Schmidt / Westphalen | Christliche Wandmalereien in Syrien | Buch | 978-3-89500-395-0 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 14, 288 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 721 g

Reihe: Sprachen und Kulturen des Christlichen Orients

Schmidt / Westphalen

Christliche Wandmalereien in Syrien

Qara und das Kloster Mar Yakub

Buch, Deutsch, Band 14, 288 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 721 g

Reihe: Sprachen und Kulturen des Christlichen Orients

ISBN: 978-3-89500-395-0
Verlag: Reichert Verlag


Die Beiträge des Sammelbands sind der Veröffentlichung von Wandmalereien gewidmet, die ausnahmslos erst in den letzten Jahren im Rahmen von Restaurierungsarbeiten und Ausgrabungen zutage kamen. Der Schwerpunkt liegt mit dem Jakobskloster bei Qara und der Eliasgrotte von Ma‘arrat Saydnaya zwar auf dem Qalamungebirge nördlich von Damaskus, der Horizont ist mit Andarin aber weiter bis in das syrische Steppengebiet östlich von Hama gesteckt. Chronologisch sind vor allem die Jahrzehnte um das Jahr 1200 vertreten. In Qara ist zusätzlich eine ältere Fassung des frühen elften Jahrhunderts erhalten, und das Wandbild in Andarin führt in die Zeit des siebten und achten Jahrhunderts. Im Vordergrund stehen gattungsspezifische Fragen nach der thematischen Auswahl der Wandbilder, ihrer programmatischen Verteilung im Raum und ihren formalen Kriterien. Gleichermaßen wird das kunsthistorische Umfeld berücksichtigt, das mit dem syrisch-orthodoxen Moseskloster bei Nebek (Dair Mar Musa) und den ausgemalten Kapellen im Hinterland von Tripolis ebenfalls erst in den letzten Jahren erschlossen wurde.
Thematisch ist die syrische Wandmalerei durch die Auswahl ikonenhafter Heiligenbilder charakterisiert, die ohne erkennbares Programm an den Wänden aufgereiht sind. Ein narrativer Christuszyklus wie in Qara oder ein liturgisches Thema wie die Bischofsprozession in der Eliasgrotte sind im Rahmen eines einheitlichen Ausmalungsprogramms eher die Ausnahme. In formaler Hinsicht werden die Wandbilder von zwei Tendenzen geprägt: Die eine vertritt eine byzantinisierende Richtung, die von Zypern beeinflusst ist und möglicherweise über Antiochia vermittelt wurde. Die zweite kommt vor allem in der Zeit um 1200 zum Tragen und ist als landschaftstypischer Regionalstil sowohl in den syrischen Ausmalungen von Qara und dem Moseskloster bei Nebek als auch gehäuft auf libanesischer Seite vertreten.
Die unterschiedlichen Tendenzen in der Malerei sind aber weder an eine Konfession, noch an ein Territorium gebunden. Dieses Ergebnis ist in mancherlei Hinsicht bemerkenswert. Sowohl die Kirchenspaltungen als Folge des Konzils von Chalcedon (451 n. Chr.) als auch Territorialgrenzen, die sich zwischen den muslimischen, lateinischen und byzantinischen Herrschaftsbereichen verschieben, prägen die Situation der christlichen Minderheiten im westlichen Syrien. Die Wandmalerei scheint davon unbeeinflusst zu sein; sie spiegelt vielmehr einen grenz- und konfessionsübergreifenden Austausch wider, hinter dem ein monastisches Netzwerk zu vermuten ist.

Aus dem Inhalt:

Andrea Schmidt: Zur Geschichte des Bistums Qara im Qalamun
Stephan Westphalen: Das Kloster Mar Yakub und seine Wandmalereien
Mat Immerzeel: The Decoration of the Chapel of the Prophet Elijah in Ma‘arrat Saydnaya
Christine Strube: Eine Verkündigungsszene im Kastron von Androna/al-Andarin
Sebastian Brock: The Syriac Inscription of Androna/al-Andarin.
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Weitere Infos & Material


Andrea Schmidt hat in Tübingen, Wien, Jerusalem, Venedig, Rom und Tbilisi evangelische Theologie und Orientalistik mit Schwerpunkt Christlicher Orient studiert. Nach ihrer Promotion (1990) bekleidete sie eine wissenschaftliche Forschungsstelle an der Theol.-Phil. Hochschule St. Georgen der Jesuiten in Frankfurt/Main bei Alois Kardinal Grillmeier. Von dort wurde sie 1994 auf eine Professur am Orientalischen Institut der Université Catholique de Louvain in Louvain-la-Neuve (Belgien) berufen. Hier lehrt sie die Geschichte und Philologie des Christlichen Orients. Ihre Forschungstätigkeit behandelt schwerpunktmäßig die syrische, armenische und georgische Kultur. Sie ist Herausgeberin der Zeitschrift „Le Muséon“ und mehrerer Buchreihen.

Stephan Westphalen studierte Kunstgeschichte, Geschichte, Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte in Göttingen, Kiel und Freiburg. Nach Magister (1990) und Promotion (1995) war er bis 2001 in Damaskus als wissenschaftlicher Referent am Deutschen Archäologischen Institut, zuletzt als Forschungsstipendiat am Deutschen Archäologischen Institut in Istanbul. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der byzantinischen Architektur und Wandmalerei im östlichen Mittelmeerbereich. Mitarbeiter auf Ausgrabungen und Surveys in Griechenland, Türkei und Syrien.


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