Sitzmann | Hygiene kompakt | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 334 Seiten

Sitzmann Hygiene kompakt

Kurzlehrbuch für professionelle Krankenhaus- und Heimhygiene

E-Book, Deutsch, 334 Seiten

ISBN: 978-3-456-94659-7
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Kompaktes Kurzlehrbuch für eine professionell Heim- und Krankenhaushygiene Die aktuellen Vorfälle um den Tod von Frühchen und die zunehmenden Resistenzen gegen Antibiotika verdeutlichen, wie essenziell Hygiene gegenwärtig ist und zukünftig sein wird. Das kompakte Kurzlehrbuch des Hygieneexperten informiert in anschaulicher und verständlicher Form, wie und wo Infektionen auftreten wie man sich selbst und andere vor Infektionen schützen kann welche Mittel zur umweltschonenden Reduktion von Mikroben mittels Reinigung, Desinfektion und Sterilisation zur Verfügung stehen mit welchen Techniken – von Blutentnahme, über Einlegen eines Blasenverweilkatheters bis hin zum Verbandwechsel – Infektionen verhütet werden können welche hygienischen Erfordernisse in verschiedenen Umgebungen von Anästhesie über Neonatologie bis hin zu Onkologie und OP bestehen welche häufigen Infektionskrankheiten und -erreger, wie CDAD, Hepatitis, Krätze, MRSA, Noro-Viren und Tuberkulose Pflegende kennen müssen. Aus dem Inhalt: Mikroben an allen Orten Infektionsvorbeugende Mitarbeiterhygiene umweltschonende Mikrobenreduktion Hygiene pflegerelevanter Techniken umgebungsbezogene Hygieneanforderungen Infektionserkrankungen von A–Z
Sitzmann Hygiene kompakt jetzt bestellen!

Zielgruppe


Pflegeauszubildende


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Inhaltsverzeichnis;6
2;1 Mikroben an allen Orten;12
2.1;1.1 Übertragungswege von Infektionen – Darauf kommt es an;13
2.2;1.2 Infektionen – Isolierung und Expositionsprophylaxe?;19
2.3;1.3 Wo und wie treten Infektionen auf?;26
3;2 Infektionsvorbeugende Mitarbeiterhygiene;32
3.1;2.1 Mitarbeiterhygiene;33
3.2;2.2 Händehygiene;39
3.3;2.3 Pflegerische Berufs- und Schutzkleidung;48
3.4;2.4 Persönlicher Infektionsschutz am Arbeitsplatz;55
4;3 Umweltschonende Mikrobenreduktion;60
4.1;3.1 Hausreinigung;61
4.2;3.2 Desinfektion;65
4.3;3.3 Sterilisation;75
5;4 Hygiene pflegerelevanterTechniken;80
5.1;4.1 Maximale Aufbrauchfristen (nach Anbruch) von Medikamenten in flüssiger Form;81
5.2;4.2 Blutentnahme;83
5.3;4.3 Enterale Ernährung;87
5.4;4.4 Harnblasenkatheter;95
5.5;4.5 (Schleim-)Hautantiseptik;98
5.6;4.6 Infusionstherapie;104
5.7;4.7 Inhalationen;106
5.8;4.8 Körperpflege;108
5.9;4.9 Mehrdosisampullen/-behältnisse;118
5.10;4.10 Mikrobiologische Diagnostik – Pflegerische Aufgaben;120
5.11;4.11 PEG-Versorgung und Button-System für enterale Ernährung;126
5.12;4.12 Prä- und postoperative Patienten – Hygienische Anforderungen;131
5.13;4.13 Vorbeugung beatmungsassoziierter Pneumonie;138
5.14;4.14 Subkutane anstelle intravenöser Flüssigkeitszufuhr;146
5.15;4.15 Stillen von Frühgeborenen und Säuglingen;148
5.16;4.16 Venenkatheter – Assistenz bei Anlage;153
5.17;4.17 Venenverweilkanüle;155
5.18;4.18 Ein Blick: Verband: ja/nein?;157
5.19;4.19 Verbände intravasaler Katheter;160
5.20;4.20 Verstorbene versorgen;166
5.21;4.21 Wundantiseptik – Chronische Wunden;169
5.22;4.22 Zusammenfassung: Wechselrate von Devices;173
6;5 Umgebungsbezogene Hygieneanforderungen;182
6.1;5.1 Hygiene in der Anästhesie;183
6.2;5.2 Baustellen mit Infektionsgefahr;191
6.3;5.3 Blumen und Topfpflanzen;193
6.4;5.4 Hygiene in der Endoskopie;195
6.5;5.5 Funktionsbereich Ultraschallsonden;200
6.6;5.6 Klinische Geburtshilfe und Neonatologie;203
6.7;5.7 Onkologie;216
6.8;5.8 Hygienebezogenes Mitarbeiterverhalten im OP;222
6.9;5.9 OP – Hygienisches Verhalten bei Patienten mit septischen Wundverhältnissen, MRSAKontamination oder -infektion;232
6.10;5.10 Therapietiere;236
7;6 Infektionserkrankungen von A–Z;242
7.1;6.1 Ausbruchartiges Auftreten von Infektionen;243
7.2;6.2 Gastroenteritis:«Wenn eine Mikrobe durchfällt …»;245
7.3;6.3 Clostridium-difficile-assoziierte Diarrhö (CDAD);250
7.4;6.4 Salmonellenenteritis;252
7.5;6.5 Noro-Virus-bedingte Gastroenteritis;254
7.6;6.6 Rota-Virus-bedingte Gastroenteritis;257
7.7;6.7 Reisediarrhö;259
7.8;6.8 Prävention n osokomialer Diarrhöendurch angepasste Mitarbeiterhygiene;261
7.9;6.9 Gürtelrose (Herpes zoster);267
7.10;6.10 Hepatitis A;268
7.11;6.11 Hepatitis B und C;270
7.12;6.12 Influenza (Grippe);271
7.13;6.13 Keuchhusten;276
7.14;6.14 Krätze (Scabies);278
7.15;6.15 Läuse;281
7.16;6.16 Masern;284
7.17;6.17 Meningokokken-Meningitis;286
7.18;6.18 MRSA;289
7.19;6.19 Weitere multiresistente Mikroorganismen: VRE, ESBL …;303
7.20;6.20 Mumps (Parotitis epidemica);310
7.21;6.21 Mykosen;312
7.22;6.22 Röteln;317
7.23;6.23 Respiratory Syncytial Viren (RSV);319
7.24;6.24 Scharlach;321
7.25;6.25 Tuberkulose der Lunge (TB);323
7.26;6.26 Windpocken;326
7.27;6.27 Zusammenfassung: Spezielle Maßnahmen zur Eindämmung epidemischer Infektionskeime;328
8;Anhang;330
8.1;Abkürzungsverzeichnis;331
8.2;Glossar;333


Expositionsvorbeugung.
Isolierung sollte jedoch weiter gefasst werden im Sinn einer «Expositionsvorbeugung». Neben der räumlichen Isolierung sind damit alle Maßnahmen eingeschlossen, die einen für die pathogenen Mikroben effektiven Kontakt mit infektionsgefährdeten Personen verhindern helfen, wie Quarantäne, Desinfektion und Sterilisation von kontaminierten Gegenständen und evtl. Ausscheidungen. Wird die Expositionsprophylaxe korrekt durchgeführt, stellt sie eine kostengünstige und wirksame Verhinderung der Infektionsübertragung dar, sie schließt standardhygienische Maßnahmen bei allen Patienten ein.

Ziele
• Standardhygiene bei allen Patienten realisieren
• Orientiert am Übertragungsweg und der individuellen Situation des Patienten ein Patientenund Mitarbeiterschutz bezogenes Hygienekonzept bei Infektionen praktizieren mit Vermeiden eines «Wirrwarrs» an Isolationsmaßnahmen

Hygiene = Prävention
Bei Infektionskrankheiten haben sich die Schutzkomponenten der Expositionsprophylaxe international bewährt (Ruef, 1998; Kappstein, 2009; Schulze-Röbbecke, 2006):
• Grundlage jedes pflegerisch-therapeutischen Handelns mit dem Patienten ist die Standardhygiene. Sie ist bei jedem Patienten zu beachten.
• Darauf bauen alle zusätzlichen übertragungsspezifischen Maßnahmen auf, die bei bestimmten Infektionskrankheiten oder -mikroorganismen entsprechend der Erregerübertragung anzuwenden sind.

Sie stellen die Basis jeder Vorbeugung von Keimübertragungen auf andere Patienten und Mitarbeiter dar. Standardhygienische Maßnahmen werden in (Tab. 1-2) ausgeführt.

Diese Maßnahmen zur Standardhygiene stellen ein praxisnahes und erprobtes Konzept dar und sollen mit hoher Bereitschaft im Alltag angewendet werden. Ausführlich behandelt sind die einzelnen Komponenten der Standardhygiene in unterschiedlichen Kapiteln dieses Buches:
• Händehygiene (Kap. 2.2)
• Schutzkittel/Schürze (Kap. 2.3)
• Schutzhandschuhe (Kap. 2.3)
• Haarhaube und Augenschutz (Kap. 2.3) • Vermeiden von Stichund Schnittver letzungen (Kap. 2.4)
• Mikrobenreduktion an Instrumenten, Geräten, in Räumen (Kap. 3.1 und 3.2).

Standardhygiene muss von allen Mitarbeitern und bei allen Patienten konsequent durchgeführt werden.
Zusätzliche Schutzmaßnahmen. Bei klinischem Verdacht oder gesicherter Diagnose für durch die Luft (aerogen oder durch Tröpfchen) oder durch direkten Kontakt übertragbaren Infektionskrankheiten, müssen die neben der Standardhygiene erforderlichen zusätzlichen Schutzmaßnahmen verwirklicht werden. Ziel ist das Übertragungsrisiko zu reduzieren.

Aus dem Maßnahmenkatalog kommen jeweils einzelne Aktivitäten in Frage.
Komponenten der Isolierung
• Händedesinfektion, Schutzhandschuhe • Schürzen und andere Schutzkleidung
• Mund-Nasenschutz, Augenund Gesichtsschutz
• Unterbringung des Patienten in Einzelzimmer
• gezielter Einsatz von Verbrauchsmaterial
• Beförderung infizierter Patienten
• Dekontamination, Desinfektion von Instrumenten
• hygienischer Umgang mit Schmutzwäsche, Abfall und Geschirr • laufende und Schlussdesinfektion

Diese Komponenten sind Grundlage aller Empfehlungen in Kap. 6 mit zahlreichen wichtigen Detailinformationen zu Infektionskeimen. Zusätzlich zu einem Verdacht ist auch detailliertes Wissen über die Übertragung, Inkubationszeiten und die Effizienz verschiedener Präventionsmaßnahmen Voraussetzung für die erfolgreiche Pflege. Für die einzelnen Übertragungswege sind einige beispielhafte Infektionen (Tab. 1-3) dargestellt. Diese Empfehlungen können in vielen Krankenhäusern nicht ohne Abwandlungen umgesetzt werden. So fehlen meist Zimmer mit Unterdruck. Dieser Mangel hat jedoch nicht erste Priorität. Wichtiger und effektiver, wenn auch nicht unbedingt einfacher, ist z. B. die Schulung der Mitarbeiter über die Notwendigkeit der Früherkennung von Patienten mit offener Lungentuberkulose. Berufliche Erkrankungen mit M. tuberculosis geschehen nämlich in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle im Zusammenhang mit unerkannter Tuberkulose. Hier sind, wie bei vielen Gebieten der Hygiene, nicht «High-tech-Installationen» gefragt, sondern erhöhte Aufmerksamkeit.

Kontaktisolierung. Vorbeugende Maßnahmen gegen eine Kontaktübertragung (englisch: contact precautions) lassen sich als «Kontaktisolierung» bezeichnen.

Bei einem Patienten sollten zusätzlich zur Standardhygiene Mittel der Kontaktisolierung angewendet werden, wenn bei ihm eine Infektion oder der Verdacht auf eine Infektion mit einem Mikroorganismus besteht, der durch direkten oder indirekten Kontakt übertragbar ist. Dies ist der Fall, wenn bei ausgeprägter Wundsekretion, Stuhlinkontinenz oder Abgabe anderer Körperausscheidungen ein erhöhtes Übertragungsrisiko besteht. Darüber hinaus kann die Kontaktisolierung auch bei einer Kolonisation, z. B. mit multiresistenten Keimen erforderlich werden, die durch direkten oder indirekten Kontakt übertragen werden.

Tröpfchenisolierung. Die expositionsprophylaktischen Maßnahmen zur Prävention der Tröpfchenübertragung (englisch: droplet precautions) lassen sich als «Tröpfchenisolierung» bezeichnen. Zusätzlich zur Standardhygiene sollte bei einem Patienten eine Tröpfchenisolierung durchgeführt werden, wenn bei ihm eine Infektion oder der Verdacht auf eine Infektion mit einer epidemiologisch relevanten Mikrobe besteht, die beim Husten, Niesen, Sprechen oder bei hustenprovozierenden Maßnahmen durch größere Tröpfchen übertragbar ist.

Aerogene Isolierung. Die expositionsprophylaktischen Maßnahmen zur Prävention der aerogenen Übertragung (englisch: airborne precautions) lassen sich als «aerogene Isolierung» bezeichnen. Wegen der speziellen Eigenschaften dieser Tröpfchenkerne werden präventiv der Einsatz partikelfiltrierender Atemschutzmasken und bestimmte raumlufttechnische Maßnahmen empfohlen.

Atemschutzmasken müssen von OP-Masken (= Mundnasenschutz) unterschieden werden. Atemschutzmasken liegen im Bereich von Mund und Nase dicht an, werden mit Gummizügen um den Kopf befestigt, verfügen über eine definierte Filterfunktion und sind teurer als OP-Masken. Zudem lässt es sich unter ihnen schwerer atmen.

Zusätzlich zur Standardhygiene sollte eine aerogene Isolierung durchgeführt werden, wenn bei einem Patienten eine Infektion oder der Verdacht auf eine Infektion mit einem epidemiologisch relevanten Mikroorganismus besteht, der aerogen von Mensch zu Mensch übertragen wird.

Kurz gefasst
Es ist sinnvoll, orientiert am Übertragungsweg und der individuellen Situation des Menschen, ein patientenbezogenes Hygienekonzept bei Infektionen zu praktizieren. Bei der Pflege und Behandlung von Patienten mit übertragbaren Infektionen ist auch nicht Heldentum gefragt, sondern gesunder Menschenverstand.


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.