Buch, Deutsch, 80 Seiten, GB
Buch, Deutsch, 80 Seiten, GB
ISBN: 978-3-939211-29-7
Verlag: Geheimsprachen Verlag
Zielgruppe
Münster-Fans, Zeichner, Karikaturisten, Humorzeichner.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Einleitung
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Bruno Bücker wurde am 2. Juli 1926 in Billerbeck geboren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fielen dem nachmaligen Beamten beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe englischsprachige Satire-Zeitungen in die Hand, die bei ihm eine verdeckte Leidenschaft hervorriefen und schließlich zur Entfaltung seiner hohen künstlerischen Begabung führten. Neben seiner täglichen Arbeit in der Verwaltung nahm er ein Fernstudium in Dieburg bei Darmstadt auf, um seine zeichnerischen Fähigkeiten zu vervollkommnen. Eines seiner Vorbilder war damals der Münster-sche Karikaturist Hans Hoffmeister (1901-1980), dessen Porträt-Karikaturen noch heute in einigen Kneipen in Münster zu sehen sind. Auch menschlich war Hans Hoffmeister Bruno Bücker Vorbild: manch einer erinnert sich noch, dass der von Marlene Dietrich bewunderte Diskusweltrekordler 1934 bei den deutschen Meisterschaften in Köln durch die Verweigerung des Hitlergrußes das Ende seiner Karriere als Spitzen-sportler in Kauf nahm. Alsbald trat dann Bruno Bücker in seine Fußstapfen. Schon in den 1950er Jahren zeichnete er für die Karnevalszeitung „Potthast“, später auch für die Abend-gesellschaft Zoologischer Garten, die ihm 1993 den Ehrentitel „Bruno, der Karikateur“ verlieh. Über Münster hinaus reichte sein Bekanntheitsgrad, mittlerweile veröffentlichten auch überregionale Zeitschriften seine Cartoons. Dabei spielte er mit den zumeist lustigen Missgeschicken des Alltags, Sprachspiele finden sich in seinen Sprechblasen, Situations-komik durchzieht sein Werk und seine Motive und Symbole führen dabei immer wieder nach Münster.
Ab den 1980er Jahren bringt er seinen zeichnerischen Humor schließlich auch in die Münstersche Masematte ein, die sich von da an immer wieder mit seinen Humorzeichnungen verbindet. Noch im Herbst 2009 saßen wir in seinem Atelier in der Tondernstraße und planten in die Zukunft. Noch bis zu seinem Tode zeichnete der mittlerweile über 80-jährige Bruno Bücker trotz eines Augenleidens unermüdlich weiter.
Heute sind sämtliche Dokumente seines unvergleichlichen Humors im Stadtmuseum Münster archiviert - Grundlagen und Vorbilder für die, die nun in seine Fußstapfen treten mögen. Dass es Bruno Bücker nicht nur um sein eigenes Werk ging, sondern um die Gemeinschaft der Münsterschen Humor-zeichner im ganzen, dokumentiert sein Privatarchiv: dort hat er auch Karikaturen und Cartoons anderer Münsterscher Karikaturisten gesammelt, unter anderen von Rudolf Schöpper (1922-2009), der noch heute für die Westfälischen Nachrichten zeichnet. Aber auch den jüngeren von ihnen, dem Nachwuchs in der Münsterschen Karikaturenszene, widmet er seine Auf-merksamkeit, darunter Rainer Karliczek (geb. 1940), Jürgen Tomiczek (geb. 1957) und Arndt Zinkant (geb. 1968).




