Der Begriff der Gefahrengemeinschaft ist ein fester Bestandteil des versicherungswissenschaftlichen Schrifttums, dennoch fehlte bisher eine vertiefte dogmatische Auseinandersetzung mit diesem Phänomen. Vielmehr wird die Existenz einer Gefahrengemeinschaft weithin entweder kritiklos unterstellt oder aber kategorisch abgelehnt. Julia Caroline Scherpe belebt die Gefahrengemeinschaftsdiskussion neu und unterlegt sie nach verfassungsrechtlicher Herleitung erstmals mit einem dogmatischen Fundament. Das so herausgearbeitete Prinzip der Gefahrengemeinschaft im Privatversicherungsrecht wird auf seine Verwirklichung im geltenden Versicherungsvertragsrecht hin untersucht. Hierbei erfolgt eine Überprüfung verschiedener Bereiche mit praktischer Relevanz - Gleichbehandlung der Versicherungsnehmer (durch das Urteil des EuGH vom 1.3.2011 zu Unisex-Tarifen ganz aktuell betroffen), AGB-Kontrolle, „Abschaffung“ des Alles-oder-Nichts-Prinzips im Wege der VVG-Reform 2008, die - soweit erforderlich - Reformvorschlägen zugeführt werden.
Scherpe
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