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E-Book, Deutsch, Band 1, 328 Seiten

Reihe: Paradeigmata

Schmidt-Biggemann Topica Universalis

Eine Modellgeschichte humanistischer und barocker Wissenschaft

E-Book, Deutsch, Band 1, 328 Seiten

Reihe: Paradeigmata

ISBN: 978-3-7873-2887-1
Verlag: Felix Meiner
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Wer bezweifelt, dass es Sinn hat, Geschichte in Epochen zu gliedern, und insbesondere bestreitet, dass sich das Selbstverständnis solcherart angenommener Epochen verbindlich bestimmen lasse, kann seinen Zweifel kaum besser begründen als durch den Hinweis auf die Vagheit der Bezeichnungen ‚Humanismus‘, ‚Renaissance‘, oder ‚Barock‘. Obwohl im Gebrauch und in Grenzen tauglich, die geistesgeschichtliche Entwicklung Europas im 15., 16. und 17. Jahrhundert zu beschreiben, blieben sie als ‚Epochenbegriffe‘ unscharf – schon deshalb, weil die unter diesen Begriffen gemeinten geistigen Strömungen sich regional unterschiedlich artikulierten. Entsprechend verfügt die Forschung bislang zwar über eine Fülle von Einzelstudien, nicht aber über eine systematische Gesamtdarstellung der als ‚Epoche‘ nicht fasslichen Epoche.
Die vorliegende Studie will und kann dem nicht abhelfen. Sie nennt den Grund: Der Wissenschaftsbegriff eines Zeitalters, das den Begriff des Systems erst hervorbrachte, läßt sich nicht systematisch definieren.

Gerade darum, weil in der hier zu beschreibenden Phase der Geschichte des Denkens erstmals die Möglichkeit entdeckt und erprobt wird, Wissenschaft nicht mehr nur als Form des Wissens, sondern als Technik zu begreifen, deren Beherrschung es erlaubt, den Bereich des Wissbaren systematisch zu erweitern, bildet das schließlich in der ‚Scientia universalis‘ seinen höchsten Ausdruck findende Modell humanistischer und barocker Wissenschaft das erste Paradeigma neuzeitlicher Wissenschaft überhaupt. In der hier vorlegten Studie wird die Entstehung des Modells im Ausgang von den Konstituentien nachgezeichnet, in denen es vorbereitet wurde, ohne bereits vor Augen zu stehen. So wird von innen her erfasst, was von außen nicht faßlich ist: das Selbstverständnis des Zeitalters der ‚Topica universalis‘.
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1;Cover;1
2;Inhaltsverzeichnis;9
3;Vorbemerkung;13
4;Einleitung;15
5;ERSTES KAPITEL . Die Basis : Humanistische Leitbegriffe;27
5.1;I. Agricolas dialektische Inventionen;29
5.1.1;1 . Rhetorik und Logik;30
5.1.2;2. Die kategoriale Gleichschaltung in der Topik;32
5.1.3;3 . Invention als Ziel der Topik;35
5.1.4;4. Die Einzelheit und die Empirie;37
5.2;II. Loci;41
5.2.1;1 . Die Rhetorisierung der Loci;41
5.2.2;2. Sinnspruch, B eispiel, Enthymem;43
5.2.3;3 . Loci communes;45
5.3;III. Historie;47
5.3.1;1. Invention und Historie;47
5.3.2;2. Historie und Wissenschaften;49
5.3.3;3 . Die Verschränkung von Epistemologie und Psychologie:;51
5.3.4;4 . Ordo und signatura rerum;55
5.4;IV. Methode und System. Ramistische Wissenschaft;57
5.4.1;1 . Wissensordnungen. Der Weg zum Ramismus;57
5.4.2;2 . Ramus : Die Einführung der Methode;65
5.4.3;3 . System;75
5.4.4;4 . Ramistische Facetten : Kompetenzbereiche von Methode;78
5.4.5;5 . Topica universalis;85
6;ZWEITES KAPITEL . Aristoteliker und Ramisten; am Ende utopisch;93
6.1;I. Zabarella : Methodenänderung und Metaphysik;94
6.1.1;1 . Bereichsmethoden;9
6.1.2;2. Psychologie, Methoden, Wissenschaften und Künste im Verbund;9
6.2;II. Metaphysik, Methode, Historie;107
6.2.1;1 . Das System und die Einheit der Wissenschaften: Clemens Timpier;107
6.2.2;2. Historie und System : Bartholomäus Keckermann;115
6.2.3;3. Historie, Loci communes , Wissenschaft;120
6.2.4;4. Die Wissenschaften und die Philosophie;122
6.3;III. Das ganze Feld des Wissens. Topik und Enzyklopädiebei Johann Heinrich Alsted;126
6.3.1;1 . Leben und Lehre, ein akademischer Zusammenhang;127
6.3.2;2 . Die Basis der Disziplinen;131
6.3.3;3. Lullismus : Die Grundlage der Wissenschaften lexikalisch;133
6.3.4;4. Mnemonik als psychologische Fundamentalkunst;139
6.3.5;5 . Philosophie, Enzyklopädie und Memoria;145
6.3.6;6 . Die Philosophische Enzyklopädie von 1620;151
6.3.7;7 . Die Enzyklopädie von 1630;157
6.4;IV. Pansophie und Pädagogik . Comenius' utopische Enzyklopädik;10
6.4.1;1 . Pansophie und teilhabende Erkenntnis;167
6.4.2;2 . De rerum humanarum emendatione consultatio catholica;172
6.4.3;3. Pansophie und Didaktik;176
7;DRITTES, Lullistisches Kapitel;181
7.1;I . Idea brevissima Lulliana;182
7.1.1;1 . Lullismus als Philosophia perennis;182
7.1.2;2 . Alphabet und Inventionsfiguren : Einführung in Lullistische Argumente , erster Teil;187
7.1.3;3 . Lullistische Inventionen humanistischer und barocker Lullisten;191
7.1.4;4 . Kombinations figuren : Einführung in Lullistische Argumente, zweiter Teil;197
7.1.5;5 . Phantastische Dispositionen. An der Nahtstelle von Lullismusund Ramismus;201
7.2;II. An der inneren Grenze universaler Topik : Athanasius Kircher;202
7.2.1;1 . Universale Lexikalik;202
7.2.2;2 . Kombinatorik und Enzyklopädie;205
7.3;III. Leibniz : Ein offener Ausgang;212
7.3.1;1 . Loci communes der Leibnizschen Scientia Generalis;212
7.3.2;2 . Charakteristik;215
7.3.3;3 . Kombinatorik;222
7.3.4;4. Enzyklopädische Fundierungsprobleme: Weisheit und Historie;228
7.3.5;5 . Ein Modellkonflikt : Disposition und Kombinatorik;210
8;VIERTES KAPITEL . Natur und Utopie. Grenzen der Polyhistorie;238
8.1;I . Bacons doppeldeutige Wissenschaft;240
8.1.1;1 . Natur;241
8.1.2;2. Das psychologische Inventar und das wissenschaftliche Feld;245
8.2;II. Modellwechsel: Selbsterhaltung, Campanellas Naturwissenschaft;251
8.2.1;1 . Natürliche Selbsterhaltung;252
8.2.2;2 . Selbsterhaltung und Moral;257
8.2.3;3. Philosophia rationalis sive naturalis;260
8.3;III. Utopia;264
9;FÜNFTES, Eklektisches Kapitel;275
9.1;1 . Die Umdeutung des Judiciums;275
9.2;2. Die Neubestimmung von Judicium;277
9.3;I. Enzyklopädischer Eklektizismus : Gerhard Johannes Vossius;281
9.3.1;1 . Logik und Rhetorik;285
9.3.2;2 . Philosophie, am Ende Kritik;287
9.4;II. Loci communes als Polyhistorie : Daniel Georg Morhof;291
9.4.1;1 . Eklektisch-rhetorische Psychologie;292
9.4.2;2 . Historie, ein homogener Vorrat;293
9.4.3;3. Stoffhäufung als pädagogischer Prozeß : Die Gliederung des"Polyhistor";294
9.5;III. Kritischer Eklektizismus: Christian Thomasius;298
9.5.1;1 . Die Praxisorientierung der Wissenschaft;301
9.5.2;2 . Logik, empirisch und historisch;308
9.5.3;3 . Logik, pädagogisch-hermeneutisch;311
9.5.4;4. Absorptionen : Schwundstufen von Polyhistorie;314
10;SCHLUSSKAPITEL. Modellwechsel zur Erkenntnis und ästhetisches Ende;319
10.1;1 . Die Umwandlung des Methodenbegriffs : Descartes;319
10.2;2 . Die Disqualifizierung der Historie : Wolff;323
10.3;3. Ästhetisches Ende : Alexander Gottlieb Baumgarten;325
11;Bibliographie;331
12;Personenregister;347
13;Begriffsregister;351


Schmidt-Biggemann, Wilhelm
Wilhelm Schmidt-Biggemann (* 23. Juni 1946 in Olpe) ist ein deutscher Philosophiehistoriker und Hochschullehrer in Berlin. Wilhelm Schmidt-Biggemann studierte von 1966 bis 1974 Philosophie, Literaturwissenschaft, Geschichte und Theologie an der Ruhr-Universität Bochum. 1974 beendete er sein Studium mit einer Dissertation zu „Maschine und Teufel. Jean Pauls Jugendsatiren nach ihrer Modellgeschichte“. Von 1974 bis 1976 forschte er an der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel zur frühen Neuzeit und zur Religionsphilosophie von Hermann Samuel Reimarus. Von 1976 bis 1979 war er Abteilungsleiter am dortigen Wissenschaftsprogramm.

Als Assistent am Institut für Philosophie der Freien Universität Berlin habilitierte Schmidt-Biggemann 1981 mit einer Arbeit zu „Topica universalis. Eine Modellgeschichte humanistischer und barocker Wissenschaft“. Seit 1989 ist Schmidt-Biggemann Professor für Philosophie an der Freien Universität Berlin. Schwerpunkte seiner Arbeit sind Religionsphilosophie, Geschichte der Philosophie und Philologie in der Frühen Neuzeit, Geschichtsphilosophie, Geschichte der Metaphysik und Geschichte der politischen Philosophie.

Wilhelm Schmidt-Biggemann (* 23. Juni 1946 in Olpe) ist ein deutscher Philosophiehistoriker und Hochschullehrer in Berlin. Wilhelm Schmidt-Biggemann studierte von 1966 bis 1974 Philosophie, Literaturwissenschaft, Geschichte und Theologie an der Ruhr-Universität Bochum. 1974 beendete er sein Studium mit einer Dissertation zu "Maschine und Teufel. Jean Pauls Jugendsatiren nach ihrer Modellgeschichte". Von 1974 bis 1976 forschte er an der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel zur frühen Neuzeit und zur Religionsphilosophie von Hermann Samuel Reimarus. Von 1976 bis 1979 war er Abteilungsleiter am dortigen Wissenschaftsprogramm.

Als Assistent am Institut für Philosophie der Freien Universität Berlin habilitierte Schmidt-Biggemann 1981 mit einer Arbeit zu "Topica universalis. Eine Modellgeschichte humanistischer und barocker Wissenschaft". Seit 1989 ist Schmidt-Biggemann Professor für Philosophie an der Freien Universität Berlin. Schwerpunkte seiner Arbeit sind Religionsphilosophie, Geschichte der Philosophie und Philologie in der Frühen Neuzeit, Geschichtsphilosophie, Geschichte der Metaphysik und Geschichte der politischen Philosophie.


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