Thoreau / Schaup | Herbstfarben·Ein Winterspaziergang | Buch | 978-3-940203-09-0 | www.sack.de

Buch, Deutsch, 128 Seiten, KART, Format (B × H): 1200 mm x 1700 mm, Gewicht: 192 g

Reihe: Essays / Henry David Thoreau

Thoreau / Schaup

Herbstfarben·Ein Winterspaziergang


Verlagsbuchhandlung S.Göbel, Leipzig, 2016
ISBN: 978-3-940203-09-0
Verlag: Göbel, Stefan

Buch, Deutsch, 128 Seiten, KART, Format (B × H): 1200 mm x 1700 mm, Gewicht: 192 g

Reihe: Essays / Henry David Thoreau

ISBN: 978-3-940203-09-0
Verlag: Göbel, Stefan


Auszug aus dem Vorwort von Susanne Schaup:
… Henry David Thoreau war ein Empiriker, der die exakte Naturbeschreibung mit einer inspirierten, poetisch-philosophischen Sichtweise verband. Jedes Ding, jede Pflanze, die Gräser, als einzelne unscheinbar, in der Zusammenschau von eindrucksvoller Wirkung, die Fische unter dem Eis, sogar das Welke und Abgestorbene, der Rauch, der aus einem einsamen Schornstein im Wald aufsteigt, Spuren im Schnee, ein bunt gefärbtes Blatt oder das Spiel des Lichts in den Zweigen – buchstäblich alles, was er mit seinen Sinnen aufnahm und seine geistigen und seelischen Antennen ihm vermittelten, wurde zur Offenbarung der geheimnisvollen Verbundenheit allen Seins. Die beseelte Natur, die Emerson in seinem programmatischen Aufsatz Nature verkündet hatte, wurde für Thoreau lebendige Erfahrung. Ihre Verzauberung war diesem Nachfahren nüchtern-puritanischer Einwanderer, einem Spaziergänger aus Leidenschaft, immer gegenwärtig und auf Schritt und Tritt erlebbar. Wir, die seit mehr als einem halben Jahrhundert einer „entzauberten“ Welt gegenüberstehen, die der Mensch in seinem Fortschrittswahn und seiner Habgier immer weiter zerstört, Zauberlehrlinge, die nicht wissen, wie sie die entfesselten Geister des Unheils zurückrufen sollen, finden bei Thoreau keine wirklichkeitsfremde Verklärung der Natur, sondern eine hellwache, realitätsbewusste Verzauberung. Er nimmt uns auf seinen Wanderungen mit, er redet uns persönlich an und weist uns ein in die Geheimnisse der beseelten Natur. Wir können von ihm lernen, wie man einen Wald betritt, wie man die Sinne schärft und still wird, damit die Natur zu uns sprechen kann.
Es bedarf keiner Grandiosität der Erscheinungen, keiner spektakulären Landschaft, um dieses transzendente Schauen zu erleben. Worauf es ankommt, ist die Teilhabe an diesem Leben und Weben, das uns überall umgibt, sobald wir einen natürlichen Raum betreten, und sei es ein frosterstarrter Wald, wenn man nur zu schauen und hinzuhören versteht. Dazu braucht es Sammlung und innere Stille und die Bereitschaft, sich auf ein anderes Sein einzulassen. Dazu braucht es eine Haltung der Demut und der Ehrfurcht vor dem Dasein unserer Mitgeschöpfe, ein empathisches Gewahrsein des Wirklichen, wie es sich in diesem Augenblick offenbart. Es ist eine Haltung, wie sie der Zen-Buddhismus oder auch der indische Yoga lehrt. Wie viele seiner Zeitgenossen hatte Thoreau eine starke Affinität zum Buddhismus und zur Geisteswelt des Ostens. Er studierte die Lehrreden des Buddha und vertiefte sich in die heiligen Schriften der Inder. Diese Ehrfurcht vor der Natur und ihre inspirierte Wahrnehmung meint auch Emerson, wenn er von der Manifestation des Transzendenten in den Erscheinungen spricht. Das Ideale oder Göttliche spiegelt sich im Tatsächlichen, in dem, was ist. Thoreau, Emersons kongenialer Schüler, schließt sich dieser „natürlichen Theologie“ an. Sie ist ihm wesensverwandt.

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Zielgruppe


Leser aller Altersgruppen mit Interesse an Naturbeschreibungen, Philosophie, Naturschutz und der Suche nach echten Werten im Leben

Weitere Infos & Material


Einführung? 7
Herbstfarben? 25
Die purpurnen Gräser? 29
Der Rot-Ahorn? 40
Die Ulme? 47
Gefallene Blätter? 49
Der Zucker-Ahorn? 58
Die Scharlach-Eiche? 69
Ein Winterspaziergang? 88
Freunde über H.?D.?Thoreau? 120
Anmerkungen? 125


Ein Winterspaziergang
Der Wind raunt sacht durch die Fensterläden oder pustet federleicht gegen die Scheiben und seufzt hin und wieder wie ein Sommerlüftchen, das die ganze lange Nacht Blätter aufwirbelt. Die Feldmaus schläft in ihrem behaglichen Gang in der Erde, die Eule sitzt in einem hohlen Baum tief im Moor, der Hase, das Eichhörnchen und der Fuchs, sie alle haben ihren Unterschlupf. Der Wachhund liegt still am Herd, und die Kühe stehen stumm in ihren Ställen. Die Erde selbst hält gleichsam ihren ersten, nicht den letzten Schlummer, außer wenn ein Straßenschild oder eine Holztür leise in den Angeln klappert und dadurch der einsamen Natur bei ihrem mitternächtlichen Werk Mut zuspricht?–?das einzig vernehmbare Geräusch zwischen Venus und Mars – und uns von einer fernen, inneren Wärme, einer göttlichen Heiterkeit und Geselligkeit kündet, wo Götter anzutreffen sind, Menschen jedoch beklommen stehen. Indessen, während die Erde so dahinschlummert, wirbeln federleichte Flocken durch die Luft, als regierte hier eine Ceres??26 des Nordens, die ihr silbernes Korn über die Felder schüttet.
Wir schlafen und erwachen schließlich in der stillen Realität eines Wintermorgens. Der Schnee liegt warm wie Watte oder Daunen auf dem Fenstersims. Das breite Schiebefenster und die frostbedeckten Scheiben lassen ein trübes, vertrauliches Licht herein, das die behagliche Heiterkeit im Inneren steigert. Die Stille des Morgens ist eindrucksvoll. Der Boden knarrt unter unseren Füßen, während wir uns zum Fenster begeben, um durch eine klare Stelle über die Fluren zu schauen. Wir sehen die Dächer unter ihrer Schneelast stehen. Von den Dachtraufen und den Zäunen hängen schneeige Stalaktiten, und in den Höfen stehen Stalagmiten, einen verborgenen Kern verhüllend. Überall recken Bäume und Sträucher weiße Arme dem Himmel entgegen. Wo Mauern und Zäune waren, sehen wir fantastische Gebilde, die sich in ausgelassenen Kapriolen über die dämmrige Landschaft ziehen, als hätte die Natur ihre neuen Muster als Modelle für die Kunst des Menschen nachts über die Fluren gestreut.
Leise schieben wir den Riegel zurück, lassen das Gestöber herein und treten aus der Tür, um der schneidenden Luft die Stirn zu bieten. Schon haben die Sterne ein wenig von ihrem Glitzern verloren, und ein trüber, bleierner Dunst zieht den Horizont entlang. Ein grelles, dreistes Licht im Osten kündet den Anbruch des Tages an, während die Landschaft im Westen gleich dem Reich der Schatten noch immer matt und geisterhaft in ein düsteres, unterweltliches Licht getaucht ist. Nur schauerliche Laute sind zu vernehmen – das Krähen der Hähne, das Bellen von Hunden, das Hacken von Holz, das Blöken der Rinder, gleichsam wie aus Plutos??27 Scheunenhof jenseits des Styx??28 – nicht weil sie so trostlos klingen, sondern weil ihre Geschäftigkeit im Morgengrauen allzu feierlich und geheimnisvoll für die Erde ist. Die frische Fährte von Fuchs oder Otter im Hof mahnt uns, dass jede Stunde der Nacht voll von Ereignissen und die urzeitliche Natur noch immer am Werk ist und ihre Spuren im Schnee hinterlässt.
Wir öffnen das Tor und schreiten rüstig aus, die lange Landstraße entlang über den körnig trockenen, unter unseren Füßen knirschenden Schnee, oder werden wachgerüttelt von dem harten, deutlich hörbaren Knarren des Waldschlittens, der in aller Frühe direkt von der Tür des Farmers, wo er den Sommer über unter Spänen und Stoppeln geruht hat, zum fernen Markt aufbricht. Währenddessen erblicken wir in der Ferne durch die Verwehungen und schneebestäubten Fenster die frühe Kerze des Farmers gleich einem verblassenden Stern, der einen einsamen Lichtstrahl aussendet, als hielte eine strenge Tugend dort ihre Morgenandacht. Und aus einem Schornstein nach dem andern, unter Bäumen und inmitten des Schneetreibens, beginnt Rauch aufzusteigen.


Schaup, Susanne
1940 in Wien geboren; Schulbesuch in Österreich und Deutschland (Bremen), Abitur in Wien; Studium der Anglistik und Germanistik in Wien, USA und Salzburg. Dissertation über den irischen Dichter William Butler Yeats (Nobelpreis für Literatur 1923).

1968-70 Lektorin für deutsche Sprache an der Universität London (Westfield College). Beginn der Mitarbeit als Übersetzerin und Assistentin des Herausgebers der deutschen Werkausgabe von W. B. Yeats im Luchterhand Verlag (6 Bde., Neuwied 1970-74).

1970-96 Wohnsitz in München. 8 Jahre Verlagslektorin (Heimeran, O. W. Barth im Scherz Verlag), nebenher Übersetzungen. 1970 Beitritt zum VdÜ. Ab 1978 freie Übersetzerin, Autorin, Lektorin in München. Zahlreiche Übersetzungen, eigene Buchveröffentlichungen, freie Mitarbeiterin von Rundfunkanstalten (SWR, Südd. Rundfunk, Bayer. Rundfunk u.a.). Außenlektorin des C. Hanser Verlags, in Zusammenarbeit mit Dr. Friedhelm Kemp, für die 8-bändige Baudelaire-Ausgabe.

1997 Rückkehr nach Wien, weiterhin tätig als freie Übersetzerin und Autorin.


Wichtigste literarische Übersetzungen:

William Butler Yeats: Autobiographie, Werke VI (1973). Mitarbeit an den Bänden I, II, III und IV (Lyrik, Erzählungen, Dramen)

Der Rinderraub von Cooley. Altirisches Epos nach der englischen Fassung des irischen Dichters Thomas Kinsella (München 1976)

Eudora Welty: Ein Wohltätigkeitsbesuch. Erzählungen (Stuttgart 1983)

Übersetzung und Herausgabe, mit Einführung, von Anthologien amerikanischer Klassiker in der Herder-Reihe „Texte zum Nachdenken“:

Henry David Thoreau: Leben aus den Wurzeln (6. Aufl. 1986; später Übernahme in die Spektrum-Reihe, Herder TB)
Ralph Waldo Emerson: Spanne deinen Wagen an die Sterne (1980)
Walt Whitman: Ich rufe Erde und Meer an (1987)
Emily Dickinson: Ich wohn’ im Haus der Möglichkeit (1990)

Einen besonderen Schwerpunkt meiner literar. Übersetzungen der vergangenen Jahre bilden die Werke von Henry David Thoreau.
Neben Leben aus den Wurzeln übersetzte und gab ich heraus:
Henry David Thoreau. Aus den Tagebüchern 1837-1861 (Tewes Verlagsbuchandlung, Oelde 1996)
Wildäpfel (Verlagsbuchhandlung S.Göbel, Leipzig 2012)
Ich befuhr einen Fluß bei günstigen Winden (Der andere Trommler, Berlin 2013; siehe Charakteristik)
Herbstfarben · Ein Winterspaziergang (Verlagsbuchhandlung S.Göbel, Leipzig 2016)

Daneben Übersetzungen von Werken aus dem Gebiet der Vergleichenden Religionswissenschaft, Philosophie und Psychologie, von namhaften Autoren wie Alan Watts, Elisabeth Kübler-Ross, Raimon Panikkar, Jiddu Krishnamurti, Shunryu Suzuki, Gerald Jampolsky, Stanislav Grof, Paul Knitter, Roger Walsh u.a.

Eigene Buchveröffentlichungen:

Diese Kinder können nicht warten. Ein Erlebnisbericht aus Indien, Entwicklungshilfe für Kinder (Kösel, München 1983)
Wo Leben wieder menschlich wird. Alternatives Leben in Amerika (Herderbücherei, Freiburg 1985)
Wandel des Weiblichen. Das Bild der Frau in Vergangenheit und Gegenwart (Herderbücherei 1988)
Sophia – Das Weibliche in Gott (Kösel, München 1994). Für die amerikanische Ausgabe (Nicolas-Hays, York Beach, Maine, 1997) übersetzte ich das Buch selbst ins Englische; es wurde auch ins Spanische und Niederländische übersetzt.
Noch nie hab ich so gern gelebt (Kösel, München 1999)

Schaup, Susanne
1940 in Wien geboren; Schulbesuch in Österreich und Deutschland (Bremen), Abitur in Wien; Studium der Anglistik und Germanistik in Wien, USA und Salzburg. Dissertation über den irischen Dichter William Butler Yeats (Nobelpreis für Literatur 1923).

1968-70 Lektorin für deutsche Sprache an der Universität London (Westfield College). Beginn der Mitarbeit als Übersetzerin und Assistentin des Herausgebers der deutschen Werkausgabe von W. B. Yeats im Luchterhand Verlag (6 Bde., Neuwied 1970-74).

1970-96 Wohnsitz in München. 8 Jahre Verlagslektorin (Heimeran, O. W. Barth im Scherz Verlag), nebenher Übersetzungen. 1970 Beitritt zum VdÜ. Ab 1978 freie Übersetzerin, Autorin, Lektorin in München. Zahlreiche Übersetzungen, eigene Buchveröffentlichungen, freie Mitarbeiterin von Rundfunkanstalten (SWR, Südd. Rundfunk, Bayer. Rundfunk u.a.). Außenlektorin des C. Hanser Verlags, in Zusammenarbeit mit Dr. Friedhelm Kemp, für die 8-bändige Baudelaire-Ausgabe.

1997 Rückkehr nach Wien, weiterhin tätig als freie Übersetzerin und Autorin.


Wichtigste literarische Übersetzungen:

William Butler Yeats: Autobiographie, Werke VI (1973). Mitarbeit an den Bänden I, II, III und IV (Lyrik, Erzählungen, Dramen)

Der Rinderraub von Cooley. Altirisches Epos nach der englischen Fassung des irischen Dichters Thomas Kinsella (München 1976)

Eudora Welty: Ein Wohltätigkeitsbesuch. Erzählungen (Stuttgart 1983)

Übersetzung und Herausgabe, mit Einführung, von Anthologien amerikanischer Klassiker in der Herder-Reihe „Texte zum Nachdenken“:

Henry David Thoreau: Leben aus den Wurzeln (6. Aufl. 1986; später Übernahme in die Spektrum-Reihe, Herder TB)
Ralph Waldo Emerson: Spanne deinen Wagen an die Sterne (1980)
Walt Whitman: Ich rufe Erde und Meer an (1987)
Emily Dickinson: Ich wohn’ im Haus der Möglichkeit (1990)

Einen besonderen Schwerpunkt meiner literar. Übersetzungen der vergangenen Jahre bilden die Werke von Henry David Thoreau.
Neben Leben aus den Wurzeln übersetzte und gab ich heraus:
Henry David Thoreau. Aus den Tagebüchern 1837-1861 (Tewes Verlagsbuchandlung, Oelde 1996)
Wildäpfel (Verlagsbuchhandlung S.Göbel, Leipzig 2012)
Ich befuhr einen Fluß bei günstigen Winden (Der andere Trommler, Berlin 2013; siehe Charakteristik)
Herbstfarben · Ein Winterspaziergang (Verlagsbuchhandlung S.Göbel, Leipzig 2016)

Daneben Übersetzungen von Werken aus dem Gebiet der Vergleichenden Religionswissenschaft, Philosophie und Psychologie, von namhaften Autoren wie Alan Watts, Elisabeth Kübler-Ross, Raimon Panikkar, Jiddu Krishnamurti, Shunryu Suzuki, Gerald Jampolsky, Stanislav Grof, Paul Knitter, Roger Walsh u.a.

Eigene Buchveröffentlichungen:

Diese Kinder können nicht warten. Ein Erlebnisbericht aus Indien, Entwicklungshilfe für Kinder (Kösel, München 1983)
Wo Leben wieder menschlich wird. Alternatives Leben in Amerika (Herderbücherei, Freiburg 1985)
Wandel des Weiblichen. Das Bild der Frau in Vergangenheit und Gegenwart (Herderbücherei 1988)
Sophia – Das Weibliche in Gott (Kösel, München 1994). Für die amerikanische Ausgabe (Nicolas-Hays, York Beach, Maine, 1997) übersetzte ich das Buch selbst ins Englische; es wurde auch ins Spanische und Niederländische übersetzt.
Noch nie hab ich so gern gelebt (Kösel, München 1999)

Schaup, Susanne
1940 in Wien geboren; Schulbesuch in Österreich und Deutschland (Bremen), Abitur in Wien; Studium der Anglistik und Germanistik in Wien, USA und Salzburg. Dissertation über den irischen Dichter William Butler Yeats (Nobelpreis für Literatur 1923).

1968-70 Lektorin für deutsche Sprache an der Universität London (Westfield College). Beginn der Mitarbeit als Übersetzerin und Assistentin des Herausgebers der deutschen Werkausgabe von W. B. Yeats im Luchterhand Verlag (6 Bde., Neuwied 1970-74).

1970-96 Wohnsitz in München. 8 Jahre Verlagslektorin (Heimeran, O. W. Barth im Scherz Verlag), nebenher Übersetzungen. 1970 Beitritt zum VdÜ. Ab 1978 freie Übersetzerin, Autorin, Lektorin in München. Zahlreiche Übersetzungen, eigene Buchveröffentlichungen, freie Mitarbeiterin von Rundfunkanstalten (SWR, Südd. Rundfunk, Bayer. Rundfunk u.a.). Außenlektorin des C. Hanser Verlags, in Zusammenarbeit mit Dr. Friedhelm Kemp, für die 8-bändige Baudelaire-Ausgabe.

1997 Rückkehr nach Wien, weiterhin tätig als freie Übersetzerin und Autorin.


Wichtigste literarische Übersetzungen:

William Butler Yeats: Autobiographie, Werke VI (1973). Mitarbeit an den Bänden I, II, III und IV (Lyrik, Erzählungen, Dramen)

Der Rinderraub von Cooley. Altirisches Epos nach der englischen Fassung des irischen Dichters Thomas Kinsella (München 1976)

Eudora Welty: Ein Wohltätigkeitsbesuch. Erzählungen (Stuttgart 1983)

Übersetzung und Herausgabe, mit Einführung, von Anthologien amerikanischer Klassiker in der Herder-Reihe „Texte zum Nachdenken“:

Henry David Thoreau: Leben aus den Wurzeln (6. Aufl. 1986; später Übernahme in die Spektrum-Reihe, Herder TB)
Ralph Waldo Emerson: Spanne deinen Wagen an die Sterne (1980)
Walt Whitman: Ich rufe Erde und Meer an (1987)
Emily Dickinson: Ich wohn’ im Haus der Möglichkeit (1990)

Einen besonderen Schwerpunkt meiner literar. Übersetzungen der vergangenen Jahre bilden die Werke von Henry David Thoreau.
Neben Leben aus den Wurzeln übersetzte und gab ich heraus:
Henry David Thoreau. Aus den Tagebüchern 1837-1861 (Tewes Verlagsbuchandlung, Oelde 1996)
Wildäpfel (Verlagsbuchhandlung S.Göbel, Leipzig 2012)
Ich befuhr einen Fluß bei günstigen Winden (Der andere Trommler, Berlin 2013; siehe Charakteristik)
Herbstfarben · Ein Winterspaziergang (Verlagsbuchhandlung S.Göbel, Leipzig 2016)

Daneben Übersetzungen von Werken aus dem Gebiet der Vergleichenden Religionswissenschaft, Philosophie und Psychologie, von namhaften Autoren wie Alan Watts, Elisabeth Kübler-Ross, Raimon Panikkar, Jiddu Krishnamurti, Shunryu Suzuki, Gerald Jampolsky, Stanislav Grof, Paul Knitter, Roger Walsh u.a.

Eigene Buchveröffentlichungen:

Diese Kinder können nicht warten. Ein Erlebnisbericht aus Indien, Entwicklungshilfe für Kinder (Kösel, München 1983)
Wo Leben wieder menschlich wird. Alternatives Leben in Amerika (Herderbücherei, Freiburg 1985)
Wandel des Weiblichen. Das Bild der Frau in Vergangenheit und Gegenwart (Herderbücherei 1988)
Sophia – Das Weibliche in Gott (Kösel, München 1994). Für die amerikanische Ausgabe (Nicolas-Hays, York Beach, Maine, 1997) übersetzte ich das Buch selbst ins Englische; es wurde auch ins Spanische und Niederländische übersetzt.
Noch nie hab ich so gern gelebt (Kösel, München 1999)

Thoreau, Henry David
Lebenslauf
1817 Henry David Thoreau wird am 12. Juli in Concord, Massachusetts geboren.
1833 bis 1837 Studium an der Harvard University.
1835 Schulpraktikum bei Orestes A. Brownson.
1837 kurze Zeit Lehrer an der Public School in Concord; lernt Emerson, den Begründer des Neuengland-Transzendentalismus, kennen; beginnt sein Tagebuch.
1838 Gründung einer Privatschule zusammen mit seinem Bruder John .
1839 Zweiwöchige Fahrt auf den Flüssen Concord und Merrimack mit seinem Bruder John.
1840 Beginn seiner Freundschaft mit Bronson Alcott und William Ellery Channing; Veröffentlichung des Essays Aulus Persius Flaccus in der transzendentalistischen Zeitschrift „The Dial“.
1841 Schließung der Privatschule, weil Bruder John an offener Tuberkulose erkrankt ist; Beginn eines zweijährigen Aufenthalts bei Emerson.
1842 Tod seines Bruders John durch Wundstarrkrampf (11.Januar); dadurch: schwere psychosomatische Krise.
1843 Übernahme einer Tutorenstelle auf Staten Island bei New York; am Jahresende: Rückkehr nach Concord.
1844 Verursacht aus Unachtsamkeit einen Waldbrand.
1845 Zieht am 4. Juli, dem Unabhängigkeitstag, in eine selbstgebaute Hütte am Walden-See bei Concord.
1846 23. Juli: Wegen Steuerverweigerung für eine Nacht im Gefängnis.
1847 Beendigung des Walden-Experiments; wieder als Hilfskraft in Emersons Haus tätig.
1849 Tod seiner Schwester Helen (14. Juni); Veröffentlichung des Essays Widerstand gegen die Staatsregierung.
1851 Hilft einem entflohenen Sklaven bei der Flucht nach Kanada.
1852 Mehrere Vorträge außerhalb Concords.
1854 Endgültige Fertigstellung und Veröffentlichung von Walden; Vortrag und Essay: Sklaverei in Massachusetts.
1855 Reise zum Cape Cod und anschließende literarische Verarbeitung.
1856 Trifft den Dichter Walt Whitman in Brooklyn.
1857 Ausflug in die Wildnis von Maine; erste Begegnung mit John Brown.
1858 Reise in die White Mountains; Streit mit dem Herausgeber des „Atlantic Monthly“ Lowell.
1859 Tod des Vaters und Übernahme der Bleistiftmanufaktur; öffentliche Verteidigung von Browns Überfall auf das US-Waffenarsenal in Harper’s Ferry (West-) Virginia, um einen allgemeinen Sklavenaufstand anzufachen.
1860 Naturwissenschaftlicher Vortrag: Die Artenfolge der Waldbäume.
1861 Verschlimmerung seines Lungenleidens; Reise nach Minnesota; im November Ende der Tagebucheintragungen.
1862 Am 6. Mai stirbt Henry David Thoreau im Alter von 44 Jahren.



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