White | Stone Beasts 3: Morgenleuchten | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 412 Seiten

Reihe: Stone Beasts

White Stone Beasts 3: Morgenleuchten

Romantische Urban Fantasy über eine verbotene Liebe zwischen einer Studentin und einem Gargoyle
23001. Auflage 2023
ISBN: 978-3-646-60905-9
Verlag: Carlsen Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Romantische Urban Fantasy über eine verbotene Liebe zwischen einer Studentin und einem Gargoyle

E-Book, Deutsch, Band 3, 412 Seiten

Reihe: Stone Beasts

ISBN: 978-3-646-60905-9
Verlag: Carlsen Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



»Ich habe dem Monster ins Gesicht geblickt und erkannt, dass ich nie so sein werde.« Das dunkle Rätsel um Phees Vater wurde gelöst, doch statt der erwarteten Antworten steht sie vor noch mehr Fragen als zuvor. Währenddessen kämpft ihr Gargoyle-Wächter Damian ums Überleben. Denn immer noch weiß niemand, wie es möglich ist, dass Damien am Tag zum Menschen wird, anstatt zu Stein zu erstarren. Gerade als er und Phee glauben, einer gemeinsamen Zukunft näherzukommen, drohen Kasimirs dunkle Machenschaften sie wieder auseinanderzureißen. Der Konflikt zwischen den Vampiren, Lichtwesen und Gargoyles eskaliert und nur Phee kann durch ihr magisches Licht einen Weg finden, die Feindschaft der drei Völker zu beenden ... Zahlreiche begeisterte Leserstimmen zu Band 2 der Reihe: »OMG ... Was f?r ein 2. Teil! Ungemein spannend, faszinierend, mit viel Liebe.« »Wenn ich könnte, würde ich mehr als 5 Sterne vergeben!« »Ich hoffe, Band 3 lässt sich nicht mehr zu lange Zeit, ich MUSS wissen wie es weitergeht.« »Das Buch konnte ich erst wieder aus der Hand legen, als ich es beendet hatte.« //Dies ist der dritte Band der romantischen Urban-Fantasy-Reihe »Stone Beasts« von Raywen White. Alle Bände der Reihe bei Impress: -- Stone Beasts 1: Dämmerglanz -- Stone Beasts 2: Nachtglühen -- Stone Beasts 3: Morgenleuchten Diese Reihe ist abgeschlossen.//

Raywen White lebt gemeinsam mit ihrem Mann im Raum Frankfurt am Main. Erst 2014 entdeckte sie ihre Leidenschaft für das Schreiben und erzählt nun Geschichten, in denen Liebe und Magie der Fantasie keine Grenzen setzen. Jedoch haben in ihrem Leben Bücher schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Es gibt nichts Schöneres, als in eine Geschichte einzutauchen und den Alltag vergessen zu können. Dieses Gefühl möchte sie auch ihren Lesern ermöglichen.
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1


Der eisige Wind wirbelte vereinzelt Schneeflocken auf und spielte mit ihnen auf dem zugefrorenen See. Tiefhängende Wolken verdeckten die Sterne, die in der weißen Einöde die einzige Lichtquelle darstellten.

Schmerz wallte durch Damians Körper. Sein rechtes Auge war vollständig zugeschwollen und brannte, als hätte Kasimir ihm eine lodernde Fackel hineingetrieben.

»Sag mir endlich, wo Phee ist!«, brüllte der Anführer der Den wutschnaubend.

Ungeachtet des roten Nebels, der Damians eingeschränkte Sicht trübte, begegnete er dem getriebenen Blick des Mannes mit trotzigem Stolz. Er war nicht länger eine willenlose Marionette, die jedem seiner Befehle gehorchte, kein Monster, dessen einziger Lebenszweck darin bestand, die Den vor den Nocs zu schützen.

Er war ein Wesen, das geliebt wurde und das diese Liebe mit jeder Faser seines Seins erwiderte.

Und er würde diese Liebe mit seinem Leben beschützen.

Ein weiterer brutaler Schlag traf ihn am Jochbein und schleuderte seinen Kopf zur Seite. Weitere Blutspritzer besprenkelten den Schnee. Die Geräusche der Umgebung verblassten gegenüber dem hohen Fiepen, das in seinem Ohr erklang. Sengender Schmerz blühte in seiner Wange auf, doch der war nichts im Vergleich zu den Qualen, die er kurz zuvor durchlebt hatte, als die anderen Soumraks ihm jeden einzelnen Knochen in seinen Flügeln gebrochen hatten. Seine stummen Schreie hallten noch immer durch seinen Kopf. Wollten erneut aus ihm herausbrechen, als die Faust seine andere Wange traf.

Fest biss er die Zähne aufeinander, damit nicht einer von ihnen seiner Kehle entkam und Kasimir die Genugtuung schenkte, ihn am Ende doch bezwungen zu haben. Der frustrierte Ausdruck in dem Gesicht des Den ließ Damian die aufgeplatzten Lippen zu einem Lächeln verziehen. Die Schläge, die nun auf ihn einprasselten, würden ihn nur schneller in die ersehnten Arme der Bewusstlosigkeit treiben. Sein Ende war nah.

Obwohl er vermied zu ihr zu sehen, wanderte sein Blick nicht zum ersten Mal unbewusst zu Cas. Seine Schwester stand etwas abseits der anderen Wächter, die seine Folter emotionslos beobachteten, halb verborgen hinter einer jungen Kiefer, die am Rande des Eises wuchs. Ihre Hände umklammerten den Stamm und ihre Klauen hatten sich tief in die Rinde gegraben. In ihren Augen, die ins Leere starrten und ihn nicht mehr wahrnahmen, lag eine unaussprechliche Pein. Ihre Schwingen waren so verkrampft, dass allein das Hinsehen Schmerzen bereitete.

Damian hätte ihr gerne den Anblick erspart, wie ihm jeder einzelne zarte Knochen seiner Flügel zermalmt worden war. Jedes Knacken, als würde ein dünner Ast brechen, hatte sie offensichtlich tiefer in die Vergangenheit gezogen. Zurück zu den grausamen Erlebnissen ihrer Kindheit, in der man ihr dasselbe und noch viel schrecklichere Dinge angetan hatte.

Weil er sie verraten hatte, war sie so schwer verletzt worden, dass niemand damals voraussehen konnte, ob sie jemals wieder fliegen würde.

Auch wenn Phee ihm mehrfach gesagt hatte, dass er keine Schuld daran trage, dass er ein Kind gewesen sei und nur das getan habe, was man ihm beigebracht hatte, so reichten Worte nicht, um die Schuldgefühle in seinem Inneren zu besänftigen.

Es war eine gerechte Strafe, dass er nun dieselben Qualen durchlitt, bevor er sterben würde. In seinem Leben war er so gut wie nie bestraft worden, war immer ein vorbildlicher Wächter gewesen, der jeglichem Befehl seines Herren blind gefolgt war.

Bis Phee in sein Leben getreten war.

Bis er anfing alles zu hinterfragen.

Eisige Finger gruben sich in seine Kiefermuskulatur und zwangen ihn, in Kasimirs hasserfüllte Augen zu sehen. »Warum gehorchst du mir nicht?«

Kälte rauschte durch Damians Adern. Diese Frage stellte er sich ebenfalls. Er spürte noch immer die mentalen Ketten, die ihn und jeden seines Volkes mit Blut an Kasimir banden und sie zwangen, jedem seiner Worte Folge zu leisten. Doch auch wenn der Zwang Damian wie eine tonnenschwere Last niederdrückte, so fand er die Kraft ihm zu widerstehen. Er klammerte sich an das leuchtende Band, das seine Seele mit Phees auf einer viel tieferen Ebene vereinte und das trotz seiner zarten Struktur viel stärker war als die Kettenglieder aus Stahl.

Er bedauerte nur eins: Dass er Phee im Streit verlassen hatte.

Ihre wütenden und verzweifelten Worte erschienen ihm nun wie ein böses Omen. Er hatte genau das getan, was sie ihm vorwarf. Die letzten Tage hatte er eine Mauer zwischen ihnen errichtet, weil er davon ausgegangen war nicht mehr lange zu leben, da Kasimir ihn früher oder später finden würde.

Er war so dumm gewesen. Hätte mit beiden Händen das Glück festhalten müssen, das ihm widerfahren war, statt dem Tod entgegenzueilen. Nun würde er sich nicht einmal für den Schmerz entschuldigen können, den er ihr bereitet hatte, indem er sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit zurückstieß.

»Wir können sie suchen. Sie muss ganz in der Nähe sein. Er würde es nicht wagen sich zu weit von ihr zu entfernen.« Pavel stand breitbeinig mit verschränkten Armen neben seinem Schützling und beobachtete gelassen Damians Folter.

Einst hatte Damian zu ihm aufgesehen, doch nun fühlte er sich von ihrem Anführer, ihrem Alpha, verraten. Es war Pavel nie um ihr Volk gegangen, sondern einzig um die Bedürfnisse der Den. Um seine eigene Freiheit.

Mittlerweile hatte der Schneefall zugenommen. Die eisige Luft strich beruhigend über Damians Haut, kühlte seine zahlreichen Wunden und betäubte den Schmerz. Dennoch war er kaum noch bei Bewusstsein und lag nur deshalb nicht kopfüber im Schnee, weil ihn die anderen Wächter aufrecht hielten. Nutzlos hingen seine Schwingen wie ausgewrungene Lappen von seinem Rücken. Zerrten an seiner Wirbelsäule. Schmerzhaft spürte er jede Stelle, an der Kasimirs Faust seinen Körper getroffen hatte. Der Geschmack von Blut füllte seinen Mund.

Kasimir schnaubte. »Darauf vertraue ich nicht. Außerdem will ich, dass er es mir sagt. Dass er erkennt, wo sein Platz ist. Wem er zu gehorchen hat!« Jedes seiner Worte triefte vor Wut und Hass. Gefühle, die der Anführer der Den erneut in einen kräftigen Schlag legte. Knochen knackten.

Erneut driftete Damians Geist weg, flüchtete in eine Zeit und zu einem Ort, wo er mit Phee glücklich gewesen war. Die wenigen Tage, die sie gemeinsam in Kopenhagen verbracht hatten, waren das Letzte, an das er in diesem Leben denken wollte.

»Hey!«, rief Pavel plötzlich und Damians Kopf wurde brutal hochgerissen. Wie Blitze schossen ihm die Schmerzen vom Nacken ausgehend durch seine Wirbelsäule bis in seine Schwanzspitze und für einen Moment tanzten schwarze Schlieren vor seinen Augen.

»Was ist dir wichtiger, das Leben von Phee oder das deiner Schwester?«, fragte Kasimir berechnend und bewog Damian dazu gegen die Benommenheit anzukämpfen, die seine Gedanken in Watte packte.

Cassandras pechschwarze Strähnen wanden sich um Kasimirs Hand, mit der er ihren Kopf brutal nach hinten gezogen hatte. Blutrot leuchtete ein winziger Streifen an ihrem Hals, an dem etwas silbrig aufblitzte. Es dauerte ein paar Sekunden, bis Damian erkannte, dass es sich um eine Klinge handelte, die die zarte Haut aufritzte. Sein Atem und sein Herzschlag beschleunigten sich. Es war ein Fehler gewesen zu ihr zu sehen. Kasimir zu zeigen, dass sie ihm etwas bedeutete. Eine Schwäche, die ihr nun teuer zu stehen kam. In ihren rehbraunen Augen lag nicht die Spur eines Vorwurfs an ihn, nur Resignation und das Wissen, dass ihr Leben längst vorbei war.

Kasimir hatte sie nur aus diesem Grunde mitgebracht: um etwas gegen ihn in der Hand zu haben. Niemand würde sie retten. Den anderen Soumraks war sie egal – für sie war sie schwach und somit wertlos.

Keiner von ihnen verstand, was sie ihm bedeutete, niemand aus seiner Art wusste, was eine Familie ausmachte. All jene, die wie sie geboren worden waren, waren längst tot und existierten nur noch in Geschichten. Alle anderen seines Volkes waren durch die Hand der Den erschaffen worden, einzig zu dem Zweck die mächtigen Wesen des Lichts in den finsteren Stunden der Nacht zu beschützen.

Er hatte genauso resigniert wie seine Schwester. Hatte akzeptiert, dass er nicht mehr lange zu leben hatte, seit er mit Jaro im Streit aneinandergeraten und mit Phee aus Prag geflohen war. Nie hatte er damit gerechnet auch nur den nächsten Tag zu überleben. Er hatte die Regeln gebrochen. Die Regeln der Den.

Kurz bäumte er sich auf, kämpfte mit seinen letzten Kraftreserven gegen diejenigen, die ihn festhielten, doch ihr Griff war unbarmherzig und seine vergeblichen Mühen amüsierten Kasimir.

Für den Bruchteil einer Sekunde fragte sich Damian, ob die wenigen Tage in Freiheit all das hier wert gewesen waren, doch sofort verwarf er den Gedanken. Mit Phee zusammen zu sein, mit ihr zu lachen, ihren Körper zu erkunden und ihre Liebe zu erfahren, all das hatte seinem Leben erst einen Sinn gegeben.

Innerlich zerriss ihn der Gedanke. Entmutigt schloss er die Augen. Er hatte Cas schon einmal verraten. Wie konnte er ihr das erneut antun?

Phee würde nicht wollen, dass er seine Schwester für ihre Sicherheit opferte. Noch lebte er. Noch gab es Hoffnung. Das hatte Phee gesagt. Phee, deren Angst er über das Band in dieser Sekunde überdeutlich wahrnahm....



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