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E-Book, Deutsch, Band 234, 128 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe TaschenGuide

Scherbaum So funktioniert die Börse

E-Book, Deutsch, Band 234, 128 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe TaschenGuide

ISBN: 978-3-648-14025-3
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Lernen Sie die Grundbegriffe, um das Auf und Ab an den Börsen zu verstehen. Was unterscheidet die verschiedenen Anlageprodukte? Wie beeinflussen Wirtschaft, Unternehmen und Politik die Börse? Der TaschenGuide gibt präzise Antworten auf zentrale Fragen.

Inhalte:

- Für den schnellen Überblick in der Börsenwelt
- Chancen und Risiken verschiedener Anlageformen
- Informationen zum Thema Gold und zu Rohstoffen
- Extra: Glossar mit den wichtigsten Börsenbegriffen
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Die Börse - was ist das eigentlich?
- Welche Aufgabe hat die Börse?
- Ein wenig Geschichte
- Die wichtigsten Börsenplätze
- Die bedeutendsten Aktienindizes

Die Akteure der Börse
- Börsennotierte Unternehmen
- Aktionäre
- Banken
- Fondsgesellschaften
- Ratingagenturen

Politik und Konjunktur: Was die Börse beeinflusst
- Der Arbeitsmarkt
- Die Außenhandelsdaten
- Der Immobilienmarkt
- Der Renten- bzw. Anleihenmarkt
- Die Zentral- und Notenbanken
- Die Wirtschaftsinstitute

Die Börsenkurse
- Bid und Ask
- Market Makers und Designated Sponsors
- Orderarten
- Das Orderbuch und die Ausführung

Die Anlageformen
- Aktien
- Anleihen
- Fonds und ETFs
- Derivate

Ihr Einstieg in die Welt der Börse
- Das Depotkonto
- Ihre persönliche Anlagestrategie
- Ihre Börsen-Handwerkszeug
- Information ist (fast) alles

Stichwortverzeichnis


Die Akteure der Börse
Warum gehen die einzelnen Akteure wie Unternehmen, Konzerne, Aktionäre, Privatanleger, Banken, Fondsgesellschaften und deren Manager an die Börse? In diesem Kapitel erfahren Sie, welche Motive die einzelnen Marktteilnehmer haben, warum Privatanleger manchmal anders denken als institutionelle Anleger, was ein Initial Public Offering (IPO) ist. Börsennotierte Unternehmen
Unternehmen dient die Börse in erster Linie zur Kapitalbeschaffung. Immer wenn Firmen schnell wachsen und ihre Vorhaben nicht mehr ausschließlich aus den eigenen Mitteln finanzieren können, müssen sie eine Entscheidung treffen: Sie können auf die Möglichkeit, mehr Gewinn zu erwirtschaften, verzichten, was jedoch die Ausnahme bleiben dürfte. Im anderen Fall entscheiden sie sich dafür, zusätzliches Kapital zu beschaffen, um das Wachstum zu finanzieren. Dies geht über Bankkredite oder durch die Ausgabe von Anleihen. Warum Unternehmen an die Börse gehen
Der Verkauf von Unternehmensanteilen über Aktien verschafft den Unternehmen hingegen neues Eigenkapital. Aktionäre stellen den Konzernen das benötigte Kapital zur Verfügung und erhalten dafür Gesellschaftsanteile und die Aussicht, an den zukünftigen Unternehmensgewinnen in Form von Dividendenzahlungen beteiligt zu werden. Zusätzlich erhalten die Aktionäre – je nach der Anzahl der gehaltenen Aktien – Mitspracherechte auf der Hauptversammlung des Unternehmens. Manche Aktien, die sog. Vorzugsaktien, sind jedoch nur mit Dividendenansprüchen, aber mit keinerlei Stimmrechten auf der Hauptversammlung verknüpft. Ihr Gegenstück ist die Stammaktie, die beispielsweise bei Dividendenausschüttungen nicht bevorzugt behandelt werden muss, jedoch Stimmrechte einräumt. Die Hauptversammlung ist im Gesellschaftsrecht eines der drei Organe einer Aktiengesellschaft. Sie dient der Zusammenkunft aller Aktionäre, ihrer Information und der Beschlussfassung über unternehmensbezogene Vorgänge. Die Hauptversammlung findet mindestens einmal jährlich statt. Stimmberechtigte Teilnehmer sind alle Halter von Stammaktien eines Unternehmens. Wie Unternehmen an die Börse gehen
Ein Konzern, der sich Kapital über die Ausgabe von Aktien oder Schuldverschreibungen beschafft, wird Emittent genannt. Die Aktienemission eines Unternehmens bezeichnet man auch als Neuemission oder englisch »Initial Public Offering« (IPO). Bevor es hierzu kommt, muss das emittierende Unternehmen allerdings die Frage klären, wie viele Anteile idealerweise verkauft werden sollten und zu welchem Preis. Die Unternehmen selbst verfügen in der Regel nicht über die notwendigen Ressourcen, um den Emissionsprozess im Alleingang zu bewältigen. Sie lassen sich von Banken unterstützen, die dafür in Form von Provisionen entlohnt werden. Vor allem bei größeren Emissionen wird der Prozess zumeist nicht von einer einzigen Bank, sondern vielmehr von einem Konsortium an Finanzinstituten durchgeführt, wobei das emittierende Unternehmen stets eine Bank zum Konsortialführer bestellt. BEISPIEL Das Rekord-IPO des Sozialen Netzwerks Facebook wurde im Jahr 2012 von der US-Bank Morgan Stanley als Konsortialführer begleitet. Mit im Boot waren außerdem Goldman Sachs sowie die Deutsche Bank. Bei der Platzierung von Aktien an der Börse will sich natürlich kein Unternehmen unter Wert verkaufen, indem es womöglich einen zu niedrigen Emissionspreis ansetzt. Allerdings darf der Preis auch nicht zu hoch angesetzt werden, da sonst die Nachfrage nach der Aktie leidet. Die Ermittlung des Emissionspreises Zur Ermittlung des angemessenen Emissionspreises können verschiedene Methoden angewendet werden: Beim Festpreisverfahren legt das emittierende Unternehmen den Preis selbst fest, wobei zur Ermittlung des Unternehmenswerts Vergleiche mit ähnlichen Unternehmen herangezogen werden können. Außerdem kann die erwartete Nachfrage nach den Aktien mithilfe verschiedener Schätzverfahren berechnet werden. Beim Auktionsverfahren legt der Emittent lediglich den Mindestpreis, die Mindestemissionsmenge und die Zeichnungsfrist fest. In dieser Zeit können alle interessierten Investoren ihre Gebote abgeben. Danach werden die Gebote der Höhe nach sortiert, wobei so lange die jeweils höchsten Gebote zum Zuge kommen und Aktien erhalten, bis das gesamte Emissionsvolumen aufgebraucht ist. Im Bookbuilding-Verfahren legt der Emittent ebenfalls einige Eckdaten fest. Die folgenden Kaufgebote der Investoren werden in ein sog. Orderbuch überführt. Im Unterschied zum Auktionsverfahren erhalten aber nicht automatisch die höchsten Gebote den Zuschlag. Vielmehr spielt es auch eine Rolle, wie viele Aktien einzelne Aktionäre erwerben möchten. Am Ende zahlen alle Investoren einen einheitlichen Emissionspreis. Aktionäre
Aktionäre können private und institutionelle Anleger sein (z. B. Lebensversicherer). Zudem halten auch Unternehmen Anteile an anderen Firmen, um deren Geschäftspolitik beeinflussen zu können und von ihrem Erfolg finanziell zu profitieren. Risiken für Kleinanleger
Bei Investitionen in Einzelaktien liegen die Hoffnungen auf zukünftige Erträge in nur einem oder wenigen Unternehmen. Dies mag sogar beabsichtigt sein, wenn etwa jemand in seine Lieblingsfirma investieren möchte und von den Wachstumsaussichten genau dieses Unternehmens überzeugt ist. Allerdings erhöht sich das Risiko einer Minderung oder sogar eines Totalausfalls des eingesetzten Kapitals drastisch, wenn man sein investiertes Geld auf eine Karte bzw. auf ein oder nur wenige Unternehmen setzt. Investoren und Kleinanleger, die ihr Risiko streuen möchten, können in Investmentfonds investieren. Fondsgesellschaften erreichen einen hohen Grad an Diversifikation (Streuung), indem sie zahlreiche Aktien von Unternehmen verschiedener Branchen, Größen oder Regionen in ihr Portfolio aufnehmen. Zahl der Aktionäre in Deutschland (Quelle: Deutsches Aktieninstitut e. V.) Neben der Aussicht auf zukünftige Gewinne hat eine Investition in Aktien im Vergleich zu anderen Anlageformen den Vorteil, dass Aktien börsennotierter Aktiengesellschaften jederzeit über die Börse verkauft werden können. Rechte der Aktionäre
Wenn Sie sich als Anleger entscheiden, direkt in Aktien von Unternehmen zu investieren, werden Sie Anteilseigner und genießen entsprechende Rechte. Die Rechte der Aktionäre sind im Aktiengesetz niedergelegt. Zu den Hauptrechten zählen das Recht zur Teilnahme an der Hauptversammlung, das Stimmrecht und bestimmte Auskunftsrechte. Der Aktionär hat Anspruch auf seinen Anteil am Unternehmensgewinn, soweit dieser nicht nach Gesetz, Satzung oder Hauptversammlungsbeschluss ausgeschlossen ist. Er haftet für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft nur mit seiner Einlage. Banken
Banken sind am Börsenspiel nicht nur durch ihre Begleitung der Erstemissionen von Aktien beteiligt. Vielmehr treten sie auch als Mittler zwischen Konzernen und Aktionären auf, indem sie diese beraten und Kauf- und Verkaufsaufträge ausführen. Daneben betreiben sie einen regen Handel mit Derivaten, mithilfe derer Anleger auf die Entwicklung von Aktien setzen können, ohne diese tatsächlich zu erwerben. Schließlich handeln Banken auch selbst mit Aktien und werden somit ebenfalls zu Anteilseignern. Vermittler zwischen Unternehmen und Anlegern
Doch warum braucht die Börse überhaupt Banken? Könnten Investoren ihr überschüssiges Kapital nicht auch direkt den Unternehmen zukommen lassen? Eine Erklärung liefert die wirtschaftswissenschaftliche Theorie: Banken können als Vermittler zwischen Unternehmen und Investoren enorme Kostensenkungen bewirken. BEISPIEL Stellen Sie sich zunächst vor, ein Investor wollte sein Vermögen in zehn Aktien von zehn unterschiedlichen Unternehmen anlegen. Dabei muss er sicherstellen, dass sein Geld auch wirklich gewinnbringend investiert wird und er tatsächlich in Form von Dividendenzahlungen am Gewinn beteiligt wird. Um zu prüfen, wie mit seiner Einlage verfahren wird, muss der einzelne Anleger also die Bilanzen und sonstigen Geschäftsberichte der zehn Unternehmen studieren. Dies ist mit einem enormen zeitlichen und finanziellen Aufwand verbunden. Nun stellen Sie sich vor, zehn Investoren wollten ihr Geld in jeweils zehn verschiedene Unternehmen investieren. Es wird offensichtlich, welch großes Geflecht entsteht, wenn jeder einzelne Investor jedes...


Scherbaum, Christoph A.
Der freie Wirtschaftsjournalist und Politologe schreibt für namhafte Wirtschafts- und Börsenverlage und ist geschäftsführender Gesellschafter des Redaktionsbüros Casmos Media. Vor Gründung seines eigenen Büros war er Chefredakteur bei einem großen Internet-Börsen-Portal. Für seinen Blog "Die Börsenblogger" erhielt er 2011 den finanzblog award.

Christoph A. Scherbaum

Der freie Wirtschaftsjournalist und Politologe schreibt für namhafte Wirtschafts- und Börsenverlage und ist geschäftsführender Gesellschafter des Redaktionsbüros Casmos Media. Vor Gründung seines eigenen Büros war er Chefredakteur bei einem großen Internet-Börsen-Portal. Für seinen Blog "Die Börsenblogger" erhielt er 2011 den finanzblog award.


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