Valdez | Millennium II | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 410 Seiten

Reihe: Millennium

Valdez Millennium II

Der Weg des Basken
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-7597-4849-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Der Weg des Basken

E-Book, Deutsch, Band 2, 410 Seiten

Reihe: Millennium

ISBN: 978-3-7597-4849-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der Baske Nael zieht in jungen Jahren nach Norden, um sich den isländischen Wikingern, dem Volk seiner Mutter, anzuschließen. Nach einigen glücklichen Jahren auf Grünland verliert er seine Familie durch Krankheit und verlässt seine Wahlheimat. Er kehrt ins Land der Basken zurück. Um den inneren Schmerz zu bekämpfen, geht er mit der asturischen Kriegerin Isabella auf eine Reise, die ihn nach Rom führt. Dort wird er in den Machtkampf der Familien der Tuskulaner und Crescentier hineingezogen. Er trifft auf die stolze Römerin Emilia, die zum Spielball von bösartigen Intrigen wird. Gemeinsam mit Isabella und dem mysteriösen Sänger Bartholomäus de Wenia stellt er sich an die Seite der trauernden Witwe und kämpft einen scheinbar aussichtslosen Kampf gegen skrupellose Gegner.

Der Autor arbeitete bei privaten Firmen und Institutionen im Büro. Er diente mehrere Jahre als Soldat in diversen Auslandseinsätzen und verdiente sich zwischendurch das Geld mit Gelegenheitsjobs. Nach Beendigung der Dienstzeit arbeitet er seit längeren Jahren im kaufmännischen Bereich und ist in seiner Wahlheimat Wien sesshaft geworden. Er lebt dort mit seiner Familie.

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1.
Mai 1035 bis März 1036
In Eystribyggd, der östlichen Siedlung der Wikinger auf der Insel Grünland, herrschte klares Wetter, die Temperaturen erwiesen sich nach dem strengen Winter als angenehm. Ringsum machte sich der Frühling bemerkbar, das Grün der Wiesen brach die weiße Farbe des Winters. Die Pflanzen erwachten nach dem monatelangen eisigen Panzer, das Leben kehrte zurück nach Grünland. Jene Insel, die vom legendären Wikingerkönig Erik Thorvaldsson, genannt der Rote, vor ungefähr fünfzig Jahren als Land besiedelt wurde. Er wurde vom Althing in Island wegen eines tödlichen Streits verbannt und siedelte als Erster mit seinen Gefährten auf der Insel. Erik gab der Insel seinen Namen, im südlichen und westlichen Küstenabschnitt existierte fruchtbares Land zum Siedeln. Der König gründete in Brattahlid seinen Hof, der bis zu diesem Tag als der Größte galt. Als König von Brattahlid wurde er von den anderen auf der Insel als Oberster angesehen. Er kontrollierte den Meerzugang, an dessen Ende der Hof lag. Es gab viele Höfe an der südlichen und westlichen Küste, mittlerweile lebten einige Tausend Menschen in Grünland. Die Westsiedlung Vestribyggd bildete den Abschluss der Besiedlung, fast alle fruchtbaren Teile der Insel wurden von den Wikinger vereinnahmt. Daneben gab es die Skraelingar. Dieses Volk hielt sich im Norden auf. Ähnliche Völker existierten in den benachbarten Regionen Helluland, Markland und Vinland, das als fruchtbarstes der westlichen Gebiete galt. Keiner von den Wikingern wusste, wie sich diese Menschen selbst nannten. Es interessierte sie auch nicht, denn diese erwiesen sich in den meisten Fällen als feindselig und scheuten den Kontakt. Derzeit herrschte auf den unzähligen Höfen an der Küste großes Wehklagen. Eine Epidemie erfasste die Insel. In unregelmäßigen Abständen traten Seuchen und Krankheiten auf, die sich keiner erklären konnte. Jeder Hof beklagte Opfer innerhalb der Sippen und Familien. Auch der legendäre Gründerkönig Erik fiel einer derartigen Krankheit zum Opfer. Westlich von Brattahlid stand der Hof der Familie Gunnarsson. Geleitet wurde er vom über fünfzigjährigen Egil Gunnarsson, an dessen Seite seine Frau Runa Hakonsdottir stand, die sich im selben Alter befand. Die Familie durchlebte die Seuche relativ unbeschadet, nur ihre jüngste Tochter Alva, Mitte Zwanzig, lag im Sterben. Die anderen Familienmitglieder vermieden den Kontakt zu den erkrankten Menschen. Sie folgten einer Anordnung des Familienoberhauptes, nur seine Frau Runa hielt sich nicht daran. Auch an diesem Vormittag suchte sie die Grassodenhütte ihrer Tochter auf. Als sie eintrat, verzerrte sich ihr Gesicht vor Schmerz, denn sie liebte jedes ihrer Kinder innig. Neben Alva schenkte sie weiteren sechs Kindern das Leben, zwei davon starben in jungen Jahren, aber die anderen schienen gesund zu sein und würden diese Krankheit überleben. Die Priester sprachen von einer Reinigung, aber sie kannten den Schmerz einer Mutter nicht, die in das Gesicht eines todgeweihten Kindes blicken musste. Die blonde Alva lag auf ihrem Lager, gut zugedeckt mit schweren Decken. Runa trat heran und blickte in das Antlitz ihrer schlafenden Tochter. Neben dem Lager saß ein Mann, ein wahrer Hüne mit blondem Haar, bläulichen Augen und einem dichten Bart. Voller Mitleid blickte die Wikingerfrau auf ihren Schwiegersohn und legte ihre Hand auf seine Schulter. „Du musst schlafen, Nael. Es hilft nicht, wenn du ebenfalls erkrankst. Der Schlaf wird dir helfen, deine Gesundheit stabil zu halten“, sagte sie mit ruhiger Stimme. Der Angesprochene drehte sich um, das Gesicht wirkte müde, der Körper kraftlos. „Ich kann nicht schlafen, Runa. Alva soll nicht allein sein, wenn Gott sie zu sich ruft. Das bin ich deiner Tochter schuldig. Es ist egal, am liebsten würde ich neben ihr liegen“, antwortete der blonde Hüne teilnahmslos. Anfangs konnte Nael nicht glauben, dass seine geliebte Frau und sein vierjähriger Sohn Björn von der Krankheit befallen wurden. Er ging zur Kirche, betete stundenlang, doch es half nichts. Vor ein paar Tagen starb sein Sohn, der kleine Körper schien übersät zu sein von vielen roten Malen. Sie trennten ihn von seiner Mutter, um die Heilung beider zu ermöglichen, aber es half keinem. Als die kleine Hand in seiner erschlaffte und sein schlafender Sohn für immer die Augen schloss, brach etwas in dem Mann. Er verstand nicht, warum es ausgerechnet seinen Björn traf, der sich als Sonnenschein und Quelle des Lebens erwies und seine Eltern jeden Tag erfreute. Nael stützte seinen Kopf in seine große Hand, die Erinnerung daran zerriss ihn innerlich fast. „Du musst leben, Nael. Alva und Björn würden nicht wollen, dass du aufgibst. Jeder Mensch hat sein Schicksal, das ist nicht aufzuhalten. Wir müssen damit leben“, sprach Runa eindringlich auf ihren Schwiegersohn ein, obwohl ihr eigener seelischer Schmerz sie peinigte. Doch sie entstammte einem Volk, dass den Tod gewohnt war in den harten Regionen des Nordens. Von Norwegen über Island bis Grünland trotzten die Bewohner dem harten Klima und suchten für ihre Familie Land zum Leben. Weiter im Südwesten gab es fruchtbares Land, aber die ursprünglichen Bewohner dieses Landes wehrten sich vehement gegen die Besiedlung durch die Grünländer. Der Hüne drehte sich zu seiner schlafenden Frau. „Ich danke dir, Runa. Du bist ein großartiger Mensch, genau wie deine Tochter, aber auch du spürst den Schmerz. Er frisst mich auf wie eine böse Krankheit. Ich bleibe hier sitzen und werde beten, vielleicht hat Gott ein Einsehen. Wir können andere Kinder haben“, sagte der gequälte Mann stockend, Tränen standen in seinen Augen. Runa nickte und stellte das mitgebrachte Essen auf den Tisch. Sie verabschiedete sich und ließ den stummen Mann allein zurück. Nael verspürte keinen Hunger, das Leben war ihm egal, die Krankheit seiner Frau und der Tod seines Sohnes erschütterten ihn in seinen inneren Grundfesten. Er hob seinen Kopf, blickte auf das trotz der Krankheit noch immer schöne Antlitz seiner Frau Alva und hoffte auf ein Wunder Gottes. Nael lehnte sich zurück in seinem Stuhl. Das bisherige Leben zog an ihm vorbei. Er entstammte nicht dem Volk der Grünländer, sondern wuchs in Donostia im Land der Basken in Hispanien auf. Seine Mutter Yrsa Lokisdottir, geboren in Laugarbrekka in Island auf der Halbinsel Snaefellsnes, entstammte dem Volk der Wikinger. Sie wuchs mit der berühmten Gudrid Thorbjarnardottir im selben Ort auf, bis Gudrid gemeinsam mit ihrer Familie Island verließ und sich Erik dem Roten anschloss. Yrsa erwies sich als wild und ungezügelt und lebte ein Leben als Kriegerin, dass sie zwang, Island wegen eines getöteten Mannes zu verlassen. Auf ihrem Streifzug durch das Leben gelangte sie nach Donostia oder San Sebastian, wie es die romanische Bevölkerung nannte. Dort traf sie den Basken Danel. Laut den Erzählungen ihrer Eltern erkannten beide bereits beim ersten Sehen, das sie den richtigen Partner trafen. Daraus entstand eine große Liebe, der vier Kinder entstammten. Nael war das zweitälteste der Geschwister. Da unter den Basken, einem uralten Volk, blondhaarige Menschen mit bläulichen Augen keine Seltenheit waren, ergab es sich, dass sämtliche Geschwister diesem Typ nachfolgten. Sein Vater Danel trug ebenfalls blonde Haare und verfügte über bläuliche Augen. Die Eltern versuchten auf Anraten Yrsas mit ihrer Familie im Norden Kontakt aufzunehmen, um Geschäfte abzuschließen. Es ging um die reichen Fischfanggründe der Wikinger, ihre Art Fisch zu trocknen und andere Produkte. Vor allem der Kabeljau wurde für die Basken ein lohnendes Objekt der Begierde. Sie folgten den Wikingern mit ihren Schiffen in den Westen Richtung Vinland. Yrsa und Danel suchten ihre Familie in Island auf und stellten erfolgreich Kontakte her, denen ihre Nachkommen auf ihren Fahrten folgten. Alle Geschwister erwiesen sich als Kinder ihrer Eltern, die beide als Abenteurer durch die Welt zogen, aber der ältere Mikel und die jüngeren Alaia und Ivar konnten ihre Energien bündeln und verblieben in ihrer Welt in den christlichen Königreichen Hispaniens. Mikel und Alaia heirateten Menschen aus befreundeten Familien in Asturien, die Elternpaare kannten sich von früher und betrieben einen regen geschäftlichen Austausch. Nael erwies sich als der Wildeste und Größte unter den Kindern Yrsas und Danels. Es zog ihn in die Welt hinaus, vor allem in den Norden. Seit er mit fünfzehn Jahren erstmalig isländischen Boden betrat, fühlte er sich dort zu Hause. Er spürte die innere Verbundenheit mit der Heimat seiner Mutter. Seine Geschwister und er verfügten über eine umfangreiche Kampfausbildung, daneben mussten sie Lesen und Schreiben lernen, vor allem Latein, aber auch Spanisch wurde gelehrt, die regional unterschiedliche Sprache der Bewohner der christlichen Königreiche. Nael beherrschte die Sprache der Wikinger, die ihn seine Mutter lehrte, dazu kam die Sprache der Basken. Aber er interessierte sich nicht für den Teil des Geschäfts der Familie, der mit dem Warenbestand und ähnlichen Dingen zu tun hatte, das Blut des Abenteurers und Entdeckers steckte in ihm. Ein Jahr nach dem erstmaligen...



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