Rechtsgefühl

Subjektivierung in Recht und Literatur um 1800
2020
ISBN: 978-3-7705-6461-3
Verlag: Fink Wilhelm GmbH + Co.KG

Buch, Deutsch, 369 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 235 mm, Gewicht: 643 g

Reihe: Literatur und Recht

Der Mensch wird im 18. Jahrhundert juridisch als Träger von Rechten und anthropologisch nicht nur als vernünftiges, sondern vor allem auch als empfindsames Wesen entworfen, das sich sowohl moralisch als auch rechtlich vom Vermögen des Gefühls leiten lassen kann und soll. Das menschliche Herz wird so zum metaphorischen Quell des Rechts und rückt im gleichen Zug in den Fokus von Regierungs- und Erziehungstechnologien. Florian Schmidt arbeitet in seiner interdisziplinär angelegten Studie die wechselseitige Bezogenheit von Recht und Gefühl in literarischen, juridischen und philosophischen Texten um 1800 heraus und profiliert das Rechtsgefühl als ein für die Subjektbildung in der Moderne zentrales Konzept. Dieses erweist sich dabei als eine Kippfigur zwischen Ermächtigung und Unterwerfung: Einerseits legitimiert es emanzipatorische Forderungen nach Grund- und Menschenrechten und politischer Partizipation, andererseits wird das Subjekt von gouvernementalen Machttechnologien durchdrungen, die seine Regierbarkeit sicherstellen sollen.

Autoren/Hrsg.

Schmidt, Florian

Schneider, Manfred

Weitere Mitwirkende

Schneider, Manfred

Niehaus, Michael

Müller-Mall, Sabine

Steinhauer, Fabian

Fachgebiete

• Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Literaturgeschichte und Literaturkritik
• Rechtswissenschaften Recht, Rechtswissenschaft Allgemein Rechtsgeschichte, Recht der Antike
• Rechtswissenschaften Recht, Rechtswissenschaft Allgemein Rechtsphilosophie, Rechtsethik
• Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Literarische Stoffe, Motive und Themen
• Geisteswissenschaften Philosophie Rechtsphilosophie, Rechtsethik

Über Autor(innen)

Florian Schmidt ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Seminar der Eberhard Karls Universität Tübingen.