golden schimmernden Energiefelder. Ihr Schwachpunkt war die Wabenkonstruktion, da sie innerhalb von Rahmen aufgebaut wurden, welche die Energiefelder projizierten.
Bei den APS-C-Schlachtkreuzern bestand dieser Nachteil nicht. Neue Technik ermöglichte den Aufbau eines umfassenden Schutzschirms, der Energiestrahlen und Geschosse förmlich verschluckte. Ihr Nachteil bestand darin, dass die Schutzschirme dort Lücken aufwiesen, wo Antriebsstrahlen oder eigene Waffenwirkung einen Durchlass benötigten.
Mit der Aktivierung der Schirmfelder war zugleich die Freigabe für die Railguns erteilt. Immerhin ein Drittel der verfügbaren Geschütze war geladen und schussbereit.
Abermals rasten 4.800 Raketentorpedos auf die Schlachtlinien der Sky-Navy zu, diesmal gefolgt von einer Welle aus eintausend Kampfjägern der Negaruyen. Jetzt wurde das Abwehrfeuer der Sky-Navy durch einhundertvierzig Tri-Stahl-Bolzen verstärkt, welche direkt auf die Feindschiffe zielten.
Diesmal erzielte die Salve des Feindes erste Erfolge, so bescheiden diese auch sein mochten.
Drei APS-C wurden getroffen, jedoch nur einer so schwer, dass seine Triebwerksanlage an Steuerbord ausfiel und er nicht mehr voll manövrierfähig war. Das Schiff blieb dennoch in der Gefechtslinie.
Das Trägerschlachtschiff D.C.S. Gettysburg wurde am Bug getroffen. Die dortige...